Jehovas Zeugen – Wegen Gewalt und Hassverbrechen vor Gericht

BELGIEN, GENT – Die Zeugen Jehovas standen am Dienstag vor dem Strafgericht in Gent, weil sie zum Hass gegen einige ehemalige Mitglieder aufgestachelt hatten. Die verschiedenen Parteien haben nun Zeit, ihre Schriftsätze vorzubereiten. Der Fall wird am 16. Februar 2021 verhandelt.

Während eines Zeitraums von fünf Jahren prüfte das Gericht Beschwerden ehemaliger Mitglieder der Zeugen Jehovas. Sie sagten darüber aus, wie sie auf Anordnung der Organisation (Wachtturm-Gesellschaft) ausgeschlossen und sozial völlig isoliert wurden.

Die Staatsanwaltschaft in Gent hatte die Zeugen Jehovas bereits im Juni vorgeladen, aber der Fall wurde verschoben. Am Dienstag wurde das Verfahren gegen die Zeugen Jehovas wieder aufgenommen. Die Frist für den Abschluss des Verfahrens wurde festgelegt, und die Schriftsätze werden am 16. Februar 2021 eingereicht. Etwa ein Dutzend Menschen gaben sich bereits als geschädigte Parteien aus. Nach Angaben der Verteidigung der Ex-Mitglieder wird sich diese Zahl nur noch erhöhen.

Der gemeinnützige Verein ist mit vier Fällen betraut. Zunächst einmal die Anstiftung zur Diskriminierung einer Person und einer Gruppe aus Gründen der Religion. Darüber hinaus Anstiftung zu Hass oder Gewalt gegen eine Person und gegen eine Gruppe.

Quelle: nieuwsblad.be

von |September 15th, 2020|2020|1 Kommentar

Jehovas Zeugen – Protestaktion gegen interne Praktiken

Am 26. März 2017 fand in der Breslauer Altstadt eine Kundgebung der ehemaligen Zeugen Jehovas statt. Ihr Ziel war es, Information der Gesellschaft über die schädlichen Praktiken innerhalb der Organisation, der sie angehört haben, aufzuzeigen. Es ging, unter anderem, um den Kontaktabbruch mit ehemaligen Mitgliedern der Gemeinde, das Verbot der Bluttransfusion und auch um das Verheimlichen von Straftaten durch pädophile Zeugen Jehovas innerhalb der Versammlungen.

Jehovas Zeugen – Der Wachtturm-Opfer-Gedenktag

Weltweite Untersuchungen, wie die der Australian Royal Commission (ARC) zeigen, dass der interne Umgang mit Kindesmissbrauch mehr als schockierend ist. Die ARC kam zu dem Ergebnis, dass von über 1800 Kindern, welche von 1006 mutmaßlichen Tätern missbraucht wurden, nur bei 579 Tätern eine interne Ermittlung stattfand. Kein einziger dieser Fälle wurde seitens der Organisation der Zeugen Jehovas den Behörden übergeben.

Warum der 26. Juli?

Die religiöse Bewegung wurde durch eine Person vereinnahmt, welche alle Grundlagen und Menschlichkeit des Vorgängers beseitigte. Diese Bewegung, welche einstmals als Bibelforscher bekannt war, wurde am 26.07.1931 umbenannt, und ist nun als „Zeugen Jehovas“ bekannt.

Wem wird gedacht?

Der Wachturm-Opfer-Gedenktag soll an alle Opfer einer toxischen und gelegentlich tödlichen Praxis erinnern und auf das Leid Einzelner aufmerksam machen, deren Leid oft unbemerkt bleibt.

Über 8 Millionen Menschen weltweit denken, dass sie durch die vollkommene Isolation aller Personen, welche ihre Weltsicht nicht mehr teilen, diesen helfen zu ihrer Gemeinde zurückzukehren und dadurch eine Möglichkeit auf Erlösung erhalten. Unabhängig ob es die eigenen Eltern, Kinder, Enkel oder einfach nur Freunde betrifft, gilt diese Praxis. Lehnt man diese Regel ab, so ist man ebenso von der Ächtung bedroht. Keiner dieser Menschen hat eine Möglichkeit, die Gemeinde in Würde zu verlassen und eine Entscheidung, welche oft in jungen Jahren getroffen wurde, zu revidieren.

Gelebte Praxis bei Zeugen Jehovas: Die Mutter von Sonja verweigert das Gespräch mit ihrer ausgeschlossenen Tochter. – Kongressvideo 2016

Gelebte Praxis bei Zeugen Jehovas: Die Mutter von Sonja verweigert das Gespräch mit ihrer ausgeschlossenen Tochter.
– Kongressvideo 2016

Religiöse Neuorientierung, Homosexualität, Rauchen, Sex vor der Ehe, das Akzeptieren einer lebensrettenden Bluttransfusion und vieles mehr, führen eine Ächtung herbei. Dies führt zu zerbrochenen Familien, Suiziden, Depressionen, dem Verlust der eigenen Biografie und zu vielem mehr.

Opfer dieser Praxis bzw. deren Angehörige, legen an diesem Tag Blumen und andere Dinge in stillen Gedenken an den Gemeindegebäuden nieder, verteilen Flyer wie diesen und machen in sozialen Medien aufmerksam, um an den Schmerz zu erinnern, den diese Praxis hervorruft. Auch erinnern sie damit an Menschen, welche aus Verzweiflung Suizid begangen haben, durch ein Blutverbot ihr Leben einbüßten und erinnern sich auch an Menschen, welche einst Teil ihres Lebens waren, welche jedoch gezwungen sind, jeden Kontakt zu ihnen abzubrechen.

Éloïse Dupuis, 26, starb am 12. Oktober 2016 nach der Geburt ihres Sohnes. Sie lehnte eine Bluttranfusion aus Glaubensgründen ab. © Cassandra Zélézen/Facebook

Éloïse Dupuis, 26, starb am 12. Oktober 2016 nach der Geburt ihres Sohnes. Sie lehnte eine Bluttranfusion aus Glaubensgründen ab. © Cassandra Zélézen/Facebook

Auch wird den Opfern von Kindesmissbrauch gedacht. Diese Opfer mussten und müssen in der Regel vor einer internen Gerichtsbarkeit aussagen. Dabei sitzen diese in einer geheimen Verhandlung drei Männern gegenüber. Diese drei Männer haben keinerlei psychologische Schulung. Gibt es keine zwei Zeugen – was bei Missbrauch grundsätzlich unsinnig ist – so wird diese Tat intern nicht verfolgt.

© Kwennie Cheng

© Kwennie Cheng

Flyer Wachtturm-Opfer-Gedenktag

Am 26. Juli 2018 ist Wachtturm-Opfer-Gedenktag. Personen, die Opfer der Wachtturm-Doktrin wurden sowie deren Angehörige legen an diesem Tag Blumen und andere Dinge in stillen Gedenken an den Gemeindegebäuden nieder, verteilen Flyer wie diesen und machen in sozialen Medien auf die zerstörerischen Praktiken der Organisation aufmerksam. Jeder kann und sollte sich daran beteiligen!

 

Quelle: oliverwolschke.de | Sebastian

Jehovas Zeugen – Vom Glauben abfallen: „Es war für mich tragisch, zu gehen“

Wer eine strikte religiöse Gemeinschaft, wie Jehovas Zeugen, verlässt, verliert oft nicht nur Familie und Freunde. Auch der Alltag, die Arbeit und das Weltbild ordnen sich neu. Zwei Aussteiger erzählen.

Das Recht auf den Ausstieg aus einer Religion ist mit dem Artikel 15 der Bundesverfassung garantiert. Denn Religionsfreiheit bedeutet auch die Freiheit zu haben, nicht zu glauben. Auch auszutreten, ist ein Grundrecht.

Das ist selten einfach – und noch nicht lange selbstverständlich.

Konservative Gläubige

2014 bezeichneten sich 23 Prozent der Bevölkerung der Schweiz als konfessionslos. Trotz dieser Säkularisierung sind nach wie vor viele Menschen gläubig – oder gar strenggläubig.

«Ungefähr 500’000 Personen in der Schweiz sind konservative Vertreter einer Weltreligion oder Mitglied einer Sekte», sagt der Religionswissenschaftler Georg Schmid, Leiter von «Relinfo», der evangelischen Informationsstelle «Kirchen – Sekten – Religionen» in Rüti ZH. Je autoritärer und geschlossener eine religiöse Bewegung ist, desto schwieriger sei es, diese zu verlassen.

Religionen in der Schweiz

Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz gehören zu 37.9 Prozent der römisch-katholischen und zu 25.5 Prozent der evangelisch-reformierten Landeskirche an. 23 Prozent sind konfessionslos, zu anderen christlichen Gemeinschaften zählen 5.7 Prozent. 5.1 Prozent sind Muslime, 0.4 Prozent jüdisch.

Der Anteil der römisch-katholischen Landeskirche ist in den letzten 40 Jahren relativ stabil geblieben, jener der evangelisch-reformierten ist stark rückläufig.

Der Anteil muslimischer Glaubensgemeinschaften hat von 2000 bis 2016 leicht, um 1.6 Prozent, zugenommen, jener der Konfessionslosen deutlich, um 13.5 Prozent. Der Anteil jüdischer Glaubensgemeinschaften ist unverändert geblieben.

