Jehovas Zeugen – Lebensbericht: „In der Sekte hatte ich Angst vor Gott!“

Markus aus Zürich wuchs als Zeuge Jehovas auf. Im Gespräch erzählt er von seinem Alltag in der Sekte, dem Gefühl ständig unter Druck und Beobachtung zu stehen und seinem Ausstieg.

Vor zwei Jahren begann für den 26-jährigen Zürcher Markus ein neues Leben – er verließ die Zeugen Jehovas. Eine Glaubensgemeinschaft, die den Alltag all ihrer Mitglieder streng kontrolliere und bewusst lenke, wie wir erfahren. «Ich bin in dieser Sekte aufgewachsen und stand entsprechend unter ihrem Einfluss. Für mich war es normal, ich kannte es nicht anders», erinnert er sich.

Die Bibelstunden waren richtig öde

Trotzdem hat er schon früh bemerkt, dass seine Familie nicht so war, wie die seiner Mitschüler. «Wir haben zum Beispiel nie Geburtstag oder Weihnachten gefeiert. Die anderen Kinder haben oft gefragt, warum ich anders bin – ich wusste es aber selbst nicht.» Anstelle von Kindergeburtstagen gab es Zusammenkünfte im Versammlungszentrum der Zeugen, dem «Königreichssaal». Dreimal die Woche.

Hier wurden Bibelpassagen studiert, von den «Ältesten» Reden über das «richtige» Leben gehalten und neue Erkenntnisse aus dem «Wachtturm» – der sekteninternen Zeitschrift – weitergegeben. Immer und immer wieder. «Natürlich war das richtig öde für uns Kinder. Wir haben immer nur darauf gewartet, dass es endlich vorbei ist und wir miteinander spielen können.»

Die frohe Botschaft vom Weltuntergang

Freundschaften oder gar Beziehungen mit «Weltlichen», wie die Zeugen alle Nicht-Angehörigen nennen, sind zwar nicht explizit verboten aber offen verpönt. Der Kontakt soll auf ein nötiges Minimum beschränkt werden, um sich vor schlechten Einflüssen zu schützen. «Die Zeugen leben in einer eigenen Blase. Alles, was da nicht reinpasst, ist satanisch. Sie haben einfach diese starke Schwarz-Weiss-Denkweise.»

Allein beim Missionieren sei es sogar erwünscht, sich nach aussen zu öffnen. So musste auch Markus von Tür zu Tür gehen, um vollkommen fremden Menschen die frohe Botschaft zu verkünden. «Die frohe Botschaft ist, dass die Welt untergeht», grinst der Sachbearbeiter. «Beziehungsweise, dass sie untergeht und man gerettet werden kann, wenn man sich den Zeugen Jehovas anschliesst.»

Harry Potter und Selbstbefriedigung sind dämonisch

Erste Zweifel an der Lehre der Sekte kamen ihm schon in früher Jugend. «Harry Potter war dämonisch, genau wie viele Filme und Musiker, Sex vor der Ehe, Selbstbefriedigung sowieso. Sogar die falschen Klamotten oder Frisuren können schon ein Affront sein. Man steht ständig unter Druck, wird genau beobachtet», sagt der Aussteiger.

«Sobald jemand das Gefühl hat, dass du auch nur ansatzweise vom Weg abkommen könntest, wirst du mit Gott konfrontiert. Sie fragen dich, ob du ihn traurig machen willst. Das willst du natürlich nicht.» Der Psychoterror war subtil, aber allgegenwärtig. «Ich war immer beschämt, wollte nie etwas falsch machen. Hatte fast schon Angst vor Gott und betete immer um Vergebung.»

Schon bei kleinen Vergehen, wie das Tragen einer «unangemessenen» Hose, müsse man mit öffentlicher Bloßstellung und Standpauken rechnen. Auch der Verlust von Privilegien wie Missionsarbeit sei eine häufige Strafe für falschen Lebenswandel.

Ein hoher Preis für ein freies Leben

Obwohl er sich schon sehr lange unwohl gefühlt habe, war es nicht einfach, sich aus der Gemeinschaft zu lösen. Ihm war immer klar, dass ein Ausstieg bedeuten würde, sein gesamtes bisheriges Leben zurückzulassen und ganz neu zu beginnen. Soziale Kontakte zu Aussteigern – «Abtrünnigen» – sind den Zeugen Jehovas untersagt. Trotzdem hat Markus den Schritt gewagt. Er hat sich quasi über Nacht und ohne grosse Worte aus der Gemeinde zurückgezogen.

Zu seinen Eltern hat er heute noch Kontakt – entgegen dem Drängen aus den Reihen der Gemeinschaft sind sie nicht bereit, ihren Sohn zu verstoßen. Alle anderen Beziehungen, teils auch jahrelange gute Freundschaften, sind von einem Moment auf den anderen in die Brüche gegangen. «Manche Leute fehlen mir sehr. Es tut auch weh, wenn ich ihnen auf der Strasse begegne und sie gehen an mir vorbei, als würden sie mich nicht kennen.»

Seine Entscheidung für ein neues Leben bereue er aber ganz und gar nicht. «Meinen Glauben habe ich verloren. Dafür habe ich jetzt den Raum und die Freiheit, meine Persönlichkeit zu entfalten und endlich ich selbst zu sein.»

Quelle: tilllate.com | Benjamin Quirico

Jehovas Zeugen – Mit dem Tod leben: „Mein Onkel war Zeuge Jehovas und verzichtete auf lebensrettendes Blut“

Sarahs Onkel wäre noch am Leben, wenn er nicht wegen seines Glaubens auf eine Bluttransfusion verzichtet hätte. Diese Entscheidung machte Sarah anfangs vor allem wütend. Heute versteht sie sie. Ein Protokoll:

In der zehnteiligen Serie „Mit dem Tod leben“ protokollieren wir die Erfahrungen von Menschen, die den Tod von Nahestehenden verarbeiten mussten. Was hat ihnen während der Trauer geholfen, und haben sie durch den Verlust etwas für sich selbst gelernt?

Sarah, 25, Nähe Braunschweig

Mein Onkel war ein wichtiger Teil unserer Familie, vor allem wir beide standen uns sehr nahe. Als jüngstes Kind fühlte ich mich mit meinen Ansichten oft nicht so richtig von meinen Eltern ernst genommen. Mein Onkel hingegen tat das. Er war verständnisvoll und zeigte mir, dass es in Ordnung ist, andere Meinungen zu haben. In dieser Hinsicht nahm er eine Art Vaterrolle für mich ein, auch wenn mein Papa immer sehr gut zu mir war.

Im Juli 2015 musste ich mich auf eine wichtige Prüfung an der Uni vorbereiten. In derselben Zeit erfuhr ich, dass mein Onkel ins Krankenhaus musste, da war er schon Mitte 80. Ich wusste nicht viel darüber, bloß den einen Satz meiner Mutter: „Er ist im Krankenhaus, aber das wird schon wieder.“ Ich machte mir also keine Sorgen und konzentrierte mich auf die Prüfung.

„Ich dachte wirklich, er würde mich nicht genug lieben, um jetzt da zu bleiben.“

Ich bestand sie und war in derselben Nacht noch mit Freunden feiern. Meinen Onkel besuchte ich erst am Tag danach. Ich freute mich, ihn sehen und ihm von meiner bestandenen Prüfung erzählen zu können. Als ich aber das Krankenzimmer betrat, bekam ich einen riesigen Schrecken. Ich sah, in welchem Zustand sich mein Onkel befand. Er lag regungslos da, war kaum ansprechbar. Dass es ihm so schlecht ging, hatte mir niemand gesagt. Ich war geschockt.

