Die Evolution der Religion
Die Evolution der Religion
Jeder Mensch wird innerhalb seines Lebens sich eines Tages mit der Frage auseinander setzen, woran man persönlich glaubt. Die Fragen was der Sinn des Lebens ist, oder ob es ein Leben nach dem Tod gibt, sind essenziell. Oftmals wird auf der Suche nach Antworten innerhalb der bestehenden Religionen nach Antworten gesucht. Diese sind vielseitig und individuell verschieden. Wenn es einen Gott gibt, der das Leben erschaffen hat, so hat er sicherlich seinem Handeln und Tun einen Sinn gegeben – dies ist eine zentral-logische Konsequenz, da auch unser Handeln mit Sinn und Zweck verbunden ist.
Während man sich demnach auf der Suche nach der „Wahrheit“ orientiert, wird man eines Tages konfrontiert mit der Frage, welche Weltanschauung die richtigen Antworten uns geben kann. Natürlich gibt es viele Menschen, die diese Suche eingestellt haben, und ihren Blick auf ihr einziges Leben konzentrieren, da keine zu 100% faktisch göttliche Quelle existiert, die nachweislich die korrekte Antwort liefert. Die Überzeugung einer Weltanschauung basiert letztlich immer nur an dem persönlichen Glauben. Sie basiert ebenfalls auf die Erziehung, persönliche Erfahrungen sowie Vorurteilen. Der Glaube oder die Religion an sich mag vorzeitige Antworten liefern, insbesondere durch die Metaphysik, sind im Entschluss jedoch niemals faktisch und immer anzweifelbar.
Religion aus der Sicht der Wissenschaft
Betrachten wir die Religionen der Menschheit, sowie ihren Anfängen, können wir feststellen, dass es eine geistige Evolution der Religion gab. Ur-Völker glaubten an das, was sie sehen konnten. Beispielsweise galt über viele Jahrhunderte der Mond, die Sonne oder die Sterne als Gottheiten. Auch in der Naturreligion ging es eher weniger um die Frage nach dem Sinn, sondern was älter und souveräner war – beispielsweise die Anbetung von Bäumen, die bereits vor der Entstehung der Zivilisation existierten oder durch das Schnitzen von Götzen.
Durch das Angebot von vielen Weltanschauungen und Gottheiten, entstand ebenfalls der Monotheismus. Während man selbst an den „wahren Gott“ glaubte, mussten alle andere Götter demnach „falsche Götter“ oder Götzen sein. Ebenfalls finden wir Merkmale von Göttern oder von Gott gesandte Personen, die aus dem „Himmel“ zur Menschheit kamen, um die „Wahrheit“ zu lehren. Bei dem Tod dieses Gottes oder der Repräsentant des „einzig wahren Gottes“, wurden Hirten eingesetzt, die das Werk fortführen sollten, wie beispielsweise im Christentum durch die Apostel.
Jetzt wurde nicht nur etwas Sichtbares angebetet, die „Schöpfung“, sondern das Unsichtbare trat in den Vordergrund, sowie eine Gruppe von Menschen, die glauben, dieses Unsichtbare vor „Nicht-Gläubigen“ vertreten zu müssen als einzige und universale Wahrheit über das Leben, der Sinn des Lebens sowie, was nach dem Tod geschieht. Die Schöpfung eines unsichtbaren Gottes trat in Kraft, in der es den Tod nach sich ziehen muss, wenn der Glaube anderes verehrt, als den einen, nicht sichtbaren Gott selbst.
Der Sinn der Religion
Einige Menschen haben ihren Frieden darin gefunden, wenn sie sagen, dass sie nur an das glauben, was sie sehen können, oder an nichts höheres glauben, wie ein intelligentes Wesen, dass man als Schöpfer und Gott betrachten muss. In Betracht gezogen werden muss, ist, dass Religion und persönlicher Glaube sich unterscheiden. Die Religion ist ein massentaugliches Weltanschauungs-Modell, dass auf den ersten Blick schnelle und leichte Antworten verspricht auf essenzielle Fragen des Lebens. Während der persönliche Glaube Abweichungen bietet auf bestehende Modelle, oder gar selbst völlig neue kreiert.
Wissenschaftlich betrachtet müssen wir uns die Frage stellen, warum und inwieweit der Sinn der Religion bzw. des Glaubens Einzug erhielt in der Weltanschauung der Menschen.
Religionen bieten für die Masse, wie bereits geschildert, „schnelle Antworten“ auf bestehende Fragen. Auch wenn gewisse Antworten für einen metaphysischen Menschen heute belächelt werden kann, und die wissenschaftliche Sichtweise uns „beweisbare Modelle“ verspricht, galt sie in den Jahrtausenden als alles Maß der Dinge. Die Religion wuchs ebenfalls schnell, weil sie Teil der Kultur wurde. Durch Geburten und Erziehung wurde dieses bestehende Weltbild in der Region von der Masse angenommen. Nur die „Querdenker“, die sich nicht so sehr von dem Zeitgeist und dem kulturellen Umstand beeinflussen ließen, stellten ernsthafte Fragen in den Raum. Oftmals jedoch wurde Kritik im Keim erstickt, und bekam erst in der Zeit der Aufklärung ihre volle Kraft.