Quelle: Bundesamt für Statistik

Mit der Freikirche aufwachsen

Der 36-jährige David Bopp, selbstständiger Webentwickler im Raum Basel, wuchs im Umfeld einer Freikirche auf. Seine Eltern gehörten der Chrischona-Gemeinde an.

«Ich bin als Kind an jede Veranstaltung gegangen, später in die Jungschar und in den Teenager-Club.» Die Jungschar habe er schliesslich mitgeleitet. Drei bis vier Abende pro Woche verbrachte er in der Gemeinschaft, erinnert sich David Bopp. «Dann habe ich die Freikirche gewechselt. Viele Jahre war ich beim ICF. Auch dort habe ich eine Gruppe geleitet.»

«Alles oder nichts»

Mit etwa 24 Jahren habe er immer mehr an seinem Glauben gezweifelt, sagt Bopp. «Es hat sich viel verändert in meinem Kopf. Ich habe mich vom Glauben entfernt.»

Die Zweifel seien für ihn «ein Schock» gewesen, denn er habe zuvor «Gott erlebt», erzählt Bopp: «Als Teenager konnte ich beten und hatte oft das Gefühl, ich werde erhört. Dann erlebte ich ein, zwei Jahre nichts, das mich Gott spüren liess.» Das habe ihm die Augen geöffnet.

«Festzustellen, dass ich vielleicht gar nicht glaube – das empfand ich als schmerzhafte Herausforderung.» Er habe nicht begonnen, an «einer kleinen Ecke» zu zweifeln. Sondern er habe sich gleich die grosse Frage gestellt: «Gott – ja oder nein? Es ging um alles oder nichts.»

Freundschaften verlieren sich

Sich von der Glaubensgemeinschaft zu lösen, sei für ihn tragisch gewesen, sagt David Bopp. Er habe sich entwurzelt gefühlt. «Es war ein schmerzhafter Prozess, zu gehen. Viele meiner Freundschaften wurden gewissermassen aussortiert, weil sie an das gemeinsame Thema Glaube gebunden waren.»

Die Gemeinschaft ist nur solange da, wie man Teil davon ist: «Wie in einem Fussballclub, wenn man sich die Sehne kaputtmacht und nie mehr trainieren gehen kann. Das Gros der Leute, die man gern hatte, bleibt da – und man ist weg. Das tut weh, denn man verliert auch ein Stück Halt.»

Bopp bedurfte eines neuen Weltbilds, um sich zurechtzufinden. «Wenn man sich als Teenager aus einer religiösen Gemeinschaft löst, ist es einfacher, dann ist das Weltbild noch nicht so gefestigt. Ich war 24, hatte mich in meinem Weltbild eingerichtet – und plötzlich stellte ich alles in Frage. Das brauchte viel Energie.»

Diese Entwicklung sei bei ihm bis heute nicht abgeschlossen, fügt er an: «Für mich ist Spiritualität noch immer ein offenes Thema.» Heute bezeichnet Bopp sich als Agnostiker. Die Religion spielt für ihn keine Rolle mehr.

Hinterfragt wird nicht

Hat David Bopp die Freikirchen als geistig enge Räume erlebt? «Die Freiheit wäre da – aber es gibt niemanden, der einem den Weg dahin zeigt», erwidert er. Das philosophische Denken und das Hinterfragen würden fehlen, es werde einem nicht vorgelebt.

Das liege auch an der Geschichte der Freikirchen, glaubt Bopp: «Gegründet wurden sie von Menschen, die an Dinge glauben und diese nicht theologisch hinterfragen wollen. Will man etwas hinterfragen, muss man sich dafür einen anderen Ort suchen.»

Getauft als Zeuge Jehovas

Auch Rino Zumerle hat den schmerzhaften Abschied aus einer Glaubensgemeinschaft erlebt. Über 20 Jahre lang war der vor Kurzem pensionierte IT-Fachmann aus dem Raum Biel ein Zeuge Jehovas.

1983 hatten er und seine Frau erste Kontakte zu dieser Gemeinschaft, weil sie für die beiden Töchter eine Kinderbibel suchten. Dass die Bibel die Grundlage für den Glauben der Zeugen Jehovas war, beeindruckte die Zumerles. Nach drei Jahren liess sich das Ehepaar taufen.

«Über Jahre besuchten wir die Versammlungen und gingen in der Gemeinschaft auf», sagt Zumerle. 1992 erhielt er ein Amt, er wurde Dienstamtgehilfe. «Einige Jahre später wurde ich zum Ältesten berufen. Das ist eine Person, die in der Gemeinschaft stärker auf andere achtet, ihnen hilft, sie lehrt und ihnen ein Vorbild ist.»

Ein Dilemma löst Zweifel aus

Trotz Verantwortung: 2003 begann er zu zweifeln. «Ich durchlebte wohl eine Midlife-Crisis. Ich war ungefähr 50 und fragte mich, was bisher in meinem Leben passiert war und was noch kommen würde. In dieser Zeit fingen meine Töchter an, die Religion zu hinterfragen, was schliesslich zu ihrem Ausstieg führte.»

Auch er habe sich grundsätzliche Fragen gestellt. Um seine damaligen Zweifel zu verstehen, müsse man sich vergegenwärtigen, was die Lehre der Zeugen Jehovas bedeutet: «Wer weggeht, ist verloren. Die Zeugen Jehovas sprechen davon, dass Gott im Krieg von Armageddon alles Böse auf dieser Erde vernichten wird. Nur die Gott wohlgefälligen Menschen überleben und kommen ins Paradies, wo sie ewig leben können.»

Wenn man das glaube, bedeute das: Wenn die eigenen Kinder aussteigen, dann sind sie verloren. «Meine Töchter könnten demnach Armageddon nicht überleben. Das hat mich beschäftigt.»

Ebenfalls beschäftigt hat Rino Zumerle das Kontaktverbot zu Abtrünnigen, das die Gemeinschaft verlangt. Er wollte seine Töchter nicht verstossen – aber auch nicht vortäuschen, er befolge dieses Gebot.

Das Leben muss sich neu ordnen

Sieben Jahre zweifelte er, kämpfte innerlich. «Ich brauchte diese Zeit, denn da waren viele Ängste. So war ich etwa im Begriff, die langjährige Beziehung zu meiner Frau zu verlieren.» Vieles musste Zumerle neu ordnen, gedanklich, aber auch im Leben. «Es war eine schmerzhafte Zeit», sagt er.

Er habe in jenen Jahren kaum mehr an etwas anderes denken können, ihn habe nur noch ein Thema beschäftigt: seine Loslösung von der Gemeinschaft. Nach einem Burn-out suchte er professionelle Hilfe.

Denn im Alltag fand er keine Unterstützung. Seine Ehe ging in die Brüche – und einen Freund ausserhalb der Gemeinschaft, mit dem er seine Fragen hätte besprechen können, hatte er nicht.

«Ein Zeuge Jehovas lebt vor allem in der Gemeinschaft. Sie begrenzt sein soziales Umfeld. Natürlich hat jeder Arbeitskollegen und Nachbarn. Aber diese Kontakte basieren auf einer losen Beziehung. Man geht keine Freundschaften ausserhalb der Gemeinschaft ein.»

Unumkehrlicher Ausstieg

Offene Ohren fand er schliesslich bei seinen Schwestern, mit denen er zuvor nur wenig Kontakt pflegte. Und auch seiner Mutter näherte er sich wieder an, nachdem er signalisiert hatte, dass er die Zeugen Jehovas verlassen wollte.

Mehrere Zeugen hätten mit ihm etwas unternehmen und diskutieren wollen, um ihn auf den rechten Weg zurückzuführen. Als sie erkannten, dass seine Abkehr weit fortgeschritten war, liessen sie ihn ziehen. Nach sieben Jahren voller Zweifel trat Rino Zumerle offiziell aus.

Was hat er dadurch gewonnen? «Da kommt mir ein grosses Wort in den Sinn: Freiheit.», sagt Zumerle. «Freiheit bedeutet für mich, dass ich eine Wahl habe. Und in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas hatte ich keine Wahl.» Es gebe dort nur Schwarz oder Weiss, keine Schattierungen.

«Freiheit ist unbequem. Freiheit macht Angst. Freiheit hat man nicht einfach, man muss für sie kämpfen und an ihr arbeiten.» Er denke, dass sich viele Menschen genau deshalb in engen Gemeinschaften wohlfühlen. «Sie sind dort eingeschränkt, aber fühlen sich mitgetragen. Man geht gemeinsam einen Weg – die Freiheit ist da vielen gar nicht so wichtig.»

Mitglieder haben zu folgen

Bei der Infostelle «Relinfo» berät der Religionswissenschaftler Georg Schmid ausstiegswillige Mitglieder von Religionsgemeinschaften oder deren Angehörige. Am häufigsten ist er mit Mitgliedern von Zeugen Jehovas und Scientology beschäftigt.

«Sekten haben eine gewisse Radikalität. Sie erwarten viel von den Mitgliedern und versuchen trotzdem, alle Interessierten aufzunehmen», sagt Schmid. Sekten seien autoritäre Organisationen. Die Leitung beanspruche Lehrhoheit, Zweifel seien unerwünscht, die Mitglieder hätten zu folgen.

Oft liessen sich Menschen von den Verheissungen einer Gemeinschaft blenden, erklärt Schmid. Zu Beginn sähen sie alles durch die rosarote Brille: «Später kommen ihnen auch die Ansprüche der Sekte in die Quere. Viele geraten unter Druck, weil die Gemeinschaft nicht das bietet, was sie suchen. Wenn jemand aussteigen will, beginnt ein unangenehmer Prozess.»