Zeugen Jehovas lehnen fremdes Blut ab

Meine Mutter und seine Frau hatten mir verheimlicht, wie ernst sein Zustand war. Vielleicht wollten sie mich schützen, damit ich mich voll auf meine Prüfung konzentrieren konnte, vielleicht hatten sie die Lage aber auch einfach unterschätzt. Erst jetzt erfuhr ich die ganze Wahrheit: Er hatte einige Tage davor ein harmlose Magenoperation, bei der er aber die notwendigen Bluttransfusionen abgelehnte hatte. Jetzt war der Sauerstoffgehalt in seinem Blut zu gering. Er hatte auf eine Behandlung ohne fremdes Blut bestanden, da es nach dem Glauben der Zeugen Jehovas Gott verbieten würde, Blut in Form von Bluttransfusionen zu gebrauchen – auch wenn das den Tod nach sich ziehen könnte. Als ich ins Krankenhaus kam, hatte er abermals trotz der lebensbedrohlichen Situation die Transfusion abgelehnt. In meiner Vorstellung hatte er sich zwischen Blut oder Tod entscheiden müssen, und den Tod gewählt.

Ich wurde wütend. Richtig wütend. Ich fühlte mich im Stich gelassen. Ich war mit der Uni noch nicht fertig und er würde bei meiner Abschlussfeier nicht dabei sein. Ich wollte danach einen Doktor machen, auch da würde er auch nicht dabei sein. Und wenn ich heirate und Kinder kriege? Will er das alles nicht erleben? Ich dachte wirklich, er würde mich nicht genug lieben, um jetzt da zu bleiben.

Da war auch viel Wut auf meine Tante. Ich wusste, sie hätte als Ehefrau und ebenfalls als Zeugin Jehovas das letzte Wort gehabt. Doch in ihren Augen hatte Gott einen Plan für ihren Ehemann, sie stand hinter seiner Entscheidung. Genauso wie sein ganzer Freundeskreis, alles Zeugen Jehovas. Mein Bruder und ich konnten kaum glauben, dass das gerade wirklich passierte. Wir standen dabei und dachten nur: Seid ihr denn alle bescheuert?

Die letzten Worte gingen an mich

Da ich Jura studierte, ahnte ich, dass es rechtliche Möglichkeiten gäbe, seine Verfügung irgendwie zu umgehen, aber natürlich wollte ich auch den letzten Willen meines Onkels akzeptieren. Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt.

Als ich an diesem Tag das Krankenzimmer betrat, richtete er seine letzten Worte an mich. „Du bist eine schöne Frau geworden“, sagte er und steckte mir wie früher einen Geldschein zu. Da begann ich, das erste Mal richtig zu weinen. Mir wurde klar, dass ein Mensch, den ich mein ganzen Leben lang kannte und liebte, bald nicht mehr da sein würde, wenn er sich weiterhin der Hilfe verweigert. Ein wenig später schlief er ein und lag noch wenige Tage nicht mehr ansprechbar im Bett.

„Es fühlte sich so an, als hätte er darauf gewartet, mich noch einmal sehen zu können.“

Dann erstickte er langsam. Seine Lunge konnte von dem wenigen Blut nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Ich war die Letzte, mit der er richtig gesprochen hatte. Es fühlte sich so an, als hätte er darauf gewartet, mich noch einmal sehen zu können. Aus einer relativ harmlosen Magenoperation wurde sein selbst gewähltes Todesurteil. Ich war immer noch wütend und furchtbar traurig, aber nach seinem Tod habe ich vor allem funktioniert. Ich wollte für meine Tante da sein, habe mich um Papiere, Verträge und das Begräbnis gekümmert. Warum er so sterben musste, konnte ich immer noch nicht begreifen.

Der Aha-Moment

Etwa zwei Wochen nach seinem Tod erzählte ich einem Freund am Telefon davon. Er sagte zu mir: „Anni, auch du glaubst daran, dass jeder Mensch das tun kann, was er will.“ Ja, das tat ich. Eigentlich. Ich spürte in diesem Moment, dass sich etwas veränderte, es klickte. Mir wurde bewusst, dass ich mich nicht kohärent verhielt. Eigentlich hielt ich mich für jemanden, der von Religions- und Handlungsfreiheit überzeugt ist. Zwei Dinge, die ich in Bezug auf meinen Onkel und meine Tante nicht akzeptiert hatte. Ich musste mir eingestehen, dass ich mit diesen Einstellungen eigentlich nicht wütend auf die beiden sein konnte. Meine Wut verwandelte sich zur Enttäuschung über mich selbst.

„Es war das Wissen, dass mein Onkel stolz auf mich gewesen wäre, das mir über die Trauer half.“

So drehte sich mein Bild. Mir wurde klar: Für meinen Onkel gab es die Entscheidung „Blut oder Tod?“ nie. In seiner Gedankenwelt hatte er diese Wahl nicht. So wie ich an seiner Stelle die Bluttransfusion niemals abgelehnt hätte, hätte er sie niemals annehmen können. Würde Religion eine größere Rolle in meinem Leben spielen, wäre ich Zeugin Jehovas, hätte ich die Das-hätte-ja-alles-nicht-sein-müssen-Gedanken nicht gehabt. In so einer Welt hätte ich mich nicht im Stich gelassen gefühlt. Und ich wäre sicher sehr schockiert, wenn ich als praktizierende Anhängerin gegen meinen Willen fremdes Blut injiziert bekommen hätte.

Das Telefonat war mein Aha-Moment. Von da an konnte ich besser mit der Situation umgehen. Es war das Wissen, dass mein Onkel stolz auf mich gewesen wäre, das mir über die Trauer half. Weil ich mich um meine Tante gekümmert hatte, und weil ich letztlich verstand, dass es für ihn keine freie Entscheidung zwischen Leben und Tod gab.

Trauer ist Sehnsucht, Sehnsucht ist Liebe

Es war schwer, so rational an etwas so Emotionales ranzugehen. Aber es half mir, den Verlust meines Onkels zu verkraften. Wenn ich meinen eigenen Prinzipien treu bleibe, kann ich niemandem einen Vorwurf machen, der seinen Prinzipien treu bleibt. Heute fände ich es vermessen, anderen Leuten zu sagen, woran sie glauben müssen.

Natürlich denke ich heute immer wieder an meinen Onkel, das wird auch nicht aufhören. Es kommen immer wieder diese Momente, in denen ich wünschte, dass er jetzt da wäre, ihm etwas erzählen könnte, ihn um Rat fragen könnte. In diesem Momenten spüre werde ich sehr traurig. Das ist allerdings keine negative Trauer. Eher die, die man spürt, wenn man jemanden vermisst. Und wenn man jemanden vermisst, bedeutet es ja auch, dass man jemanden sehr geliebt hat. Und jemanden zu lieben ist immer etwas Positives.

Quelle: ze.tt

Jehovas Zeugen – Vom Glauben abfallen: „Es war für mich tragisch, zu gehen“

Wer eine strikte religiöse Gemeinschaft, wie Jehovas Zeugen, verlässt, verliert oft nicht nur Familie und Freunde. Auch der Alltag, die Arbeit und das Weltbild ordnen sich neu. Zwei Aussteiger erzählen.

Das Recht auf den Ausstieg aus einer Religion ist mit dem Artikel 15 der Bundesverfassung garantiert. Denn Religionsfreiheit bedeutet auch die Freiheit zu haben, nicht zu glauben. Auch auszutreten, ist ein Grundrecht.

Das ist selten einfach – und noch nicht lange selbstverständlich.

Konservative Gläubige

2014 bezeichneten sich 23 Prozent der Bevölkerung der Schweiz als konfessionslos. Trotz dieser Säkularisierung sind nach wie vor viele Menschen gläubig – oder gar strenggläubig.

«Ungefähr 500’000 Personen in der Schweiz sind konservative Vertreter einer Weltreligion oder Mitglied einer Sekte», sagt der Religionswissenschaftler Georg Schmid, Leiter von «Relinfo», der evangelischen Informationsstelle «Kirchen – Sekten – Religionen» in Rüti ZH. Je autoritärer und geschlossener eine religiöse Bewegung ist, desto schwieriger sei es, diese zu verlassen.

Religionen in der Schweiz

Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz gehören zu 37.9 Prozent der römisch-katholischen und zu 25.5 Prozent der evangelisch-reformierten Landeskirche an. 23 Prozent sind konfessionslos, zu anderen christlichen Gemeinschaften zählen 5.7 Prozent. 5.1 Prozent sind Muslime, 0.4 Prozent jüdisch.