Das Wohlbewusstsein der Religion
Abgesehen von den Antworten die man erhielt, oder der „Zwang“ der Erziehung durch die Kultur, bietet die Religion oder der persönliche Glaube auch einen entschiedenen Vorteil. Sie darf als eine Art biologische als auch geistige Evolution betrachtet werden.
Die Entwicklung des Lebens besteht darin, die bestehende Art zu erhalten durch die Fortpflanzung, das Überleben des Stärkeren sich zu sichern, und das Leben, durch seinen Selbsterhaltungstrieb, so lange es geht zu bewahren. Die biologische Evolution besteht insbesondere auch darin, sich modifizieren zu können, je nach regionalen Umstand. Durch das Modifizieren und Anpassen an die Umgebung und den gegebenen Umständen, konnte die stärkere Spezies überleben, während die Schwächere ausstarb. „Survival of the Fittest“ bedeutet im Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie das Überleben der am besten angepassten Individuen. „Fit“ oder „Fitness“ beschreibt im Darwinschen Sinne den Grad der Anpassung an die Umwelt – die adaptive Spezialisierung -, oder auch die Reproduktionsfähigkeit trotz geringer Spezialisierung, und nicht die körperliche Stärke und Durchsetzungsfähigkeit im Sinne einer direkten Konkurrenzverdrängung unter Einsatz von Gewalt. Dies bedeutet, dass nicht jene Art überlebt, die allem trotzt und andere Arten verdrängt, sondern diejenige, welche sich entweder der Umwelt anpasst oder es schafft, sich trotz widriger Umweltbedingungen kontinuierlich zu vermehren.
Die Natur bot daher dem Individuum die Möglichkeit, sich selbst und seine Art am Leben zu erhalten. Dennoch ist dieser Evolution einer Grenze unterworfen – der Tod. Ganz gleich, um welches Lebewesen es sich auf der Erde auch handelt, alles endet spätestens im natürlichen Tod. Dies führt unweigerlich dem Menschen zu der Frage, was passiert, wenn das Leben auf der Erde nicht mehr existiert. Die Religion oder der Glaube, ist bis heute noch eine Art Ausweg, um diese Frage so gut wie es geht zu beantworten, oder diese auszuweichen.
Das „Glück“ innerhalb der von Menschenhand gemachten Religion
Das, was die Biologie nicht halten konnte, kann über das „Geistige“ ausgewichen werden. Während man anerkennen muss, dass das materielle Leben eines Tages endet, bietet die Religion oder der Glaube ein Leben nach dem Tod an. Sei es der Himmel, das Paradies, das Jenseits, die Wiedergeburt oder anderes.
Jeder „echte Glaube“ ist immer verknüpft damit, dass man glaubt die Wahrheit zu kennen, und setzt den Glauben als Faktum dar. Die meisten „streng Gläubigen“ sind überzeugt, dass ihr Glaube auch entsprechende Früchte tragen wird, dass ihr Glaube „belohnt“ wird – insbesondere in dem Monotheismus.
Jeder Glaube beinhaltet demnach Hoffnung. Hoffnung ist eine entscheidende Quelle, um in seinem Glauben nicht geistigen „Schiffbruch“ zu erleiden. Hoffnung treibt die Menschen an, egal woran man auch glaubt.
Innerhalb einer gut-funktionierenden Biologie, strebt insbesondere der Mensch nach einem erfolgreichen, „glücklichen“ Leben. Die Menschen beschreiben Glück auf die verschiedenste Art und Weise, und wie man diese erreichen kann. Wissenschaftlich gesehen ist „Glück“ nichts weiteres, als individuelle Momente in einem Leben, in der es zu einem chemischen Prozess kommt. Welcher ist dies?
„Glück“ durch Serotonin und Dopamin
Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem. Auch als „Wohlfühlhormon“ ist Serotonin bekannt, denn es wirkt nicht nur stimmungsaufhellend, sondern dämpft die Stressantwort des Körpers ab. Dabei wirkt es unter anderem entspannend, antidepressiv, schlaffördernd, schmerzhemmend und motivationsfördernd.
Auch Dopamin ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger, überwiegend erregender Neurotransmitter. Es wird auch Prolaktostatin bzw. PIH (von Prolactin-Inhibiting Hormone) genannt. Im Volksmund gilt es als Glückshormon. Die psychotrope Bedeutung des Dopamins wird allerdings hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung und Motivation vermutet.
