Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

„Einen innerlich freien und gewissenhaften Menschen kann man zwar [versuchen zu] vernichten, aber nicht zum Sklaven oder zum blinden Werkzeug machen.“ – Albert Einstein

Themengliederung:

  1. Die Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt!
  2. Wahrheitenjetzt! Release 2017
  3. Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt! – 250.000 Euro Strafe oder sechs Monate Haft

Über zwei Jahre ist es her, seitdem die Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt! Anklage erhoben hat. Zur Erinnerung des Geschehens:

Am 03. Dezember 2016 erhielten wir ein Schreiben zzgl. einer Unterlassungsverpflichtserklärung bzgl. der Unterbindung von der Verbreitung der Bücher „Organisiert, Jehovas Willen zu tun“ (Auflage 2005), „Organisiert, Jehovas Willen zu tun“ (Auflage 2016), „Hütet die Herde Gottes“ und „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde.“

Der Grund für dieses Vorgehen seitens der Wachtturm-Gesellschaft wurde bereits von Wahrheitenjetzt! analysiert und in Schrift wiedergeben:

Die Bücher beinhalten unter anderem die interne Rechtsgrundlage, wie innerhalb eines Komites mit Kindesmissbrauch und Straftätern umgegangen werden müsse. Sie beinhaltet die sogenannte „Zwei-Zeugen-Regelung“. Dieses umfasst, dass ein vergewaltigtes Kind vor einem Komitee min. zwei Zeugen benennen muss, wenn diese Tat stattgefunden habe. Natürlich ist dies keinem Kind zuzumuten, a) die psychische Stärke zu bekunden, vor geschulten Ältesten auszusagen, da ebenfalls auch der vermeintliche Täter mit in dem Verhörungssaal sitzt, und b.) pädophile Täter, die sich an Kindern vergehen, natürlich diese Tat immer im Geheimen praktizieren. Aus diesen Gründen ist es unmöglich, Täter zur Rechenschaft zu ziehen – es sei denn, sie gestehen selbst die Tat.

So wurde völlig zurecht, sowohl von Wahrheitenjetzt! als auch von anderen ehemaligen Mitgliedern und Aufklärungsportalen die Wachtturm-Gesellschaft als „Täter-Schutz-Organisation“ bezeichnet. Wie unter anderem auch die Royal Commission Australiens in ihrem Bericht an die Regierung feststellte, dass:

  • Kindesmissbrauch in der Wachtturm-Gesellschaft, in der „Organisation Gottes“, in einer Vielzahl stattfindet,
  • die Organisation der Zeugen Jehovas durch die Zwei-Zeugen-Regelung Täter schützt,
  • Kinder, die von sexuellen Missbrauch betroffen sind, nicht angemessen geschützt werden, sowie der Fall nicht der Polizei oder anderen Behörden mitgeteilt werden,
  • Dokumentierte Unterlagen über Kindesmissbrauch systematisch vernichtet wurden,
  • die interne Disziplinarsystem der Organisation für Opfer nicht zumutbar ist,
  • seit 1950 die Watchtower Australien Vorwürfe, Berichte oder Anklagen von sexuellen Kindesmissbrauch gegen 1.006 Mitglieder der Organisation der Zeugen Jehovas in Australien aufgezeichnet hat,
  • diese aufgezeichneten Vorwürfe, Berichte oder Anklagen sich auf mindestens 1.800 vermutliche Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch beziehen,
  • und die Daten belegen, dass 28 vermutliche Vergewaltiger als Älteste oder Dienstamtgehilfen ernannt wurden, nachdem sie des sexuellen Kindesmissbrauchs beschuldigt worden waren. Siehe: Kindesmissbrauch – Missbrauchsfälle vor der Royal Commission

Nach der Veröffentlichung des Schreibens der Wachtturm-Gesellschaft an Wahrheitenjetzt! vom 03. Dezember 2016 wurde der Artikel online gestellt mit der Bezeichnung: „Wahrheitenjetzt! Release 2017.“ Warum diese Bezeichnung? Wie damals bereits geschildert, versuchte man alles, damit genannte Bücher nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Aufgrund dessen hielt es die Wachtturm-Gesellschaft für sinnvoll, den damaligen Provider von Wahrheitenjetzt! unter Druck zu setzen, und damit eine vollständige Schließung der Website zu erwirken. Bemerkt sei, dass man sich bedacht über die Neujahres-Feiertage dazu entschied, wohl wissend, dass innerhalb dieser Zeit nötiger Rechtsbeistand unmöglich war, sich einzuholen. Natürlich ebenfalls auch in dem Wissen, gesetzte Fristen nicht einhalten zu können. Doch so hinterhältig auch diese Vorgehensweise war, um so weniger war sie von Erfolg gekrönt. Binnen eines Tages wurden 100te Artikel neu geschrieben, sämtliche Bilder, Dokumente und Ausarbeitungen gesichert und transferiert. Das Ziel, die Website für immer zu schließen, und damit alle Informationen der Öffentlichkeit unzugänglich zu machen, schlug zu 100% fehl.

Infolgedessen berichteten wir dazu, dass es zu einen potenziellen Anstieg von verschiedensten Hackerangriffen kam, um Zugriff auf die neue Website mit ihrem Inhalt zu bekommen. Auch blieben anonymisierte (Mord)Drohungen nicht aus. Jeder Leser sollte sich selbst ein Bild davon machen, indem er dies dem bloßen Zufall eingesteht, oder gezieltes Vorgehen darin erkennt.

Am 07. März 2017 erhielt Wahrheitenjetzt! das Urteil vom Landgericht Frankfurt am Main. In einem „Eilverfahren“ erwirkte die Wachtturm-Gesellschaft einen „vollstreckbaren Titel“, der unter anderem bei Nichteinhaltung mit 250.000 Euro Strafe oder sechs Monate Haft geahndet werden kann. Dieser Titel wurde ohne die Einladung des Anklägers errungen – wohl wissend, dass keine Verteidigung zum „Rechtsstreit“ vorhanden ist. Der gesamte Artikel ist unter der Rubrik „Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt! – 250.000 Euro Strafe oder sechs Monate Haft“ nachzulesen.

Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

Am 15. März 2019 erhielt Wahrheitenjetzt! ein weiteres Schreiben von der Wachtturm-Gesellschaft vertreten durch den RA. Armin Pikl.

Wir möchten auch an dieser Stelle diese Dokumentation analysieren und die wichtigsten Stellen jedem Menschen zur Verfügung stellen, um sich selbst ein Bild des Geschehens einzuholen.

Dieses Schreiben umfasst ganze 32 Seiten Datenmaterial und steht vollumfänglich zum Download bereit.

 

 

Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl 1 Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

Zwangsvollstreckungssache
Wachtturm-Bibel- und Traktat-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, vertr.d.d. Vorstand L. Mierschke, Am Steinfels 1, 65618 Selters (Taunus)
vertreten durch: Saßnick Moritz Pikl Winterlich Rechtsanwälte – RA A. Pikl -, Lerchenweg 14a, 65719 Hofheim am Taunus, Az. 44-AP-16
gegen

Herrn Daniel Wiegrefe, Ferdinand-Kobell-Straße 6, 85540 Haar

Sehr geehrter Herr Wiegrefe,

es liegt mir ein Antrag auf Abgabe der Vermögensauskunft wegen eines Anspruchs auf Zahlung von
1.091,58 € (Forderung: 1.061,07 € + GV-Kosten: 30,51 €)
(auf anliegende detaillierte Forderungsaufstellug wird Bezug genommen)
aufgrund folgender Schuldtitel vor:
Kostenfestsetzungsbeschluss des Landgericht Frankfurt am Main vom 10.05.2017, Az. 2-06 O 64/17

Für die Begleichung der Forderung wird Ihnen eine letzte Frist von zwei Wochen ab Zustellung dieses Schreibens eingeräumt. Bitte zahlen Sie den kompletten Betrag auf mein oben angegebenes Dienstkonto ein oder leisten Barzahlung zu den Sprechzeiten oder nach vorheriger Terminabsprache in meinem Büro.

Für den Fall, dass die Forderung nicht rechtzeitig oder nicht vollständig beglichen ist, habe ich auf Antrag des Gläubigers Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft auf

Donnerstag, 18. April 2019, um 14:20 Uhr,
Schragenhofstr. 27, 80992 München

anberaumt.

Zu diesenm Termin werden Sie zur Abgabe der Vermögensauskunft geladen. In dem Termin müssen sie Auskunft über Ihr Vermöge erteilen und an Eides statt versichern, dass Sie alle von Ihnen verlangen Angaben nach bestem Wissen und Gewisse richtig und vollständig gemacht haben.

Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Rückseite

In dem weiteren Schreiben ergibt sich auf dem Datenblatt „Vollstreckungsauftrag an die Gerichtsvollzieherin/den Gerechtsvollzieher“ die Art der „Module“ die in der „Zwangsvollstreckungssache“ zutreffend mit einem [X] ausgefüllt wurden. Die wichtigsten markierten Stellen seitens des Gläubigers, möchten wir an dieser Stelle ebenfalls zitieren:

Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl 3 Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

„In der Zwangsvollstreckung

[…]

(C) [X] Vollstreckungstitel
Vollstreckungsbeschluss des LG Frankfurt vom 10.05.2017, Az.: 2-06 O 64/17

[X] Vollmacht
[X] Geldempfangsvollmacht

[X] Forderungsaufstellung gemäß der Anlage 1 des Formulars

[…]

wegen der aus der Anlage/den Anlagen ersichtlichen Forderungen/-en zur Durchführung des folgendes Auftrags/der folgenden Aufträge:

[…]

(F) keine Zahlungsvereinbarung
[X] Mit einer Zahlungsvereinbarung bin ich nicht einverstanden (§ 802b Absatz 2 Satz 1 ZPO)“

 

Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl 4 Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

„(H) [X] Erlass des Haftbefehls nach § 802g ZPO
Bleibt der Schuldner dem Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft unentschuldigt fern oder weigert er sich ohne Grund, die Vermögensauskunft zu erteilen, beantrage ich den Erlass eines Haftbefehls nach § 802g Absatz 1 ZPO. Die Gerichtsvollzieherin/den Gerichtsvollzieher bitte ich, den Antrag an das zuständige Amtsgericht weiterzuleiten und dieses zu ersuchen, nach Erlass des Haftbefehls diesen an […]

[X] die zuständige Gerichtsvollzieherin/den zuständigen Gerichtsvollzieher weiterzuleiten. Gegenüber der Gerichtsvollzieherin/ dem Gerichtsvollzieher stelle ich den Antrag auf Verhaftung des Schuldners.

(J) [X] Vorpfändung (§ 845 ZPO)
Anfertigung der Benachrichtigung über die Vorpfändung und Zustellung sowie unverzügliche Mitteilung über die Vorpfändung

[X] für pfändbare Forderungen, die der Gerichtsvollzieherin/ dem Gerichtsvollzieher bekannt sich oder bekannt werden

(K) [X] Pfändung körperlicher Sachen

(K1) Pfändung von Forderungen aus dem Wechseln und anderen Papieren, die durch Indossament übertragen werden können

(K2) Taschenpfändung/Kassenpfändung

(K3) Pfändung soll nach Abnahme der Vermögensauskunft durchgeführt werden, soweit sich aus dem Vermögensverzeichnis pfändbare Gegenstände ergeben.“

Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl 5 Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl„(K4) [X] Mit der Erfüllung einer Fruchtlosigkeitsbescheinigung nach § 32 der Geschäftsanweisung für Gerichtsvollzieher (GVGA) bin ich nicht einverstanden.

[…]

(M) Einholung von Auskünften Dritter (§ 802I ZPO)
(M1) [X] Ermittlung der Namen, der Vornamen oder der Firma sowie der Anschriften der derzeitigen Arbeitgeber eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses des Schuldners bei den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung

(M2) [X] Ersuchen an das Bundeszentralamt für Steuern, bei den Kreditinstituten die in § 93b Absatz 1 der Abgabenordnung (AO) bezeichneten Daten abzurufen.

(M3) [X] Ermittlung der Fahrzeug- und Halterdaten nach § 33 Absatz 1 StVG zu einem Fahrzeug, als dessen Halter der Schuldner eingetragen ist, beim Kraftfahrt-Bundesamt.

[…]

(N) Angaben zur Reihenfolge bzw. Kombination der einzelnen Aufträge

[…]

(N3) [X] Der Pfändungsauftrag soll nach Abnahme der Vermögensauskunft durchgeführt werden.“

Zusammenfassung der Dokumente: Die Wachtturm-Gesellschaft fordert, vertreten durch RA Armin Pikl, eine Zwangsvollstreckung, darin enthalten die vollständige Pfändung (Vorpfändung, Pfändung körperlicher Sachen, Papieren, Indossament, Taschenpfändung/Kassenpfändung) sowie vollständige Einholung von Auskünften Dritter. Für eine Zahlungsvereinbarung ist man nicht bereit und es wird bei einer Nichteinhaltung der Terminen und/oder Vermögensauskünften der Erlass des Haftbefehls ausgesprochen.

„Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von alleine aufrecht.“ – Thomas Jefferson

Die Geldgier der Wachtturm-Gesellschaft

„Die Wege, auf denen man Geld gewinnen kann, führen fast ausnahmslos abwärts.“ – Henry David Thoreau

Vorweg möchten wir betonen, dass es nicht um den rechtlichen Weg einer Zahlungsvollstreckung per sé geht, sondern vielmehr um die Art und Weise, wie darauf zurückgegriffen wird.

Verständlicherweise möchte man als „auserwähltes Volk Jehovas“, als „heilige Organisation“, keine Informationen öffentlich haben, die den Ruf und die Machenschaften aufdecken. Natürlich würde das religiöse System zusammenfallen, weil instrumentalisierte Zeugen Jehovas die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ erkennen würden, und das „geistige Babylon“ verlassen. Womit sollte man dann auch noch Geld verdienen, wenn alle – über die Jahre – konditionierten Marionetten der Wachtturm-Gesellschaft sich gegen die Führung selbst erheben? Daher ist es nur verständlich, wenn man alles versucht, wichtige Dokumente der allgemeinen Öffentlichkeit nicht zugänglich zu machen, denn schließlich steht niemand gerne in dem Ruf, pädophile Triebtäter über Jahre geschützt und in der Versammlung Unterkunft gewährt zu haben.

Der internationale Gegenstrom, der bereits jetzt weltweit stattfindet, wäre zu verheerend, insbesondere in Anbetracht der riesigen Summe an Entschädigung, den Opfern zusteht und dass sicherlich das Mindeste ist, die eine Religion oder Glaubensgemeinschaft aufbringen kann. In diesem Sinne sollte sich die Wachtturm-Organisation vielleicht ein Beispiel daran nehmen, wie andere religiösen Institute, wie z.B. die „katholische Kirche“ verfährt, die bereits Schadensersatz und Wiedergutmachung ausgesprochen hat. Wohl bemerkt, es sind die Institutionen, die von der Wachtturm-Gesellschaft selbst als „Babylon, die Hure“ bezeichnet werden, und nach interner Lehre das „Handwerkzeug des Teufels“ sind. Seltsam, dass es ausgerechnet die „teuflischen Religionen“ selbst sind, die mit guten Beispiel voran gehen.

Doch es ist ähnlich, wie Christus Jesus eins sinngemäß formulierte, dass es leichter ist den Strohalm im Auge seines Nächsten wahrzunehmen, statt den Balken im eigenen Auge erstmals zu entfernen. Hinzufügend darf gesagt werden: Wenn man den Balken aus seinem eigenen Auge nicht entfernen will, weil es beispielsweise an der nötigen Demut fehlt, beißt man sich an den kleineren Fehlern anderer Menschen fest – so kann man selbst am Besten von seiner eigenen Fehlerhaftigkeit und Verschuldung gegenüber Gott ablenken.

Wie ist demnach die Verfahrensweise der Wachtturm-Organisation in diesem speziellen Fall zu werten? Offensichtlich ist dieses Milliarden-Schwere Unternehmen alles daran gelegen, um das „Recht auf Geld“ mit „allen Mitteln“ durchzuführen. Offensichtlich ist ebenfalls, dass es der Wachtturm-Gesellschaft um Macht und Geld vorrangig geht, denn das „Einzelschicksal“ ihrer aktiven und inaktiven Glaubensbrüder ist ihnen absolut egal.

Einen besseren Beweis für eine derartige kristallklare Formulierung gibt es nicht; dass Vorgehen und die Dokumentation beweist es vollständig. Wie ist es sonst auch anders zu bewerten, wenn man nicht einmal davor zurückschreckt, indem man versucht einem wahrheitsliebenden Individuum a.) alles an Besitztümern zu nehmen und b.) auch gerne per Haftbefehl seinen Machtmissbrauch offen darlegt?

Feststeht: Wahrheitenjetzt! wird auch weiterhin – wie in anderen Artikeln bereits versprochen – alles daran setzen, dass Menschen kostenfrei und unvoreingenommen Informationen über das Vorgehen und die Machenschaften der Wachtturm-Gesellschaft erhalten. Die Wachtturm-Gesellschaft darf gerne alles tun, wonach es ihnen beliebt; nur ändern können sie an diesem Fakt nichts. Dieser offensichtliche „persönliche Rachefeldzug“ bestätigt nur dass, was in hunderten Artikel felsenfest ausgearbeitet wurde: Die Organisation wird durch „Wölfe in Schafspelzen geführt“, denen es nicht um die „Wahrheit“ geht, vielmehr um ein aktives Instrument, um Menschen zu konditionieren und ein Übermaß an Macht und finanziellen Mitteln zu bekommen. Nicht Gott, Christus oder die Wahrheit steht damit im Vordergrund, sondern einzig und allein Mammon.

Die christliche Sichtweise – was die Heilige Schrift lehrt

Jehovas Zeugen, darin fungierend die Wachtturm-Gesellschaft, betreibt weltweit ein „Missionswerk“. Man könnte dies letztlich auch ein „Seelenfang“ nennen, schließlich werden Mitglieder nicht dahingehend antrainiert, Gott zu folgen, sondern vielmehr den Lehren der Organisation, die offiziell als „neuzeitliche Arche“ gesehen wird, alles fungierend durch die leitende Körperschaft, der selbsternannte „treue und verständige Sklave“, die sich anmaßt zu beurteilen, wie die Bibel für Millionen von Menschen zu verstehen sei.

Da die interne Lehre der Wachtturm-Organisation immer wieder betonend verkündet, dass sie die „einzig wahren Christen“ seien und nur sie das „auserwählte Volk Jehovas“ sind, ist es naheliegend auch wieder in diesem Artikel zu beleuchten, inwieweit man sich an geltendes Bibelgesetz hält.

Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch wirklich keinen, der die Gabe hat, zwischen Brüdern zu schlichten? Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige. Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?(1. Korinther 6,5-7)

Es trifft auf Unverständnis, wenn ganz bedacht und bei vollem Bewusstsein, die warnenden Worte aus 1. Korinther 6,5-7 nicht beachtet werden. Doch die gut aufgeführten Fragen, möchten wir auch an dieser Stelle an die Wachtturm-Gesellschaft stellen: Gibt es keinen unter euch, der schlichten kann, damit es nicht zu Gerichtsprozessen und Zwangsvollstreckungen innerhalb von Anbetern Jehovas kommt? Warum zieht ihr Anbeter Jehovas vor Ungläubigen vor Gericht? Warum versagt die Wachtturm-Gesellschaft auf ganzer Linie, indem sie Prozesse führen? Warum leidet die Gesellschaft nicht lieber Ungemach, und lässt sich nicht lieber übervorteilen? Warum behauptet man, dass man „Jehova liebt“, „sein Volk“ sei, wenngleich man alles tut, um gegen Gott, Christus und dem geschriebenen Wort sich selbst öffentlich zu versündigen? Schämt ihr euch nicht?

Jeder wahre Christ ist ebenfalls dazu aufgefordert dem Beispiel Jesus Christus zu folgen, und aktive Friedensstifter zu werden:

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.(Römer 12,17-18)

Kann die Wachtturm-Gesellschaft sich wirklich freisprechen, und kann sie behaupten, sie habe immer und zu jederzeit den Frieden gesucht? Darf man behaupten, dass man auf Gutes bedacht sei, so wie es echte Friedensstifter nun mal tun, indem man den Erlass des Haftbefehls nach § 802g ZPO sucht? Ist es an dieser Stelle nicht schwierig, wenn man von Haus zu Haus den Frieden predigt, und durch den internationalen „Trolley-Dienst“ bewusst Menschen ins Gesicht lügt, indem man sich selbst als „wahrer Friedensstifter“ empfiehlt, gleichzeitig jedoch die eigenen Brüder und Anbeter Jehovas gerne im Gefängnis sieht, weil sie es wagten, einander die Wahrheit zu sagen und wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen? Es müsste wohl jedem Leser, einschließlich der Organisation erkenntlich sein, dass genau dieses heuchlerische Verhalten dem Pharisäertum in Christus Zeit gleicht, die den Göttlichen selbst hingerichtet haben.

Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist, da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Steuereinnehmer dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr da Besonderes? Handeln nicht auch die Leute von den Nationen ebenso? Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen.(Matthäus 5,43-48)

Auch hier muss sich die Wachtturm-Gesellschaft erneut folgende Fragen gefallen lassen: Warum fällt es euch schwer, dem Beispiel Jesus zu folgen, sowie seinen Geboten? Warum schafft ihr es nicht, Anbeter Jehovas zu lieben, wenngleich wahre Christen sogar ihre Feinde lieben sollten? Was seid oder tut ihr besonderes, wenn ihr dies nicht einmal könnt? Warum wollt ihr nicht so wie Jehova sein, der himmlische Vater, wenn ihr doch weltweit behauptet, dass ihr ihn anbeten würdet, auf die Art und Weise, wie es ihm wohlgefällig ist?

„Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine wegnimmt, fordere [es] nicht zurück.(Lukas 6,33 – Neue-Welt-Übersetzung)

Ganz deutlich sind die Worte von Jesus Christus, wenn er zu verstehen gibt, dass wahre Christen „Geben“ und nicht „Nehmen“. Deutlich sagte er, dass man nicht fordern solle. Insofern ist es fraglich, warum die Wachtturm-Gesellschaft ganz offensichtlich genau das Gegenteil tut, indem sie durch Zwangsvollstreckungen und Pfändungen alle weltlichen Wege geht, um an Geld zu gelangen. Ist dies Jehovas Wille, oder der Wille von geldgierigen Menschen? Ist dies das Gebot des Christus, oder setzt man vielmehr seine eigenen Vorteile ein, um über weltliche Rechtswege sich materielle Vorteile zu verschaffen? Sind die finanziellen Einschränkungen durch das weltweite Bezahlen von Entschädigungen an missbrauchten Kindern so groß, dass man jetzt auf diese Wege versucht, kleine finanzielle Ausgleiche zu schaffen?

Dies sind nur einige wenige Bibeltexte, worin Christen aufgefordert werden, „richtig“ zu handeln, so zu sein, wie es sich eben für „wahre Christen“ gebührt. So zu sein, wie der „himmlische Vater“ ist. Doch lieben Jehovas Zeugen wirklich ihren Nächsten? Lieben sie ihre Feinde? Kann man von Liebe sprechen, wenn alles getan wird, um Menschen regelrecht zu „vernichten“? Müssten sich Jehovas Zeugen nicht vielmehr darüber freuen, dass ihre eigenen Publikationen anderweitig verbreitet werden? Warum in diesem speziellen Fall nicht? Liegt es nicht daran, weil es Informationen gibt, die eben weder die Öffentlichkeit noch Zeugen Jehovas im Allgemeinen wissen dürfen? Offenbar haben Jehovas Zeugen sich, insbesondere die Wachtturm-Gesellschaft, um keines dieser Dinge auch nur im Ansatz bemüht. Offensichtlich ist es ihnen völlig egal, was die Bibel von wahren Christen fordert! Und ganz offensichtlich können Jehovas Zeugen NICHT den heiligen Geist besitzen. Damit wäre ein weiteres Mal der Beweis erbracht, dass Jehovas Zeugen nicht das „auserwählte Volk“ sind, so wie sie es von sich selbst immer gerne behaupten. Sie haben weder YHWH’s Geist, noch besitzen sie irgendeine Form der Erkenntnis darüber, geschweige denn beweisen sie sich dadurch, dass sie geforderte Merkmale öffentlich ausleben und sich daran halten!

Warum nennt ihr mich dauernd ›Herr!‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage?(Lukas 6,46)

Wie wird es all jenen ergehen, die immer wieder „Herr!“, „Herr!“ rufen, aber nie die Anerkennung Christus genossen, und nie die Anerkennung YHWH’s gehabt hatten? Jesus Worte sind eindeutig, wenn er zu verstehen gibt:

Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!“ (Matthäus 7,15-23)

Haben sich Jehovas Zeugen nicht offenkundig in dem Fall der „Zwangsvollstreckung“ als wahre Wölfe in Schafspelzen erwiesen? Hat man nicht durch die Beweislast, den wahre Christen vorgegeben ist, und an den sich die Wachtturm-Organisation nicht gehalten hat, als „fauler Baum“ erwiesen, dessen „faulen Früchte“ ebenfalls offenkundig und klar ersichtlich sind? Ist damit nicht der klare Beweis erbracht, dass die Wachtturm-Gesellschaft einem abgestorbenen Baum gleicht, dem gar nichts anderes erwarten kann, als in das Feuer geworfen und damit vernichtet zu werden?

Wie treffend ist in dieser Betrachtung das Zitat von Edward Snowden, wenn er richtig feststellte:


Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl Eward Snowden Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit HaftbefehlWenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert.

Und auch diesem „Wesensmerkmal“ von „Verbrechern“ findet unter Beweislast auch in den Heiligen Schriften ebenfalls Einklang, wenn sie unmissverständlich lehrt:

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.(Matthäus 25,41-46)

Heuchelei und Doppel-Moral

Millionen von gutgläubigen Menschen, die durch Indoktrination davon überzeugt sind, dass die Wachtturm-Gesellschaft das „wahre Volk Jehovas sei“, werben im völligen Irrglauben andere Menschen, und betrügen ebenfalls unbewusst auch sich selbst.

Die eigenen Mitglieder werden stets reglementiert. Kritisch genau wird darauf geachtet, dass die Lehren der leitenden Körperschaft innerhalb der Versammlung eingehalten werden, die auf falsch angewendete biblischen Lehren fundamentiert wird. Sollte es auch nur zu dem kleinen „Verstoß“ kommen, wird haargenau im sogenannten „Hirtenbuch“ für Älteste Anweisungen erbracht, wie man in jeweiligen Fällen zu urteilen und richten habe. Kommt es aus Sicht eines Ältestengremiums deshalb nicht zur „Reue“, wird ein Ausschluss verhängt – damit auch die gesamte Facette an Bestrafungen, einschließlich den sozialen Tod, eine öffentliche „Steinigung“ durch Rufmord, sowie die soziale Ächtung von Freunden und Familienangehörigen.

Den einzelnen Mitgliedern sind strenge Richtlinien auferlegt, die mit den nötigen Konsequenzen zu rechnen haben. Doch wie verhält es sich mit der Wachtturm-Organisation selbst?

Während diese treue zu Menschen fordert, zu den internen Lehren der leitenden Körperschaft, und damit ein Guru-Sektenartiges-Verhalten verlangt wird, glaubt die Wachtturm-Gesellschaft durch ihren Handlangern selbst, im Geheimen alles tun zu können. Es ist nichts weiter als Heuchelei und eine widerwärtige Doppel-Moral, wenn man durch „geheimen Schriftverkehr“ sämtliche biblischen Gesetze und Gebote außer Kraft setzt und besten willens missachtet, während man von allen anderen ein treues Bibel-Regime fordert.

Heuchlerisch, wie die Wachtturm-Gesellschaft sich selbst zu erkennen gibt, durch ihr Verhalten, hat sie natürlich auch hierfür wieder einen „göttlichen Rat“ zur Verfügung. Der Wachtturm vom 1. August 1988 sagte auf Seite 19:

Wer ein Doppelleben führt, ist eigentlich ein Falschspieler, ein Betrüger, ein Heuchler (Psalm 12:2; 2. Timotheus 3:13). Er gleicht Satan, der „immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt“ (2.Korinther 11:14, 15). Auch gleicht er den religiösen Führern, zu denen Jesus sagte: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr getünchten Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 23:27,28). Ein Doppelleben zu führen ist zweifellos ein schwerwiegendes Vergehen gegen Gott. Eine weitere ernst zu nehmende Tatsache ist folgende: Ein heuchlerisches Verhalten kann nicht für immer verborgen bleiben. „Schon durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe zu erkennen, ob sein Tun lauter und gerade ist“, heißt es in der Bibel (Sprüche 20:11; Lukas 12:1-3). Ja, dein Tun, ob gut oder böse, wird schließlich bekannt werden. Und wie die Bibel zeigt, wird Gott Heuchler streng bestrafen (Matthäus 24:51). Gewiß solltest du bestrebt sein, kein Doppelleben zu führen.” (Wachtturm, 1. August 1988, Seite 19)

Wahrheitenjetzt! deckt über die Jahre bereits falsche Lehren und Verbrechen aus biblischer Sicht auf, damit alle Menschen zu einer „genauen Erkenntnis“ der Wahrheit gelangen. Wie treffend demnach doch auch die Aussage aus dem Wachtturm vom 14. April 1974 ist, wenn dieser richtig festgestellt hat:

Wozu führt es, wenn einer Lüge nicht widersprochen wird? Trägt Stillschweigen nicht dazu bei, daß eine Lüge als Wahrheit verbreitet wird, und besteht dadurch nicht die Gefahr, daß viele Menschen leichter unter ihren Einfluß kommen und möglicherweise ernsten Schaden erleiden? Was geschieht, wenn man einen schlechten Wandel oder ein unsittliches Verhalten duldet, statt es bloßzustellen oder zu verurteilen? Ist es nicht so, als ob man eine ansteckende Krankheit verheimliche, ohne sich zu bemühen, sie auszuheilen und ihre Ausbreitung zu verhindern? […] Wenn du zu den Menschen gehörst, die Gott treu bleiben möchten, solltest du dich mit solchen Fragen auseinandersetzen. Wieso? Weil Diener Gottes zu allen Zeiten in Situationen kamen, in denen sie sich mit solchen Fragen auseinandersetzen mußten. Sie waren verpflichtet, Unwahrheit und Verbrechen bloßzustellen und die Menschen vor Gefahren und vor Täuschung zu warnen — nicht nur in einem allgemeinen Interesse, sondern ganz besonders im Interesse der reinen Anbetung. Es wäre viel leichter für sie gewesen, Stillschweigen zu bewahren oder nur das zu sagen, was die Menschen gern hören wollten. Ihre Treue zu Gott und ihre Liebe zum Nächsten bewog sie jedoch zu reden. Sie erkannten, daß ‘offene Zurechtweisung besser ist als verborgene Liebe’ (Spr. 27:5). Und wer war es hauptsächlich, der Jesus widerstand, als er die Wahrheit freimütig bekanntmachte und damit bloßstellte, wodurch Gottes Gesetze übertreten wurden? Waren es nicht die religiösen Führer, die Schriftgelehrten, die Pharisäer und die Oberpriester? Lies selbst, was die Bibel darüber in Matthäus 16:21, 20:18, 19 und 23:13 berichtet. […] Bist du der Meinung, daß man Lügen nicht widerspruchslos hinnehmen sollte? […] Vielleicht bist du auch dafür, daß Unrecht bloßgestellt werden sollte. Was aber, wenn es von religiös eingestellten Leuten begangen wird, vielleicht von Mitgliedern deiner Kirche? Veranlaßt dich die Treue zu Gott, für das einzutreten, was recht ist? […] Deswegen müssen wahre Christen ihre Stimme erheben und dürfen sich nicht zurückhalten, falsche Lehren und unbiblische Bräuche der Religionsorganisationen der Welt bloßzustellen. […] Ihre Treue zu Gott und ihre Liebe zum Nächsten erfordert es, darauf hinzuweisen.“ (Der Wachtturm, 14. April 1974, Seite 227-230)

Der Hass und die „Tötungswut“ der Wachtturm-Gesellschaft

Immer wieder findet auf Kongressen, in Vorträgen und Publikation eine regelrechte Hasspredigt gegen Diener YHWH’s und Nachfolgern Christus Jesus statt, die nach biblisch geschultem Gewissen, christlich gesehen richtig gehandelt haben und Abstand von den unchristlichen Lehren der leitenden Körperschaft vornahmen. Diese Diffamierung Andersdenkender kann man in unzähligen Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft finden. In ihrem Denken ist ein Abtrünniger eigentlich des Todes würdig. Das zeigt folgendes Zitat aus dem Wachtturm vom 15.01.1953:

Das Gesetz des Landes und das durch Christus kommende Gesetz Gottes verbieten es uns, Abtrünnige zu töten, selbst wenn es eigene Familienangehörige nach dem Fleische wären. Indes verlangt Gottes Gesetz von uns, dass wir die Tatsache, dass ihnen die Gemeinschaft seiner Versammlung entzogen wurde, anerkennen. Dies sollte geschehen ungeachtet des Umstandes, dass das Gesetz des Landes, in dem wir leben, von uns fordert, zufolge einer gewissen natürlichen Verpflichtung mit solch Abtrünnigen unter demselben Dache zu wohnen und Umgang mit ihnen zu haben. […] Der Irrende wird zwar nicht getötet, doch sein Gemeinschaftsentzug wird von allen in der Versammlung respektiert.“ (Wachtturm, 15. Januar 1953, Seite 63; siehe 1963)

Die Wachtturm-Gesellschaft geht soweit offen zum Hass aufzurufen:

„Zu Abtrünnigen sollten wir so eingestellt sein wie David, der erklärte: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen? Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß. Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden“ (Psalm 139:21, 22). Abtrünnige machen heute gemeinsame Sache mit dem „Menschen der Gesetzlosigkeit“, der Geistlichkeit der Christenheit (2. Thessalonicher 2:3). Als loyale Zeugen Jehovas haben wir daher absolut nichts mit ihnen gemein.“ (Der Wachtturm, 17.07.1992)

Um zu hassen, was böse ist, muss ein Christ [den Ausgeschlossenen] hassen.“ (The Watchtower, 15. Juli 1961, Seite 420)

Weißt du aber auch, wie man haßt? Diese harten Worte bringen den gottgefälligen Haß zum Ausdruck, den auch du empfinden mußt, wenn du Gott gefallen möchtest. Haß ruft in uns Abscheu hervor. Etwas, was man haßt, ist einem zuwider, man ekelt sich davor, man kann es nicht ausstehen. [Folgender Satz ist nur in der englischen Watchtower-Ausgabe enthalten:] […] Man hasst ausgeschlossene Zeugen Jehovas in dem Sinne, wie man Gift oder einer giftigen Schlange aus dem Weg geht.“ (Wachtturm, 15.01.1975, Seite 442)

„Was wollen sie bewirken?… Sie sind wie „raubgierige Wölfe“ — darauf aus, die zutraulichen „Schafe“ in der Versammlung zu verschlingen, ihren Glauben zu zerstören und sie von der Wahrheit wegzulocken. […] Wie gehen falsche Lehrer vor? Auf sehr hinterlistige Weise. Abtrünnige schleusen „unauffällig“ schädliches Gedankengut ein, „schmuggeln“ ihre verkehrten Ansichten also heimlich, still und leise in die Versammlung. Und wie Betrüger, die mit geschickt gefälschten Dokumenten arbeiten, so versuchen Abtrünnige, anderen „verfälschte Worte“, also irreführende Argumente, unterzuschieben, um ihnen ihre verkehrten Ansichten als „echt“ zu verkaufen. Sie verbreiten „trügerische Lehren“ und „verdrehen“ die Schriften zu ihren Gunsten. Abtrünnige haben nicht das geringste Interesse daran, dass es uns gut geht. Ihnen zu folgen würde uns nur vom Weg zum ewigen Leben abbringen. […] Über Abtrünnige sagt die Bibel, dass sie „geistig krank“ sind und andere mit ihrem treulosen Gedankengut infizieren wollen.“ (Wachtturm vom 15.07.2011, „Wirst du auf Jehovas deutliche Warnungen hören?“

Die Wachtturm-Gesellschaft zeigt vollständig, dass keine wirkliche Liebe in ihren Herzen steckt. Denn wenn es wohl das Gesetz des Christus und des Landes zulassen würde, würden sie sogenannte „Abtrünnige“, alle ehemaligen Zeugen Jehovas, töten lassen. Aber woher kommt dieses Empfinden? Von dem Schöpfer, der „Liebe ist“, oder von dem Teufel, der gemäß der Heiligen Schrift für alles Schlechte steht, insbesondere „Hass“ und „Totschlag“?