Der Anteil der römisch-katholischen Landeskirche ist in den letzten 40 Jahren relativ stabil geblieben, jener der evangelisch-reformierten ist stark rückläufig.

Der Anteil muslimischer Glaubensgemeinschaften hat von 2000 bis 2016 leicht, um 1.6 Prozent, zugenommen, jener der Konfessionslosen deutlich, um 13.5 Prozent. Der Anteil jüdischer Glaubensgemeinschaften ist unverändert geblieben.

Quelle: Bundesamt für Statistik

Mit der Freikirche aufwachsen

Der 36-jährige David Bopp, selbstständiger Webentwickler im Raum Basel, wuchs im Umfeld einer Freikirche auf. Seine Eltern gehörten der Chrischona-Gemeinde an.

«Ich bin als Kind an jede Veranstaltung gegangen, später in die Jungschar und in den Teenager-Club.» Die Jungschar habe er schliesslich mitgeleitet. Drei bis vier Abende pro Woche verbrachte er in der Gemeinschaft, erinnert sich David Bopp. «Dann habe ich die Freikirche gewechselt. Viele Jahre war ich beim ICF. Auch dort habe ich eine Gruppe geleitet.»

«Alles oder nichts»

Mit etwa 24 Jahren habe er immer mehr an seinem Glauben gezweifelt, sagt Bopp. «Es hat sich viel verändert in meinem Kopf. Ich habe mich vom Glauben entfernt.»

Die Zweifel seien für ihn «ein Schock» gewesen, denn er habe zuvor «Gott erlebt», erzählt Bopp: «Als Teenager konnte ich beten und hatte oft das Gefühl, ich werde erhört. Dann erlebte ich ein, zwei Jahre nichts, das mich Gott spüren liess.» Das habe ihm die Augen geöffnet.

«Festzustellen, dass ich vielleicht gar nicht glaube – das empfand ich als schmerzhafte Herausforderung.» Er habe nicht begonnen, an «einer kleinen Ecke» zu zweifeln. Sondern er habe sich gleich die grosse Frage gestellt: «Gott – ja oder nein? Es ging um alles oder nichts.»

Freundschaften verlieren sich

Sich von der Glaubensgemeinschaft zu lösen, sei für ihn tragisch gewesen, sagt David Bopp. Er habe sich entwurzelt gefühlt. «Es war ein schmerzhafter Prozess, zu gehen. Viele meiner Freundschaften wurden gewissermassen aussortiert, weil sie an das gemeinsame Thema Glaube gebunden waren.»

Die Gemeinschaft ist nur solange da, wie man Teil davon ist: «Wie in einem Fussballclub, wenn man sich die Sehne kaputtmacht und nie mehr trainieren gehen kann. Das Gros der Leute, die man gern hatte, bleibt da – und man ist weg. Das tut weh, denn man verliert auch ein Stück Halt.»

Bopp bedurfte eines neuen Weltbilds, um sich zurechtzufinden. «Wenn man sich als Teenager aus einer religiösen Gemeinschaft löst, ist es einfacher, dann ist das Weltbild noch nicht so gefestigt. Ich war 24, hatte mich in meinem Weltbild eingerichtet – und plötzlich stellte ich alles in Frage. Das brauchte viel Energie.»

Diese Entwicklung sei bei ihm bis heute nicht abgeschlossen, fügt er an: «Für mich ist Spiritualität noch immer ein offenes Thema.» Heute bezeichnet Bopp sich als Agnostiker. Die Religion spielt für ihn keine Rolle mehr.

Hinterfragt wird nicht

Hat David Bopp die Freikirchen als geistig enge Räume erlebt? «Die Freiheit wäre da – aber es gibt niemanden, der einem den Weg dahin zeigt», erwidert er. Das philosophische Denken und das Hinterfragen würden fehlen, es werde einem nicht vorgelebt.

Das liege auch an der Geschichte der Freikirchen, glaubt Bopp: «Gegründet wurden sie von Menschen, die an Dinge glauben und diese nicht theologisch hinterfragen wollen. Will man etwas hinterfragen, muss man sich dafür einen anderen Ort suchen.»

Getauft als Zeuge Jehovas

Auch Rino Zumerle hat den schmerzhaften Abschied aus einer Glaubensgemeinschaft erlebt. Über 20 Jahre lang war der vor Kurzem pensionierte IT-Fachmann aus dem Raum Biel ein Zeuge Jehovas.

1983 hatten er und seine Frau erste Kontakte zu dieser Gemeinschaft, weil sie für die beiden Töchter eine Kinderbibel suchten. Dass die Bibel die Grundlage für den Glauben der Zeugen Jehovas war, beeindruckte die Zumerles. Nach drei Jahren liess sich das Ehepaar taufen.

«Über Jahre besuchten wir die Versammlungen und gingen in der Gemeinschaft auf», sagt Zumerle. 1992 erhielt er ein Amt, er wurde Dienstamtgehilfe. «Einige Jahre später wurde ich zum Ältesten berufen. Das ist eine Person, die in der Gemeinschaft stärker auf andere achtet, ihnen hilft, sie lehrt und ihnen ein Vorbild ist.»

Ein Dilemma löst Zweifel aus

Trotz Verantwortung: 2003 begann er zu zweifeln. «Ich durchlebte wohl eine Midlife-Crisis. Ich war ungefähr 50 und fragte mich, was bisher in meinem Leben passiert war und was noch kommen würde. In dieser Zeit fingen meine Töchter an, die Religion zu hinterfragen, was schliesslich zu ihrem Ausstieg führte.»

Auch er habe sich grundsätzliche Fragen gestellt. Um seine damaligen Zweifel zu verstehen, müsse man sich vergegenwärtigen, was die Lehre der Zeugen Jehovas bedeutet: «Wer weggeht, ist verloren. Die Zeugen Jehovas sprechen davon, dass Gott im Krieg von Armageddon alles Böse auf dieser Erde vernichten wird. Nur die Gott wohlgefälligen Menschen überleben und kommen ins Paradies, wo sie ewig leben können.»

Wenn man das glaube, bedeute das: Wenn die eigenen Kinder aussteigen, dann sind sie verloren. «Meine Töchter könnten demnach Armageddon nicht überleben. Das hat mich beschäftigt.»

Ebenfalls beschäftigt hat Rino Zumerle das Kontaktverbot zu Abtrünnigen, das die Gemeinschaft verlangt. Er wollte seine Töchter nicht verstossen – aber auch nicht vortäuschen, er befolge dieses Gebot.

Das Leben muss sich neu ordnen

Sieben Jahre zweifelte er, kämpfte innerlich. «Ich brauchte diese Zeit, denn da waren viele Ängste. So war ich etwa im Begriff, die langjährige Beziehung zu meiner Frau zu verlieren.» Vieles musste Zumerle neu ordnen, gedanklich, aber auch im Leben. «Es war eine schmerzhafte Zeit», sagt er.

Er habe in jenen Jahren kaum mehr an etwas anderes denken können, ihn habe nur noch ein Thema beschäftigt: seine Loslösung von der Gemeinschaft. Nach einem Burn-out suchte er professionelle Hilfe.

Denn im Alltag fand er keine Unterstützung. Seine Ehe ging in die Brüche – und einen Freund ausserhalb der Gemeinschaft, mit dem er seine Fragen hätte besprechen können, hatte er nicht.

«Ein Zeuge Jehovas lebt vor allem in der Gemeinschaft. Sie begrenzt sein soziales Umfeld. Natürlich hat jeder Arbeitskollegen und Nachbarn. Aber diese Kontakte basieren auf einer losen Beziehung. Man geht keine Freundschaften ausserhalb der Gemeinschaft ein.»

Unumkehrlicher Ausstieg

Offene Ohren fand er schliesslich bei seinen Schwestern, mit denen er zuvor nur wenig Kontakt pflegte. Und auch seiner Mutter näherte er sich wieder an, nachdem er signalisiert hatte, dass er die Zeugen Jehovas verlassen wollte.