Der Austritt wird immer schwieriger

Je länger jemand dabei war, desto schwieriger wird es. Weil man beim Austritt seine sozialen Kontakte und seine ethischen Koordinaten verliert. Weil man vielleicht jahrelang für den Kult gearbeitet hat und taugliche Referenzen für Bewerbungen fehlen.

Weil man vielleicht der Sekte per Testament sein Vermögen überschrieben hat und das Dokument sicher verwahrt in der Zentrale der Gemeinschaft liegt. Weil man durch die autoritäre Lehre das selbstständige Denken verlernt hat.

Ausstiegswilligen die Hand reichen

Menschen, die Anschluss suchen, sind oft leichte Opfer für Sekten, weiss der Ausstiegsberater Schmid: «Alte, Einsame oder Menschen am Rand der Gesellschaft.» In Beratungen rät er Familienangehörigen, deren Tochter oder Sohn sich einer Sekte angeschlossen hat, klar zu machen, dass sie für sie oder für ihn da seien. Denn ohne einen Rückhalt von aussen sei ein Ausstieg kaum zu schaffen.

«Radikale Gemeinschaften versuchen, Zweifelnde zu halten. Etwa indem sie befreundete Leute aus der Sekte auffordern, mit ihnen zu sprechen, sie wieder zu überzeugen», so Schmid.

Aber wenn das nicht funktioniert, seien Sekten meist dafür, dass die Zweifler gehen: «Damit die kranken Äpfel nicht die gesunden anstecken.» Dass Religionsgemeinschaften Ausstiegswillige rabiat auf Kurs brächten oder zurückholten, sei eine Legende.

Eine Gemeinde, ein Weltbild

Bei Freikirchen sieht Schmid das Hauptproblem in deren gesellschaftspolitischer Ausrichtung. Da stelle sich für ihn die Frage, wie konservativ man die Gesellschaft gestalten wolle.

«Freikirchen sind – im Gegensatz zu den Landeskirchen – bewusst einheitlich, was die Weltanschauung betrifft. Wenn jemand dazukommt, erwartet man von ihm, dass er sich einfügt.» Freikirchen erwarteten zudem Engagement: Man soll die Gemeinde finanziell und zeitlich mittragen. «Wer dazu nicht bereit ist, kann Probleme kriegen und sozialen Druck spüren.»

Im Gegensatz zu Sekten sei in Freikirchen immerhin klar, dass der Gemeindeleiter ein Mensch sei, der irren könne. Manche Mitglieder würden, wenn sie mit der Lehre nicht einverstanden sind, zu einer anderen Gemeinschaft wechseln – und später vielleicht austreten.

von |Februar 11th, 2018|2018|0 Kommentare

Jehovas Zeugen – Die Diebe, die uns beraubten

Ich wuchs in einer christlich fundamentalistischen Sekte auf, die man als Zeugen Jehovas kennt. Für einige mag diese Organisation harmlos wirken und nichts mit einer Sekte zu tun haben: dabei handelt es sich genau um das Bild, an dem so hart gearbeitet wird. Dies ist auch was mich dazu drängte zu schreiben: aus meiner Erfahrung und der von anderen Aussteigern stimmt eben jenes harmlose Bild nicht. In Wirklichkeit nutzt diese Organisation eine allumfassende Gedankenkontrolle und Persönlichkeitsformungstechniken um ihren Mitgliedern alle Neigungen zu rauben die nicht den Interessen der Sekte dienen. Wir alle erkannten später, das wir der Fähigkeit kritisch zu denken beraubt wurden, aber auch der Fähigkeit kritisch zu FÜHLEN, das Stehlen dieser beiden Dinge ist entscheidend um erfolgreich konditioniert und versklavt zu werden.

Die meisten Menschen werden Mitglied einer Sekte, da sie einen größeren Sinn und Zweck ihres Lebens suchen und zu einer andersartigen Gemeinschaft mit anderen Regeln gehören wollen. Die Sektenführer und Anwerber spielen dabei mit diesen Gefühlen um Schwachstellen zu finden. Einmal in das Sektenleben integriert, werden unsere Ideen und Gedanken durch gezielt angewandte Manipulationstechniken verformt und konditioniert. Der Gläubige muss mit der Doktrin übereinstimmen – wenn er dies nicht tut, wird er verurteilt, kritisiert oder sogar ausgestoßen. Dies geschieht meist bei Erwachsenen die Mitglied in einer Sekte werden, Kinder hingegen die in einer solchen Gruppe aufwachsen, werden während sie heranwachsen geformt und konditioniert. Dadurch wird es für sie umso schwerer aus diesem System auszubrechen – sie haben nie eine Alternative kennengelernt.

Eine Änderung umzusetzen, wie zum Beispiel der Kontaktabbruch, ist für den Gläubigen nur eine Frage von wenigen Stunden, und auch wenn es vielleicht nicht einfach ist, es wird in kürzester Zeit als normal betrachtet. Für Menschen die Heranwachsen erfolgen vielleicht kleinere Veränderungen unter dem Blickwinkel des „Anziehens der neuen Persönlichkeit“. Diese Form der extremen Konditionierung erzeugt eine ungesunde Loyalität zu einer Organisation oder einem Führer; diese Loyalität widerspricht aber in Wirklichkeit diametral allen natürlichen Neigungen. Man wird gezwungen seine Gefühle bezüglich Liebe und Sehnsüchten zu verleugnen und durch eine Kontaktsperre wird verboten, seine homosexuellen, frei denkenden, transgender oder einfach nur an Religion desinteressierten Kinder und Freunde zu sehen oder zu kontaktieren. Man wird gelehrt, das innere Bedürfnis seine Kinder, Eltern oder Geschwister zu lieben zu verleugnen, wenn sie einen anderen Lebensstil oder Glauben haben, welcher als unakzeptabel gebrandmarkt ist.

Wie wird diese Loyalität erreicht? Es wird einem erzählt, dass man für diese schmerzhaften Opfer im überreichen Maß belohnt wird. Diese Opfer verblassen im Vergleich zu dem, was geschieht wenn man seinen Gott verlässt, die Führer oder, noch unvorstellbarer, andere Mitgläubige zum Straucheln bringt indem man ihnen erzählt es sei rechtmäßig die Autorität der Führer zu hinterfragen.

Sekten wie die Zeugen Jehovas fordern, seinen Glauben durch Arbeit unter Beweis zu stellen. Umso größer das Opfer, umso mehr Hingabe zeigt man. Man überzeugt die Mitglieder, dass Gottes Gunst umso größer ist, sobald man maximale Opfer bringt. Sobald man über den Schmerz hinweg ist, erreicht man ein vitales aber ultimativ falsches Verständnis über diese Leistung. Damit ändern sie das Denken von Liebe und Mitgefühl zu aufrechter Empörung! Nach allem, meint man dass die anderen falsch liegen, da sie die „Wahrheit“ ablehnen. Von natürlichen Verhalten zur Selbstverleugnung. Mit der Zeit wird dieses Verhalten selbstverständlich und man wendet es täglich, manchmal mehrfach täglich, an. Der Film den man gern sehen würde, das Konzert was man gern besuchen würde, das Kind was man gern anrufen würde um mit ihm zu reden, die Eltern zu sehen, denen man nicht einmal „Auf Wiedersehen!“ sagen konnte. All dies lehnt man ab, all dies opfert man um „Gott zu gefallen“.

Dies ist für mich das herzzerreißendste was umstrittene Gruppen tun können, welche das Denken manipulieren. Versteht mich nicht falsch: Es gibt auch innerhalb der Gruppe viele herzzerreißende Ereignisse. Dieses jedoch, betrifft jedes Sektenmitglied, seine Freunde und die Familien. Familien und Beziehungen zu zerstören, ist eine sehr erste Angelegenheit und bringt unwiderruflichen Schaden mit sich. Dies ist selbst nach dem Verlassen einer Sekte der Fall. Es braucht Zeit, liebevolle Unterstützung und manchmal eine Therapie, seine Freiheit des Geistes wiederzugewinnen und die Diebe, die alle natürlichen Empfindungen die wir seit unserer Geburt hätten geben und empfangen sollen stahlen, mit ihrem Verbrechen zu konfrontieren.

In meinem Fall war es die größte Herausforderung in der Zeit nach dem Verlassen, diese Tugend in mein Leben einzuimpfen. Ohne Schranken andere zu lieben und Menschen so wie sie sind zu akzeptieren ist wunderschön und ein Gewinn für alle daran Beteiligten.

Quelle: openmindsfoundation / Rebecca Leon

von |November 18th, 2017|2017|0 Kommentare

Jehovas Zeugen – Zwei-Zeugen-Regelung offiziell auf JW Broadcasting genannt

In der aktuellen Folge von JW Broadcasting bestätigt die Wachtturm-Gesellschaft die Zwei-Zeugen-Regelung – obwohl dies immer geleugnet wurde.

Zunächst nehmen sie darauf Bezug, dass „Abtrünnige“ dieses Thema immer wieder aufgreifen und die Medien es verbreiten – stimmt.