Es ist daher nur verständlich, dass die Wachtturm-Gesellschaft sich ebenfalls auf die Worte von König David bezieht, dass „Hass“ etwas gutes sei. Wohlgemerkt dass David tausende Menschen getötet hat, darunter Männer, Frauen, Kinder, Babys und Tiere. Aber heiligt der Zweck wirklich die Mittel? Für die Wachtturm-Gesellschaft offensichtlich ja. Mit anderen Worten: Hass ist schlecht, es sei denn du hasst aus dem richtigen Grund. Mord ist auch schlecht, es sei denn es trifft unsere „Feinde“.

Das Aufdecken von Verbrechen trägt vortreffliche Frucht

Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf.“ (Epheser 5,10-11)

Wie die Heilige Schrift selbst lehrt, ist es YHWH selbst, der den Gerechten segnen wird, und alle Früchte durch Geist mehren bis zum Überfluss, bis kein Bedarf mehr sein wird. Seitdem Wahrheitennjetzt! ins Leben gerufen wurde, und seitdem vermehrt Aufklärung betrieben wird, insbesondere über die Machenschaften der Wachtturm-Gesellschaft, die man als „unfruchtbare Werke der Finsternis“ deklarieren kann, haben Millionen Menschen die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ erkannt. Weltweit ist festzustellen, dass eine große Anzahl von Menschen die babylonische Organisation verlassen, trotz der Sanktionen durch Ausschluss und der damit verbundenen Isolierung.

Ein gewaltiger Anstieg konnte Wahrheitenjetzt! feststellen, nachdem die Wachtturm-Gesellschaft versucht hat, diese Seite zu schließen und vor Gericht gegangen ist. Auszugsweise ein Screenshot aus dem Monat vom Juni 2018:
Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl Cloudflare 160 Million Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

Die interne Statistik von Cloudflare, die Proxy-Server weltweit zur Verfügung stellen, konnte einen Traffic von Wahrheitenjetzt! allein in Amerika von über 160 Millionen messen, darin sind andere Länder noch nicht inbegriffen. Die Aufklärungsarbeit von Wahrheitenjetzt! verbreitete sich über den gesamten Globus in über 200 Ländern dieser Welt. Bemerkt sei: Es gibt laut interner Statistik von der Wachtturm-Organisation gerade einmal über 8 Millionen aktive Verkündiger.

Damit können wir festhalten, das sämtliche Versuche ausgehend von der Wachtturm-Gesellschaft, die Informationen der Website zu verbieten bzw. anderen nicht zugänglich zu machen, gescheitert ist. Das Gegenteil ist der Fall und bewirkte einen Ansturm an wahrheitsliebenden Menschen, wie es sie bisher noch nie gegeben hatte. Dafür möchten wir uns bei der Wachtturm-Gesellschaft recht herzlich bedanken.

Offene Worte an Armin Pikl, dem Rechtsanwalt der Wachtturm-Gesellschaft

Als Rechtsanwalt ist es zwingend erforderlich, sich mit sogenannten „Abtrünnigen Gedanken“ auseinander zu setzen. Wie ist es dir speziell möglich, ein reines Gewissen vor Jehova noch zu haben, wenn du durch die Wachtturm-Organisation veranlasst, eigene Brüder zu verfolgen, ihnen Pfändungen aufzuerlegen, sogar Haftstrafe – selbst wenn sie eines Tages mit Christus regieren werden? Hat dies Gott von dir gefordert, oder ist es der Wille von Menschen, dessen Befehl du gehorchst, wie eine Marionette?

Ist die jahrelange Instrumentalisierung bei dir wirklich so ausgereift, dass ein wahrheitsliebendes Herz – wenn dieses überhaupt vorhanden ist – nicht zurecht ernsthafte Zweifel bekundet, nachdem von Wahrheitenjetzt!, aber auch vielen Anderen, Thematiken wie „Kindesmissbrauch“, „Falsche Prophetie“, „UNO-Beziehung“, „Machtmissbrauch“, „Psychische Folgen und Suizid von Ausgeschlossenen“ und 100te weitere Themen vollständig erörtert wurden? Gehörst du wirklich zu den Menschen, die den Pharisäertum gleichen, die genau wussten, dass Jesus Christus der Messias ist, und dennoch ihn töteten? Wäscht du deine Hände auch in Wasser, wie Pontius Pilatus und meinst, dich würde dann keine Schuld mehr treffen? Oder gehörst du zu den Menschen, die – wie der Wachtturm es sagte – Hass in ihren Herzen zulassen, sofern es für die „richtige Sache“ stattfindet, und der auch – wenn er offiziell dürfte – eine „Tötungswut“ gegenüber Andersdenkenden entwickelte? Wie infam kann ein Mensch werden, wenn er zum blinden Werkzeug einer Religionsgemeinschaft wird?

Was erwiderst du deinem Schöpfer, wenn auch du vor dem Richterstuhl Gottes stehst, in dem vollen Bewusstsein die Gedanken aus Matthäus 25,41-46 zu kennen? Wirst du erwidern, dass du im völligen Unwissen gehandelt hast, ohne die Wahrheit zu kennen? Oder wirst du dich ausreden, und diese Verantwortung von dir selbst versuchen abzuschieben, weil du nur im Auftrag der Organisation gehandelt hast? Wem gehorchst du? Gott, oder den Menschen?

Während tausende Menschen, die aus ihrer eigenen Unmündigkeit und der Instrumentalisierung der Wachtturm-Gesellschaft, erwacht sind, und die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ erkannt haben, zurecht davon sprechen, dass die internen Gesetze die Gesellschaft zu einer „Täter-Schutz-Organisation“ machen, einem „geistigen Paradies für Pädophile“, so sind es die konditionierten Zeugen Jehovas selbst, gefangen in goldenen Fesseln, die von einem „geistigen Paradies“ sprechen. Wie immer liegt wohl die wirkliche Wahrheit irgendwo dazwischen. Doch wir sind uns sicher, Angesicht der Fakten und der eigenen Verhaltensmuster, dass du dich in diesem „Paradies“ sicherlich sehr wohl fühlst.

Doch Babylon wird Rechenschaft ablegen müssen und vernichtet werden. Sind die Worte des Herrn dir nicht verständlich genug, wenn er betonte, dass der, der ewig Leben will, das geistige Babylon verlassen muss? Warum sich demnach in einem geistigen Babylon weiterhin noch aufhalten? Ist es die Angst vor dem sozialen Tod? Die Angst außerhalb der Organisation von Jehova verworfen zu sein?

Die Antwort auf diese Fragen kannst du dir selbst allein am Besten beantworten. Wahrheitenjetzt! wünscht dir, dass auch du die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ eines Tages erkennen wirst, und deinen Geist und dein Herz freimachst, von falscher Konditionierung und Instrumentalisierung. Soviel sei gesagt, dass Wahrheitenjetzt! nach dem Musterbeispiel des Christus dir vergeben hat und dir nur das Beste wünscht.

Abschließend möchten wir jedoch eine letzte Frage stellen, insbesondere auch deshalb, da die Ältestenbücher, weshalb der ganze Anklageprozess entstanden ist, sich mit Kindesmissbrauch innerhalb der Organisation auseinander setzt.

Wachtturm Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt Zwangsvollstreckung und Haftbefehl Kindesmissbrauch Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

„Wenn Jehova seine eigenen Ältesten nicht stoppen kann Kinder zu vergewaltigen, was lässt dich annehmen, dass er sich um dich sorgt?“ Infolgedessen ebenfalls zurecht gestellt die Frage: Wenn Jehova die Macht hat, so etwas zu stoppen, es jedoch dennoch nicht tut, kann es sich dann wirklich um seine Organisation handeln?

Zusammenfassung

Die Wachtturm-Gesellschaft setzt alles daran, mit eigenen Brüdern und wahrheitsliebenden Anbetern vor Gericht zu gehen, sofern diese es wagten, öffentlich aufzuklären. Ihnen ist es völlig egal, was mit diesen Menschen geschieht, selbst wenn diese inhaftiert werden sollten. Dadurch zeigt die Wachtturm-Gesellschaft ganz eindeutig, welche geistige Einstellung sie in Wahrheit vertritt. Solange es um Machtmissbrauch und Geld geht, sind alle Mittel recht. Während man von den eigenen Mitgliedern peinlich genau eine Umsetzung der Interpretation der leitenden Körperschaft aus der Bibel fordert, glaubt die Wachtturm-Gesellschaft sich selbst nicht an biblische Maßstäbe halten zu müssen, sofern sie glauben, dass niemand es sieht. Dank der wertvollen Aufklärungsarbeit ist es jedoch Millionen Menschen möglich geworden, hinter diesen Kulissen Einblick zu erhalten. Auch in diesem speziellen Fall hat sich die Wachtturm-Gesellschaft durch ihre eigenen „faulen Früchte“ als unchristliches Werkzeug selbst enttarnt. Dieses Verhalten beruht weder auf den Willen Gottes, noch auf den Willen Christus, und ist eine bewusste Verleugnung gegen den heiligen Geist. Die Bibel findet für derartiges Verhalten eine klare Antwort: Ewige Vernichtung.

„MENE MENE TEKEL! Gott hat gezählt die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Du wurdest auf der Waage gewogen und für zu leicht befunden!“

Wahrheitenjetzt! wird auch weiterhin die Briefe der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlichen und allen Menschen zur Verfügung stellen. Wer in der Wahrheit ist und sie lebt, ist sich sicher, dass die Wahrheit immer obsiegt.

Für mich nun ist es etwas sehr Geringfügiges, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtshof beurteilt werde. Ja, ich beurteile mich auch selbst nicht. Denn mir ist nichts bewußt, was gegen mich spräche. Doch dadurch werde ich nicht als gerecht befunden, der mich aber beurteilt, ist Jehova; Denn wenn wir leben, leben wir für Jehova, und auch wenn wir sterben, sterben wir für Jehova. Darum, wenn wir leben und auch wenn wir sterben, gehören wir Jehova.“ (1. Korinther 4,3-4Römer 14,8 – Neue-Welt-Übersetzung)

Ich weiß von deinen Leiden und von deiner Armut – aber du bist reich! Ich kenne den Spott derer, die gegen dich arbeiten, die sich als Juden [Volk Jehovas] ausgeben, es aber nicht sind, weil ihre Synagoge eine Synagoge des Satans ist. Fürchte dich nicht vor den Leiden, die dir bevorstehen! Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen und euch versuchen.(Offenbarung 2,9-10)

Maranatha! Der Geist YHWH’s ist mit den Auserwählten für immer!

von |März 19th, 2019|Kommentare deaktiviert für Wachtturm-Gesellschaft gegen Wahrheitenjetzt: Zwangsvollstreckung mit Haftbefehl

Jehovas Zeugen – Datenbank mit über 10.000 pädophilen Straftätern

Ein erstaunlicher Bericht im Atlantik hat die angebliche Existenz einer jahrzehntealten Datenbank beschuldigter Pädophiler bei den Zeugen Jehovas, einer Sekte des Christentums mit mehr als 1,2 Millionen Mitgliedern in den Vereinigten Staaten, offenbart. Die Datenbank, die Berichten zufolge seit Jahrzehnten geführt wird, enthält bis zu Zehntausende Namen und Adressen von beschuldigten Kinderschändern innerhalb der Organisation sowie detaillierte Berichte über die spezifischen Vorwürfe gegen sie.

Die Hauptzentrale der Zeugen Jehovas forderte Gemeinden auf, durch Briefe die genaue Zahl und Informationen offenzulegen sowie die Anweisungen an alle Gemeindevorsteher, einen Bericht über alle bekannten Pädophile zu schreiben und ihn in einem verschlossenen blauen Umschlag an das Wachtturm-Hauptquartier zurückzuschicken, ohne dass man es jemandem, einschließlich den Behörden, mitteilte. Die Briefe wurden Berichten zufolge in einer Microsoft SharePoint-Datenbank, darin enthalten allen bekannten Pädophilen innerhalb der religiösen Organisation, zusammengestellt. („Unsere Richtlinien zum Schutz von Kindern halten sich an das Gesetz, einschließlich der Anforderungen an Älteste, den mutmaßlichen Kindesmissbrauch an Behörden zu melden“, sagte das Wachtturm-Amt für öffentliche Information gegenüber The Atlantic. Wir haben uns nach weiteren Information erkundigt und werden sie aktualisieren, wenn uns weitere Berichte vorliegen.)

Laut Angaben des Atlantiks wurde die Existenz der Datenbank 2012 veröffentlicht, als ein Mann namens Jose Lopez anklagte, indem er behauptete, ein erwachsenes Kirchenmitglied namens Gonzalo Campos habe ihn mit sieben Jahren belästigt. Als er seinen Missbrauch bei seiner Mutter meldete, erzählte sie es sofort der Kirche, die es der Polizei nicht gemeldet hatte, sondern sogar Campos später zum Kirchenältester ernannte. (Campos gab später zu, dass er Lopez und einige andere Jungen belästigt hatte.)

Als der Anwalt von Lopez, Irwin Zalkin, forderte, dass die Kirche alle Dokumente über Campos und andere angeklagte Kinderschänder innerhalb der Organisation herausgeben solle, gab die Kirche an, es fehlte an solchen Unterlagen. Nachdem ein leitender Beamter der Wachtturm-Organisation das Vorhandensein der Microsoft SharePoint-Datenbank bezeugt hatte, weigerte sich die Kirche weiterhin, die Dokumente zu übergeben. (Lopez erhielt 13,5 Millionen US-Dollar, ein Urteil, gegen den die Kirche Berufung einlegte; später entschied er sich für einen nicht offengelegten Betrag.) Im Jahr 2016 vertrat Zalkin einen weiteren Kläger, der Campos des Missbrauchs beschuldigt, und bat die Kirche erneut, die Datenbank offenzulegen. Wieder lehnte die Kirche dies ab und veranlasste einen Richter, zu entscheiden, dass sie für jeden Tag, der verging, ohne dass die Kirche die Dokumente darlegte, eine Geldstrafe von 4.000 Dollar zahlen musste. Letztendlich bezahlte der Wachtturm insgesamt 2 Millionen Dollar, bevor man den Prozess außergerichtlich regelte.

Die angebliche Kindesmisshandlung und sexuellen Übergriffe in der Gemeinde wurde im vergangenen Jahr erstmals in den nationalen Nachrichten publiziert, als 69 Seiten gestohlener Kirchendokumente von der Website FaithLeaks veröffentlicht wurden. Die Dokumente zeigen, wie zwei Frauen Kirchenältesten berichteten, dass ihr Vater sie als Kinder sexuell missbraucht hatte; obwohl die Ältesten die Behauptungen für glaubwürdig hielten, meldeten sie den Pädophilen nicht bei der Polizei. Stattdessen entmachten sie ihn (im Wesentlichen einen Schritt der Exkommunikation) und setzten ihn ein Jahr später wieder in die Kirche ein.

Bis heute hat die Wachtturm-Organisation in den Vereinigten Staaten keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet. Im Jahr 2016 gründete Australien eine königliche Kommission, die die Misshandlung von sexuellem Missbrauch durch die Kirche untersuchte. Darin wurde festgestellt, dass es nicht gelungen ist, mehr als 1.000 Beschuldigte wegen des sexuellen Kindesmissbrauchs innerhalb der Kirche in über fast 60 Jahre zu melden.

Quelle: rollingstone.com | Ej Dickson

Jehovas Zeugen – Keine Beteiligung am Entschädigungsfond für Missbrauchsopfer

Die australische Regierung hat mehr als 100 Institutionen – darunter Jehovas Zeugen – aufgelistet, die sich bisher nicht dem nationalen Entschädigungsfond für Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch angeschlossen haben. Sie fordern Organisationen zu bestrafen, die sich weigern, sich zu registrieren.

Der Minister für Sozialdienste, Paul Fletcher, sagte am Donnerstag, die Regierung werde eine Liste von Institutionen führen, die sich dem System noch nicht angeschlossen haben, um die Öffentlichkeit und Überlebende, die Entschädigungszahlungen beantragen wollen, transparent zu machen.

Für Einrichtungen, die eine Beitrittsabsicht angegeben haben, enthält die Liste auch einen voraussichtlichen Zeitrahmen für den Beitritt.

Fletcher appellierte an alle Institutionen, die sich nicht an dem Programm beteiligt haben – einschließlich Zeugen Jehovas, Baptists NSW / ACT und der Lutheran Church of Australia -, dies so schnell wie möglich zu tun.

„Die australische Regierung erwartet, dass alle Einrichtungen, in denen sexueller Missbrauch von Kindern stattgefunden hat, für diesen Missbrauch verantwortlich sind und dem nationalen Rechtsschutzverfahren beitreten“, sagte Fletcher.

Die Schaffung eines nationalen Rechtsschutzsystems für Überlebende von sexuellem Kindesmissbrauch war eine Schlüsselempfehlung der Königlichen Kommission für institutionelle Reaktionen auf sexuellen Missbrauch von Kindern.

Das System bietet qualifizierten Missbrauchsüberlebenden eine Entschädigungszahlung von bis zu 150.000 USD, Zugang zu psychologischer Beratung und auf Wunsch eine direkte persönliche Antwort der zuständigen Institution.

Zwar können Hinterbliebene jederzeit Wiedergutmachung beantragen, doch muss die betreffende Einrichtung der Regelung beigetreten sein, damit der Antrag bearbeitet werden kann.

Leonie Sheedy, CEO von Care Leavers Australasia Network, ein langjähriger Verfechter von Überlebenden, sagte gegenüber Pro Bono News, dass Organisationen, die sich nicht an dem Programm beteiligen, mit Strafen geahndet werden sollten.

„Organisationen sollten ihre Steuern [Vorteile] und der Wohltätigkeitsstatus entfernt werden, wenn sie sich nicht anmelden“, sagte Sheedy.

Sie sagte, CLAN habe über viele Monate mit Fletchers Büro gesprochen, um „Wiedergutmacherverbrecher“ zu benennen und zu beschämen, und dankte ihm für den Umzug.

Sie schlug jedoch Organisationen zu, die sich mit der Anmeldung verzögerten, und warnte vor dem erheblichen mentalen Tribut an die Opfer.

„Es wirkt sich auf ihre geistige und körperliche Gesundheit aus. Eines unserer Mitglieder wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und musste Bluttransfusionen haben. Es gibt ältere Menschen, die nicht lange leben werden “, sagte sie.

„Die königliche Kommission gab den Menschen das Vertrauen, dass man ihnen zuhören und glauben würde, aber diese Wiedergutmachung hat die Menschen gerade wieder traumatisiert.