Mehrere Zeugen hätten mit ihm etwas unternehmen und diskutieren wollen, um ihn auf den rechten Weg zurückzuführen. Als sie erkannten, dass seine Abkehr weit fortgeschritten war, liessen sie ihn ziehen. Nach sieben Jahren voller Zweifel trat Rino Zumerle offiziell aus.

Was hat er dadurch gewonnen? «Da kommt mir ein grosses Wort in den Sinn: Freiheit.», sagt Zumerle. «Freiheit bedeutet für mich, dass ich eine Wahl habe. Und in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas hatte ich keine Wahl.» Es gebe dort nur Schwarz oder Weiss, keine Schattierungen.

«Freiheit ist unbequem. Freiheit macht Angst. Freiheit hat man nicht einfach, man muss für sie kämpfen und an ihr arbeiten.» Er denke, dass sich viele Menschen genau deshalb in engen Gemeinschaften wohlfühlen. «Sie sind dort eingeschränkt, aber fühlen sich mitgetragen. Man geht gemeinsam einen Weg – die Freiheit ist da vielen gar nicht so wichtig.»

Mitglieder haben zu folgen

Bei der Infostelle «Relinfo» berät der Religionswissenschaftler Georg Schmid ausstiegswillige Mitglieder von Religionsgemeinschaften oder deren Angehörige. Am häufigsten ist er mit Mitgliedern von Zeugen Jehovas und Scientology beschäftigt.

«Sekten haben eine gewisse Radikalität. Sie erwarten viel von den Mitgliedern und versuchen trotzdem, alle Interessierten aufzunehmen», sagt Schmid. Sekten seien autoritäre Organisationen. Die Leitung beanspruche Lehrhoheit, Zweifel seien unerwünscht, die Mitglieder hätten zu folgen.

Oft liessen sich Menschen von den Verheissungen einer Gemeinschaft blenden, erklärt Schmid. Zu Beginn sähen sie alles durch die rosarote Brille: «Später kommen ihnen auch die Ansprüche der Sekte in die Quere. Viele geraten unter Druck, weil die Gemeinschaft nicht das bietet, was sie suchen. Wenn jemand aussteigen will, beginnt ein unangenehmer Prozess.»

Der Austritt wird immer schwieriger

Je länger jemand dabei war, desto schwieriger wird es. Weil man beim Austritt seine sozialen Kontakte und seine ethischen Koordinaten verliert. Weil man vielleicht jahrelang für den Kult gearbeitet hat und taugliche Referenzen für Bewerbungen fehlen.

Weil man vielleicht der Sekte per Testament sein Vermögen überschrieben hat und das Dokument sicher verwahrt in der Zentrale der Gemeinschaft liegt. Weil man durch die autoritäre Lehre das selbstständige Denken verlernt hat.

Ausstiegswilligen die Hand reichen

Menschen, die Anschluss suchen, sind oft leichte Opfer für Sekten, weiss der Ausstiegsberater Schmid: «Alte, Einsame oder Menschen am Rand der Gesellschaft.» In Beratungen rät er Familienangehörigen, deren Tochter oder Sohn sich einer Sekte angeschlossen hat, klar zu machen, dass sie für sie oder für ihn da seien. Denn ohne einen Rückhalt von aussen sei ein Ausstieg kaum zu schaffen.

«Radikale Gemeinschaften versuchen, Zweifelnde zu halten. Etwa indem sie befreundete Leute aus der Sekte auffordern, mit ihnen zu sprechen, sie wieder zu überzeugen», so Schmid.

Aber wenn das nicht funktioniert, seien Sekten meist dafür, dass die Zweifler gehen: «Damit die kranken Äpfel nicht die gesunden anstecken.» Dass Religionsgemeinschaften Ausstiegswillige rabiat auf Kurs brächten oder zurückholten, sei eine Legende.

Eine Gemeinde, ein Weltbild

Bei Freikirchen sieht Schmid das Hauptproblem in deren gesellschaftspolitischer Ausrichtung. Da stelle sich für ihn die Frage, wie konservativ man die Gesellschaft gestalten wolle.

«Freikirchen sind – im Gegensatz zu den Landeskirchen – bewusst einheitlich, was die Weltanschauung betrifft. Wenn jemand dazukommt, erwartet man von ihm, dass er sich einfügt.» Freikirchen erwarteten zudem Engagement: Man soll die Gemeinde finanziell und zeitlich mittragen. «Wer dazu nicht bereit ist, kann Probleme kriegen und sozialen Druck spüren.»

Im Gegensatz zu Sekten sei in Freikirchen immerhin klar, dass der Gemeindeleiter ein Mensch sei, der irren könne. Manche Mitglieder würden, wenn sie mit der Lehre nicht einverstanden sind, zu einer anderen Gemeinschaft wechseln – und später vielleicht austreten.

von |Februar 11th, 2018|2018|0 Kommentare

Manipulation – Konditionierung und Instrumentalisierung

Manipulation – Konditionierung und Instrumentalisierung

Wer sich mit Jehovas Zeugen befasst, direkten Kontakt pflegt oder selbst ein Zeuge Jehovas ist, wird mit einem Wort unweigerlich in Berührung kommen: „Wahrheit“.

Sicherlich kann man davon sprechen, dass das Wort „Wahrheit“ gebraucht werden sollte, sofern es sich um ein Faktum handelt, das auch bewiesen werden kann. Insbesondere im Fundamentalismus treffen wir oft auf dieses Wort. Psychologisch betrachtet ist die „Wahrheit“ ein sogenanntes „Totschlagargument“, schließlich muss die „Wahrheit“ nicht hinterfragt werden, denn sie ist ja absolut wahr. Oder?

Sogenannte „Totschlagargumente“ dienen immer der Verhinderung von lösungsorientiertem Denken. Stattdessen soll der aktuelle Zustand aufrechterhalten werden, der Glaube, den man gelernt hat. Dieses Ziel wird aber nicht direkt benannt, sondern hinter der „Killerphrase“ versteckt. Killerphrasen werden umgangssprachlich oft als synonym für „Totschlagargumente“ benutzt. Im Gegensatz zum Totschlagargument fehlt der Killerphrase aber der argumentative Schein, der damit unmittelbar die Absicht ausdrückt, ein Gespräch, eine Diskussion oder einen kreativen Prozess beenden zu wollen.

Wer tatsächlich im Begriff der „reinen Wahrheit“ ist scheut sich natürlich nicht, dieses auch zu beweisen. Dies ist jedoch gerade im „Gebiet des Glaubens“ eine unmögliche Aufgabe. Wieso kann man dies behaupten? Ein vernunftbegabter Mensch weiß von Natur aus, dass der Glaube kein „echtes Wissen“ beinhaltet, ansonsten würden wir vom Wissen sprechen, und nicht vom Glauben!

Manipulation – der Weg der Konditionierung

Fundamentalisten sprechen gerne über ihren Glauben das Wort „Wahrheit“ aus. Doch damit ein Individuum wirklich glaubt zu wissen, dass sein Glaube „Wahrheit“ ist, bedarf es einer andauernden Konditionierung. Warum ist dies so? Kein Mensch der auf die Welt kommt, hat von Anfang an einen Glauben an Gott, oder den Glauben an eine einzig richtige „Glaubensvorstellung“. Diese muss antrainiert werden.

Was ist Konditionierung?

Man unterscheidet zwischen der klassischen und der operanten Konditionierung. Bei der klassischen Konditionierung wird ein neutraler Reiz (z.B. Namen rufen) mit einem natürlichen Reiz verbunden (z.B. Essen) und dies löst eine unkonditionierte Reaktion aus. (z.B. Speichelfluss). Bei mehrmaliger Anwendung muss das Kind nur das Essen riechen, damit sich der Speichelfluss bildet.

Bei der operanten Konditionierung wirkt nicht die Reaktion auf einen Reiz, sondern die mit der Reaktion verbundene Wirkung (z.B. Lob, Erfolg, Strafe, Misserfolg).