Wie können wir „Glück“ wissenschaftlich, auf biologischer und chemischer Ebene, demnach formulieren? „Glück“ existiert in seiner reinen Form eigentlich nicht. Das Gefühl des „Glücks“ findet durch positiv-individuelle Momente im Leben statt. Im Hirn erfolgt ein erhöhtes Ausstoßen von Serotonin oder auch Dopamin, welches wir als „Glücksmoment“ empfinden. Wir geben diesen Moment ebenfalls noch eine emotionale, besondere Bedeutung und definieren es als „Glück“. Dieses Glück ist rein hormonbedingt, es ist eine Art „schöne Lüge unseres Gehirns“, dass uns den Moment als „besonders aufhellend“ vermittelt. Deswegen gibt es für „Glück“ keine „Zauberformel“, sondern es ist an individuellen Ereignissen gekoppelt, und kann daher kein Dauerzustand sein. „Glück“ ist wissenschaftlich betrachtet nur ein „Hormoncocktail“.
Die Rolle des „Glücks“ in der Religion
Sigmund Freud, österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker, stellte fest und war sich deshalb sicher:
„Das zusammenfassende Urteil der Wissenschaft über die religiöse Weltanschauung lautet: Während die einzelnen Religionen miteinander hadern, welche von ihnen im Besitz der Wahrheit sei, meinen wir, daß der Wahrheitsgehalt der Religion überhaupt vernachlässigt werden darf. Religion ist der Versuch, die Sinnenwelt, in der wir gestellt sind, mittels der Wunschwelt zu bewältigen […] Aber sie kann es nicht leisten. Ihre Lehren tragen das Gepräge der Zeiten, in denen sie entstanden sind, der unwissenden Kinderzeiten der Menschheit. […] Die Religiosität führt sich biologisch auf die langanhaltende Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit des kleinen Menschenkindes zurück, welches, wenn es später seine wirkliche Verlassenheit und Schwäche gegen die großen Mächte des Lebens erkannt hat, seine Lage ähnlich wie in der Kindheit empfindet und deren Trostlosigkeit durch die regressive Erneuerung der infantilen Schutzmächte zu verleugnen versucht. […] Es wird aber behauptet, daß jeder von uns sich in irgendeinem Punkt ähnlich wie der Paranoiker benimmt, eine ihm unleidliche Seite der Welt durch eine Wunschbildung korrigiert und diesen Wahn in die Realität einträgt. Eine besondere Bedeutung beansprucht der Fall, daß eine größere Anzahl von Menschen gemeinsam den Versuch unternimmt, sich Glücksversicherung und Leidensschutz durch eine wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit zu schaffen. Als solchen Massenwahn müssen wir auch die Religionen der Menschheit kennzeichnen. Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt.“
Die Natur des Menschen ist mit vielen Problemen in dieser Welt behaftet. Für viele dieser Probleme gibt es Lösungen, die angewendet werden können. Die Natur, und damit auch das Individuum, steht jedoch vor dem unausweichlichen Problem den wir als „Tod“ definieren. Da es – zumindest derzeit – nicht möglich ist, ewig mit unserem materiellen Körper zu leben, bietet so die Religion den entscheidenden Vorteil des Auswegs an mittels eines geistigen Körpers, der nach dem Tod weiterlebt. Die Religionen bieten dafür die verschiedensten Möglichkeiten an, wie dieses „Leben“ nach dem Tod auszusehen habe.
Das Glück hat in erster Linie nicht mit der Psychologie zu tun. Glück ist, wie bereits gesagt, ein chemischer Prozess in unserem Gehirn, dass einen entschiedenen Vorteil in der biologischen Evolution bietet. Treffen wir als Individuum jedoch auf unlösliche Probleme, gerät unsere Psyche aus dem Gleichgewicht. Unser Unterbewusstsein, dass nicht filtert sondern aufnimmt, kann sich der Tatsache des Sterbens nicht entziehen. Eine „defragmentierte Psyche“ ist demnach kontraproduktiv wenn es um eine effizientes und ein aktives, chemisches Verhältnis von „Glücks“-Botenstoffen in unserem Gehirn geht.
Hoffnung als Ausweg aus dem Unvermeidlichen
Jeder „echte Glaube“ sollte rein effektiv und sinnbetrachtet ohne „Zweifel“ existieren, ansonsten wäre die Wirkung des Glaubens hinfällig. Hierbei spräche man von einer kognitiven Dissonanz, die das psychische Gleichgewicht zerstört. Die Hoffnung innerhalb des Glaubens ist ein entschiedenes Puzzleteil, damit das unausweichliche Problem des „Todes“ sich nicht auf unseren Serotonin und Dopamin Haushalt im Gehirn negativ auswirkt. Die Folgen wären beispielsweise Depressionen. Diese „geistige Krankheit“ stehe dem natürlichen Erhaltungstrieb maßgeblich im Wege. Unser Geist würde gegen unsere natürliche Biologie, gegen unserem Selbsterhaltungstrieb ankämpfen.