„Viele von ihnen haben den Glauben verloren, sie sagen mir immer wieder, dass sie nicht glauben, dass sie in ihrem Leben Gerechtigkeit sehen werden.“

Pfadfinder Australien, die Heilsarmee, YMCA Australia und die katholische Kirche gehören zu den prominentesten Organisationen, die sich bereit erklärt haben, sich dem Wiedergutmachungsverfahren anzuschließen.

Bisher haben 51 Australier Entschädigungszahlungen im Rahmen des Programms und damit durchschnittlich 79.000 USD erhalten.

Quelle: probonoaustralia.com.au | Luke Michael

 

Jehovas Zeugen haben kein Interesse am Entschädigungsfond für Missbrauchsopfer

Die australische Regierung erwartet, dass jede Einrichtung, in der sexueller Missbrauch von Kindern vorgekommen ist, für diesen Missbrauch verantwortlich ist und dem National Redress Scheme beitritt und Abhilfe schafft.

Viele Institutionen arbeiten derzeit daran, dem Programm beizutreten. Institutionen, die nicht aktiv an dem Programm teilnehmen, werden ermutigt, dies rasch zu tun.

Bis zum 30. Juni 2020 müssen die Institutionen dem Programm beitreten, es wird jedoch erwartet, dass sie sich bemühen, so schnell wie möglich beizutreten.

Es ist wichtig, dass die Menschen Zugang zu Informationen darüber haben, welche Institutionen der Regelung beigetreten sind oder noch nicht beigetreten sind. Die unten veröffentlichte Liste enthält Informationen über Institutionen, die dem System noch nicht beigetreten sind. Wenn eine Institution angegeben hat, dass sie beitreten wird und einen wahrscheinlichen Zeitrahmen festgelegt hat, ist dies auch in der Liste enthalten.

Die Veröffentlichung dieser Liste bietet Transparenz für Menschen, die über eine Bewerbung für das Programm nachdenken.

Diese Institutionen wurden als Teil der Königlichen Kommission für institutionelle Antworten auf sexuellen Missbrauch von Kindern identifiziert, einschließlich des Abschlussberichts der Kommission. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass das System Anträge erhalten hat, in denen alle diese Einrichtungen aufgeführt sind. Bitte beachten Sie, dass die Liste möglicherweise nicht alle Namen enthält, die von einer Institution verwendet werden. Zum Beispiel kann jede Schule oder jedes Heim, das von einer Institution betrieben wird, nicht separat identifiziert werden.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Liste zwar die von der Königlichen Kommission benannten Einrichtungen abdeckt, es jedoch wahrscheinlich andere Einrichtungen gibt, die nicht benannt sind und bei denen Missbrauch vorlag. Die Regierung erwartet auch, dass diese Institutionen für diesen Missbrauch verantwortlich sind und dem Programm beitreten.

 

Anträge für Einrichtungen, die dem System noch nicht beigetreten sind

Sie können jederzeit einen Antrag auf Wiedergutmachung stellen, aber Anträge, bei denen Institutionen ermittelt werden, die dem System noch nicht beigetreten sind, werden nicht bewertet, bis die betreffenden Institutionen beigetreten sind. Eine Institution, die sich angeschlossen hat, wird als teilnehmende Institution bezeichnet. Die Abteilung für Sozialdienste verfügt über ein engagiertes Team, das sich an Institutionen hält, die möglicherweise für Missbrauch verantwortlich sind, sie dazu auffordert, sich anzuschließen, und Informationen dazu bereitstellen.

Sobald Sie einen Antrag gestellt haben, wird sich das National Redress Scheme mit Ihnen in Verbindung setzen, um den Eingang des Antrags zu bestätigen und eine erste Anleitung zum Bewertungsprozess zu geben. Diese Leitlinien enthalten Informationen darüber, ob die im Antrag genannte Institution oder die in dem Antrag genannten Institutionen dem Programm beigetreten sind.

Wenn Sie den Namen der gesuchten Einrichtung nicht finden können, bedeutet dies möglicherweise, dass die Einrichtung noch die letzten Schritte für den Beitritt durchführt, oder der Beitritt zum Programm noch nicht zugestimmt hat.

Die australische Regierung fordert alle Einrichtungen, die für den sexuellen Missbrauch von Kindern verantwortlich sind, einschließlich der im Anhang aufgeführten, auf, dem Programm unverzüglich beizutreten.

 

Weitere Informationen

Weitere Informationen darüber, welche Institutionen beigetreten sind oder noch nicht beigetreten sind, können Sie das Programm unter der Telefonnummer 1800 737 377 anrufen.

Eine weitere Möglichkeit, über Institutionen, die dem Programm beigetreten sind, auf dem Laufenden zu bleiben, ist das Abonnieren um E-Mail-Updates zu erhalten. Wenn neue Informationen über das Programm verfügbar sind, einschließlich des Beitritts neuer Institutionen, wird eine E-Mail an die Abonnenten gesendet.

Quelle: nationalredress.gov.au

Jehovas Zeugen – Geschworene verklagen die Wachtturm-Organisation aufgrund von Kindesmissbrauch zu 35 Millionen US-Dollar

HELENA, Mont. – Die Zeugen Jehovas müssen 35 Millionen US-Dollar an eine Frau zahlen, die sagt, die nationale Organisation der Kirche habe Montana-Älteste angewiesen, ihren sexuellen Missbrauch als Kind nicht durch ein Gemeindemitglied zu melden –  so entschied die Jury in ihrem Urteil.

Ein Richter muss die Strafe überprüfen, und die nationale Organisation der Zeugen Jehovas – Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft von New York – plant, Berufung einzulegen.

Dennoch sagten die Anwälte der 21-jährigen Frau, dass das Urteil vom Mittwoch eine Botschaft an die Kirche sendet, um [in Zukunft] den Missbrauch von Kindern an externe Behörden zu melden.

„Hoffentlich ist diese Botschaft laut genug, dass die Organisation ihre Vorgehensweise so ändern wird, dass sie die Sicherheit von Kindern priorisieren, damit andere Kinder in Zukunft nicht missbraucht werden“, sagte Anwalt Neil Smith am Donnerstag.

Das Büro für öffentliche Information im Welthauptquartier der Zeugen Jehovas reagierte auf das Urteil mit einer nicht unterschriebenen Erklärung.

„Jehovas Zeugen verabscheuen Kindesmissbrauch und bemühen sich, Kinder vor solchen Handlungen zu schützen. Der Wachtturm verfolgt eine Revision der Berufungsliste“, hieß es.

Der Fall Montana ist einer von Dutzenden, die in den letzten zehn Jahren landesweit eingereicht wurden, weil Zeugen Jehovas den sexuellen Missbrauch von Kindern vertuschten.

Der Fall, der die Entscheidung vom Mittwoch angestoßen hatte, betraf zwei Frauen, jetzt 32 und 21 Jahre alt, die behaupten, ein Familienmitglied habe sie und ein drittes Familienmitglied in Thompson Falls in den 1990er und 2000er Jahren sexuell missbraucht.

Die Frauen sagen, dass sie den Kirchenältesten den Missbrauch gemeldet haben, der die Angelegenheit intern nach Rücksprache mit der nationalen Organisation behandelt hat.

Die Ältesten vertrieben den Täter 2004 aus der Versammlung und setzten ihn dann im nächsten Jahr wieder ein, heißt es in der Klage, und der Missbrauch des Mädchens, das jetzt 21 Jahre alt ist, ging weiter.

In der Klage wurde behauptet, dass die örtlichen und nationalen Organisationen der Zeugen Jehovas fahrlässig gehandelt und gegen ein Gesetz von Montana verstoßen hätten, wonach sie Missbrauch an externe Behörden melden müssten.

„Ihr nationales Hauptquartier, Wachtturm genannt, kontrolliert, wann und ob jemand in ihrer Organisation Kindesmissbrauch meldet“, sagte Smith. „Der Wachtturm wies alle Beteiligten an, dass sie die Angelegenheit nicht den Behörden melden sollten.“

Anwälte der Zeugen Jehovas sagten vor Gericht, dass das Montana-Gesetz die Ältesten davon abhalte, „interne kirchliche Verfahren über die schwere Sünde eines Versammlungsmitglieds“ zu melden.

Die Kirche behauptete auch, dass die nationale Organisation nicht für die Handlungen von Ältesten verantwortlich und dass zu viel Zeit für die Frauen vergangen sei, um zu klagen.

Die Jury sprach der 21-jährigen Frau 4 Millionen Dollar für ihre Verletzungen, 30 Millionen Dollar Strafschadensersatz gegen die Wachtturm-Gesellschaft und 1 Million Dollar Strafschadensersatz gegen die Christliche Versammlung der Zeugen Jehovas zu.

Der Geldbetrag muss vom Prozessrichter überprüft sein und könnte reduziert werden. Ein Montana-Gesetz begrenzt Strafschadenersatz auf 3 Prozent des Nettovermögens eines Unternehmens oder 10 Millionen Dollar, je nachdem, welcher Betrag niedriger ist. Eine rechtliche Anfechtung dieses Gesetzes ist vor dem Obersten Gerichtshof von Montana anhängig.

Die Jury wies Behauptungen zurück, dass die Kirche den Missbrauch der zweiten Frau durch das gleiche Gemeindemitglied hätte melden müssen. Die Juroren kamen zu dem Schluss, dass die Kirchenältesten 1998 nicht von der Misshandlung durch die 32-jährige Frau informiert worden und daher nicht verpflichtet waren, dies den Behörden zu melden.

Quelle: NBCNEWS

 

Update 01.10.2018: Vertrauliche Dokumente veröffentlicht

Neil Smith, Rechtsanwalt der Kanzlei Nix Patterson LLP, hat am 30. Oktober 2018 der Öffentlichkeit einige Dokumente im Fall Montana/Wachtturm-Gesellschaft auf Twitter zur Verfügung gestellt.

Bei den Dokumenten handelte es sich unter anderem, um einen Brief (19. März 2004) des Missbrauchsopfers an das Rechtskomitee ihrer Versammlung in Thompson Falls, der detailliert die sexuellen Übergriffe des Stiefvaters beschreibt. Sie schildert, dass die Übergriffe einige Wochen nach der Heirat ihrer Mutter mit ihrem Stiefvater begonnen hatten. Sie war zu dieser Zeit 11 Jahre alt. Ihr Bruder, der ebenfalls Opfer von sexuellen Übergriffen wurde, war 8 Jahre alt. Es handelte sich um massiven Missbrauch, der sich über einen Zeitraum von 3 bis 4 Jahren erstreckte.

Die Frau beschreibt, dass sie versucht hat Hilfe bei ihrer Mutter zu suchen, die jedoch ihrer Tochter keinen Glauben schenkte und ihren Mann zu verteidigen versuchte. Das besonders traurige an diesem Brief ist der letzte Satz: „Ich möchte den Hirten Jehovas dafür danken, dass sie sich um seine Herde und um diese Situation gekümmert haben.“

von |September 27th, 2018|2018|2 Kommentare

Jehovas Zeugen – Vernichtung aller Dokumente über Kindesmissbrauch weil „Satan kommt!“

Laut einem Video, das von einer anonymen Quelle durchsickert und nun vom Philadelphia Inquirer veröffentlicht wurde, gibt es Beweise für einen Mitarbeiter der Zeugen Jehovas, der Älteste auffordert, Informationen zu zerstören, die sie möglicherweise in Skandale um den sexuellen Missbrauch von Kindern bringen könnten.

Die Rede wurde während eines Seminars 2017 in Großbritannien an die Ältesten gehalten.

Shawn Bartlett, der Aufseher der Zeugenverwaltung, erklärte, dass handschriftliche Notizen und Entwürfe von internen Dokumenten vernichtet werden müssten, weil sie der Organisation, die acht Millionen Anhänger weltweit und mehr als ein Dutzend Gemeinden in Philadelphia hat, rechtlichen Schaden zufügen könnten.

[…]

„Nun, wir wissen, dass sich die Szene dieser Welt verändert, und wir wissen, dass Satan uns folgt und er legal gegen uns vorgehen wird. Wir können sehen, wie sich die Dinge entwickeln. So hat die Organisation gesagt: „Wir sind in der Vergangenheit aufgrund der Aufzeichnungen, die wir haben, in Schwierigkeiten geraten.““

Satan kommt niemandem nach. Es sind ehemalige Zeugen, die die Anklage als Whistleblower angeführt haben. Und die Schwierigkeiten ergeben sich nicht aus den Aufzeichnungen, sondern aus den Ideen selbst. Es ist so, als würde man die Existenz eines blutigen Handschuhs dafür verantwortlich machen, dass man nicht mit Mord davonkommt – man konzentriert sich auf das falsche Problem.

Die Zeugen sind in den letzten Jahren unter Beschuss geraten wegen Missbrauchsvorwürfen. Sammelklagen im Wert von mehreren zehn Millionen Dollar wurden sowohl in Quebec als auch in Ontario eingereicht und bestanden darauf, dass die Politik der Gruppe Führer schützte, die Kinder missbrauchten.

Zum Beispiel fördert die Wachtturm-Gesellschaft das, was als „Zwei-Zeugen-Regel“ bekannt ist. Kirchenälteste sollten den Missbrauch eines Opfers nicht ernst nehmen, es sei denn, es wurde von einer anderen Person bezeugt … obwohl die einzige andere Person der Täter selbst sein könnte. Eine australische Kommission sagte auch, dass viele der Täter nicht in irgendeiner Weise diszipliniert wurden. In einigen Fällen durften sie sogar in der Organisation bleiben, was ihnen die Möglichkeit gab, erneut zuzuschlagen.

All dies führte zusätzlich zu einer Geldstrafe von 2.000.000 Dollar, die ein kalifornischer Richter gegen die religiöse Gruppe erhebt, weil sie keine Dokumente mit Hunderten von mutmaßlichen Kinderschändern in der Organisation abgegeben hat.

Es ist unklar, ob dieses Video als Beweismaterial für irgendwelche strafrechtlichen Ermittlungen verwendet werden könnte, aber es scheint offensichtlich, dass die Zeugen mehr Angst davor haben, ihre eigene Esel-Elite zu beschützen, als die Kinder in ihrer Obhut.

Jehovas Zeugen – Europäischer Gerichtshof entscheidet dass Zeugen Jehovas EU-Datenschutzrichtlinie einhalten müssen

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am 10. Juli 2018 entschieden, dass Zeugen Jehovas sich an die EU-Datenschutzrichtlinien halten müssen. Dies betrifft vor allem die Missionierung an den Türen und damit einhergehend das Anfertigen von Notizen, was eine Form der Datenverarbeitung darstellt. Die Religionsgemeinschaft sei, gemeinsam mit ihren als Verkündiger tätigen Mitgliedern für die Verarbeitung der personenbezogenen Daten verantwortlich, heißt es im Urteil.

Im September 2013 entschied die Datenschutzkommission aus Finnland, dass die Zeugen Jehovas personenbezogene Daten von Hausbesuchen nur erheben und verarbeiten dürfen, wenn sie sich an die rechtlichen Bestimmungen halten. Die Zeugen Jehovas klagten gegen diese Auflage, der Fall wurde an den EuGH weitergereicht.

Zeugen Jehovas argumentieren, sie machten zwar Notizen zu Namen, Anschriften und Datum des jeweiligen Besuchs, teilweise auch zum Inhalt der geführten Gespräche. Jedoch soll es sich dabei um rein persönliche Notizen der Mitglieder handeln. Die Gemeinschaft als solche erstelle weder eine Datei im Sinne des Datenschutzgesetzes noch greife sie darauf zu.

Hierzu möchte ich auf einen Artikel des Kölner Express hinweisen, der kürzlich über eine groß angelegte Offensive der Zeugen schrieb. Anwohner berichteten, dass Zeugen Jehovas zuhauf im Kölner Süden ausschwärmten und an den Türen klingelten. Die Wohnungsinhaber beobachteten durch die Türspione, wie die Zeugen etwas auf Zetteln notierten.

Ein Sprecher der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Zeugen Jehovas bestätigte auf EXPRESS-Anfrage, dass es eine groß angelegte Predigt-Aktion im Raum Köln gegeben hat. Warum dabei Namen notiert worden sind, konnte er sich allerdings nicht erklären. Dies sei keine Anordnung der Religionsgemeinschaft, hieß es.
Zeugen Jehovas sorgen für Aufruhr − das sagt die Kölner Polizei

Während der Sprecher der Zeugen Jehovas sich nicht erklären konnte, warum man Namen notierte – immerhin war das neue Datenschutzgesetz bereits in Kraft getreten – führten Zeugen Jehovas vor dem EuGH einen Rechtsstreit, weil sie indirekt gerne weiterhin Namen notieren wollen.

Für einen Zeugen Jehovas ist völlig klar, dass die Missionierung, ohne personenbezogene Daten zu notieren, nur schwer durchführbar ist – speziell was Rückbesuche betrifft. Zeugen Jehovas lassen sich in der Regel ein persönliches Gebiet aushändigen, dass idealerweise innerhalb eines halben Jahres durchgearbeitet werden sollte. Ein Gebiet umfasst meist einen Straßenblock mit ungefähr 80 bis 160 Wohnungen. Ein Gebiet gilt als durchgearbeitet, wenn man jede Person angetroffen hat. Daher versucht man zu unterschiedlichen Zeiten im Gebiet die Wohnungsinhaber anzutreffen. Hat eine Person kein Interesse, wird dies in den Notizen vermerkt, um nicht wieder vorzusprechen.

Gleiches gilt für Personen, die Interesse gezeigt haben, also eine Publikation entgegengenommen oder sich ein Video angeschaut haben. Auch der Hinweis des Wohnungsinhabers, man hätte gerade keine Zeit, versteht der Zeuge meist als Aufforderung erneut vorbeizuschauen. Dies ist ohne Notizen nur schwer durchführbar, daher müsste der Wohnungsinhaber um Erlaubnis gebeten werden, dass man sich für einen Rückbesuch seine Daten notiert.