Ebenso findet eine Konditionierung in vielen Bereichen des Menschen statt. Es ist ein andauernder Zustand von Wahrnehmung und Reaktion. Auch Jehovas Zeugen, insbesondere die leitenden Körperschaft, weiß dies natürlich.

Damit demnach ein Mensch einen Glauben „erlernt“, und damit dieser es nach andauernder Konditionierung tatsächlich für die „Wahrheit“ hält, bedarf es einer Fremdeinwirkung auf den Geist des Menschen. Ein Glaube, der zu einer Religion wird, ist gewissen Sonderlehren und selbstgemachten Regeln unterworfen. Andernfalls wäre es nicht möglich, selbst ein Mitglied davon zu werden, oder sich von anderen Gruppierungen zu unterscheiden.

Jehovas Zeugen – fremdgesteuerte Konditionierung des Individuums

Wie findet die Konditionierung eines Individuums statt?

Es gibt eigentlich zwei Menschengruppen, die konditioniert werden. Die, die bereits Zeugen Jehovas sind, und diese Lehre auf ihre Kinder übertragen, und die Nicht-Zeugen Jehovas, die jedoch durch das Bekehren später zu welche werden.

Jehovas Zeugen Marionetten Manipulation Konditionierung Instrumentalisierung Sekte Wahrheiten jetzt! Manipulation - Konditionierung und Instrumentalisierung

Jehovas Zeugen verbringen sehr viel Zeit damit, die Bibel so zu „studieren“, wie es die leitende Körperschaft, der selbsternannte „treue und verständige Sklave“, vorsieht. Die Predigttätigkeit, oder das Bekehren von Nicht-Zeugen Jehovas, nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch und ist die Haupttätigkeit bzgl. sozialer Kontakte, die nicht Teil der Organisation sind.

Sowohl in den Publikationen als auch in den Zusammenkünften bekommt der einzelne Zeuge Jehovas immer wieder rhetorische Mittel geliefert, die dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Das Ziel dabei ist, mit einem Nicht-Zeugen Jehovas möglichst in Kontakt zu kommen, um ein sogenanntes „Heimbibelstudium“ zu führen.

Auch wenn der Name vermittelt, dass es sich um ein „echtes Studium der Bibel handeln würde“, so wie man es aus einer Universität kennt, ist es letztlich nur ein Betrachten einer Veröffentlichung voller Interpretationen der leitenden Körperschaft. Ihre Denkweise und Argumentationen sind in diesen Publikationen enthalten, um die Bibel „richtig“ erklären zu wollen.

Wie wird ein „Interessierter“ bereits am Anfang seiner Laufbahn „konditioniert“? Der „Studierende“ darf zu Beginn natürlich kritische Fragen stellen, und ein Zeuge Jehovas gibt sich immer bemüht, auch auf dieses mit bestem Gewissen einzugehen – schließlich versucht man alles, um neue Mitglieder zur „Wahrheit“ zu bringen – doch führt dieser das „Studium der Wahrheit“ darin fort, die Publikationen zu lesen, und mit vorgefertigten Fragen, die „richtige“ Antwort zu erhalten.

Der Studierende merkt nicht, dass in diesem „schleichenden Prozess“ er bereits nur die Gedanken aus dem Buch wiedergibt, dass Gedankengut der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas. Durch das Wiederholen von vorgefertigten Fragen, mit den entsprechenden Antworten, wird bereits das Denken und die Wahrnehmung des Studierenden manipuliert und konditioniert. Ob dieser schließlich eines Tages ein getaufter Zeuge Jehovas wird, liegt letztlich daran, wie emotional und psychisch er befestigt ist, und inwieweit er sein „kritisches Denken“ nicht aufgibt. Nimmt die Konditionierung zu, wird er die Gedanken, die er erlernt, eines Tages, wie getaufte Zeugen Jehovas auch, als die „Wahrheit“ betrachten.

Bei dieser Form des „Studiums der Wahrheit“ werden letztlich auch nur die Gedanken zugelassen, die für diesen Glauben sprechen – alles andere wird gemieden, durch Floskeln wie: „Dies wirst du später verstehen, wenn du weiterhin in der Wahrheit wächst“, oder auch „dies sind die Gedanken von Abtrünnigen, diese erzählen Halbwahrheiten und Lügen“.

Der Studierende merkt oftmals nicht, dass er sich bereits in einer emotionalen „Sektenfalle“ befindet, in der versucht wird, dass Denken vollständig anderen zu überlassen. In diesem Fall einzig und allein dem „treuen und verständigen Sklaven“, der die „volle Wahrheit“ hat, weil dieser der „direkte Kanal Jehovas“ ist, und durch „heiligen Geist“ die „Wahrheit“ kennt – so die Denkweise von Zeugen Jehovas.

Bevor ein „Interessierter“ jedoch ein „vollwertiger Zeuge Jehovas“ sein kann, gibt es eine „Zwischenstufe“. Jehovas Zeugen nennen dies ein „ungetaufter Verkündiger“. Interessant ist hierbei, dass bereits ein Mensch, der sich noch nicht durch Hingabe und Taufe zur Religionsgemeinschaft bekannt hat, diesen Glauben selbst erst „befestigen“ muss. Da dieser bereits voll davon überzeugt ist, in „der Wahrheit zu leben“, muss dieser auch vor anderen Nicht-Zeugen seinen Glauben bekennen, und bestenfalls sogar selbst welche zur Organisation der Zeugen Jehovas führen durch die Predigttätigkeit.

Bevor dieser ein „getaufter Verkündiger“ wird, müssen zuvor „wichtige Kriterien“ erfüllt sein. Beispielsweise muss er davon überzeugt sein, dass diese Organisation wirklich „das Volk Gottes“ ist, er muss „weltliche Praktiken“ aufgegeben haben, und ebenfalls davon überzeugt sein, dass der „treue und verständige Sklave“ der „eingesetzte Kanal Gottes“ sei, und das Volk mit „geistiger Speise“, also „Wahrheit“, versorgt. In diesem Stadium ist der Mensch bereits voll konditioniert. Er glaubt nicht nur daran, dass sein Glaube richtig sei mit völligem Absolutheitsanspruch, nein, für diesen ist der Glaube, etwas was niemals faktisch ist, zu einem reinen Faktum geworden, dass man nicht zu hinterfragen hat. Das Unterbewusstsein wird die „Wahrheit“ nicht hinterfragen, weil es – wie das Wort vermittelt – wahr ist. Alle kritischen Mechanismen des gesunden Menschenverstandes werden dabei ausgeschaltet. Wie eine „Firewall“, der man sagt, sie habe keinerlei Verwendung mehr.

Jehovas Zeugen – fremdgesteuerte Konditionierung der Massen

Natürlich findet unter Zeugen Jehovas auch eine Konditionierung der Masse statt – schließlich kann eine Organisation nur funktionieren, wenn alle das selbe Denken, das selbe Äußern, und man „in der grauen Masse“ eins wird. Dafür wurde – wie in anderen Sekten auch – eine Palette an Mechanismen ins Leben gerufen, um dieses täglich bewerkstelligen zu können.

Jehovas Zeugen Marionetten Manipulation Konditionierung Instrumentalisierung Massen Sekte Wahrheiten jetzt! Manipulation - Konditionierung und InstrumentalisierungBei den meisten fängt die Konditionierung damit an, dass täglich – am besten gleich morgens vor dem Frühstück noch – der sogenannte „Tagestext“ gelesen und „studiert“ wird. Der Tagestext ist letztlich ein kleiner Auszug zu einer Thematik, der bereits in ähnlicher Form durch andere Publikationen, wie „Der Wachtturm“ oder „Erwachet!“, studiert worden ist. Damit „die Wahrheit“ auch tatsächlich „wahr“ bleibt, ist es erforderlich sich täglich mit dem Gedankengut der leitenden Körperschaft zu beschäftigen, sowie ihre Auslegung zur Heiligen Schrift, und die Umsetzung im täglichen Leben eines Zeugen Jehovas, so wie es von den Führern gewünscht ist. Dies ist ein interessanter Gedanke. Beispielsweise muss man nicht täglich ein Mathematik-Buch studieren, um zu wissen, dass 2+2 auch wirklich 4 ergibt – Mathematik ist faktisch, und muss nicht täglich erneuert werden durch Konditionierung. Anders jedoch bei der „Wahrheit“. Damit die Masse wirklich weiterhin fest daran glaubt, zu wissen, dass sie die „Wahrheit“ haben, soll jeder Zeuge Jehovas täglich sich mit dem Gedankengut befassen. Andernfalls laufe dieser Gefahr, nicht mehr davon überzeugt zu sein.