Die geistige Evolution
Durch das „erhöhte Bewusstsein“ des Menschen gegenüber dem Tier – nach jetzigem Wissensstand -, kam ein unausweichliches Problem zustande, das kognitiv „gefühlt“ und nachempfunden werden konnte. So ist sich jeder Mensch ganz biologisch-natürlich bewusst, dass er sterben werde. Der Mensch ist demnach in der Lage, zukünftiges Denken über sein Wohl und sein Individuum anzustellen, und ist unausweichlichen Problemen und Fragen konfrontiert. Durch dieses Bewusstsein wäre allerdings auch die Entwicklung stehen geblieben, ja sogar die „Rasse“ Mensch zum Aussterben verurteilt gewesen. Durch das ständige Bewusstsein dem Tod „ausgeliefert“ zu sein, hätte der Mensch Sinn, etwaige Hoffnung verloren. Der Mensch sehe zwar die Zukunft, die noch kommen wird, macht dies jedoch unterbewusst zu einem Problem in der Gegenwart. Die Folge wäre ein „psychisches Ungleichgewicht“ gewesen, und damit auch der Abbau von Serotonin und Dopamin. Über die Jahrhunderte wäre nicht nur die „Rasse“ Mensch depressiv geworden, sondern hätte immer weniger bis kein Serotonin und Dopamin entwickeln können. Die Folge wäre gewesen, dass eine Zivilisation ohne natürlichem „Lebenserhaltungs-Trieb“ sich entwickelt hätte.
Die Religion und der Glaube – ein Ausweg aus dem „natürlichen“ Aussterben
Religion und Glaube bieten nicht nur Weltanschauungen und Modelle, die uns „schnelle Antworten“ liefern können, was mit uns nach dem Tod passiert. Sie hilft auch der „Nicht-Existenz“ auszuweichen. Durch Religion und dem persönlichen Glauben war es möglich, wieder einen echten Sinn im Leben zu sehen. So war es möglich, einer unausweichlichen Problematik „Lösung“ zu bieten.
Die kindlichen Fragen und Problemstellung, die uns bis zum Tod erhalten bleiben, können vollständig ausgewichen werden. Einer „natürlichen Auslese“ durch die Minderung des Selbsterhaltungstriebs wegen fehlender Serotonin und Dopamin Entwicklung im Hirn, werden durch die „schnellen Antworten“ die die Religionen, oder der persönliche Glaube, liefern, entgegen gewirkt.
Der evolutionäre Schritt, auf geistiger Ebene, der sich aber direkt auf die biologische Entwicklung auswirkt, bietet die universale Lösung für ein universales Problem mittels der Hoffnung. Durch die Hoffnung des Glaubens – die das Ur-Problem im Grunde nur verschiebt – ist der „nächste Schritt“ der Evolution in ein sorgen-freieres Leben ermöglicht. Die Psyche, das Unterbewusstsein, wird entlastet von einer Problematik, aus der sie sonst keinen Ausweg hätte finden können. Dadurch wiederum wird der chemische Prozess im Gehirn des Menschen gefördert, sodass Serotonin und Dopamin produziert und ausgeschüttet werden kann, und „gläubige Menschen“ einen echten Sinn wieder sehen können, sofern sie diesen nicht nur auf das Überleben und dem Fortpflanzen widmen, und sich damit zufrieden geben. Religion und Glaube, egal in welcher Form auch ausgeprägt, sind sich am „Ende“ immer gleich: Das Endziel des Glaubens besteht darin, den Tod in irgendeiner Form zu „besiegen“, sei es durch den Himmel, durch das Paradies, durch das Jenseits, durch die Wiedergeburt etc.
Religion wurde zu einer Waffe
Religion als „das Opium des Volkes“ ist eine Aussage von Karl Marx. Das Zitat stammt aus der um die Jahreswende 1843/44 verfassten Einleitung zu seiner Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“. Karl Marx schloss sich in seiner Religionskritik zunächst Ludwig Feuerbach an, wie er am 10. Mai 1842 in der Rheinischen Zeitung über die christlichen Landtagsabgeordneten aus dem Ritterstande schrieb:
„Weil ferner die wirkliche Stellung dieser Herren im modernen Staate keineswegs dem Begriff entspricht, den sie von ihrer Stellung haben, weil sie in einer Welt leben, die jenseits der wirklichen liegt, weil also die Einbildungskraft ihr Herz und ihr Kopf ist, so greifen sie, in der Praxis unbefriedigt, notwendig zur Theorie, aber zur Theorie des Jenseits, zur Religion […] Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr encyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist. Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks. Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“
Menschen, die nach Macht, Reichtum und Einfluss strebten, nutzten über die Jahrtausende die Religionen zum Schaden der Menschen aus. In den Jahrhunderten geriet die Religion in Kritik, weil sie zum Instrumentalisieren der Allgemeinheit gebraucht wurde. So entwickelte sich die Religion weiter, oder starb vielmehr in ihrer Macht aus, und der Mensch lernte immer mehr den „persönlichen Glauben“ kennen.