Doch dann bestätigen sie die Regel mit der Bibel (5. Mose 19:5) und sagen wortwörtlich: „Es ist Eindeutig […] Es gibt keine rechtlichen Schritte, wenn es nur einen Zeugen gibt. Wir werden unsere biblische Position nie ändern!“

„Abtrünnige“ würden damit argumentieren, heißt es, dass Zeugen Jehovas nicht mehr die Steinigung praktizieren, warum dann die Zwei-Zeugen-Regel? Das ist nicht richtig! „Abtrünnige“ argumentieren genauso wie Herr Stewart von der Royal Commission: warum die Zwei-Zeugen-Regel in einem Fall von Kindesmissbrauch angewandt wird, während in 5. Mose 22:23-27 von einer Vergewaltigung zu lesen ist, bei der der Täter bestraft wurde, ohne das ein zweiter Zeuge die Tat bestätigt hat.

Offensichtlich handelt es sich bei dem Thema Kindesmissbrauch, um einen speziellen Fall, in der die Wachtturm-Gesellschaft versucht durch die Zwei-Zeugen-Regelung pädophile Straftäter zu schützen.

Sollte man nicht meinen dürfen, dass bei dem Kindeswohl alles getan werden sollte, um jegliches Unrecht aufzudecken und Täter ihrer Strafe zuzuführen? Die Organisation von Jehovas Zeugen, speziell die leitende Körperschaft, scheint dies anders zu sehen.

Die Zwei-Zeugen-Regelung ist das „Paradies“ für pädophile Triebtäter. Dieses niemals ändern zu wollen, spricht sicherlich Bände, wenn es um die geistige Verfassung der Organisation geht, und die geistige Verfassung der Verantwortlichen dieser menschlichen Regelung.

Um dem entgegenzuwirken, verfolgt die Wachtturm-Organisation eine äußerst fragwürdige Strategie: Ein Zeuge Jehovas, der es wagt „die Organisation“ zu kritisieren und auf Missstände hinweist oder die Gemeinschaft verlässt, wird seit 1952, auf Anordnung der geistigen Führung, gehasst, gemieden, diskriminiert und geächtet.

Nur einige wenige Auszüge aus der Literatur und den Publikationen von Jehovas Zeugen:

Wir müssen [den Ausgeschlossenen] im wahrsten Sinne hassen, das heißt, ihm mit äußerster Abneigung begegnen, ihn als abstoßend, ekelhaft, schmutzig, verachtungswürdig ansehen.(Der Wachtturm, 1. Oktober 1952, Seite 599)

Um zu hassen, was böse ist, muss ein Christ [den Ausgeschlossenen] hassen.“ (Der Wachtturm, 15. Juli 1961, Seite 420)

[…] Weißt du aber auch, wie man hasst? (Was für eine Frage! Solltest du es noch nicht wissen, die WTG wird es dir beibringen.) Diese harten Worte bringen den gottgefälligen Hass zum Ausdruck, den auch du empfinden musst, wenn du Gott gefallen möchtest. Hass ruft in uns Abscheu hervor. Etwas, was man hasst, ist einem zuwider, man ekelt sich davor, man kann es nicht ausstehen.(Der Wachtturm, 15. Januar 1975, Seite 442)

Wer also mit seinen Zweifeln so weit geht, daß er abtrünnig wird, schwingt sich zum Richter auf. Er denkt, er wisse es besser als seine Mitchristen und auch besser als der „treue und verständige Sklave“, durch den er das meiste, wenn nicht sogar alles, gelernt hat, was er über Jehova Gott und seine Vorsätze weiß.“ (Der Wachtturm, 1. November 1980, Seite 19)

Ein aufrichtiger Zeuge Jehovas, dem es nur um die biblische Wahrheit geht, muss demnach von der Wachtturm-Gesellschaft damit rechnen, dass er gehasst, gemieden, diskriminiert und geächtet wird.

Fragen wir uns: Warum hält die leitende Körperschaft an der „Zwei-Zeugen-Regelung“ fest, wenn diese es unmöglich macht, dass Kinder und Eltern einen Missbrauch in der Organisation nachweisen können? Warum reagiert die Wachtturm-Gesellschaft nicht mit Verständnis und Fürsorge – was bei diesem Thema angebracht wäre – sondern mit Hass und Vergeltung? Ist es wirklich eine Eigenschaft des heiligen Geistes, unter den „wahren Christen“ Hass zu mehren, damit aufrichtige Christen gemieden, diskriminiert und geächtet werden? Warum picken sich Jehovas Zeugen nur die „Rosinen“ der Bibeltexte heraus, betrachten dabei jedoch nicht den gesamten Kontext – ist dies Gottes Wille, oder ging nicht auch so der Teufel vor, um Jesus Christus zum Fall zu bringen? Würde Satan, der als „Lichtbringer“ und „Engel des Lichts“ bekannt ist, nicht genau so vorgehen, wie es die leitende Körperschaft tut, und wie sie es allen anderen Zeugen Jehovas empfiehlt?

Quelle: tv.JWOrg (Ab 53:00 min.)

von |November 7th, 2017|2017|0 Kommentare

„Satan hilft dir“

Die Zeugen Jehovas sind eine Glaubens­gemeinschaft mit fanatischem Weltbild: Entweder du bist dabei oder du bist verloren. Ehemalige Mitglieder werden geächtet und sozial ins Abseits gestellt. Wie kann ein Ausstieg trotzdem gelingen – auch wenn man für die eigene Familie zum Feind wird? Zwei Aussteiger erzählen.

Simon Dahlmann (Name von der Redaktion geändert) sitzt gemütlich auf seiner Ledercouch in Berlin-Spandau und holt noch einmal tief Luft. Es wird der letzte Moment der Ruhe sein in den kommenden vier Stunden, denn ab jetzt wird gesprochen. Dahlmann hat viel zu erzählen, genau wie sein Freund Tobias Claus (Name von der Redaktion geändert). Der sitzt am anderen Ende der großen Couchgarnitur und ist ein bisschen aufgeregt.

Aus gutem Grund. In den nächsten Stunden werden die beiden Berliner ihr Inneres nach außen kehren, über ein Leben erzählen, das sie bis vor Kurzem noch gelebt haben. Ein Leben als Zeuge Jehovas. Ein Leben in einer Glaubensgemeinschaft, die vom Rest der Welt als fanatisch angesehen wird.

Dahlmann ist heute 39 Jahre alt und wurde in die Religionsgemeinschaft hineingeboren. Seine Eltern waren Zeugen Jehovas – die Wahrscheinlichkeit, dass er es auch wurde, war hoch. Eine typische Sekten-Biografie. Viele Mitglieder stammen aus Familien, die schon seit Generationen in den Gemeinschaften der Zeugen Jehovas leben. Neue Eintritte gibt es auch heute noch – aber vergleichsweise wenig.

Furcht vor Dämonen

Claus kam im Alter von sechs Jahren dazu, als sein Vater sich taufen ließ. Erinnerungen an die Zeit davor hat er kaum. Ob er vorher seinen Geburtstag gefeiert hat, kann er nicht sagen. Danach definitiv nicht mehr. Denn Zeugen Jehovas feiern keine Geburtstage. Nie. Auch die Kinder nicht. Er habe das gar nicht groß vermisst, sagt der 42-Jährige heute. In guter Erinnerung hat er die Gemeinschaft bei den Zeugen Jehovas, denn die war toll für ein Kind. So viele neue Freunde auf einmal.

Claus und Dahlmann sind sich einig. Das Faszinierende an den Zeugen Jehovas war die eine, die gemeinsame Wellenlänge. Alle Mitglieder denken gleich, alle haben das gleiche Weltbild. Daraus ergibt sich erst einmal eine starke Gemeinschaft. Man hilft sich gegenseitig, ist füreinander da – und das weltweit. Wenn man nicht von den Glaubensvorgaben abweiche, gehe es einem in der Regel gut. „Das ist wie ein gültiger Fahrschein – alle fahren in die gleiche Richtung“, erklärt Tobias Claus.

Für dieses Ticket müssen die Zeugen Jehovas einiges tun. Die Vorgaben sind strikt und werden noch strikter kontrolliert. Neben einem tugendhaften Leben auf Grundlage spezifischer Bibelinterpretationen existiert eine endlose Zahl von weiteren Regeln. „Es gibt mehr ungeschriebene Gesetze als geschriebene“, erläutert Claus. Jemandem nach dem Niesen nicht Gesundheit zu wünschen und als Mann keine langen Haare zu tragen – das sind Vorschriften der harmlosen Art.

Weniger harmlos sind andere Regeln: Homosexualität wird geächtet, sich an politischen Wahlen zu beteiligen ist verboten und sexuelle Gewalt gegen Kinder wird „in die Hände Jehovas gelegt“, wenn nicht mindestens zwei Zeugen des Verbrechens gefunden werden. Eine Vorschrift, die immer wieder für Schlagzeilen sorgt, ist das Verbot der Annahme von Bluttransfusionen, selbst in lebensbedrohlichen Situationen. Auch für Kinder.

Ein fantastischer Lohn winkt dem, der sich an die Vorschriften hält: Ein Platz im Himmelreich wird es sein, nicht mehr und nicht weniger. Das Versprechen galt allerdings nur bis 1935. Danach wurde es im Himmel ein wenig zu eng. Laut Lehre finden nur 144.000 Zeugen Jehovas Platz im himmlischen Paradies. Schon Mitte der 30er-Jahre wuchs die religiöse Gruppe aber über die kritische Mitgliedergröße hinaus. Seitdem bleibt, wer keinen Platz im Himmel findet, in einem Paradies auf Erden, wird von den 144.000 im Himmel und Jesus Christus tausend Jahre lang regiert und überlebt obendrein Harmagedon. Das ist, wie es bei den Zeugen Jehovas heißt, „die endzeitliche Entscheidungsschlacht, in der Gott durch seinen Sohn Jesus Christus in der Gestalt des Erzengels Michael zusammen mit dem Engelheer das Weltsystem Satans beseitigt und durch das tausendjährige Friedensreich“ ersetzt.