Doch auch die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas sind ebenso aufgebaut, wenn sie sich im „Königreichssaal“ versammeln. Wie findet so eine „Versammlung“ statt?

Bestenfalls soll man 30 Minuten bevor die Zusammenkunft beginnt, bereits Vorort sein. Dies hat den psychologischen Effekt, dass man sich mit anderen Zeugen Jehovas austauschen kann. Das Unterbewusstsein wird demnach bereits in einer gewissen „Atmosphäre“ eingeleitet, indem man es direkt anspricht und sagt: „Hier fühle ich mich wohl, ich bin von Menschen umgeben, die genau so denken wie ich“. Dies fährt die „natürliche Firewall“, dass „kritische Hinterfragen“ eines Menschen, herunter.

Begonnen wird die Zusammenkunft mit einem gemeinsamen Lied. Auch dies trägt dazu bei, sich „noch wohler zu fühlen“. Diese Gemeindepsychologie begreift den Raum als Lebenswelt und versucht durch die Stärkung von „benachteiligten Bevölkerungsgruppen“, die nicht die „Wahrheit“ haben, eine Verbesserung ihrer Situation zu erzielen. In diesem Zusammenhang will sie Wohlbefinden und Gesundheit fördern, und gegen den „kritischen Geist“ des Menschen entgegenwirken.

Darauf folgt sofort das Gebet. Der psychologische Faktor, jetzt das „Vorrecht zu haben“, gemeinsam „ganz nahe beim Schöpfer“ zu sein, zerstört den letzten Funken an Kritik der Situation. Der Mensch kann von nun an das „Programm“ bestens aufnehmen, ohne dabei „Zweifel an der Wahrheit“ zu bekunden. Interessant an dieser Stelle ist, dass Jehovas Zeugen ihren „theokratischen Ablauf der Zusammenkunft“, tatsächlich als „Programm“ bezeichnen. Was genau ist ein Programm? Ein Programm dient dazu, vorgefertigte Informationen gezielt weiter zu geben. Beispielsweise kann man auch „Roboter“ so programmieren, dass sie bestimmte Handlungen begehen – ganz eben so, wie der Programmierer es vorsieht. Der „Programmierer“ der Massen ist in diesem Fall wieder der selbsternannte „treue und verständige Sklave“, die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas.

Wie ist der weitere Verlauf dieses „Programms“? Ebenso wie bei einem „Interessierten“, einem Nicht-Zeugen Jehovas, werden Publikationen von der leitenden Körperschaft betrachtet, mit Fragen und Antworten, die vorgefertigt wurden, sowie „Vorträgen“, die ebenfalls einzig und allein das Gedankengut der leitenden Körperschaft und ihre Auslegung der Bibel beinhaltet. Ebenfalls kann das „Programm“ auch „eigene Erfahrungen“ beinhalten, oder die Schulung, wie man mit Nicht-Zeugen Jehovas sprechen muss, um diese ebenfalls zu dieser Organisation zu führen, und sie richtig zu „programmieren“.

Bei den jährlichen Kongressen der Zeugen Jehovas findet ebenso diese Form der Instrumentalisierung statt, einzig und allein mit dem Zweck dahinter, das „Gemeinschaftsgefühl“ zu stärken. Was Jehovas Zeugen gerne als „erfrischendes und aufbauendes Programm für den Glauben“ nennen, ist letztlich nur eine verstärkte Quanten-Resonanz der Gruppe, um das einzelne „Individuum“ noch stärker zu manipulieren.

Zeugen Jehovas werden so die meiste Zeit in ihrem Leben fremdgesteuert und konditioniert. Es findet eine gezielte „Programmierung“ ihres Denkens, Fühlens und Wahrnehmens statt. Auf diesem Weg kann jede Lehre, wie paradox sie auch erscheinen mag, als „Wahrheit“ verkauft werden. Ist der natürliche, kritische Geist so stark beeinflusst, dass er nicht mehr in der Lage ist, seine natürliche Aufgabe wahrzunehmen, gilt nur noch die antrainierte und programmierte Lehre als „Wahrheit“. In diesem Stadium unterscheidet sich der Mensch nicht mehr von einer Marionette oder einem Roboter. Dies ist der Augenblick, wo der Mensch zu einer „Waffe“ wird, und nach Belieben sich instrumentalisieren lässt.

Instrumentalisierung – der Mensch als willenlose Waffe

Was ist Instrumentalisierung? Man darf es als eine gesteigerte Form der Konditionierung kennzeichnen. In dem Wort „Instrumentalisierung“ steckt das Wort „Instrument“. Jedes Instrument ist dafür gemacht, dem zu „dienen“, der es beherrscht und damit spielt. Ein Instrument ist kein Individuum, es ist ein „lebloser“ Gegenstand, der das tut, was der Instrumenten-Spieler tut – ohne eigenen Willen. Ein Instrument ist nicht im Stande, etwas zu hinterfragen, oder sich gegen den zu wehren, der es benutzt.

Die Gefahr, die von Sekten ausgeht, ist im Endeffekt immer das „Instrument“ eines Gurus zu sein, jemand der vollständig führt, und der aus der Ferne manipulieren und bewegen kann für eigene Zwecke. Selbst wenn das Gewissen einem in seiner Denk- und Handlungsweise recht geben mag, so ist auch das Gewissen einzig und allein auf die Prägung fixiert, die Prägung durch Konditionierung und Instrumentalisierung durch die moralische Vorstellung der „geistigen Führer“ Dritter. Auch Jehovas Zeugen können sich von diesem Gedanken nicht freisprechen – denn wer dies wirklich tut, und den selbsternannten „treuen und verständigen Sklaven“ hinterfragt oder ihn ablehnt, wird von der Gemeinde ausgeschlossen, mit allen unmenschlichen Konsequenzen. Geistig gesehen ist dies eine „Steinigung“ des Individuums. Es ist eine emotionelle Erpressung, da es bei einem Ausschluss auch zur völligen Isolation und den vollständigen Kontaktabbruch zu Familienangehörigen und Freunden kommt.

„Die Ausübung von Zwang in seelischen Bereichen ist das schlimmste Verbrechen, dessen sich Menschen schuldig machen können.“ – Erich Limpach

Obwohl das Abbrechen des Kontaktes zur eigenen Familie, oder zu seinen Freunden, zu den unmenschlichsten und grausamsten Dingen gehört, die sich Menschen gegenseitig antun können, findet dies jedoch täglich unter Zeugen Jehovas statt. Ein Individuum, mit „gesundem Menschenverstand“, der kein „Instrument“ von fremden Führern ist, würde so etwas natürlich niemals tun. Nur Menschen, die ihre eigene Individualität vollständig aufgegeben haben, und sich so stark instrumentalisieren lassen haben, dass sie willenlos ihren „Programmierern“ folgen, entschließen sich zu so einer Tat. Ist dies jedoch menschlich? Ist dies christlich? Kann Gott so etwas wirklich wollen? Ist eine an Bedingungen geknüpfte „Liebe“ in Wirklichkeit überhaupt noch Liebe? Oder ist sie Egoismus, und eine Form des Machtmissbrauchs auf emotionelle Ebene?

Die seelischen Konsequenzen eines Kontaktabbruchs zu seiner Familie hat immer ernste Folgen – für beide Seiten! Nicht nur, dass die Seele, der Geist und die Psyche leidet, und es zu psychosomatischen Krankheiten führen kann, auch physische Krankheiten können inbegriffen sein. Es ist nicht selten, dass Betroffene später an Krebs erkranken, oder anderen Autoimmunkrankheiten, die die eigenen Zellen angreifen. Andere werden überhaupt nicht damit fertig, und begehen Suizid. Natürlich weisen Jehovas Zeugen diese Blutschuld, die sie sich schon tausendfach aufgeladen haben, immer von sich. Wieso kann man dies behaupten?