Die „natürliche“ Evolution des Glaubens, für die biologische Evolution des Menschen, sowie die Sicherung seines Fortbestands als Rasse, wurde immer mehr als Mittel und Waffe zur Unterdrückung. Religion wurde, neben Politik, Hauptwerkzeug zur Instrumentalisierung der Menschheit für persönliche Interesse der Mächtigen. Um dieser „Macht“ Ausdruck zu verleihen, sowie der Prädestinierung, wurden ebenfalls Begrifflichkeiten wie „Kanal Gottes“, „Sprecher Gottes“, „Rechte Hand Gottes“, oder auch „Heiliger Vater“ ins Leben gerufen. Die Menschen, die die Religion und den Glauben ausbeuten und missbrauchen, sehen sich so in ihrer Stellung rechtfertigt und fundamentiert.
Insbesondere wurde Religion „verschärft“ durch die Abspaltung der Hauptreligionen in Form von Sekten. Sektenhafte Strömungen führten stärkere Kontrollen über das Bewusstsein des Menschen ein. Diese „negativen Formen“ der geistigen Evolution wurden zu einer Plage der Menschheit – Religionen ist die Instrumentalisierung für Macht und Einfluss, der zu Krieg und Blutvergießen führte. Symbiose: Während sich die Führer die Masse zu Nutze machen, gewinnt der jeweilige Gläubige „schnelle Antworten“ um aus der miserablen Lage des Todes einen Ausweg zu erhalten.
Das Juden- und Christentum mit der „Schuld-Lehre“
Religion und der persönliche Glaube sind eine Art Entlastung des Lebens, da durch die Hoffnung konditionelle Lebenseinstellung gefördert werden, die „schnelle Antworten“ auf eine nicht abzuwendende Lage bieten.
Durch die Lehre des Judentums, auch später des Christentums wurde der Sinn der Religion, eine entlastende Antwort bzw. Hoffnung zu geben, verschärft. Gemäß dem jüdischen und christlichen Glaubensgrundsatz, ist die Erklärung, warum Menschen sterben müssen, die Schuld die wir vor Gott haben. Schulden, die vererbt wurden, gegen diese wir aus biologischer Sicht nichts ändern können. Umgangen wird diese Schuld mit dem Glauben an den Messias, der einem die Schuld vor Gott nehmen kann, wenngleich wir laut Glaubensbekenntnis täglich sündigen – gewollt oder ungewollt.
Schuld bzw. Sünde ist ein Laster für die Seele. Schuld ist wie ein zerrender Anker, der auf das Unterbewusstsein jedes Menschen zerrt, der daran glaubt. Der Apostel Paulus, ein Nachfolger Jesu, schreibt:
„Was wollen wir hierzu sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wüsste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2. Mose 20,17): »Du sollst nicht begehren!« Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden jeder Art; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, ich aber starb. Und so fand sich’s, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war. Denn die Sünde nahm das Gebot zum Anlass und betrog mich und tötete mich durch das Gebot. So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Ist dann, was doch gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Sondern die Sünde, auf dass sie als Sünde sichtbar werde, hat mir durch das Gute den Tod gebracht, auf dass die Sünde über alle Maßen sündig werde durchs Gebot. Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist. So tue ich das nicht mehr selbst, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich nun das Gesetz: Mir, der ich das Gute tun will, hängt das Böse an. Denn ich habe Freude an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Verstand und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! So diene ich nun mit dem Verstand dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.“ (Römer 7,7-25)
Gemäß den aufgeschriebenen Worten des Apostels Paulus, wirkte in diesem Gläubigen, ein „antrainiertes“ Gesetz, dass in den Gliedern eines Menschen weilt – die Sünde, die Verfehlung. Interessant ist festzustellen, dass ohne der „Belehrung“ bzw. Konditionierung des Glaubens, der Mensch von Natur aus nicht einmal wüsste, dass er ein Sünder ist. Natürlich stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob Sünde tatsächlich existiert, oder nur ein antrainiertes Denken beinhaltet. Schlimmer noch, denn wir finden den Hinweis, dass erst durch die Kenntnisnahme, dass der Mensch von Natur aus ein Sünder sei, die Verfehlung bzw. Sünde wächst. Durch das moralische Verbot, dass die Religion auferlegt, kommt es erst zum Begehren der Sünde oder einer „Fehltat“.