Auf Twitter lese ich immer wieder von Personen, die dem Namen nach ausländischer Herkunft sind und das Gefühl hatten, dass Zeugen Jehovas gezielt nur sie persönlich aufsuchen wollten. Sie wurden meist auch in der von den Zeugen vermuteten Muttersprache angesprochen. Für mich als Ehemaligen verwundert dies nicht, da es hier seitens der Organisation sogar einen eigenen Vordruck gibt (Formular S-43). Dieser wird verwendet, um Personen, die nicht im eigenen Gebiet wohnen oder eine Fremdsprache sprechen und dem Anschein nach Interesse haben, die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen. Dieses Formular wird, nach den Angaben der Organisation, „dem Sekretär [über]geben. Er wird die Information innerhalb von ein, zwei Tagen an die entsprechende Versammlung weiterleiten oder an das Zweigbüro […] Es ist wichtig, dass Älteste regelmäßig auf der Website nachsehen. Erfahren sie so, dass jemand besucht werden möchte, ist schnell zu handeln.“ Zu meiner Zeit wurde auch gezielt nach ausländisch klingenden Namen gesucht – der sogenannte „Suchdienst“ -, um diese dann an die jeweilige fremdsprachige Gruppe von Zeugen Jehovas über das genannte Formular zu übermitteln.

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Die WTG hat vor dem EuGH versucht zu begründen, dass es sich um rein persönliche Notizen der Mitglieder handle und die Gemeinschaft als solche erstelle weder eine Datei im Sinne des Datenschutzgesetzes noch greife sie darauf zu. Ein Zeuge Jehovas weiß dagegen sehr genau, dass die Missionierung und die Art und Weise wie man dabei vorgeht, von der WTG empfohlen und vorgegeben wird. Die Notizen werden unter den Mitgliedern auch herumgereicht, beispielsweise wenn in Gruppen innerhalb der Gebiete missioniert wird.

Daher stellte das Gericht fest:

Insbesondere ist diese Tätigkeit keine ausschließlich persönliche oder familiäre Tätigkeit, für die diese Vorschriften nicht gelten. Der Umstand, dass die Verkündigungstätigkeit von Tür zu Tür durch das in Art. 10 Abs. 1 der Charta der Grundrechte der EU verankerte Grundrecht auf Gewissens- und Religionsfreiheit geschützt ist, verleiht ihr keinen ausschließlich persönlichen oder familiären Charakter, da sie über die private Sphäre eines als Verkündiger tätigen Mitglieds einer Religionsgemeinschaft hinausgeht.
Gerichtshof der Europäischen Union, Pressemitteilung Nr. 103/18

Dass es sich bei der Missionierung nicht um eine private Angelegenheit handelt, ist bereits daran zu erkennen, dass die Missionierung ein Erfordernis für die Taufe eines Zeugen Jehovas darstellt. Auch wird über diese Tätigkeit monatlich an die Organisation berichtet, wozu Vordrucke verwendet werden, die ebenfalls von der WTG bereitgestellt werden.

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Der Versuch seitens der WTG, sich am Datenschutzgesetz vorbei zu mogeln, ist aus Sicht der Organisation verständlich, da die Missionierung sich zukünftig deutlich schwieriger durchführen lässt. Hierbei sich aber von den eigenen Anhängern zu distanzieren, in dem man die „Kaltaquise“ lediglich als private und persönliche Ausübung ihres Glaubens hinstellt, ist schon sehr bedenklich, gerade wenn man mit der inneren Struktur der Zeugen Jehovas vertraut ist. Diese Taktik fällt für mich unter den Begriff der „Theokratischen Kriegsführung“ und wurde meiner Meinung nach bereits beim Verfahren zur Anerkennung des Körperschaftsstatus (KdöR) angewandt. Es beruhigt, dass die Richter des EuGH sich in diesem Fall nicht davon beeindrucken ließen und die Vorgehensweise der Zeugen Jehovas erkannt und anscheinend zwischen den Zeilen gelesen haben.

Eine Ausnahme sollte der Christ jedoch stets im Sinn behalten. Als Soldat Christi nimmt er an einem theokratischen Kriegszug teil, und den Feinden Gottes gegenüber muß er größere Vorsicht walten lassen. Die Bibel zeigt deshalb, daß es zum Schutz der Interessen der Sache Gottes angebracht ist, die Wahrheit vor Feinden Gottes zu verdecken.
Wachtturm, 1. August 1960, S. 479-480

Zum Urteil: curia.europa.eu

Quelle: Oliver Wolschke

Jehovas Zeugen – Wenn Kindesmissbrauch vertuscht wird

Zeugen Jehovas sind weltweit angeklagt, dass sie Tausende von pädophile Straftätern durch die interne „Zwei-Zeugen-Regelung“ schützen. Dem einzelnen Zeugen Jehovas wird immer wieder versichert, dass die Organisation die Kinder schütze, und dies alles nur die „Angriffe Satans“ seien durch seine Helfer, den sogenannten „Abtrünnigen“. Entspricht dies der gesamten Wahrheit? Sehen Sie selbst, wie falsch die Aussagen der leitenden Körperschaft sind, verbunden mit der wirklichen Realität und den aufgedeckten Missetaten.

Jehovas Zeugen: Kindesmissbrauch – Stille Zeugen

Der Philadelphia Inquirer ist eine der großen Tageszeitungen für den Bundesstaat Pennsylvania, mit einer Auflage von fast 1 Million Exemplaren. In der Ausgabe vom 29. April 2018, erschien mit der Titelseite, eine vierseitige Berichterstattung über den mit Jehovas Zeugen verbundenen Kindesmissbrauch:

Silent Witnesses (Stille Zeugen)

Eine Sekunde war alles was es brauchte. Eine Sekunde, mehr brauchte er nicht.

Das kleine Mädchen war 4 Jahre alt, pausbackig mit Sommersprossen und trug ihr schönstes Kleid. Zappelnd saß sie neben ihrem Vater im Königreichssaal der Jehovas Zeugen, in Red Lion, York County – ein sicherer, vertrauenswürdiger Ort für Familien, die fast ihre gesamte Freizeit mit predigen und beten verbrachten. Momentan war Martin Haugh damit beschäftigt, die Aufgaben an seine Brüder zu verteilen, damit diese in den Haus-zu-Haus-Dienst gehen könnten. Als er sich nach seiner Tochter umsah, war diese verschwunden. In Martin kam Panik auf, der Albtraum aller Eltern.

Er durchsuchte das einstöckige Backsteingebäude, rief laut den Namen seiner Tochter. Die aufkommende Angst, lähmte seine Atmung. Sie war nicht in den Toiletten und auch nicht in der Lobby. Er durchsuchte die Garderobe, wo er sie fand. Aber, sie war nicht alleine. Martins Tochter saß auf dem Schoss eines Teenagers, der sie von der Gruppe weggelockt hatte und sie missbrauchte. «Er wollte mir eine besondere Umarmung geben», erzählte das kleine Mädchen ihrem Vater.

Die englische Sprache kann den Horror der Gefühlswelt einer solchen Entdeckung nicht angemessen ausdrücken, den Eltern empfinden, wenn sie entdecken, dass ihre unschuldige, kleine Tochter missbraucht wurde. Als Martin und seine Frau Jennifer den Ältesten der Versammlung über den Missbrauch berichteten, wurden sie mit gedämpfter Besorgnis empfangen. Und dann kamen die Drohungen.

«Uns wurde mehr als nur einmal gesagt, wenn wir anderen Eltern von dem Vorfall berichten, müssten wir mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen.», sagte Hugh, 41 Jahre alt, in einem kürzlich durchgeführten Interview. Wir hörten nie «Wendet euch an die Polizei» oder «Ihr solltet über eine Therapie für euer kleines Mädchen nachdenken», ergänzt seine Frau. «Auf einmal sprach keiner unserer Brüder mehr mit uns.».

Familie Haugh waren tief in das Geflecht der Zeugen Jehovas verstrickt. Martin war Zeuge in 5. Generation – aber dieses, war es das erste Mal, dass er mit der Mauer des Schweigens in Berührung kam, die die Führer seiner Religionsorganisation aufgebaut haben, um Beschuldigungen über sexuellen Missbrauch und möglichen gesetzlich juristischen Sanktionen zu entgehen.

Interne Dokumente zeigen, die seit Jahrzehnten aufgebaute Geheimhaltungspolitik, durch die Führung der Wachtturm Bibel und Traktat Gesellschaft von New York. «Die Notwendigkeit für Älteste solche Angelegenheiten streng vertraulich zu behandeln, wurde wiederholt betont» ist in einem Memo aus 1989 zu lesen, in dem Älteste instruiert wurden, jede Zusammenarbeit mit der Polizei strikt abzulehnen, wenn diese mit einem Durchsuchungsbefehl im Königreichssaal auftauchen würde.

Ein anderes Memo, von 1997, fokussierte sich speziell auf Kindesmissbrauch. Älteste, das Äquivalent eines Pfarrers, wurden aufgefordert, die Ältestenschaft der neuen Gemeinde über die Vorwürfe zu unterrichten, falls ein Pädophiler von einer in eine andere Gemeinde wechselt. Die Gemeindemitglieder außerhalb der Ältestenschaft, sollten allerdings nicht über die Vorwürfe unterrichtet werden.

Dank einer immer grösser werdenden Anzahl von Klagen vor Gericht, Untersuchungen durch die Strafverfolgungsbehörden und Whistle-Blowern, kamen diese Monster mehr ins Scheinwerferlicht. Ein U.S. Gerichtshof aus Kalifornien, verurteilte die Organisation der Zeugen Jehovas zu einer Geldstrafe von mehr als 2 Millionen U.S. $, weil diese sich weigerten, eine Liste mit Namen von bekannten Pädophilen, den Behörden zu übergeben. In Kanada wird aktuell eine 66 Millionen $ grosse Sammelklage angestrebt und die Royal Commission of Australia, konnte mehr als 1’000 Täter in den Reihen der Mitglieder, der Zeugen Jehovas in Australien, identifizieren.

Immer wieder verweigern die Offiziellen der WTG Interviews zum Thema und entschlossen sich, eine Erklärung mit folgendem Wortlaut abzugeben: «Jehovas Zeugen verabscheuen Kindesmissbrauch, ein Verbrechen, dass leider in allen Gesellschaftsschichten vorkommt. Die Sicherheit unserer Kinder, steht für uns an erster Stelle.». Die Missbrauchsanschuldigungen sind nur ein kleines Stück eines komplizierten Großen-und-Ganzen, dessen Ursprung in den internen Prozessen der Organisation liegt, die aus bescheidenen Anfängen in Pittsburgh, zu einer weltweit agierenden Organisation, mit 8 Millionen Mitgliedern heranwuchs. Allein in Philadelphia gibt es dutzende von Versammlungen und in New York haben sie ein milliardenschweres Immobilien-Imperium aufgebaut und an ein Unternehmen verkauft, das früher von Präsident Trumps Schwiegersohn, Jared Kushner, geführt wurde.

Ich sprach mit 14 ehemaligen Zeugen, im Alter von 19 bis 77 Jahren, über ihre Erfahrungen und was sie veranlasste diese Organisation zu verlassen. Einen Prozess, den sie als «Aufwachen» bezeichnen. Einige sind überlebende sexuellen Missbrauchs, andere können aus erster Hand berichten, wie hohe Funktionäre Beweise für Verbrechen vernichteten. Einige zerbrachen unter der Last, dass ehemalige Freunde und Familienmitglieder jeden Kontakt mit ihnen ablehnen – ein dogmatischer Lehrpunkt in der Glaubensausübung der Zeugen Jehovas. Mit einem solchen Verhalten würde sich ein Zeuge Jehovas retten, wenn Harmageddon kommt.

Der Preis den Zeugen Jehovas bezahlen, wenn sie über diese Dinge sprechen, ist sehr hoch. Zeugen werden intensiv dazu angehalten, jeglichen Kontakt, zu jeder Person abzubrechen, die sich nicht an die Regeln und Vorschriften hält, die von der «Leitenden Körperschaft» gelehrt werden. Eine emotionale Strafe, die als Ausschluss bezeichnet wird. Die Familie Haugh kennt diese Strafe sehr gut. Jennifer sagte: «Meine Schwiegereltern haben eine Totenfeier abgehalten» (? wtl. “held a wake”), als sie die Religion 2016 verliessen. «So, als ob wir tot wären».

Versprechen und Tücke

In einer unsicheren Welt, sehnen sich die Menschen nach Sicherheit. Wie heute, war das auch schon in den 1870’er Jahren, als ein charismatischer junger Mann von Allegheny County, Charles Taze Russel, die Bibel zu studieren begann und Mitglied einer Gruppe wurde, die sich Bibelforscher nannte.

Die USA hatten gerade den Bürgerkrieg hinter sich gelassen und grosse Teile des Landes wurden Mithilfe der ersten motorisierten Maschinen, der zweiten industriellen Revolution, wieder aufgebaut. Russel, der Inhaber mehrerer Bekleidungsläden war und kurzzeitig in Philadelphia lebte, bevorzugte die Lehren der Christen des ersten Jahrhunderts nach Christus, und glaubte daran, dass die Menschheit gerade in «die letzten Tage» eingetreten war. Er errechnete das Jahr 1914, als den Startzeitpunkt, für dieses Ende.

Gläubige und deren Familien jedoch, wären vor diesem Ende sicher und würden gerettet. Durch diese erleichternde Botschaft, gelang es ihnen, viele Konvertiten zu gewinnen. Darunter, 1890, auch die Eltern des früheren U.S. Präsidenten Eisenhower. (Eisenhower wurde Presbyterianer, nachdem er zum Präsident gewählt wurde). Als Russel 1916 starb, zersplitterte die Gruppe in verschiedene Teile. Aber einige blieben beim designierten Nachfolger, Joseph F. Rutherford und nahmen 1931 den Namen «Zeugen Jehovas» an. Rutherford erklärte erneut, dass das Ende sehr nahe wäre. Eine geschickte Taktik, die der Führung noch mehr Macht über die gab, die sich die Botschaft zu Herzen nahmen.

Mit der Angst der Menschen zu arbeiten, ist ein machtvolles Werkzeug in der Hand religiöser Führer. Rutherford führte neue Gebote ein. Den Zeugen wurde verboten, an Geburtstagen, Weihnachten und anderen religiös angehauchten Feiertagsanlässen teilzunehmen. Es war ihnen nicht erlaubt den Militärdienst zu absolvieren und sie durften von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch mehr machen. Das Transfundieren von Blut, auch in absolut medizinischen Notfällen, wurde untersagt.

Aber diese neuen Regeln, wurden im Missionierungswerk der freundlichen, gut gekleideten, von Haus-zu-Haus an Türen klopfenden Menschen, natürlich nicht in den Vordergrund gestellt. Babara Anderson war ein Teenager aus Long Island, als sie 1954 mit Zeugen Jehovas die Bibel zu studieren begann. «Ich war ein neugieriges Kind und wollte Antworten auf die Frage: warum sind wir hier?» sagte Barbara, heute 77 Jahre alt, aus Tennessee. «Sie beantworteten alle meine Fragen».

Diese innere Ruhe – glauben, zu wissen, da draussen gibt es einen Plan für mich im grossen und unvorhersehbaren Universum – hilft vielen Zeugen beim Durchhalten, mit diesem herausfordernden Lebensstil. Kindern ist es nicht erlaubt, Mitglied in einem Sportverein zu werden oder mit anderen Kindern, ausserhalb der Zeugen Jehovas, zu spielen. Von Erwachsenen wird erwartet, jeden Monat mindestens 10 Stunden im Dienst von Haus-zu-Haus zu verbringen. Von einer weiterführenden oder gar universitären Ausbildung, wird ausdrücklich abgeraten. Besonders im Fall von Frauen.

Dennoch kommen aus den Reihen der Zeugen zahlreiche Promis. So waren viele Menschen aus Minnesota überrascht, als der Popstar Prince an ihre Türen klopfte, nachdem er im Jahr 2000 «bekehrt» wurde. Tennis Superstars Venus und Serena Williams, der Schauspieler Donald Glover und die Musikerin Patti Smith wuchsen in den Reihen der Zeugen auf. Michael Jackson verlies in den späten 80’ern die Zeugen, nachdem sich einige in den Führungsetagen der Zeugen Jehovas, über die leichenfressenden Untoten des Videos zu dem Song «Thriller», echauffierten.

Alleine in Pennsylvania gibt es mehr als 120’000 Zeugen und mindestens 7’775 praktizieren ihren Glauben in Philadelphia, gemäss einer Pew Studie aus dem Jahr 2014. Viele der Königreichssäle findet man im Norden und Westen von Philadelphia, die hauptsächlich von schwarzen Mitgliedern besucht werden. Über die gesamte USA hinweg, teilen sich die Mitglieder folgendermassen auf: 36% weisse, 27% schwarze und 32% latinostämmige.

In den Medien werden sie häufig als etwas verschroben dargestellt, als Menschen aus einem anderen Jahrhundert. Mehr als ein dutzend Geschichten wurden gedruckt, über die Menschen, die Sportstadien mit der Hand schrubben – das Temple University’s Liacouras Center eingeschlossen – bevor sie es für ihre Anbetungszwecke gebrauchen. «Insgesamt sind es nette und aufrichtige Menschen», berichtet Barbara Anderson über ihre ehemaligen Glaubensbrüder und -schwestern.

Aber sie hatte auch einen seltenen und vor allem tiefen Einblick in die Vorgehensweise, der von ihnen genannten «Leitenden Körperschaft» – eine Gruppe von 8 Männern die von sich behaupten, direkt von Gott instruiert und sein irdisches Sprachorgan zu sein. Barbara Andersons Mann war ein angesehener Funktionär und Ältester, in der weltweiten Zentralverwaltung in Brooklyn.

Barbara selbst war die einzige Frau, in der von Männern dominierten Hierarchie, und arbeitete im Schreibkomitee, für das von den Zeugen herausgegebene Magazin, «Erwachet!».

Im Jahr 1991 enthielt die Veröffentlichung einen interessanten Artikel über das Überleben sexuellen Missbrauchs, der viele ehemals missbrauchte Mitglieder veranlasste, sich schriftlich an die Zentralverwaltung zu wenden. Sie erklärten von Ältesten, anderen Mitgliedern, Familie oder Freunden missbraucht worden zu sein. «Es war schrecklich», sagte Barbara, die persönliche viele der Opfer anrief.

Im Anschluss fand sie heraus, die «Leitende Körperschaft» hatte bereits Protokolle eingeführt, wie mit Fällen von sexuellem Missbrauch zu verfahren sei. Die Ältesten wurden angewiesen, sich in einem solchen Fall an das Rechtskomitee der Zentralverwaltung zu wenden und die Informationen, in einem speziell dafür vorgesehenen blauen Briefumschlag, nach Brooklyn zu senden. Von den Opfern wurde verlangt, die Anschuldigungen in Anwesenheit des Täters vorzubringen und durch mindestens 2 Zeugen bestätigen zu lassen. Disziplinarische Massnahmen wurden ausschliesslich intern vorgenommen.