Den Sohn „An die Welt verloren“

Wer sich nicht an die Regeln hält, überlebt auch „Harmagedon“ nicht. Das gilt selbstverständlich auch für alle „Ungläubigen“ außerhalb der Zeugen Jehovas. Die Angst vor Satan, seinen Dämonen und Harmagedon ist bei den Zeugen Jehovas sehr lebendig. Sie ist unter anderem der Kitt, der die Gemeinschaft zusammenhält. Doch es gibt nicht nur die Furcht vor unsichtbaren Mächten und deren Wirken. Die Angst, von einem Glaubensbruder oder einer Glaubensschwester bei unerwünschten Handlungen beobachtet zu werden, kommt hinzu. Und diese Angst ist ganz real.

Denn die Lehre ist das eine – das andere deren tägliche Umsetzung. Für viele Mitglieder wird das Leben dadurch zur Bürde. „Die Anforderungen sind so hoch, dass es vielfach unmöglich ist, sie zu erfüllen. Das führt zu starken Schuldgefühlen“, erklärt Simon Dahlmann. Und zu einer verstärkten Fremdkontrolle. Die Mitglieder kontrollieren sich und ihr tugendhaftes Verhalten gegenseitig. Grobe Verstöße werden eifrig den sogenannten „Ältesten“ gemeldet – wenn der Betroffene nicht freiwillig gesteht. Schon das macht die Zeugen Jehovas vergleichbar mit einem Überwachungsstaat. Zusätzlich kontrolliert sich jeder „gute“ Zeuge Jehovas auch noch selbst. Eine mentale Technik dazu heißt „Gedanken-Stopp“. Mit ihr werden Gefühle wie Hass oder Begierde unterdrückt. Alles „Versuche Satans, uns zu verführen“, sind sich die Zeugen Jehovas sicher.

Die gedankliche Selbstkontrolle habe dauerhafte Nebenwirkungen, gibt Simon Dahlmann zu bedenken. Sie führe zu einer inneren Selbstzensur, das Selbstvertrauen schwinde. Kritische Hinweise, die von außen kämen, würden abgeblockt – aus Angst, irregeführt zu werden. Akzeptable Informationen stammen nur noch direkt aus der Bibel oder vom zentralen Leitungsgremium in New York, der „Leitenden Körperschaft“. Claus hat das alles erlebt und ist sich sicher: „Das ist eine effektive und lückenlose Abschirmung.“

Ständige Wiederholung gleicher biblischer Informationen ist eine weitere Technik, Inhalte in den Köpfen der Gemeindemitglieder zu zementieren. Dazu gehört auch, weltweit das gleiche Vokabular zu verwenden. „Das ist die perfekte Gleichschaltung – die kommt zu allem noch hinzu.“ Tobias Claus reibt sich die Augen, als wolle er seiner Verwunderung noch nachträglich Ausdruck verleihen.

„Ja, das ist doch eigentlich alles nicht möglich“, stimmt Dahlmann ihm kopfschüttelnd zu und rutscht auf seinem Sofa auf und ab. Er wirkt in diesem Moment nicht wie ein Aussteiger, der einfach nur froh ist, raus und weg zu sein. Er empfindet auch jetzt noch Mitgefühl mit seinen ehemaligen Glaubensbrüdern. Er fühlt sich in der Pflicht.

Das sei wie beim IS, dem sogenannten Islamischen Staat. „Es wird Informationskontrolle, emotionale Kontrolle, Gedankenkontrolle und Verhaltenskontrolle betrieben. Natürlich gibt es keine buchstäblichen Hinrichtungen, dafür aber soziale Exekutionen“, steigert Dahlmann noch einmal seinen Vergleich. Außerdem sei man als Zeuge Jehovas genau wie ein Anhänger des IS bereit, sein Leben oder das seines Kindes einer religiösen Überzeugung zu opfern. „Bedenklich ist die Mentalität, alles kritiklos auszuführen. Ändert sich die Ideologie, ändern sich die meisten Brüder in der Organisation auch – ohne Rückfragen oder Bedenken.“

Dahlmann und Claus sind sichtlich entsetzt. Über ihre eigenen Worte, über die eigenen Erfahrungen. Zur Aufmunterung erzählen sie, wie sie gemeinsam ihre Angst vor Dämonen besiegt haben. „Horrorfilme!“, prusten sie los wie alberne Kinder. Sie haben Horrorfilme geguckt und danach das Licht nicht mehr angemacht. Nach einiger Zeit konnten die, von den Zeugen Jehovas beschworenen Dämonen ihnen nichts mehr anhaben. „Für uns ist jetzt klar: Das ist alles nur Fiktion und Unterhaltung“, sagt Claus, „die Ängste vor Übernatürlichem sind vollständig irrational.“ Katharsis hat nie besser funktioniert.

Was brachte die beiden Freunde überhaupt zum Ausstieg? Bei Dahlmann waren es hauptsächlich die Widersprüche, die er in der Heilslehre seiner Glaubensgemeinschaft fand: „Bei mir ging es besonders um das nur vermeintlich wasserdichte Logikgebäude.“ Das stürzte immer weiter in sich zusammen. Ein Schlüsselerlebnis hatte Dahlmann während des sogenannten „Predigtdienst“. Dafür ziehen die Zeugen Jehovas von Tür zu Tür, versuchen Gespräche über ihren Gott und die Bibel zu führen. Eines Tages öffnete ein 19-Jähriger die Wohnungstür und sprach mit dem Zeugen Jehovas ausführlich über seine Sicht der Bibel. Dahlmann kamen Zweifel. Sprachen sie über dasselbe Buch, dieselbe Religion? Er hatte Probleme, den dogmatischen Ansatz der Zeugen Jehovas zu verteidigen und begann eigene Nachforschungen. In der Folge führte „kurioserweise der Wunsch der Wahrheit zu folgen, dazu die Wahrheit, wie sie die Zeugen verkünden, zu verlassen“, blickt Dahlmann heute zurück.

Auch Tobias Claus plagten schon länger inhaltliche Zweifel. Als er sich vor einigen Jahren beruflich neu orientierte, fand er schlichtweg weniger Zeit, die Zusammenkünfte seiner Gemeinde zu besuchen. Drängende Nachfragen und bohrende Ermahnungen waren die Folge. Claus entschied sich, 2015 endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Er beendete schriftlich seine Mitgliedschaft, denn das ist möglich.

Emotional ist die Sache viel schwieriger. Als er seinem Vater die Neuigkeiten eröffnete, brach dieser vor seinen Augen zusammen – Claus musste ihn auffangen. Der Schock saß tief, obwohl er ihn vorgewarnt hatte. Es folgte eine halbjährige Eiszeit zwischen Claus und seinen Eltern, sein Vater ließ sich regelrecht verleugnen. Doch dabei blieb es nicht, zum Glück für Claus. Der entscheidende Faktor war seine Mutter. Die hatte bereits Jahre zuvor ihren anderen Sohn „an die Welt verloren“, wie sie seinen Ausstieg bei den Zeugen Jehovas beschrieb. Das sollte ihr nicht noch einmal passieren. Tobias Claus kann nur vermuten, wie sie seinen Vater unter Druck gesetzt hat. Das Ergebnis ist ein „relativ normales“ Verhältnis zu seinen Eltern, die er inzwischen fast wöchentlich sieht.

Claus hatte Glück im Unglück, sein Mut aus der Glaubensgemeinschaft auszutreten, endete nicht in der sozialen Isolation. Anderen Aussteigern geht es anders. Wenn ihre Gemeinde, schlimmer noch die ganze Familie, den Kontakt abbricht, stehen viele komplett allein da. Die Selbstmordrate unter Aussteigern sei nicht gering, weiß Tobias Claus zu berichten.

Simon Dahlmann wurde bislang noch nicht offiziell aus der Religionsgemeinschaft ausgeschlossen. Wenn er heute die Gelegenheit hat, mit einem aktiven Zeugen Jehovas zu sprechen und ihm von seinem beruflichen Erfolg erzählt, kennt er die Antwort: „Ja Simon, Satan hilft dir! Er möchte den Eindruck erwecken, dass die Entscheidung, sich von der Wahrheit abzuwenden richtig war.“ Dahlmann kann inzwischen darüber lächeln. Er weiß auch, was der gleiche Gesprächspartner sagen würde, wenn es ihm heute nicht so gut ginge: „Siehst du Simon, weil du die Wahrheit verlassen hast, hat Jehova dir seinen Segen entzogen!“

Dahlmann und Claus haben die verdrehte Logik der Zeugen Jehovas für sich entschlüsselt und ihren ganz eigenen Weg in die Freiheit gefunden. Sie sind leidenschaftlich engagiert, auch anderen Mitgliedern der Zeugen Jehovas wieder ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Vier Stunden sprechen waren da erst der Anfang.