Wäre der Mensch ohne die „Last des Glaubens“, oder der antrainierten Denkstruktur, nicht weitaus glücklicher? Wie zerrend sind diese Gedanken für das Unterbewusstsein, dass auf diese Art und Weise überhaupt erst instrumentalisiert wird? Wie geht die Psyche damit um, wenn ihr immer wieder gesagt wird, man sei ein Sünder und sie sei fehlerhaft?
Durch die Religion und den Glauben entstanden auch moralische Denkmuster, in denen wir Taten in „Gut“ und „Böse“ einstufen. Dualistisches Denken wurde über die Jahrhunderte in das Gewissen des Menschen konditioniert. Eine mächtige Waffe für alle „Führenden“ in den Religionen, da sich so Menschen stets manipulieren und reglementieren lassen.
Ist alles Egoismus?
Angesichts der genannten Faktoren ist eine Kettenreaktion durch biologische als auch geistige Evolution ausgelöst – der Mensch entwickelt ein erhöhtes Bewusstsein, weiß das er sterblich ist, muss durch die Sterblichkeit einen Weg finden, durch dem er dem unausweichlichen Tod umgehen kann, lässt sich durch Religion versklaven, die ihm Möglichkeiten durch den Glauben liefern, dass man nach dem Tod weiter leben könne, nur um dann zu erkennen, dass er ein Sünder ist, dem vergeben werden kann, wenn er denn weiterhin an die Erlösung der konditionellen Schuld glaubt, um sich so tiefer und tiefer durch den Glauben versklaven zu lassen. Dies ist wissenschaftlich betrachtet tatsächlich ein „Teufelskreis“.
Diese geistige Evolution der Religion knüpft tatsächlich an den natürlichen und naturalen Lebenstrieb eines Menschen. Da dieser sich dem Tod nicht fügen kann und will, sind die Möglichkeiten, die ihn auf Glaubensbasis heraus helfen, derselbe Treibsand, der ihn tiefer in die Gefangenschaft führt, obwohl dieser auf evolutionärer Basis sich eigentlich weiter entwickeln und als Individuum betrachtet frei sein will.
So darf behauptet werden, dass jeder Glaube, jede Religion in den verschiedensten Formen ein egoistischer und natürlicher Trieb ist, die diesen „Durst“ versucht zu stillen. Das Glück, als auch der Egoismus ergeben zusammen ein Puzzleteil, dass einem Paradoxon gleicht. Während die Religion, insbesondere das Christentum, darauf basieren, aus „freiwilligen“ Stücken als auch Liebe mit einer höheren Macht in Kontakt zu treten, sind sämtliche Versprechungen, die damit einhergehen, das Belohnungssystem, welches den innerlichen Drang nach Leben befriedigt, welche auf eine biologische Evolution zurückzuführen ist.
Dieser Egoismus wird weiter darin bestärkt, dass insbesondere im Christentum die Rolle des Erlösers, und die symbolische zur Schaustellung des „Todes“ an einem Kreuz „metastasiert“ wird – ein vollkommener Tod ersetzt den Eigenen, und den aller anderen Individuen. Ein zugleich trauriger Akt aber auch „heilender Effekt“ für die eigene Psyche, die sich im Unterbewusstsein schleichend mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert sieht.
Für den Menschen war es demnach ein völlig notwendiger Schritt, nicht nur auf molekulare Ebene einer Evolution oder Entwicklung nachzugehen, sondern auch eine Geistige, die nur mit den Glauben und der damit verknüpften Hoffnung das Problem der Sterblichkeit auf kognitiver Ebene umgehen.
Atheismus – keine Chance auf ein glückliches Leben?
Angesichts der Fakten, könnte man sich die Frage stellen, warum auch der Atheismus zufriedene und glückliche Menschen hervorbringen kann. Müssten diese nicht alle die selben, psychischen Merkmale wie Depressionen aufweisen? Kann nur der Glaube an Gott und der Glaube an einem Leben nach dem Tod Glück und Zufriedenheit hervorbringen?
Wissenschaftlich betrachtet wurden durch Jahrtausende Evolution und Menschheitsgeschichte, dem Menschen ebenfalls die Fähigkeit gegeben, durch die Religionen metaphysische Fragen zu stellen. Durch ein Modell oder einer Weltanschauung fängt der Mensch ebenfalls an Fragen zu stellen. Selbst wenn wir durch die Religionen antworten bekommen, kommen neue Fragen auf, sofern ein Individuum kritisch bleibt, und sich mit einer „einfachen Antwort“ nicht zufrieden stellen lässt.