«Durch ihre Vorgehensweisen, haben sie, ohne es zu wollen, einen Schutz für pädophile Täter aufgebaut», berichtete Barbara Anderson.

John Reeder sah, wie sich diese Vorschriften auswirkten. Als ein Ältester in der Versammlung von Bradley Beach in Jersey Shore, nahm um das Jahr 2’000 an einer Besprechung teil, bei der es darum ging, dass ein Gemeindemitglied die Brüste der 12-jährigen Tochter, einer seiner Freunde, gestreichelt hatte.

«Wir beauftragten den Täter, ‘Du musst das mit dem Vater des Mädchens klären’», erzählt Herr Reeder, 59 Jahre, anlässlich eines kürzlich durchgeführten Interviews. «Wir befolgten die Regeln und Vorschriften der Rechtsabteilung. Ich glaube nicht, dass wir jemals mit dem Vater des Mädchens gesprochen haben».

Doch es kam zu Problemen: Alle Kleriker in New Jersey sind gesetzlich verpflichtet, Fälle von Kindesmissbrauch zu melden. Herr Reeder erzählt, wie die Rechtsabteilung ihm erklärte, wie er anonym die Behörden informieren sollte. «Sie rieten uns, jemand in eine fremde Stadt zu senden und den Anruf von einer öffentlichen Telefonzelle aus zu machen. Das betrachteten sie als die Erfüllung der rechtlichen Vorschriften. Ich sagte: «Das ist doch lächerlich! Sollen wir auch noch einen Trenchcoat tragen?».

In 2004 kam für Herrn Reeder der Punkt, an dem er es nicht mehr weiter ertragen konnte. Andere Älteste seiner Versammlung wollten die Tochter von Herrn Reeder aus der Gemeinde ausschliessen, weil diese sich nicht an die Regeln gehalten habe. Man versuchte sogar ihn dazu zu zwingen, jeden Kontakt mit seiner eigenen Tochter abzubrechen. Diese Erfahrung, so berichtet er, hat seine Tochter traumatisiert.

Zwischenzeitlich beschloss Barbara Anderson an die Öffentlichkeit zu gehen und trat sogar in der NBC Sendung ‘Dateline’ auf und berichtete über die Zusammenhänge rund um den Kindesmissbrauch. Sie und ihr Ehemann wurden aus der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas verbannt. «Ich hatte wirklich genug», so Barbara. «Ich dachte: ‘Was für Leute sind das? Wie könnt ihr Gottes Organisation sein?’».

Der Schaden ist angerichtet

Als das Licht des iPads anging, erschien Sarah Brooks im FaceTime Fenster. Es war ein regnerischer Februar und die 30-järige sass in ihrer Einfahrt in York und versuchte sich selbst die Misshandlungen während ihrer Jugend zu erklären. Alles begann im Jahr 2004, als sie 14 Jahre alt war. 2 Zeugen, die ihr sehr nahe standen – Joshua Caldwell, ein Familien Freund und Jnnifer McVey, ihre 10 Jahre ältere Stiefschwester, begannen Sarah mit Wein und Bier abzufüllen. Ein Jahr später gingen sie weiter.

Sarah arbeitete zusammen mit Caldwell und räumte Häuser auf, um sie winterfest zu machen. McVey war als eine Art Aufpasserin dabei. «Während der Arbeit, in diesen verlassenen Häusern, begann er schliesslich mich zu missbrauchen», berichtet Sarah.

Über 2 Jahre missbrauchten die beiden 20-jährigen, Sarah. «Ich verstand nicht was da passierte». Schliesslich hatte sie den Mut, alles ihrem Vater zu erzählen. «Er rief die Ältesten unserer Versammlung, die aber mit einem der Täter verwandt waren. Sie kamen zu uns und befragten mich. Anschliessend wurde ich auf mein Zimmer geschickt». Von da an wurde die Sache für sie schlimmer. Die Ältesten ihrer Versammlung hielten eine öffentliche Ansprache im Königreichssal, vor der gesamten Gemeinde, dass Sarah eine Zurechtweisung nötig gehabt hätte, aber Reue gezeigt hätte.

«Das bedeutet, dass ich etwas verkehrt gemacht habe, aber meinen Fehler bereuen würde», so Sarah. «Ausserdem bedeutet es, dass ich schlechter Umgang bin und die Brüder mich meiden würden». Sarah wurde für die anderen Menschen in ihrer Gemeinde wie ein wandelnder Geist. Sogar von ihren besten Freunden wurde sie ignoriert. «Ich hatte überhaupt kein soziales Leben mehr. Niemand war auf meiner Seite». Sie versuchte mit der Situation zurecht zu kommen, indem sie sich mit 3 Jobs beschäftigte. Aber auch damit ging der Schmerz nicht weg. Ihre Angst führte schliesslich zu einer Essstörung.

Irgendwann entschloss sie sich und informierte die Polizei über den Missbrauch. Dort sagte man ihr allerdings, nichts für sie tun zu können. Weitere 8 Jahre später wandte sie sich an eine andere Behörde und fand endlich Gehör. Ihre beiden Peiniger wurden 2013 festgenommen und wegen Missbrauch schutzbedürftiger verurteilt.

«Das war das beste Gefühl der Welt», erzählt Sarah, während ihr die Tränen übers Gesicht laufen. «Das machte die 2 Jahre der Hölle auf Erden wieder wett». Bis heute leidet sie dennoch unter dieser Erfahrung. Jeder rote Ford Pickup erinnert sie an den Missbrauch. Bestimmte Gesten, lösen Erinnerungen aus. «Ich muss dann immer daran denken, was er mit meinen Beinen gemacht hat»

Ihre Eltern waren entsetzt über ihre Entscheidung, sich an die Öffentlichkeit zu wenden und distanzierten sich ebenfalls von ihr. Aber sie fand Trost bei einer anderen ehemaligen Zeugin. Wie Martin und Jennifer Haugh, zog auch sie Stärke daraus, zu erfahren, dass es anderen ähnlich ergangen war, wie ihr. Dass auch andere, diesen schrecklichen Missbrauch ertragen und überstanden hatten.

Viele Opfer verbinden sich über Social Media’s. Mehr als 20’000 Mitglieder hat ein Reddit-Forum, welches sich ausschliesslich an Ex-Zeugen wendet. Auch auf YouTube findet man viele Videos ehemaliger Zeugen und die absurden Erfahrungen, die diese durchleben mussten. Die Tochter der Haughs ist mittlerweile 16 Jahre alt. Die beiden Eltern hoffen, dass sie ihren Weg gefunden hat, mit dieser Erfahrung zurecht zu kommen. Der Täter wurde mittlerweile rechtskräftig verurteilt.

Für die Haughs waren Erfahrungen dieser Art einfach undenkbar, als sie noch aktive Mitglieder waren. Martin erinnert sich daran, wie einige Älteste ihm sagten, er könnte die Polizei durchaus kontaktieren, aber warnten ihn allerdings: «Das würde Schande und Schmach auf den Namen Jehovas bringen». Von Seiten der Gemeinde erhielt der Täter eine disziplinarische Massnahme: für 8 Monate, war es ihm nicht erlaubt, am Haus-zu-Haus-Dienst teilnehmen zu dürfen. Wahrscheinlich sind die Haughs nicht die einzigen Mitglieder der örtlichen Gemeinde, die sich mit dem Missbrauch von Kindern beschäftigen müssen. «Wir wissen von mindestens 8 weiteren Kinderschändern, vor Ort», sagte Jennifer Haugh.

Einige Frauen berichten, durch ihren Ehemann vergewaltigt worden zu sein. «Dir wird beigebracht, als Frau hast Du keine Macht und niemand tritt für Deine Rechte ein». Die Tatsache, dass diese Probleme so häufig vorkommen und in aller Munde sind, wirft die Frage auf: Warum sprechen nicht mehr Menschen darüber? Die Antwort könnte darin liegen, was für die Betroffenen auf dem Spiel steht! Zeugen haben nur wenig Kontakt mit Menschen ausserhalb ihrer Religionsgemeinschaft. Und das Risiko auf sich zu nehmen, aus dieser Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden, ist für viele nicht tragbar. (Im Februar beging eine Frau Selbstmord, nachdem sie ihren Mann und ihre beiden Söhne tötete. Sie waren Ex-Zeugen Jehovas und der Ausschluss wurde als ein mögliches Motiv herangezogen).

«Ich habe das Gefühl, viele Jahre in Folie eingewickelt gelebt zu haben. Dir ist nicht erlaubt über deine Probleme zu sprechen», berichtet Martin Haugh. Die Zeugen erwarten, die einzigen Menschen zu sein, die gerettet werden, wenn Gott das Ende über die Erde bringt. Die Möglichkeit kein Teil der Organisation mehr zu sein und deshalb in Harmageddon zu sterben, ist für sie ein triftiger Grund, jegliche Rebellion gegen die Vorschriften zu vermeiden. Sogar in einer Situation, bei der es um Leben und Tod geht, wie im Falle von Terri Seels-Davila.

Die 39-jährige, in Philadelphia geborene, war sogar einmal für die Zeugen auf Missionsreise in Nicaragua. Terri ging in Philadelphia ins Krankenhaus, um dort ihr Kind auf die Welt zu bringen. Nach einigen Stunden sank ihr Blutdruck soweit, dass sie als Notfall eingestuft wurde. Die Ärzte fanden schwere innere Blutungen. Wiederholt bat sie ihre Familie, doch einer Bluttransfusion zuzustimmen. Laut den Akten des Gerichts, waren ihre Eltern und ihr Ehemann, ebenfalls Zeugen Jehovas und verweigerten jede lebensrettende Bluttransfusion. Sollte sie sterben, wäre es Gottes Wille, sagten die Angehörigen den Ärzten. Einige Tage später starb sie.

Ausweichmanöver

Stephanie Fessler verklagte die Watchtower Bible and Tract Society, 2013 vor Gericht. Die Geschehnisse ihrer Jugend ist ein weiterer Beweis, wie perfide das offizielle Vorgehen der Zeugen ist um Aufmerksamkeit wegen Kindesmissbrauch zu vermeiden. Eine 50-jährige Frau, namens Terry Monheim, begann Stephanie im Jahr 2003 zu missbrauchen, als diese erst 13 Jahre alt war. Monheim war die Mutter einer Freundin und hatte damit leicht Zugang zu dem Mädchen.

Der gerichtlichen Klage folgend, ging der Missbrauch von Küssen, bis hin zur Penetration, in bis zu 40 Fällen. Als Stephanies Eltern herausfanden was mit ihrer Tochter geschieht, alarmierten sie die Ältesten in Spring Grove, York County. Auch hier gab es wieder Probleme, obwohl der Fall vollkommen klar war. Das Gesetz des US Staates Pennsylvania, verlangt für Kindesmissbrauch, eine Anzeige bei der Polizei. Aber anstatt ihrer Verpflichtung nachzukommen, hielten die Ältesten alles geheim und intern. Und wie Sarah Brooks, wurde auch Stephanie Fessler, öffentlich und vor anderen Zeugen Jehovas zurechtgewiesen und verleumdet.

Jahre später entschloss sich Stephanie dazu, ihren Fall vor Gericht zu bringen. Monheim wurde festgenommen und inhaftiert. Aber die Untersuchungsbeamten erhielten keine Kooperation durch die Ältesten der lokalen Gemeinde und der Führung der Zeugen Jehovas. Die Polizistin Lisa Layden, von der zuständigen Polizeibehörde, ging bewaffnet und mit Durchsuchungsbefehl zum Königreichssaal und verlangte die Herausgabe aller Unterlagen, über Monheim und Kindesmissbrauch. Dabei erfuhr sie den Widerstand, der lokalen Verantwortlichen, wie es in dem Memo der Watchtower Bible and Tract Society, von 1989, gefordert wurde.

«Sie händigten mir keine Unterlagen aus», sagte die Polizistin. Ihr wurde mitgeteilt, die diese befänden sich gegenwärtig im Hauptbüro der Zeugen Jehovas, in Brooklyn. Sie verliess den Königreichssaal mit der Aufforderung, sie zu informieren, wenn die benötigten Unterlagen wieder verfügbar wären.

«Der Anwalt der Zeugen Jehovas schrieb, dass ich kein Recht hätte, die Unterlagen einzufordern oder zu erhalten», so die Polizistin. «Ich ermittle nun seit 22 Jahren in Fällen von Missbrauch. Manchmal rücken die Organisationen keine Unterlagen heraus. Aber hier dachte ich mir: ‘Warum sollten die Zeugen so handeln?’.

Ihre Bemühungen waren jedoch nicht nutzlos. Die Täterin wurde schuldig gesprochen und verbüsst gegenwärtig ihre Strafe. Die Vertreter der Watchtower Bible und Tract Society verweigern jede Bitte, über den Fall Stephanie Fessler oder jeden anderen, in diesem Bericht erwähnten, zu sprechen. *Die Versammlungsältesten erfüllen alle gesetzlichen Vorschriften, in Fällen von Kindesmissbrauch», ist in der Mail eines offiziellen Sprechers der Organisation zu lesen. In seiner Nachricht sind einige Links zu finden, die auf Artikel verweisen, die Zeugen Jehovas zum Thema Kindesmissbrauch publiziert haben.

Der Rechtsanwalt Jeffrey Fritz, der die Zeugen im Fall von Stephanie Fessler verklagte, machte sich über die Rückmeldungen aus der Weltzentrale der Zeugen Jehovas, zum Fall Stephanie Fessler, lustig: «Ihnen geht ihre Reputation über die Sicherheit von Kindern. Sie zitieren sich selbst, immer und immer wieder, und das auf der ganzen Erde».

Die Organisation der Zeugen Jehovas einigte sich mit Stephanie Fessler aussergerichtlich, jedoch mit der Auflage, für Fessler und ihren Rechtsanwalt, über den Inhalt der Einigung absolutes Stillschweigen zu bewahren. Der Anwalt vertritt nun Sarah Brook und plant diese Klage, im Laufe des Jahres 2018 einzureichen.

Auf dem Weg

Die Klagen kommen jedem bekannt vor, der sich mit dem Skandal rund um die Anschuldigungen Geistlicher der katholischen Kirche beschäftigt hat, die um das Jahr 2’000 herum erhoben wurden. Die Tragweite der Anschuldigungen werden ständig bagatellisiert und die religiösen Führer tun alles in ihrer Macht stehende, damit die Öffentlichkeit nichts über das Ausmass erfährt, das unter der Oberfläche brodelt. Einen kleinen Einblick erhält man nur bei Verhandlungen vor Gericht oder durch geleakte, geheime Dokumente.

2012, reichte ein Mann namens Jose Lopez, aus San Diego, eine Klage gegen die Watchtower Bible and Tract Society ein. Er beklagte, durch den ehemaligen Ältesten, Gonzalo Campos, in den 80’ern und 90’ ern, wiederholt missbraucht worden zu sein.

Der Anwalt von Herrn Lopez verlangte, von der Organisation der Zeugen, eine Liste von Tätern, die von den Beklagten seit 1997 geführt wurde. Als die WTG die Aushändigung ablehnte, veranlasste der Richter eine Strafe von täglich 4’000.—US$, bis zur Herausgabe der Liste. Trotz der Strafe, wurden die geforderten Dokumente nie herausgegeben und der Fall, im März 2018, aussergerichtlich beigelegt.

«Wir haben es mit einer stark patriarchalen Struktur zu tun, die sehr gut von oben nach unten durchorganisiert ist, um mit allen Massnahmen zu verhindern, dass die Öffentlichkeit jedwedes Fehlverhalten erkennen kann», äusserte sich Marci Hamilton, die Gründerin von CHILD USA, einer nonprofit Organisation zur Beendigung von Kindesmissbrauch.

«Ihre ganze Hingabe dient der Erhaltung ihrer Macht, der Erhaltung ihres guten Images und die Mitglieder, so isoliert wie möglich, vom Rest der Menschheit abzugrenzen. Deshalb ist der prozentuale Anteil von Fällen von  Kindesmissbrauch viel höher, als im Rest der Kultur» gemäss Marci Hamilton von CHILD USA.

Die Regierung von Gross-Britannien diskutiert aktuell eine formelle Ermittlung gegen Zeugen Jehovas zu starten, als Reaktion auf die kürzlich publizierten Anschuldigungen zum Thema Kindesmissbrauch. 2017 hat der oberste Gerichtshof von Russland, die Organisation der Zeugen Jehovas, für extremistisch erklärt und verboten. Dies wurde vom U.S. State Department stark kritisiert.

Die Tatsache, dass der Gesetzgeber der USA, keine Untersuchungen der Praktiken von Zeugen Jehovas eingeleitet hat, ist keine Überraschung. «Es gibt ein grosses Problem: religiösen Führern wird zu viel Ehrerbietung geschenkt, selbst wenn diese die Ehre eindeutig nicht verdienen», beklagt Hamilton. Der zu zahlende Preis, Klagen aussergerichtlich beizulegen, fängt an zu steigen. Aber die Kriegskasse der Zeugen scheint gut ausgestattet zu sein, um auch weiterhin so zu verfahren. Die Kosten für die Errichtung und die Erhaltung der Königreichssäle, zahlen die Mitglieder und nicht die besitzende Organisation. Älteste und andere Diener werden für die geleistete Arbeit nicht entschädigt.

Dann gibt es noch das gewaltige Kissen der Sicherheit durch ihren Immobilienbesitz. Die Zeugen besassen alleine in New York 30 Gebäude. Zwischen 2013 und 2016, verkauften sie 3 ihrer grössten Immobilienbesitztümer, darunter die langjährige Weltzentrale, an Kushner Cos. LLC und ein Konsortium anderer Investoren, für mehr als 1 Milliarde US$.

Es ist nicht klar, ob Kushner, der damalige CEO oder ein anderes Geschäftsleitungsmitglied der Investoren sich bewusst waren, welche Anschuldigungen gegen die Zeugen im Raum standen, als sie diesen hohen Preis bezahlten. Ein Sprecher der Kushner Cos. lehnte eine Stellungnahme ab, mit der Begründung, dass keine Verbindung zwischen Kushner und der WTG erkennbar wären.