Jehovas Zeugen setzen rhetorische Mittel ganz gezielt bei den eingeschlossenen Anhängern ein, sogenannte „Trigger“ sind Auslöser die einen „emotionalen Ekel“ hervorrufen sollen. Während die Führung selbst jede Blutschuld immer von sich abweißt, werden gezielt Begriffe wie „Wahrheit“, „Erkenntnis“, „Gottes Volk“, „Kanal Gottes“, „Theokratie (Gottes Herrschaft)“, „Licht“, „geistiges Paradies“, „Liebe“, „Engel“, „Hirte“, „wahrer Christ“ usw. verwendet. Die Palette an „Trigger-Worten“ ist vielseitig und lang, und da Jehovas Zeugen im Dualismus aufwachsen, ist automatisch jeder, der nicht mehr zu der Organisation zählt, das komplette Gegenteil davon: „Lügner“, „Verblender“, „Satans Helfer“, „Abtrünniger“, „Weltmensch“, „in Finsternis gefangen“, „gegen den heiligen Geist gesündigt“, „voller Hass“, „dämonisch“, „verdammt“ „abgefallen“ und „wird sterben“, ein „Gott-Verleugner“, da er zu einem „Anti-Christ“ geworden sei. Diese rhetorischen Mittel führen unweigerlich dazu, dass sich Jehovas Zeugen von ehemaligen „Glaubensbrüdern“, auch wenn es die eigenen Familienangehörigen sind, distanzieren. Schließlich will man ja selbst nicht sein eigenes „ewiges Leben“, und das „Verhältnis zu Jehova“ auf Spiel setzen – so die Instrumentalisierung. Damit wirkt einer der heftigsten Trigger, den es im Leben gibt: Wenn ein Familienmitglied oder ein guter Freund ausgeschlossen wird, oder die Gemeinschaft verlässt, ist es für einen Zeugen Jehovas schlimmer, als sei dieser Mensch gestorben. So wird dem einzelnen Zeugen Jehovas glaubhaft gemacht, diese Gefühle und Gedanken wären seine eigenen, und sie seien völlig natürlich in diesem Zusammenhang, dabei ist sie nur die instrumentalisierte Denkweise der Führer, und das fremdgeprägte Gewissen der leitenden Körperschaft.

Wenn ein Zeuge Jehovas seine Sinne schärft und versucht, sich diesen falschen Triggern zu stellen, so gehen nicht alle sofort weg. Man hat diese Jahrzehnte lang antrainiert bekommen, es wäre illusorisch diese wie einen „Rucksack“ in die Ecke stellen zu können. Jedoch, wenn man seinen „Rucksack“ genau kennt, dann kann man ihn tragen und immer wieder etwas davon auspacken und zu verarbeiten beginnen um wieder zu dem „natürlichen Menschen“ zu werden, der man war, bevor man konditioniert wurde.

Einen Schritt weiter – der „Gottesdienst“, der nichts mit der Anbetung Gottes zutun hat

Jehovas Zeugen sind stolz darauf, zu glauben, dass „wahre Volk Gottes“ zu sein. Sie sind ebenfalls stolz, für ihren Glauben und für die „Loyalität Jehovas“, was letztlich nur die Instrumentalisierung von Menschen ist, einzustehen. So wird der „antrainierte Glaube“, die „Programmierung“ von Fremden, wichtiger als die Liebe und der natürliche Menschenverstand.

Doch beten Jehovas Zeugen wirklich Gott überhaupt an? Ist es Gottes Schuld, dass diese Dinge passieren?

Die Zusammenkunft von Jehovas Zeugen ist letztlich aufgeteilt in zwei Kategorien: Soziale Kontakte, und die Schulung des Denkens. Ja, es werden zusammen sogar Gebete gesprochen, und es werden „Loblieder“ gesungen, doch wird auch wirklich dabei Gott angebetet?

Betrachten wir dazu ein Beispiel: Wir sind krank und suchen einen Arzt auf. Dieser diagnostiziert unsere Erkrankung, und durch das Einnehmen von Medikamenten und die Durchführung von gezielten Behandlungsmethoden können wir die Krankheit bekämpfen. Ein aufrichtiger Mensch mag sogar, obwohl der Arzt nur seinen Job nachgeht, womit er Geld verdient, ihn noch einmal aufsuchen, mit ihm sprechen und ihm ein Dank aussprechen. Würde man bei diesem Geschehen aber ernsthaft in Betracht ziehen, wir hätten dabei einen „Akt der Anbetung“ getan? Natürlich nicht! Mit einer anderen Person zu sprechen, Dank zu sagen, oder diesen aufzusuchen und ihm ein Geschenk zu überbringen, ist in keinster Form eine Anbetung.

Doch nehmen wir dieses Beispiel, und setzen es bei der Zusammenkunft der Zeugen Jehovas einmal an: Man kommt zusammen, man spricht, man singt und man versucht mit Gott durch das „Gebet“ in Kontakt zu kommen. Danach folgen konditionierte Schulungen und das „Einprogrammieren“ von fremden Gedankengut. Dieses wird immer wiederholt, in Form von „Fragen und Antworten“, bis es auch der letzte Zeuge Jehovas verstanden hat. Die Zusammenkunft endet mit erneutem Loblied und einem „Gebet“ zu Gott. Wo findet in diesem Zusammenhang nun die „Anbetung Gottes“ statt? Diente diese Zusammenkunft nun Gott, oder vielmehr einzig und allein Menschen, der gesamten Masse, sowie den Puppenspielern, die diese Masse bewegen will? Wann betet ein Zeuge Jehovas ansonsten den „wahren Gott“ an? Wenn er im Predigtdienst versucht, Menschen in die Organisation zu ziehen? Wenn er den „Tagestext“ betrachtet? Wenn er anhand von Erklärungen der leitenden Körperschaft in der Bibel ließt?

Religion, auch unter Zeugen Jehovas, hat nichts mit einer Form der „Anbetung Gottes“ zutun. Es beginnt mit Menschen, es geht um Menschen, und es hört bei dem Menschen auf. Diese Art des „gemeinsamen Glaubens“ ist eine reine Konditionierung, eine Instrumentalisierung. Es ist ein „Programmieren“ des Denkens, gesteuert von anderen Menschen, die ihren persönlichen Nutzen davon ziehen, in Form von Macht und Geld. Weder wird Gott dadurch angebetet, noch wird dies Gott irgendetwas zurückgeben können, was er uns durch das Leben bereits geschenkt hat. Es ist nicht einmal eine Form der „Liebe“, schließlich geht es nicht darum die Liebe zu Gott zum Ausdruck zu bringen, sondern einzig und allein durch Schulungen eine bestimmte Denk- und Handlungsweise durchzusetzen, in der Erwartungshaltung, dafür einen Lohn von Gott eines Tages zu bekommen – das ewige Leben. Dieser ganze Verlauf, der täglich und wöchentlich stattfindet bei Jehovas Zeugen, ist nichts weiter, als ein Anknüpfen an dem eigenen Egoismus in Form der „ersehnten Belohnung“, und das instrumentalisierende „Programmieren“ von Menschenmassen! Liebst du wirklich die Wahrheit, das beweisbare Faktum, willst aber zugleich als Marionette im Puppenspiel dienen? Eine Lüge wird nicht deshalb wahr, nur weil viele Menschen daran glauben, und weil der Mensch, als „natürliches Individuum“, in einer gesteuerten Masse sich befindet. Dies mag zwar emotionalen Halt geben, und mit Nachdruck geprägt sein, ändert jedoch nicht die Realität, die ein „wahrheitsliebender Mensch“ niemals leugnen kann.

„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“ – André Gide

Wie kann ich mich vor Fremdbeeinflussung schützen?