Viele, die dem Atheismus folgen, wurden entweder so geboren, da eine Konditionierung durch das Elternhaus nicht stattgefunden hat, oder wurden durch negative Umstände in ihrem Leben geprägt, sodass sie sich ein „liebevollen Schöpfer“ nicht vorstellen können, der sich um alle sorgt. Der erste Gedanke beinhaltet, dass biologisch betrachtet die Fähigkeit des „Glaubens“ vorhanden ist, jedoch diese nicht „ausgebildet“ wurde. Es hat entweder kein „antrainiertes Denken“ auf diesem Gebiet stattgefunden, oder die Fähigkeiten und der Willen des Glaubens wurden durch „persönliche Erfahrungen“ zurückgebildet.
Sofern ein psychisch gesunder Mensch „mitten im Leben“ steht, in diesem Zufriedenheit empfindet, wäre es für ihn keine Alternative, einfach sterben zu wollen. Der Tod ist, wenn auch biologisch natürlich, über die Jahrtausende für die Menschen kognitiv unnatürlich geworden.
Das Leben, und wie wir es gestalten wollen, bietet uns eine Vielzahl an Möglichkeiten. Nicht selten kommt es vor, dass wir in unserer Arbeit, unseren Hobbys, Familienleben oder anderem vollstes aufgehen, und uns mit metaphysischen Fragen gar nicht auseinander setzen wollen. Der Atheismus beinhaltet die Akzeptanz des Lebens und des Sterbens. Durch die Akzeptanz signalisieren wir ebenfalls unserem Unterbewusstsein auch, dass ein „natürlicher Prozess“ nicht in Frage gestellt werden muss. Die Phase, über die wir natürlich lernen, mit dem Tod umzugehen, findet oftmals in der Zeit der Selbsterkennung und Erwachsenwerdens statt.
Sind gläubige Menschen, die die Hoffnung benötigen, emotionell betrachtet damit schwächere Menschen, weil sie den Tod nicht als natürliches Phänomen betrachten können, und durch den Glauben nach einem „Ausweg“ suchen? Die Betrachtungsweise ist entscheidend. Einerseits mag die „geistige Evolution“ einen entschiedenen Vorteil bieten, muss sich jedoch die Frage gefallen lassen, ob eine veränderte Wirklichkeit die Antwort auf den nächsten „evolutionären Schritt“ wirklich sein sollte, oder ob die Akzeptanz des Leben und Todes maßgeblich für den „besseren Fortschritt“ sind, betrachtet auf die Rasse Mensch.
Fundamentalistisch den eigenen Glauben als „Wahrheit“ zu deklarieren, oder zu glauben, dass der Glaube fundiertes Wissen sei, ist immer wieder gefährlich. Dieses Denken wurde und wird immer wieder von Menschen ausgenutzt, die den Glauben missbrauchen, und dadurch an Macht, Reichtum und Einfluss gelangen.
Doch faktisch betrachtet, kommen auch Atheisten immer wieder zu der Frage, insbesondere wenn sie am Rande des Todes stehen, ob es nicht doch ein Leben nach dem Tod gibt. Wir können, ob durch den Glauben, oder durch unsere alltägliche Gestaltung des Lebens, die „Todesfrage“ umgehen, doch angesichts dessen wird diese uns durch unser „erhöhtes Bewusstsein“ eines Tages thematisiert werden müssen – ob gewollt, oder ungewollt.
Der Lebenserhaltungstrieb wird uns auch dann einholen, ob gläubig und bestehend mit einer Hoffnung, oder nicht, wenn sich unser Leben dem Tod nähert. Dies ist absolut natürlich, da ein gesunder Egoismus durch diesen Trieb erst ermöglicht, dass sich das Leben weiterentwickelt und nicht ausstirbt. Ohne diesen Trieb wäre ein Leben unmöglich, da es keinerlei Grund gebe diesen zu wählen. Selbst wenn ein Leben mit „Glück“ empfunden werden kann, wäre jede Last, die man zu tragen hätte, unmöglich zu bewältigen, da der Tod der sofortige Ausweg aus diesem wäre. Es gäbe keinerlei Sinn fühlen als auch erleben zu wollen.
Ob Gläubiger oder Atheist, werden wir durch den natürlichen Selbsterhaltungstrieb am Leben bleiben wollen. Die Zeit, die wir in diesem Leben haben, lass sich mit Ereignissen ausfüllen, die Serotonin und Dopamin Ausstöße verursachen, und wir Momente, die gekoppelten an besonderen Ereignissen sind, als „Glück“ wahrnehmen lassen.