In einem von Zeugen Jehovas produzierten Video, tritt Kushner sogar auf. Dieses Video ist seit 2017 auf YouTube zu finden. «Ich würde behaupten, dass alle Personen mit denen ich verhandelt habe, sehr integer sind», erzählt Kushner dem Interviewer. «Den Zeugen bedeutet ein Handschlag noch etwas. Es ist deutlich einfacher mit einer Organisation zu arbeiten, wenn man ihnen Vertrauen schenken kann». Die Zeugen verlegten ihre Weltzentrale auf ein ca. 1.6 Millionen Quadratmeter grosses Grundstück, in Tuxedo Park, ausserhalb von New York.

Im Februar 2018 fuhr ich zu diesem riesigen Besitz. Weitläufige, hochmoderne Büros, hunderte von Apartments und ein moderner Verkehrsverteiler, liegen an einer ruhigen, kurvigen Strasse. Dutzende ordentlich gekleideter Besucher unternahmen eine Besichtigungstour, die durch die Geschichte der Religion, zurück zu Chalres Taze Russel und seinen frühen Jahren in Pittsburg, führt.

Mitarbeiter grüssen mit einem sehr breiten Lächeln und erklären mit viel Geduld, wie man die Headsets benutzt, um den Audiokommentar zur Ausstellung hören zu können. Alte Bibeln, eine originale Erstausgabe des ersten Wachtturms und andere Ausstellungsstücke werden mit grosser Erzählkunst vorgestellt.

Viel Platz wird einer Ausstellung eingeräumt, die sich mit dem Widerstand beschäftigt, welchem die Zeugen ausgesetzt waren, als sie begannen ihre Botschaft in die Welt hinaus zu tragen. Aber nichts deutet auf die kontroversen Angelegenheiten dieser Organisation hin – die ausgebliebenen wiederholten Weltuntergangsvoraussagen, die Grausamkeit des Ausschlusses von Mitgliedern und die wachsende Häufigkeit der Anschuldigungen über Kindesmissbrauch.

Dann entdeckte ich etwas: sonnengold leuchtend, gerade auf Augenhöhe, hängt ein Schild an der Wand, mit der Aufschrift: Jehova kümmert sich um Kinder.

«Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas hat in den letzten Jahren, Kindern immer mehr Beachtung zukommen lassen», steht auf einer Ecke des Schildes. «Die tiefe Sorge für das Wohlergehen dieser wertvollen Geschenke in unserer Mitte, wird gezeigt durch die Quantität und Qualität der Hilfe, die zur Verfügung gestellt wird».

Kinder schleichen durch die Ausstellung und begeistert flüstern sie ihren Eltern Fragen zu. Es war ein bittersüsser Moment: die Unschuld dieser Kleinsten, kollidiert mit der unausgesprochenen Erinnerung, dass die Organisation der Zeugen Jehovas, wie viele andere Religionen, es versäumt haben, die Schutzbedürftigsten, vor den Wölfen zu bewahren.

Ganz in der Nähe finde ich zwei lebensgrosse, kindliche Kunststofffiguren, mit Bibeln in ihren kleinen Plastikhänden. Und davor ein Schild, mit den Worten: Bitte nicht berühren.

Quelle: philly.com

Jehovas Zeugen – Wir wollen nicht mit „Reclaimed Voices“ als Opferorganisation für Kindesmissbrauch sprechen

Die nationale Verwaltung der Zeugen Jehovas weigert sich, mit der Stiftung „Reclaimed Voices“ über die Herangehensweise an sexuellen Missbrauch innerhalb der religiösen Gemeinschaft zu sprechen.

Reclaimed Voices wurde von Ex-Zeugen Jehovas mit dem Ziel gegründet, sexuellen Missbrauch innerhalb dieser Kirchengemeinschaft aufzudecken. Einer der Gründer ist Frank Huiting aus Groningen.

‚Unter Bedingungen‘

Huiting wurde in seiner Jugend Opfer sexuellen Missbrauchs. Letztes Jahr erzählte er RTV Noord zum ersten Mal offen davon . Als Ergebnis dieses Interviews gab die nationale Regierung der Zeugen Jehovas an, dass sie unter bestimmten Bedingungen in einen Dialog mit „Reclaimed Voices“ eintreten wolle.

„Erfahrene Älteste“

Da eine konkrete Einladung zu einem Gespräch nicht gegeben war, forderte Reclaimed Voices letzten Monat in einem offenen Brief eine Antwort der Kirchengemeinde. Es kam diese Woche durch einen Brief:

„Wir haben Ihr Schreiben vom 19. April 2018 in gutem Zustand erhalten. Wir werden mit Ihrer Stiftung keinen inhaltlichen Dialog führen. Einzelne Opfer von Kindesmisshandlung können sich jedoch frei an uns wenden, wenn sie mit erfahrenen Ältesten sprechen möchten. Sie hören gerne auf die Anliegen der Opfer und sorgen für Seelsorge.“

Wenig Empathie

Laut Huiting zeigt diese Reaktion, dass „Jehovas Zeugen immer noch nicht erkennen, dass es ein strukturelles Problem zu geben scheint“.

Huiting: „Der Vorschlag an einzelne Missbrauchsopfer, mit erfahrenen Ältesten zu sprechen, zeugt aus unserer Sicht von wenig Empathie für die Opfer, die angeben, dass sie sich von dieser Organisation, deren Älteste Repräsentanten sind, benachteiligt fühlen.“

Großes Feuer

„Sie sehen nicht, wie ernst das Problem mit ihnen ist, wenn es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Es sieht so aus, als hätten sie intern ein großes Feuer, aber mit dem Rücken dahin und zeigen an, dass nichts falsch ist.

Fast dreihundert Berichte

Reclaimed Voices behauptet nun, von den Zeugen Jehovas in den Niederlanden fast 300 Berichte über sexuellen Missbrauch erhalten zu haben. Die Stiftung hofft auf ein Eingreifen der Regierung, jetzt, da der Kirchenvorstand selbst nicht nach Hause geht.

Huiting: „Wir bleiben in Gesprächen mit dem Justizministerium und werden weiterhin auf einer unabhängigen Untersuchung bestehen.“

Zeugen Jehovas Reaktion

Gefragt nach einer verspäteten nationalen Verwaltung der Zeugen Jehovas in Emmen:

Wir haben der Reclaimed Voices Foundation mitgeteilt, dass wir keinen Gesprächspartner in ihr sehen, weil wir den direkten Kontakt mit einzelnen Opfern von Kindesmisshandlung bevorzugen. Sie können sich gerne direkt an uns wenden, wenn sie mit erfahrenen Ältesten sprechen möchten. Sie hören gerne auf die Anliegen der Opfer und versorgen sie mit Seelsorge.“

Quelle: rtvnoord.nl

Jehovas Zeugen – Prozess in Luxemburg: Hat ein Sektenmitglied ein Mädchen missbraucht?

Fernando S. musste sich am Dienstag vor der Kriminalkammer wegen Kindesmissbrauchs im Dunstkreis der christlichen Sekte “Zeugen Jehovas” verantworten. Die Ermittlungen wurden in die Wege geleitet, als Mutter und Tochter bei der Polizei in Diekirch eine Jugendschutzmeldung abgaben – ohne aber formell Klage zu erheben.

Wie der eingeschaltete Ermittler im Zeugenstand berichtete, sollte der Beschuldigte mit dem Einverständnis der Eltern das Mädchen vom Bahnhof Luxemburg abholen, um es zu ihrer Familie zu bringen. In einem Wald in der Nähe von Junglinster legte der Mann aber eine überraschende Pinkelpause ein.

Mädchen zog sich zurück

Nachdem er wieder im Wagen Platz genommen hatte, forderte er mit Gewalt einen Zungenkuss von dem damals 15-jährigen Mädchen und fasste es laut dem Opfer auch unsittlich an. Bei seinen Eltern angekommen, zog sich das Mädchen sofort zurück, während sich ihr Vater noch mit seinem besten Freund unterhielt. Als die Mutter zu ihr ins Zimmer kam, stellte sie fest, dass ihre Tochter am ganzen Leib zitterte und weinte.

Danach schrieb der Vater einen Brief an seinen vermeintlichen Freund und mutmaßlichen Kinderschänder seiner Tochter, in dem er ihn aufforderte, sich von seinen Töchtern fernzuhalten. Trotzdem stimmte er einem Schlichtungsversuch innerhalb der Sekte zu, bei dem die Ältesten den Vorsitz haben und der Beschuldigte alles leugnete.

Experte: “Opfer ist glaubwürdig!”

Die Zeugen Jehovas bestreiten, dass es bei ihnen eine Verschwiegenheitspflicht gibt. Laut einem Artikel auf ihrer Webseite können die Ältesten unter Berufung auf die Bibel (Dtn 19,15) innerhalb der Gemeinschaft nur Maßnahmen ergreifen, wenn es für die Anschuldigungen mindestens zwei Zeugen gibt. Als dann aber der Beschuldigte, der sich mit Vorwürfen an die Eltern aus der Affäre herausredete, die Schwester des Opfers auf die Stirn küsste, reichte es dem Vater – er stimmte schließlich einer Meldung bei den Behörden zu, so der psychologische Gutachter.

Der Fachmann attestierte dem Opfer Spontanität, Loyalität und Glaubwürdigkeit. Die Aussagen des Mädchens deuten für ihn auf einen Erlebnishintergrund hin. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

Quelle: tageblatt.lu | Carlo Kass

Jehovas Zeugen – wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch unter Druck

Jehovas Zeugen News Paradies für Pädophile Zeitungsartikel Nürnberger Nachrichten 08.04.2018 Kindesmissbrauch Wahrheiten jetzt! Jehovas Zeugen - wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch unter DruckDEN HAAG – Die Betroffenheit der Niederländer ist groß. Nach einigen ersten Berichten über sexuelle Gewalt gegen Kinder bei den Zeugen Jehovas gründete Raymond Hintjes im November 2017 die Hilfsorganisation Reclaimed Voices (übersetzt etwa: wiedergewonnene Stimmen). Ihre Aufgabe: Opfer vom Missbrauch in den Reihen der Religionsgemeinschaft sollen ermutigt werden, auszusteigen und sich zu melden. Vor wenigen Tagen zog er Bilanz: Innerhalb nicht einmal eines halben Jahres berichteten 276 Männer und Frauen von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen, die teilweise schon Jahre zurückliegen.

„Missbrauch bei den Zeugen Jehovas ist ein weltweites Problem“, sagte Hintjes jetzt. Er wundere sich, warum das Thema in Deutschland noch nicht aufgegriffen worden sei. Tatsächlich häufen sich seit einiger Zeit die schweren Vorwürfe gegen die Gemeinschaft, die in Deutschland juristisch um ihre Anerkennung als Kirche kämpft.

Schwer an die Opfer ranzukommen

Matthias Neff, Ansprechpartner im Bischöflichen Generalvikariat der Diözese Trier für Religions-, Weltanschauungs- und Sektenfragen, sagt, warum es schwer ist, an Opfer heranzukommen: „Die Zeugen sind eine Organisation, die man als geschlossenes und autoritäres Regime bezeichnen könnte. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich abschotten.“ Außeneinsichten bleiben daher kaum möglich. Hinzu kommt, dass viele Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs bestätigten, sie seien erheblichem Druck ausgesetzt gewesen, sich nicht gegenüber Behörden oder der Polizei zu outen. Zwar gibt es auch in Deutschland eine Anlaufstelle, den Verein JW Hilfe e.V. (http://jw.help/), der betroffenen Aussteigern psychologische Hilfe und rechtliche Unterstützung in Aussicht stellt. Dennoch spielt das Thema noch keine derart tragende Rolle wie in anderen Ländern.

In Großbritannien befasste sich die IICSA (Independent Inquiry Into Child Sex Abuse, Unabhängige Untersuchung über sexuellen Kindesmissbrauch) ebenfalls mit den Vorgängen hinter den Türen der Wachtturm-Gesellschaft und listete viele Fälle auf. Die Zeitung „Guardian“ richtete eine Seite im Internet ein, wo sich binnen kürzester Zeit mehr als 100 Personen meldeten. Ein Betroffener beschrieb die religiöse Gruppe als „Paradies für Pädophile“. Opfer hätten aber auch Angst, Vorwürfe zu erheben, dann aus der Gemeinde geworfen und von ihren Familien getrennt zu werden, sagen Experten.

Dass in Deutschland noch einiges im Dunkeln liegen könnte, belegt der Eintrag einer deutschen Internet-Nutzerin, die die Berichte im Netz mit dem Satz kommentierte: „Mein Vater, ein Zeuge Jehovas, hat meine Schwester und mich befummelt. Und das hat schon gereicht, um mich fürs Leben zu schädigen.“

Inzwischen berichten Zeitungen aus Finnland und Norwegen, den USA und Österreich von ähnlichen Vorfällen. Der niederländische Justizminister Sander Dekker von der rechtskonservativen Regierungspartei VVD hat die Zeugen in seinem Land zu einer Stellungnahme aufgefordert. Diese steht allerdings seit Monaten aus.

Nun erwägt Dekker schärfere Schritte. Und er hofft, dass die Nachbarländer auch aktiver werden und die abgeschottete Gruppe durchleuchten.

Quelle: rundschau-online
Bild: Nürnberger Nachrichten | 08.04.2018

Jehovas Zeugen – Tagesschau: Hunderte Kindesmissbrauchsfälle in den Niederlanden

Die Zeugen Jehovas stehen in den Niederlanden unter dem Tatbestand von über hunderten Fällen von Kindesmissbrauch. Die Tagesschau berichtet im deutschen Fernsehen darüber in einem kleinen Bericht. Es ist ein erster Sieg für die Opfer, dass jetzt nun auch darauf hingewiesen wird in aller Öffentlichkeit.

Zurecht darf man sich die Fragen stellen, ob die weltweiten Fälle des Kindesmissbrauchs besonders darauf zurück zu führen sind, weil durch die interne „Zwei-Zeugen-Regelung“ der Zeugen Jehovas Täter in Schutz genommen werden? Welches Kind kann zwei Zeugen der Tat nennen und dieses auch noch vor einem Rechtskomitee bestätigen, in der ebenfalls der Täter sitzt?

Sollten die weltweiten Missbrauchsskandale nicht jedem vernunftbegabten Menschen deutlich zeigen, dass diese Organisation weder den Geist Gottes hat, noch Jehovas Zeugen das „auserwählte Volk Gottes“ sind, so wie es von sich selbst immer gepriesen wird?

Jehovas Zeugen – Finnland: Kultusministerium startet eine Untersuchung wegen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs

In Finnland hat das Kultusministerium gerade eine Untersuchung der Zeugen Jehovas gestartet, nachdem Ehemalige während eines TV-Auftritts beklagt haben, dass sie als Kinder missbraucht wurden und sie sich seitens der Organisation der Zeugen genötigt fühlten, die Verbrechen nicht an die Behörden zu melden. Die finnische Presse berichtete darüber und zitierte den Generalsekretär einer Menschenrechtsorganisation, der eine Überwachung religiöser Organisationen seitens der Behörden forderte. „Die Gesetze der Religionsfreiheit […] sind kein Anspruch auf Menschenrechtsverletzungen.“ [1]

Die Independent Inquiry into Child Abuse aus Großbritannien (vergleichbar mit der Royal Commission aus Australien) hatte zunächst eine Untersuchung der Zeugen Jehovas in UK abgelehnt. Wie der Guardian berichtete, hat die Untersuchungskommission bekannt gegeben, dass es eine beträchtliche Anzahl von Vorwürfen gegen die religiöse Sondergemeinschaft gegeben hat.

Der Guardian hat ebenfalls eine Seite eingerichtet, auf der Opfer des sexuellen Missbrauchs unter Zeugen Jehovas über ein Formular ihre Erlebnisse anonym schildern können [2]. Aufgrund der Besorgnis über die Meldungen, zieht die unabhängige Kommission eine Untersuchung der Zeugen Jehovas nun doch in Betracht [3]. Der Guardian berichtete sehr intensiv über die Untersuchungen der Zeugen Jehovas in Australien und Großbritannien (Charity Commission). Auch andere große Zeitungen, wie die Washington Post [4], Newsweek [5] und CBC [6] berichteten ausführlich.

In den Niederlanden gab es eine große Fernsehreportage über eine jahrzehntelange Vertuschung von Kindesmissbrauch seitens der Religionsgemeinschaft. Die Zeitungen griffen das Thema ebenfalls auf [7]. Der Fernsehsender war im Besitz mehrerer interner Briefe von Zeugen Jehovas, in denen der Umgang mit Kindesmissbrauch dokumentiert war. Ehemalige Gemeindeführer bestätigten die Praxis, die dort beschrieben wurde.

Wie die NLTimes berichtete [8] wurde in den Niederlanden eine gemeinnützige Organisation, ähnlich der Silentlambs, eingerichtet, in der Betroffene ihre Erfahrungen schildern konnten. Nach rund einem Monat sind bereits 80 Meldungen eingegangen.

Im Januar dieses Jahres hat die Organisation FaithLeaks Dokumente im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch unter Zeugen Jehovas veröffentlicht, die aufzeigten, wie die Wachtturm-Gesellschaft einen „Fall im Laufe des Jahres intern behandelte und sich fast ein Jahrzehnt lang als Therapeuten, Staatsanwälte, Jury und Richter aufspielten – und versuchten das Ganze in die Länge zu ziehen, um die Anschuldigungen von ‚weltlichen Gerichten‘ fernzuhalten.“ [9] Zeitungen wie Newsweek [10] und Dailymail [11] berichteten darüber.

In Kalifornien hat die Wachtturm-Gesellschaft gerade zwei Prozesse, die sich über 5 Jahre hinzogen, durch Vergleiche beigelegt, wie San Diego Reader [12] und die New York Times [13] berichteten. Die Wachtturm-Gesellschaft hat jahrelang nichts unternommen ihre Anhänger vor einem Sexualstraftäter zu schützen, was weitere Missbräuche nach sich zog.

2015 hat die Aufarbeitungskommission in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen und wird dieses Jahr religiöse Institutionen in Bezug auf den Umgang mit Kindesmissbrauch untersuchen. Drei dieser Institutionen wurden im Zwischenbericht bereits erwähnt, darunter auch Zeugen Jehovas [14].

Man frage sich bei all den Meldungen, warum man so wenig in den deutschen Medien ließt? Australien, Niederlande, USA, Großbritannien, Irland [15], Portugal [16] – kaum ein Wort. Ja, die Zeugen Jehovas sind seit letztes Jahr deutschlandweit als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt worden. Beim Prozess in Berlin wurden die Aussagen von Ehemaligen so gut wie nicht gewertet [17].