Die Menschen kommen mit den selben Voraussetzungen zur Welt – wir haben nach unserer Geburt, als Säugling, kein Wissen. Die Eltern werden versuchen, nach ihren Ansichten und Denkweisen uns so gut es geht zu einem „selbständigen“ Menschen zu erziehen. Doch „jedes Wissen“, dass wir von ihnen erhalten, ist ebenfalls eine Form von fremder Konditionierung. Alles was sie gelernt haben, haben sie von anderen gelernt, die es ebenfalls so von anderen mitbekommen haben.

Jehovas Zeugen Marionetten Manipulation Konditionierung Instrumentalisierung Massen Vogelfrei Sekte Wahrheiten jetzt! Manipulation - Konditionierung und InstrumentalisierungAlles ist eine Form der Manipulation! Jedes Gespräch, jeder Gedanke, jeder Artikel. Alles was die Medien, die Religionen, die Politik und die anderen spirituellen „Wegweiser“ einem eintrichtern wollen, selbst dieser Artikel, den Du gerade ließt. Wir werden erzogen, lernen Vorurteile als „Erkenntnis“ kennen, bis wir eines Tages merken, dass wir in unserer eigenen Erziehung sehr viele Fehler gespürt haben, und es von nun an auch an uns selbst liegt, „eigene Erkenntnisse“ zu manifestieren. Doch woher nehmen wir diese? Von anderen Individuen, die den selben zerstörerischen Prozess durchlaufen sind. Jeder von uns wird am Ende seiner Tage aussagen können: „Ich weiß, dass ich weiß, dass ich nichts weiß!“

Was kann der Mensch jedoch dennoch dagegen tun?

Wichtig ist es, die richtigen Fragen zu stellen. Sind die Informationen, die ich erhalten habe, wirklich faktisch? Gibt es dafür Beweise? Gibt es gute Gründe, berechtigte Zweifel dafür zu haben? Wenn ja, warum will ich diesen nicht nachgehen? Habe ich Angst dass mein Denken nicht richtig ist, und ich mich selbst dabei ertappt fühle, bereits manipuliert worden zu sein?

Diese, aber auch ganz andere Fragen, sind wichtig für eine Selbstreflexion. Jedes Individuum muss selbst erkennen, wo es steht, und warum es die Dinge tut, die andere von einem erwarten. Es ist wichtig, leere Phrasen zu erkennen, indem jemand versucht, das Thema durch „Totschlagargumente“ zu umgehen, wie beispielsweise: „Es ist aber die Wahrheit“, „das ist doch allgemein bekannt“ oder auch „wir wissen doch alle, dass…“.

Der Mensch muss selbst prüfen, nicht einfach nur glauben und dabei wieder lernen, eigenständige Gedanken nachzugehen. Nur so kann er sich von einer Fremdbeeinflussung, einer „Programmierung“ Dritter, hüten.

Menschen, die einen religiösen Wahn erlegen sind, können diesen Wahn nicht selbst erkennen. Sie sind ein Teil davon – ihr Denken, ihr Bewusstsein, ihr Blick auf die Realität ist dabei inbegriffen. Dennoch können Selbstprüfungen, ehrliche Zweifel und Fragen bewirken, mit der Zeit sich selbst von der Konditionierung und der Instrumentalisierung zu befreien.

Jedoch magst du dir selbst sagen: „Ich habe immer selbständig gedacht, ich habe die Wahrheit und habe sie ebenso demütig geprüft“. Natürlich ist es immer leicht, mit seinem eigenen Wissen dies sagen zu können; schließlich kennen wir nur das, was wir selbst glauben zu wissen. Und in diesem „Wissen“ gibt es keine Erkenntnis darüber hinaus, die uns Gegenteiliges beweisen könnte. Frage dich selbst: Hätte ich diese Erkenntnis, wenn ich allein auf der Welt wäre? Hätte ich diese Erkenntnis, wenn es keinen anderen Menschen geben würde? Ertappst du dich dabei, diese Fragen mit einem klaren „Nein!“ zu beantworten, so ist letztlich auch dein Denken von Dritter beeinflusst. Und wenn das Denken von anderen beeinflusst ist, sogar von Menschen, die gezielt andere „programmieren“ wollen, kann dieses „Wissen“ dann wirklich die „Wahrheit“ sein?

„Die Religion gesteht ein, dass die Wesenmerkmale Gottes menschlich sind. Dies sagt jedoch nichts über Gott aus. Der Mensch kann sich unter Gott nur das vorstellen, was Gott ist. Deshalb ist das Gottesbild menschenähnlich, was nicht bedeutet, dass Gott so ist. Gott ist das Größte, was man sich vorstellen kann. Würde ein Vogel sich Gott vorstellen, so hätte sein Gott Flügel, denn für einen Vogel gibt es nichts Größeres als Flügel zu haben. Die Götter der Menschen entsprechen ihnen selbst. Einen Gott, der in einem Tempel wohnt, gibt es erst, seitdem der Mensch in Häusern wohnt. Für die alten Germanen war die Tugend des Krieges ihre höchste Tugend. Daher war ihr höchster Gott der Kriegsgott.“ – Ludwig Andreas Feuerbach

Die Religionen, die Führer des „Glaubens“, nutzen die „Programmierung“ des Verstandes, die Konditionierung und Instrumentalisierung, immer für ihren eigenen Zweck. Dabei hört der Mensch auf, seinem von Gott gegebenen „freien Willen“ zu gebrauchen, und wird zu einer Marionette, zu einem „programmierten Roboter“, dessen Geist genau so konfiguriert wurde. Diese Menschen, die selbst Teil fremder Konditionierung waren und sind, können nur manipulieren, weil sie selbst manipulativ zu diesem Denken erzogen worden sind. Dies ist der Grund, warum die Religionen den Zweifel als etwas Böses und Schlechtes verurteilen. Doch kein Zweifel ist jemals unberechtigt. Der Zweifel ist die natürliche Stimme deines Herzens, deines nicht manipulativen Kerns, dass aufschreit, wenn es merkt, dass der eigene Verstand fremdbestimmt wird! Sei frei, sei du selbst. Denn dies ist tatsächlich das Natürlichste, dass die Natur dem Menschen bietet, und dass der Schöpfer Dir gegeben hat.

Religion ist nichts weiter als ein Programm um den Verstand des Menschen zu verändern. Sie wurde ins Leben gerufen, um auf psychologischer Ebene die Art, wie du auf die Realität siehst, zu manipulieren!

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„Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille — du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen wie tief das Kaninchenloch reicht.“ – Matrix, Original aus dem Englischen

von |Dezember 11th, 2017|Kommentare deaktiviert für Manipulation – Konditionierung und Instrumentalisierung

An die leitende Körperschaft

Wahrheiten jetzt! ist dankbar dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft der Website so viel Aufmerksamkeit gibt. Die Themen auf dieser Website müssen die Wachtturm-Gesellschaft so sehr stören, dass sie alles daran setzen den Betreiber in Gerichtsprozesse zu ziehen um ihm hohe Geldstrafen (bis zu 250.000€) oder ersatzweise 6 Monate Haft anzudrohen. Liebe leitende Körperschaft, D. H. Splane, A. Morris III., D. M. Sanderson, G. W. Jackson, M. S. Lett. S. F. Herd, G. Lösch und G. H. Pierce:

Die Wahrheit steht von alleine aufrecht, nur die Lüge braucht Gesetzesschutz!

Erwartet Gott und Jesus das von euch? Hätte Jesus so gehandelt? Ihr sagt von euch selbst das ihr vom "Geist geleitet" seid. Ihr sagt selbst das ihr geistgesalbte Christen seid. Ihr sagt selbst das die Bibel über allem steht. Warum macht ihr euch dann selbst, durch Gerichtsprozesse lächerlich? Warum versucht ihr erneut zu richten? Warum wollt ihr nicht in die Fußstapfen Jesu treten, der so mild gesinnt war?

"Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?" (Johannes 18:10, 11)

Da ihr euch offensichtlich auf dem Weg der Finsternis befindet, wünscht euch Wahrheiten jetzt! sehr baldig, Jesus anzuerkennen und ihm nachzufolgen, um dem Willen des Vaters zu tun!