Interessanterweise ist der Ausschuss von Serotonin und Dopamin, natürliche „Glückshormone“, verbunden mit evolutionär „wichtigen Tätigkeiten“, wie beispielsweise Sex (Fortpflanzung), Sport (Überlebensfähigkeiten), oder auch beruflicher Erfolg (Lebensunterhalt und Lebenserhaltung). Mit Serotonin und Dopamin lässt sich nicht der Sinn des Lebens beantworten, doch zeigen diese Glückshormone, dass diese ausgeschüttet werden, wenn es um Tätigkeiten oder Ereignisse geht, die entweder unser Leben selbst, als Individuum, stärken und positiv beeinflussen, oder es dienlich ist für die eigene Arterhaltung der Rasse Mensch. Demnach geht Serotonin als auch Dopamin unweigerlich mit der biologischen Entwicklung des Menschen einher. Auch wenn die damaligen Kenntnisse nicht so fortgeschritten waren wie heute, um erklären zu können, was biologisch gesehen „Glück“ bedeutet, so haben diese Hormone maßgeblich dazu beigetragen, dass der Mensch sich in die „richtige Richtung“ entwickelt hat und haben ein natürlichen Schutz gegeben, um ein glückliches, und damit sinnvolles, Leben zu führen. Nicht nur der persönlichen Entwicklung, sondern vielmehr der Rassenentwicklung wurde so der entscheidende Kurs geliefert.
Ist die Suche nach Gott unsinnig?
Wenngleich auch biologisch betrachtet die Religionen als auch der Glaube zu einer „geistigen Evolution“ führten, bleibt die Frage dennoch bestehen, woher wir kommen, und was der Sinn des Lebens ist. Die Suche nach Gott ist ein entscheidendes Faktum um den Grund unserer Herkunft zu bestimmen. Das „erhöhte Bewusstsein“ des Menschen stellt unweigerlich immer wieder die Frage nach Grund und Zeit auf. Die zeitlichen Abläufe und Gründe zur Entstehung des Lebens sind auch ein entscheidender Faktor, um Antworten darauf zu erhalten, warum der Tod ein natürlicher Prozess ist, und ob dieser mit dem jetzigen Gottesbild der Menschen übereinstimmen kann. Es wäre möglich, dass die Menschen sich auf der Suche nach Antworten machen, weil insbesondere unser Unterbewusst, dass den Tod nicht akzeptieren kann, einen Weg sucht, das Problem, dass es selbst niemals lösen kann, aus seinem Bewusstsein zu schaffen oder gar die „Nicht-Existenz“ völlig zu besiegen.
Zusammenfassung
Das „erhöhte Bewusstsein“ des Menschen wird unumgänglich auf die unüberwindbare Frage des Todes stoßen. Religionen und persönlicher Glaube boten über viele Jahrtausende hinweg, bis jetzt und in die Zukunft, die Möglichkeit, einen „kognitiven“ Ausweg aus dem Faktum Tod und der „Nicht-Existenz“ zu schaffen. Eine „fragmentierte“ Psyche sind Grundfundamente für ein natürlichen und chemischen Prozess mittels Hormonen wie Serotonin und Dopamin, um ein sinnvolles und „glückliches“ Leben zu führen, trotz des Wissens, dass der Tod das endgültige Ende unseres jetzigen, materiellen Leibes und Geistes bedeuten. Doch Religionen wurden immer wieder missbraucht und konditioniert. Die Religionen und der Glaube wurden zum notwendigen Schritt, eine „geistige Evolution“, die „Glücksversicherungen“ mittels der Umgestaltung der Wirklichkeit bieten kann. Doch die Religionen nahmen im Laufe der Zeit „strengere“ Züge an. Glaube wurde immer mehr mit Leistung verbunden. Einzelne Religionen wurden auch zum „Schuld-Zwang“ der Gläubigen, die diesem so konditionierte, dass er bis auf den Tod diesem Glauben angehören muss, damit Leben nach dem Tod in Aussicht gestellt werden kann. Damit beinhaltet jeglicher Glaube egoistische Wesenszüge.
Die Frage nach dem Leben über den Tod hinaus, ist eine aus „Kindesalter“ bekannten Problematik, die natürlich und auf die Kausalität des „höhere Bewusstseins“ des Menschen zurückzuführen ist.
Doch auch der Atheismus kann zu einem „glücklichen“ und befriedigenden Leben führen, sofern die individuellen Ziele im Leben gekoppelt an „besonderen Momenten“ werden, in der es zu hormonellen Ausstößen von „Glückshormonen“ kommt. Glück ist aus wissenschaftlicher Sicht ein rein chemischer Prozess. Die Auswirkungen dessen sind individuell unterschiedlich. Der Atheismus bedeutet auch eine natürliche Akzeptanz des Todes, und eine Realisierung des Glückes ohne einem höheren Wesen. Angesichts des Todes werden diese jedoch ebenfalls mit der Problematik des Todes zum Denken geführt, ob es nicht doch ein Leben nach dem Tod geben könne. Dies ist ein natürlicher, evolutionärer Trieb der Selbsterhaltung des Lebens.
„Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel heißt, sondern der Mensch schuf […] Gott nach seinem Bilde; Der Mensch ist der Anfang der Religion, der Mensch der Mittelpunkt der Religion, der Mensch das Ende der Religion.“ (Ludwig Feuerbach)