Stattdessen wurden die Aussagen der Organisation selbst und von Außenstehenden berücksichtigt. Dabei muss man die Frage zulassen, ob eine Organisation, die sich Steuervorteile durch eine Anerkennung verschaffen möchte, vor Gericht angibt, dass sie Ehemalige ins soziale Abseits schieben, Familien voneinander trennt und die Zwei Zeugen Regel bei Kindesmissbrauch anwendet.

Welcher aktive Zeuge Jehovas würde demnach tatsächlich die Wahrheit vor Gericht sagen und gegen die Wachtturm-Gesellschaft aussagen, wenn dies unmittelbar ein Rechtskomitee mit Ausschluss zur Folge hätte, und damit auch die völlige Isolation zu Freunden und zur Familie?

Hier einmal die Denkweise, die die Wachtturm-Gesellschaft vertritt:

„Soll das aber heißen, wir müssten jedem, der uns etwas fragt, alle uns bekannten Informationen preisgeben? Nicht unbedingt. Am Verhalten Jesu wurde deutlich, dass manche Leute gar kein Recht auf eine direkte Antwort oder auf bestimmte Auskünfte haben.“ [18]

Zeugen Jehovas bilden in Deutschland eine der größten christlichen fundamentalistischen Gruppen. In Europa gibt es nur ein Land (Italien) in dem es mehr Anhänger gibt. Wer steht Samstagmorgen vor deiner Tür? Wer steht in Bahnhöfen mit Trolleys und Tablets rum, um Videos vorzuführen, die mitunter extrem homophob sind [19]? Dafür haben sie von der Deutsche Bahn Personenverkehr eine Genehmigung erhalten. Als Erklärung gibt man ab, dass wir Religionsfreiheit in Deutschland genießen und die Zeugen sich passiv verhalten würden [20].

Vielleicht ist es aber auch einfach nur Unwissenheit über eine destruktive Gemeinschaft. Wie sagte der Generalsekretär für Menschenrechte aus Finnland: „Die Gesetze der Religionsfreiheit […] sind kein Anspruch auf Menschenrechtsverletzungen“. Genauso müsste doch die Gesetze der Religionsfreiheit nicht mit anderen Teilen des Grundgesetzes zuwiderlaufen. Den Anhängern wird allerdings das Wahlrecht aberkannt; man wird ausgeschlossen, wenn man einer Bluttransfusion, selbst Angesichts des Todes, zustimmte und dies nicht bereut; der Kontaktabbruch zu Freunden und Familienmitgliedern, die die Gemeinschaft verließen, wird seitens der Organisation programmatisch durchgesetzt, ansonsten kann ebenfalls der Ausschluss oder Sanktionen drohen.

Die Zeitungen möchten natürlich eher über regionale Themen berichten, doch das System funktioniert weltweit auf die identische Art und Weise – auch in Deutschland. Ist es einfach nur Unwissenheit über eine Gruppe, die genau an diesem harmlosen Bild die letzten Jahrzehnte so hart gearbeitet hat, dass sich Medien in Deutschland zurückhalten? Die Erlebnisberichte die Wahrheitenjetzt! erreichen, von Menschen, die durch das System Zeugen Jehovas gebrochen sind, erschüttern stark. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Zeitungen, ähnlich wie der The Guardian, eine Seite einrichten, auf der Betroffene anonym berichten können, um das Ausmaß zu begreifen.

Ja, ab und zu liest man auch in Deutschland kritisch über die Zeugen Jehovas. Das sind dann persönliche Interviews oder DPA-Meldungen, keine Recherchen über das System Zeugen Jehovas und Kindesmissbrauch. Das ist jedoch zwingend notwendig. Es bringt nichts, wenn Ehemalige nur auf ihren Blogs mit einer lächerlichen Reichweite darüber schreiben.

In Österreich hat ein Zeitungsbericht sogar dazu geführt, dass die Körperschaftsrechte aktuell von staatlicher Seite aus überprüft werden. Grund dafür sind schwere Vorwürfe gegen die Methoden der Organisation. [21]

Zur Klarstellung: All diese umfassenden Berichte, die niemand leugnen kann, sind nicht entstanden, weil Jehovas Zeugen das „wahre Volk“ Gottes auf Erden sind, und „Satan“ sie bekämpfen würde – so wie es immer die Schutzbehauptung von der Wachtturm-Gesellschaft ist. All diese Berichte sind entstanden weil extreme Misstände in dieser Organisation vorzuweisen sind, welches nichts weiter als ein religiöses, menschliches Konstrukt ist, so wie jede andere Sekte auch. In einer „wahren Organisation Gottes“, dass wirklich vom „Geist Gottes“ geleitet wird, wären derartige Zustände nicht vorhanden!

Aufklärung ist ein wichtiger Aspekt – wir sollten alle unseren Teil dazu beitragen, dass diese Wahrheit jeden Menschen zuteil wird.

Quelle: Oliver Wolschke

Nachweis:

[1] yle.fi
[2] theguardian.com
[3] theguardian.com
[4] washingtonpost.com
[5] newsweek.com
[6] cbc.ca
[7] rtlnieuws.nl
[8] nltimes.nl
[9] oliverwolschke.de
[10] newsweek.com
[11] dailymail.co.uk
[12] sandiegoreader.com
[13] nytimes.com
[14] aufarbeitungskommission.de
[15] businesspost.ie
[16] dn.pt
[17] sekten-info-essen.de
[18] wol.jw.org
[19] bento.de
[20] twitter.com
[21] facebook.com

Jehovas Zeugen – Abgeordnete fordern Maßnahmen gegen die Missbrauchsvorwürfe der Zeugen Jehovas

Mehr als 100 Personen berichteten dem Guardian von sexuellen Kindesmissbrauchsansprüchen und anderen Misshandlungen.

Parlamentsmitglieder fordern Regierungsmaßnahmen, nachdem mehr als 100 Menschen den Guardian wegen Kindesmissbrauchs und anderer Misshandlungen in den Gemeinden der Zeugen Jehovas in Großbritannien kontaktiert haben.

„Ich bin sehr besorgt, aber nicht überrascht von den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs innerhalb der Zeugen Jehovas. Wann immer es eine geschlossene Gesellschaft mit einem inhärenten Machtungleichgewicht gibt, ist das Potenzial für Missbrauch da“, sagte die Labour-Abgeordnete Sarah Champion.

Sie sagte, sie werde das Thema im Parlament zur Sprache bringen und fordern, dass die Regierung Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass alle Kinder in Sicherheit sind.

Alex Chalk, der konservative Abgeordnete für Cheltenham, sagte, er plane, das Thema im Parlament anzusprechen, und sagte, dass dies nicht nur ein historisches Problem sei, sondern ein fortlaufendes Anliegen der Kindersicherheit sei.

„Meine instinktiven Gedanken sind, dass die bloße Anzahl und Ernsthaftigkeit der bevorstehenden Vorwürfe sich auf … Wenn sogar die Hälfte der Anschuldigungen wahr ist, dann ist es klar, dass eine tief verwurzelte Kultur der Vertuschung und fehlerhaften internen Untersuchungen weiterhin besteht an diesem Tag“ , sagte Chalk.

Eine Guardian-Untersuchung hörte von 41 Personen, die behaupteten, sie seien Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch und behaupteten eine Kultur der Vertuschungen und Lügen mit älteren Mitgliedern der Organisation, die als Älteste bekannt sind und die Opfer davon abhalten, mit der Polizei zu sprechen.

Weitere 48 Personen sagten, sie hätten andere Formen des Missbrauchs erlebt, darunter körperliche Gewalt, als sie Kinder waren, und 35 behaupteten, sie hätten Zeugen oder hörten von anderen, die Opfer von Kinderpflege und -missbrauch waren.

Dem Guardian wurde mitgeteilt, dass den Mitgliedern der Gemeinschaft beigebracht wurde, die Interaktion mit externen Autoritäten zu vermeiden. Es wurde auch behauptet, dass nach den von der Gruppe festgelegten Regeln für den ernstzunehmenden sexuellen Missbrauch von Kindern mindestens zwei Zeugen anwesend sein müssen. Wenn dies passiert oder ein Täter Missbrauch gesteht, wird ein Rechtsausschuss einberufen und der Fall untersucht.

Eine Anwältin, die einige der mutmaßlichen Opfer vertritt, sagte, sie glaube, es gäbe Tausende von Beschwerdeführern in Großbritannien, und die Leute, die den Guardian kontaktiert hätten, seien „nur die Spitze des Eisbergs“.

Kathleen Hallisey, leitende Anwältin im Missbrauchsteam von Bolt Burdon Kemp, sagte im Namen von 15 mutmaßlichen Opfern: „Angesichts der Zahl der Zeugen Jehovas im Vereinigten Königreich und des Wissens über die Verbreitung von Missbrauch in der Organisation dort sind wahrscheinlich Hunderte und wahrscheinlich Tausende weitere Opfer. Das ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs.“

Champion sagte, sie sei besorgt, dass die Opfer ihren Missbrauch den Ältesten melden müssten, ohne sich selbst zu kontrollieren.

Sie äußerte auch ihre Besorgnis darüber, dass Missbrauchsansprüche nur vor einem Untersuchungsausschuss erhoben werden könnten, wenn zwei Zeugen vorlägen. „Missbrauch geschieht in den Schatten, also ist es lächerlich, nach einem zweiten Zeugen zu fragen, und verhindert effektiv die Berichterstattung“, sagte Champion.

Mehrere weitere mutmaßliche Opfer meldeten sich, nachdem die ursprünglichen Ansprüche veröffentlicht worden waren. Eine Frau, die anonym sprach, sagte: „Ich bin ein ehemaliger Zeuge Jehovas und kenne persönlich zwei Mädchen, die in ihren Versammlungen missbraucht und zum Schweigen gebracht wurden.“

Eine andere Frau, die ebenfalls anonym sprach, sagte, sie habe versucht, sich selbst zu töten, als sie 14 Jahre alt war, nachdem sie von ihrem Vater misshandelt worden war. „Ich habe einen alten Artikel in der Zeitschrift“ Awake(Erwachet!) „über Missbrauch in der Gemeindebibliothek gefunden und ihn dem Ältesten offen gelassen. Ich hatte den gleichen Artikel für meinen Vater auf einer Stufe verlassen, in der Hoffnung, er würde es lesen und aufhören. Als es herausgefunden wurde, wurde auch ich angewiesen, nichts zu sagen und zu vertuschen. In meinem Fall wurden die Beweise auch von den Ältesten zerstört“, sagte sie.

Sie sagte, es wurde ihr gesagt, dass sie niemals mit jemandem darüber sprechen solle, was passierte und dass sie keine Beratung erhalten habe. „Ich habe die Ältesten privat gefragt, ob ich mit der Familie eines Freundes leben könnte … und sie sagten, ich müsse meinen Vater fragen, ob er der Haushaltsvorstand sei.“

Die Operation Hydrant, eine Untersuchung der britischen Polizei zu Vorwürfen über sexuellen Kindesmissbrauch in jüngerer Zeit, hat 45 potentielle Opfer von Kindesmisshandlung in einer Zeugen Jehovas Situation behandelt. Er sagte, Vorwürfe könnten von einer dritten Partei erhoben werden, die entweder ein potenzielles Opfer identifiziert oder nicht identifiziert.

Als die Wohltätigkeitskommission über die Ergebnisse des Guardian informiert wurde, sagte sie, dass ihre Untersuchung in der Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft Großbritanniens, dem Leitungsgremium der Zeugen Jehovas in Großbritannien, fortgesetzt werde. Es hieß, dass jeder, der von Bedenken betroffen sei, sich melden solle.

In einer Erklärung sagten die Zeugen Jehovas, Kinderschutz sei von größter Wichtigkeit. Sie sagten, dass ein Opfer und seine Familie das Recht hätten, der Polizei Anzeigen wegen Kindesmissbrauchs zu melden, und dass das Prinzip der ausreichenden Beweise eine Vorschrift des Schrifttums sei, die nichts mit der Meldung eines Verbrechens an die Behörden zu tun habe.

  • Im Vereinigten Königreich können die Samariter unter 116 123 kontaktiert werden. In den USA ist die Nationale Selbstmordpräventions-Lebenslinie unter der Nummer 1-800-273-8255 zu erreichen. In Australien ist der Krisenunterstützungsdienst Lifeline unter 13 11 14 zu sprechen. Weitere internationale Selbsthilfegruppen finden Sie unter www.befrienders.org.

Quelle: theguardian.com

Jehovas Zeugen – Hausmissionieren: Aufgezeichnete Gesprächsnotizen verstoßen gegen das EU-Datenschutzrecht

Bei Gesprächen mit möglichen Neu-Mitgliedern fertigen die Zeugen Jehovas Notizen an. Das Widerspricht europäischem Datenschutzrecht.

Fast reglos stehen sie in Fußgängerzonen und vor Einkaufszentren und preisen die auflagenstärkste, religiöse Zeitschrift der Welt „Der Wachturm“ an, die Zeugen Jehovas. Für die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) sind die Zeugen die bekannteste „Sekte“ schlechthin. Immer wieder sind die sogenannten „Verkündiger“ des Weltenendes von Tür-zu-Tür unterwegs und bitten um ein Gespräch. Und machen sich dabei regelmäßig Notizen.

Für die Zeugen Jehovas handele es sich dabei lediglich um persönliche Eintragungen, im Rahmen ihrer Religionsausübung. Dies gilt nach Auffassung des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof (EuGH), Paolo Mengozzi, nicht. Konkret ging es um einen Fall in Finnland. Die dortigen Zeugen Jehovas machten sich bei ihren Besuchen Notizen zu Name, Anschrift und Datum des Besuchs, aber auch zu Inhalten der Gespräche, insbesondere über religiöse Überzeugungen und Familienverhältnisse. Der finnische Datenschutzbeauftragte ist der Meinung, dass dies europäischem Datenschutzrecht unterliege. Der EuGH-Generalanwalt schloss sich der Ansicht an. Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas sei zudem für die von ihren Mitgliedern erhobenen Daten zuständig. Selbst dann, wenn die Notizen nicht zentral gesammelt würden.

In der entsprechenden EU-Datenschutzrichtlinie ist unter anderem vorgesehen, dass Daten nicht länger als notwendig gespeichert werden dürfen. Betroffene müssen zudem ihre Einwilligung dafür geben.

Das Gutachten des Generalanwalts ist nicht bindend, in vielen Fällen halten sich die Richter des EuGH aber daran. Ein Urteil dürfte in einigen Monaten fallen.

Religiöse Sondergemeinschaft

2016 waren nach Angaben der Zeugen Jehovas 8,3 Millionen Personen weltweit missionarisch aktiv. In Deutschland wurden 165.624 Mitglieder gezählt. In der Glaubensgemeinschaft herrscht eine strenge Hierarchie. Sie bezeichnet sich selbst als einzig legitime „christliche, theokratische Organisation,“ die seit 2014 von sieben Männern geleitet wird und sich „leitende Körperschaft“ nennt. Das Leben ist streng geregelt durch die Organisation. So ist etwa der persönliche Umgang mit Menschen, die keine Zeugen Jehovas sind, zu meiden. Das Lesen kritischer Bücher gilt als verwerflich. Es wird auch nicht gerne gesehen, wenn Mitglieder christliche Feste mitfeiern, da diese als heidnisch abgelehnt werden. Parteien oder Gewerkschaften werden kritisch gesehen, weshalb viele Zeugen Jehovas nicht wählen gehen.

Patriarchalisch und traditionell

Ehe und Familie werden hoch geschätzt, deshalb führen vorehelicher Geschlechtsverkehr, Homosexualität und Leben ohne Trauschein zum Ausschluss aus der Gemeinschaft. Hinter den Zeugen Jehovas steht eine restriktive Organisation die von ihren Mitgliedern absoluten Gehorsam erwartet. Bis zu siebzehn Stunden im Monat verbringt ein Zeuge mit seiner missionarischen Tätigkeit, dazu kommen zusätzlich noch Schulungen, Gottesdienste und freiwillige Arbeit für die Gemeinde. Die Mitglieder stehen unter enormen Druck, wenn sie am Ende jeden Monats ihren „Predigtdienstbericht“ dokumentieren müssen. Die Wachturmgesellschaft schuf ein geschlossenes ideologisches System, das jedem Einzelnen seinen Platz in der Gemeinschaft zuweist.

Umgang mit Jehovas Zeugen

Für Situationen, dass die Zeugen Jehovas selbst bei einem vor der Tür stehen und einen ins Gespräch verwickeln wollen hat die EZW folgende hilfreiche Hinweise: Streitgespräche mit Jehovas Zeugen sind wenig sinnvoll. Meist sind Laien der geschulten Gesprächsführung der Zeugen nicht gewachsen. „Sagen Sie deutlich, dass Sie keine weiteren Besuche möchten… Machen Sie Ihren Besuchern klar, dass Sie sich bei Ihrer Kirchengemeinde gut aufgehoben fühlen und keinen Bedarf sehen, sich einer anderen Gemeinschaft anzuschließen.“

Quelle: swp.de

von |Februar 1st, 2018|2018|1 Kommentar

An die leitende Körperschaft

Wahrheiten jetzt! ist dankbar dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft der Website so viel Aufmerksamkeit gibt. Die Themen auf dieser Website müssen die Wachtturm-Gesellschaft so sehr stören, dass sie alles daran setzen den Betreiber in Gerichtsprozesse zu ziehen um ihm hohe Geldstrafen (bis zu 250.000€) oder ersatzweise 6 Monate Haft anzudrohen. Liebe leitende Körperschaft, D. H. Splane, A. Morris III., D. M. Sanderson, G. W. Jackson, M. S. Lett. S. F. Herd, G. Lösch und G. H. Pierce:

Die Wahrheit steht von alleine aufrecht, nur die Lüge braucht Gesetzesschutz!

Erwartet Gott und Jesus das von euch? Hätte Jesus so gehandelt? Ihr sagt von euch selbst das ihr vom "Geist geleitet" seid. Ihr sagt selbst das ihr geistgesalbte Christen seid. Ihr sagt selbst das die Bibel über allem steht. Warum macht ihr euch dann selbst, durch Gerichtsprozesse lächerlich? Warum versucht ihr erneut zu richten? Warum wollt ihr nicht in die Fußstapfen Jesu treten, der so mild gesinnt war?

"Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?" (Johannes 18:10, 11)

Da ihr euch offensichtlich auf dem Weg der Finsternis befindet, wünscht euch Wahrheiten jetzt! sehr baldig, Jesus anzuerkennen und ihm nachzufolgen, um dem Willen des Vaters zu tun!