Quelle: magazin-forum

von |Oktober 20th, 2017|2017|0 Kommentare

Jehovas Zeugen – Die Zerstörung der Familie

Die Zeugin Jehovas Sonja Erikson wächst von Geburt an bei ihren Eltern auf. Diese sind seid Jahren Missionare bzw. später vorbildliche Pioniere in der eigenen Versammlung. Sonja gibt zu erkennen, dass sie innerhalb der Organisation der Zeugen Jehovas niemand verstand. Sie leidet unter Depressionen, Einsamkeit und fühlt sich unverstanden. Sie selbst beschreibt, dass sie weder frei noch glücklich in „Gottes Organisation“ lebt. Später lernt sie einen Arbeitskollegen kennen, wird mit diesem Intim und wird aufgrund dessen von den Ältesten ausgeschlossen. Auch die Familie schmeißt sie aus dem eigenen Haus raus, und bricht den Kontakt völlig ab. Durch Jahrelange Indoktrinierung, und nachdem sie stolze Mutter von zwei Kindern ist, die ihre Großeltern nie kennen gelernt haben, nimmt sie nach 15 Jahren Kontakt zur Versammlung, den Eltern sowie den alten Freunden wieder auf.

Bedauerlich, denn viele Zeugen Jehovas wissen nicht, dass sie Jahrelang einer reinen Aktiengesellschaft gedient haben. So ist auch die Watchtower Inc. unter der ISIN US94111A1060 registriert und im freien Aktienmarkt zu finden.

Jehovas Zeugen – Der Club der Geächteten

Er verteilte „Wachtürme“, studierte die Bibel, ging zu den Gottesdiensten – dann verließ Andreas Wendt die Zeugen Jehovas und sucht nun nach Gleichgesinnten. „Wer den Kopf zu weit rausstreckt, wird schneller platt gemacht.“ Andreas Wendt* schaut sich unruhig um. Seine Hände zittern. Es fällt ihm schwer, den Blick zu halten. Der Verfolgungswahn ist geblieben. Die Angst auch.

Das Erlebte liegt beinahe zwei Jahrzehnte in der Vergangenheit. „Einer muss ja den Anfang machen“ sagt Andreas Wendt. Er ist ein Aussteiger der religiösen Sondergemeinschaft Zeugen Jehovas. „Ich habe viele Jahre gebraucht, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen“, sagt er. Die Erinnerungen schmerzen. „Wenn man der Gruppierung den Rücken zukehrt, heißt das nicht, dass man alles vergisst, was man jahrelang löffelweise eingeflößt bekam.“ Er war noch ein Kind, als er in den Sog der Gruppierung geriet. „Ich war naiv, hatte den Aussagen der Organisation nicht viel entgegen zu setzen.“ Er ging zwei- bis dreimal in der Woche zur sogenannten Zusammenkunft, dem Gottesdienst der Zeugen Jehovas. Er studierte die Bibel, klingelte mit der Zeitschrift „Wachturm“ in der Hand an Haustüren, versuchte Unbekannte zu bekehren. „Ich habe mich nicht wohl dabei gefühlt bei Fremden zu klingeln“, sagt er heute. „Das war nicht meins.“

Gezieltes Ansprechen von Trauernden

Laut den Zeugen Jehovas gibt es in Deutschland derzeit knapp 170 000 Verkünder, von denen mehr als 1800 in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause sind. Bestätigt werden konnte diese Zahl vom Statistischen Landesamt allerdings nicht. Daten zur Zugehörigkeit zu Glaubensrichtungen würden demnach nicht erhoben. Die Glaubensgemeinschaft hält ihre Treffen in so genannten Königreichssaalgebäuden ab. Auch in MV gibt es 20 solcher Lokalitäten, unter anderem in Rostock, Schwerin, Güstrow und Stralsund.

Pastor Jörg Pegelow warnt davor, die Zeugen Jehovas als Sekte zu bezeichnen. „Nicht alles, was religiös ist, ist eine Sekte. Früher wurde durch den Begriff eine Gemeinschaft definiert, die sich von einer Weltreligion abgespalten hat. In der öffentlichen Diskussion ist daraus ein Bewertungsbegriff geworden. In Hinblick auf die Zeugen Jehovas benutzen wir daher den Begriff der christlichen Sondergemeinschaft“, erklärt der Leiter der Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der Nordkirche in Hamburg.

Sich als Religionsgemeinschaft organisieren zu dürfen, ergibt sich unter anderem aus dem Recht der Glaubensfreiheit, definiert in Artikel vier des Grundgesetzes. 2006 erhielt die Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen in Deutschland zusätzlich die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts, verliehen durch das Bundesverfassungsgericht. Vorangegangen war ein insgesamt 15 Jahre andauerndes Verfahren, in dem geprüft wurde, ob sich die Gemeinschaft rechtstreu verhalte. Mit dem Körperschaftsstatus stellt der Staat den Gemeinschaften besondere Rechte zur Verfügung, zum Beispiel die Rechtssetzungsgewalt, nach der eine Organisation die Befugnis erhält, eigene Rechtsvorschriften und Satzungen zu entwickeln und anzuwenden. Darüber hinaus geht der Status mit Steuervorteilen einher.

Momentan konzentrierten sich die Zeugen Jehovas bei ihrer Akquise verstärkt auf Migranten. „Sie gehen offenbar gezielt auf Flüchtlingsunterkünfte zu, haben sogar ein Merkblatt zur Bearbeitung von Asylheimen erarbeitet. Sie dürfen zwar nicht reingehen, aber davor jemanden anzusprechen, ist ihnen nicht verboten“, beschreibt Pegelow. Im Jahresabschlussbericht der Gemeinschaft heißt es: „Viele lernten eine neue Fremdsprache, um mit ihren ausländischen Nachbarn besser kommunizieren“ – und sich über Glaubensfragen austauschen zu können. Ihre Dokumente – Audio-, Video-, Printdateien – wurden inzwischen in mehr als 870 Sprachen übersetzt. „Jehovas Zeugen sind davon überzeugt, dass die biblische Botschaft für alle Menschen zugänglich sein muss“, so die Begründung seitens der Glaubensgemeinschaft. „Die größte Zahl ihrer Mitglieder gewinnen die Zeugen Jehovas durch familiäre Zusammenhänge. Meistens gehört die gesamte Familie der Gemeinschaft an“, erläutert Jörg Pegelow. „Aller Wahrscheinlichkeit ist die Erfolgsquote der Straßen- und Haustürtätigkeit sehr gering. Geschätzt wird ein Erfolg pro 50 Mitglieder pro Jahr.“ Eine weitere Methode sei laut Pegelow Briefe an Trauernde zu schreiben. „Sie gehen Zeitungsannoncen durch, suchen nach Todesanzeigen, sagen den Angehörigen, dass sie bei den Zeugen Jehovas neuen Mut für die Zukunft schöpfen können.“ Nach Einschätzung des Pastors sei die Gemeinschaft friedfertig. „Aber was die lebensbestimmenden Dimensionen in der Psyche eines Menschen auslösen können, ist eine andere Frage. “

Jahrzehnte im Schatten der Gesellschaft

Andreas Wendt verließ die Gemeinschaft Mitte der 90er-Jahre. „Ein erstes Umdenken setzte ein, als ich als Wehrdienstverweigerer in der DDR in Haft saß.“ 20 Monate hätten an ihm gezerrt wie zehn Jahre. Die Zweifel wurden stark. „Eigentlich sollte es mir doch gut gehen, doch mir ging es nicht gut. Die Zeugen Jehovas zeigen Bilder von einer schönen heilen Welt, doch die Realität ist eine andere. Sie gehen Konflikten aus dem Weg, leben in ihrem Paralleluniversum.“

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis blieb Andreas Wendt von Versammlungen fern. Er hinterfragte die Lehren, kritisierte sie. Seine Kinder und damalige Frau hielten an den Gesetzen der Gemeinschaft fest. „Sie sagte, ich hätte die Prüfung nicht bestanden, weil ich nicht die richtige Herzenseinstellung zum Glauben hatte.“ Nach der Scheidung brach der Kontakt zu seiner Familie vollständig ab. „Sie sagte, sie müsse die Kinder vor mir schützen.“ Auch von der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas wurde er verstoßen. „Wenn Mitglieder mich sahen, haben sie die Straßenseite gewechselt oder mich ignoriert.“

Die Entscheidung auszusteigen, habe sein Leben auf den Kopf gestellt. Dennoch ist Andreas Wendt kein Ungläubiger geworden. „Aber ich sage niemandem mehr, wie er die Bibel zu verstehen hat.“ Den Erfolg der Zeugen Jehovas sieht er in der Hoffnungslosigkeit der Menschen. „Viele suchen nach einem Sinn, nach Halt im Leben.“ Die Gemeinschaft glaubt an Harmagedon, an die Endzeit, die nur diejenigen überleben, die sich an die strengen Regeln der Gruppierung halten. „Anhand der Bibel formt sich die Lebenseinstellung. Man hat keinen Geburtstag und es wird auch nicht Weihnachten gefeiert. Sich damit in die Gesellschaft zu integrieren, ist nicht immer einfach.“ Andreas Wendt spricht aus Erfahrung. „Vieles von dem, was die anderen machen, ist Sünde. Sie verhalten sich unmoralisch. Und wer sich in Sünde begibt, verliert das ewige Leben“, erklärt er. Harmagedon habe er selbst schon vier Mal erlebt. „Die Zeugen Jehovas sagen, dies seien alles voreilige Verkündungen gewesen. Das wahre Ende wird noch kommen.“ An die Lehren zu glauben, sei naiv gewesen, sagt er mit dem nötigen Abstand. „Ich habe das teuer bezahlen müssen. Jahrzehntelang stand ich alleine da.“

Neuen Lebensmut fand er erst durch Selbsthilfegruppen. Nun will er ein eigenes Treffen ins Leben rufen, weitere Aussteiger aus ihrer Deckung locken. Am 6. Februar wird er ab 18 Uhr in der KISS-Beratungsstelle, Spieltordamm 9, in Schwerin auf Gleichgesinnte warten. „Es gibt ein Leben nach den Zeugen Jehovas und das ist gar nicht mal so schlecht. Um das zu realisieren, benötigt man manchmal nur einen kleinen Anstoß. Ich hoffe, dass jemand kommt. Wir sind der Club der Geächteten.“

*Name von der Redaktion geändert

Quelle: svz.de

Kontaktverbot und Isolation – die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Kontaktverbot und Isolation – die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Jehovas Zeugen werben weltweit dafür, eine ehrliche und brüderliche Religionsgemeinschaft zu sein, in der christliche Lehren, das Wort Gottes, im Vordergrund des Glaubens steht. Es wird behauptet, dafür regelrecht geworben, die einzigen wahren Christen zu sein, die sich an das Musterbeispiel des Urchristentums orientieren würden, die sich besonders an der Liebe allein orientiert. Kann bei einer eingehenden Analyse dieser Thesen, das selbsternannte wahre Christsein der Wahrheit standhalten und entsprechen sie der Tatsache, d.h. der Realität? Wie verhält es sich bei Jehovas Zeugen gegenüber einem Anbeter YHWH’s und Nachfolger Christus, dem die Gemeinschaft entzogen wird, der die volle Härte eines Ausschlusses erfährt und damit die Konsequenz des völligen Entzugs von sozialen Umfeldern, Freundschaften und sogar der eigenen Familie?

Was Jesus über das Musterbeispiel von wahrer Liebe lehrte

Für einen Christen ist es maßgeblich was die Bibel über die Liebe lehrt und damit auch über den Umgang zu anderen Menschen, die den eigenen Glauben teilen oder auch Andersgläubige, die andere Sichtweisen, Moralvorstellungen und Glaubenselemente lehren. Gemäß der Urlehre Jesus ist der Mensch sein Nächster, mit dem er unmittelbar Umgang hat oder der unsere Hilfe benötigt. Sowohl aus den Lehren, als auch an Gottes Sohn eigenen Musterbeispiel und wie er die Menschen behandelte, finden wir echte Hinweise für die Grundlage eines wahren Christen zur Beantwortung der Fragen, wie die wahre Nächstenliebe in das soziale Umfeld eingreift, das christliche Verhalten prägt und den aktiv richtigen Umgang mit Menschen, die Teil unseres Lebens geworden sind, fördert.

Was bedeutet Liebe? Das Wort steht für die Bezeichnung der stärksten Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem anderen entgegenzubringen in der Lage ist. Der Erwiderung bedarf sie nicht! Sie ist das starke Gefühl mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einem Menschen, die den Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. In dem Worte Gottes wird das Wort Liebe aufgeteilt in verschiedene Arten. Dabei kann es sich ausschließlich um eine dieser Arten handeln, jedoch auch eine Verknüpfung zur anderen sein. Éros bezeichnet die sinnlich-erotische Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, den Wunsch nach geliebt-werden, die Leidenschaft; Philía bezeichnet die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen und Agápe bezeichnet die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächsten- und „Feindesliebe“, die das Wohl des Anderen im Blick behält. Betrachten wir die Lehren Jesus, so richtete sich sein Hauptmerkmal seiner Predigten der Liebe meistens um das Wort Agápe. So gab Christus ein Gebot, woran man seine wahre Nachfolger erkennen kann:

Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.““ (Johannes 13:34, 35)

Christi Jünger würden die Liebe untereinander erweisen, wie sie auch Jesus ausgelebt hat – dies schließt sogar eine Liebe bis in den Tod für seinen Nächsten ein (Johannes 3:16; 10:17, 18). Christus starb für Menschen die er geliebt hat, damit sie einmal die Aussicht auf Versöhnung mit Gott haben, sowie ewiges Leben. Darüber hinaus lehrte er aber noch eine tiefgehendere Liebe und Form von Agápe. Dies schließt nicht nur ein, dass wir denen Nächstenliebe erweisen, die unsere Freunde sind, die unseren Glauben und Moralvorstellungen oder Weltansichten teilen, sondern auch unsere Feinde, Menschen die uns verspotten, verfluchen oder sogar uns töten wollen. Deutlich sind seine Worte wenn er sagte:

Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist, da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Steuereinnehmer dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr da Besonderes? Handeln nicht auch die Leute von den Nationen ebenso? Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.(Matthäus 5:43-48)

Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen, die zu segnen, die euch fluchen, für die zu beten, die euch beleidigen. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin; und dem, der dir dein äußeres Kleid wegnimmt, enthalte auch nicht das untere Kleid vor. Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine wegnimmt, fordere [es] nicht zurück.(Lukas 6:27-30)

Es ist ein Gebot und auch eine christliche Voraussetzung, dass wir unsere Feinde lieben, für sie beten und ihnen aktiv etwas Gutes tun, sie zu segnen. Nur so können wir die Liebe YHWH’s in unserem Leben widerspiegeln, der keinen Unterschied macht zwischen einem guten oder schlechten Menschen. Es wäre demnach nichts außergewöhnliches, wenn wir nur die Begrüßen, die wir zu unseren Brüdern zählen – dies tuen auch die Menschen von den Nationen, die keine wahren Christen sind – oder wenn wir nur für die Menschen Liebe übrig haben, die uns liebe erweisen. Viele Kirchen, christliche Religionsgemeinschaften, Spaltungen oder Sekten werben damit, dass sie die wahren Nachfolger Jesus seien, die Wahrheit hätten, weil sie gemäß Johannes 13:34, 35 untereinander die Nächstenliebe praktizieren würden, die Christus ihnen gebot, lassen dabei aber außer acht, dass die wahre, tiefgründige Liebe und Form von Agápe viel weiter geht! Können Jehovas Zeugen von sich behaupten das sie die tiefgehendere Liebe, die Feindesliebe, wirklich aktiv praktizieren? Wie gehen Jehovas Zeugen mit Menschen um, die aus freien Stücken die Gemeinschaft verlassen haben oder selbst durch ein Komitee gerichtet und ausgeschlossen worden sind? Welche Folgen hat dies für den Betroffenen und sein gesamtes Umfeld?

Jehovas Zeugen brechen den Kontakt zur Familie ab Jehovas Zeugen Wahrheiten jetzt! Kontaktverbot und Isolation - die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Brechen Sie den Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern Ihrer Gemeinde ab?

Zeugen Jehovas, die nicht mehr aktiv sind oder nach und nach den Kontakt zur Gemeinschaft verlieren, werden nicht gemieden. Im Gegenteil: Wir gehen auf sie zu und tun alles, was in unserer Macht steht, damit sie ihre Freundschaft zu Gott wiederbeleben können. […] Wie sieht es aus, wenn jemand ausgeschlossen wird, seine Frau und seine Kinder aber nach wie vor Zeugen Jehovas sind? Das Band, das ihn im Dienst für Gott mit seiner Familie verbunden hat, ist zwar nicht mehr dasselbe. Doch er gehört weiter zur Familie. Die Bindung aneinander bleibt bestehen; das Eheleben und der normale Familienalltag gehen weiter.

Am Ende dieses kurzen Artikels wird noch der Zusatz geschrieben: „Wer inakzeptables Verhalten aufgibt und deutlich signalisiert, dass er wirklich wieder nach den Normen der Bibel leben möchte, dem steht die Tür immer offen“. Mit dieser Aussage wird indirekt und doch deutlich proklamiert, dass nur Jehovas Zeugen allein es sind, die sich nach den „Normen der Bibel“ ausrichten. Doch wie steht es mit einem Anbeter YHWH’s, der erkannt hat, dass Jehovas Zeugen, die Organisation, nicht allein die Lehren der Bibel vertritt und aus biblisch geschultem Gewissen, unter Gebet, durch heiligen Geist und Studium der heiligen Schrift erkannt hat, dass die Religionsgemeinschaft ein Teil von „Babylon der Großen“ ist und dem Gebot Jesus nachgekommen ist, aus ihr hinaus zu gehen? Christus lehrte deutlich: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.  Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht“ (Offenbarung 18:4, 5). Hat sich dieser Christ nicht ebenfalls an die Normen der Bibel gehalten und den Willen YHWH’s, durch Gottes Sohn, umgesetzt und das christlich richtige getan? Entspricht die Aussage, dass ein Zeuge Jehovas „nicht gemieden“ wird wirklich der Tatsache? Bleibt die Bindung nach einem Ausschluss zu der Familie wirklich bestehen und geht der normale Familienalltag weiter? Was sagen die Publikationen von Jehovas Zeugen, die nicht öffentlich gestellt worden sind, das bedeutet nur intern den einzelnen Mitgliedern zur Verfügung stehen?

Bei der Aufklärung, woran eine Sekte zu erkennen sei, schreibt der Wachtturm selbst:

Sektenmitglieder kapseln sich oft von Angehörigen, Freunden und sogar von der Gesellschaft im allgemeinen ab. Ist das bei Jehovas Zeugen der Fall? … sie leben weder in Kommunen, noch kapseln sie sich von Verwandten und anderen ab.“ (Wachtturm, 15.02.1994, Seite 6, „Sind Jehovas Zeugen eine Sekte?“)

Eine Sekte würde sich dadurch kennzeichnen, dass sie sich von der Gesellschaft im Allgemeinen, Angehörigen, Freunden oder auch der Familie abkapseln – Jehovas Zeugen würden dies nicht tun. Doch ist das nur eine Teilwahrheit, denn was sagen die Publikationen von Jehovas Zeugen noch?

Wir sollten uns auch vor vermehrtem Umgang mit Weltmenschen hüten. Dabei könnte es sich um Nachbarn, Schulfreunde, Arbeitskollegen oder Geschäftspartner handeln. (Wachtturm, 15.02.1994, Seite 24, „Wahre Abstand, wenn Gefahr droht!“)

„Zwar fühlen wir uns Menschen, die sich zu einem anderen Glauben bekennen, nicht überlegen, doch hüten wir uns davor, geselligen Umgang mit ihnen zu pflegen.“ (Wachtturm, 15.10.2002, Seite 27, „Fragen von Lesern“)

Das heißt, dass loyale Christen keine religiöse Gemeinschaft mit jemandem haben, der aus der Versammlung ausgeschlossen wurde. […] Die früheren geistigen Bande sind völlig aufgelöst worden. Das trifft selbst auf seine Angehörigen zu, auch auf die im engsten Familienkreis.“ (Unser Königreichsdienst, 8/02, Seite 3, Absatz 3-7, „Christliche Loyalität bekunden, wenn ein Verwandter ausgeschlossen ist“)

Wir reden mit Ausgeschlossenen nicht über unseren Glauben und haben keinen sozialen Kontakt mit ihnen. Im Wachtturm vom 15. Dezember 1981 hieß es auf Seite 24, dass „ein einfacher Gruß der erste Schritt zu einer Unterhaltung und vielleicht sogar zu einer Freundschaft sein kann. Möchten wir bei einem Ausgeschlossenen diesen ersten Schritt tun?“ Ist es wirklich nötig, den Kontakt völlig abzubrechen? Ja, aus mehreren Gründen […] In seltenen Fällen könnten es gewisse Familienangelegenheiten zwar erfordern, dass man mit dem Ausgeschlossenen begrenzt Kontakt hat, doch sollte dieser auf ein Minimum beschränkt werden […] Durch den Verlust lieb gewordener Kontakte zu Freunden und zur Familie kommt er womöglich „zur Besinnung“ […] Aus Herzenstreue gegenüber Jehova und seiner Organisation wird er die biblische Regelung des Gemeinschaftsentzugs nicht unterlaufen.“ (Bewahrt euch in Gottes Liebe, Seite 209, „Wie man sich gegenüber Ausgeschlossenen verhalten sollte“)

Wie passen jedoch diese Aussagen überein? Während das positive Image öffentlich auf der Homepage gegeben wird, dass Jehovas Zeugen sich nicht abkapseln, bzw. andere Menschen, auch Diener YHWH’s, nicht gemieden werden, wenn sie die Gemeinschaft nicht mehr aktiv unterstützen oder verlassen, so wird in der internen Publikation deutlich davor gewarnt Umgang mit diesen Menschen haben und keinen Kontakt zu pflegen, andernfalls würde es als „Herzensuntreue gegenüber Jehova und seiner Organisation“ eingestuft werden müssen – selbst ein einfacher Gruß darf nicht stattfinden! Ist dies wirklich ein wahrheitsgemäßer Umgang mit der biblischen Wahrheit, ist dies absolute Ehrlichkeit gegenüber seinen Nächsten und vermittelt die offizielle Seite von Jehovas Zeugen einem anderen Menschen das gesamte Spektrum der Wahrheit?

Dass ein Zeuge Jehovas nicht gemieden wird ist eine Halbwahrheit, wenn nicht sogar eine glatte Lüge. Warum kann man dies behaupten? Unzählige Erfahrungen bestätigen, dass diese Aussage nicht der Realität entspricht. Durch das Regelwerk, dass die leitende Körperschaft den Brüdern und Schwestern als Last auferlegt, wird deutlich gezeigt, wie – nach ihrer Aussage – ein treuer Anbeter YHWH’s zu sein hat. Es gibt viele Beispiele dazu, wann für Jehovas Zeugen ein Mensch gemäß 1. Korinther 15:33 als „schlechter Umgang“ angesehen wird und aufgrund dessen von der Allgemeinheit in der Versammlung gemieden wird. Hört ein Christ auf regelmäßig die Versammlung zu besuchen, wird dieser gemieden. Erfüllt ein Anbeter YHWH’s nicht den Durchschnitt von 10 Predigtdienststunden, wird dieser oft gemieden. Sind gewisse Gewohnheiten aus dem privaten Leben bekannt, die für die leitende Körperschaft als nicht vorbildlich eingestuft werden, wird dieser gemieden. Ist ein Diener YHWH’s als Suchender bekannt, der eine Lehre hinterfragt und mit der Hilfe der Bibel versucht eine Antwort dazu zu finden, wird dieser gemieden; dies führt sogar bis zu einem direkten Ausschluss, wenn dieser öffentlich zeigt, dass die Lehren der Führung von Jehovas Zeugen biblisch nicht vertretbar sind. Bekennt sich ein Christ zu Jesus Christus und nimmt beim Abendmahl von den Symbolen, wird auch dieser oftmals von vielen Zeugen Jehovas gemieden – nur weil er dem biblischen Gebot Jesus Christus nachgekommen ist. Dies sind nur einige Beispiel dafür, warum unter Zeugen Jehovas es zu Spaltungen kommt und wahre Christen gemieden werden. Dies alles kann sogar zu einer öffentlichen Ansprachen führen, wo der einzelne Zeuge Jehovas mit Namen zurechtgewiesen wird und gemäß 2. Thessalonicher 3:14 als sogenannter „Bezeichneter“ gilt, mit denen man den Umgang völlig meiden sollte!

Jehovas Zeugen zerstören Familien Jehovas Zeugen Wahrheiten jetzt! Kontaktverbot und Isolation - die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Zerstören Jehovas Zeugen Ehen und Familien?

Nein, im Gegenteil: Wir setzen alles daran, unsere Familien und auch die von anderen zu stärken. Weil wir Gott als den Gründer der Familie ansehen, versuchen wir, seine Leitlinien aus der Bibel zu befolgen (1. Mose 2:21-24; Epheser 3:14, 15). Das hat schon vielen auf der ganzen Welt geholfen, eine stabile und glückliche Ehe zu führen.

Was lehrt die interne Publikation von Jehovas Zeugen jedoch, die nur Mitgliedern zur Verfügung stehen?

„Es ist also ganz natürlich, dass man sehr traurig ist, wenn sich ein Familienmitglied von Jehova abwendet. […] Der nahe Angehörige muss jetzt schon erkennen, dass man entschlossen Jehova über alles stellt – auch über die Familienbande. […] Suchen wir nicht nach Ausreden, um mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern in Kontakt zu treten, beispielsweise über E-Mail.(Der Wachtturm, 15.01.2013, Seite16) 

Was aber, wenn wir mit jemand, der ausgeschlossen werden musste, verwandt oder eng befreundet sind? Dann steht jetzt unsere Treue auf dem Prüfstand, und zwar nicht gegenüber dieser Person, sondern gegenüber unserem Gott. Jehova schaut nun darauf, ob wir uns an sein Gebot halten, keinen Kontakt mehr mit jemandem zu haben, der ausgeschlossen ist.(Wachtturm, 15.04.2012)

Wie verhält es sich aber, wenn der Ausgeschlossene ein guter Freund oder ein naher Verwandter ist? Nehmen wir einmal an, bei dem Betreffenden handelt es sich um unseren Vater, unsere Mutter, unseren Sohn oder unsere Tochter. Respektieren wir trotzdem die Maßnahmen der Ältesten [keinen Umgang mehr zu haben]? Das mag zugegebenermaßen nicht leicht sein. Welch ein Mißbrauch unserer Freiheit wäre es allerdings, die Entscheidung der Ältesten in Frage zu ziehen und weiterhin geistige Gemeinschaft mit einer Person zu pflegen […] “ (2. Johannes 10, 11). (Wachtturm, 1.6.1992, Seite 18-19 „Die christliche Freiheit weise gebrauchen“)

Solange jemand ausgeschlossen oder kein Teil der Versammlung ist, weil er die Gemeinschaft verlassen hat, sollten wir die Anweisung befolgen, „keinen Umgang mehr mit jemandem zu haben, der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen“ (1. Korinther 5:11). […] Die Ältesten werden weiterhin Hirtenbesuche bei den christlichen Familienmitgliedern machen, und auch wir mögen sie besuchen können, ohne mit dem Ausgeschlossenen etwas zu tun zu haben. Wenn der Ausgeschlossene zufällig an die Tür kommt oder sich am Telefon meldet, können wir einfach nach dem christlichen Verwandten fragen, den wir sprechen möchten.(Wachtturm, 15.04.1991, Seite 24 „Heute Gottes Barmherzigkeit nachahmen“)

Von der Christenversammlung abgeschnitten zu werden bedeutet nicht den sofortigen Tod. Daher bleiben die Familienbande bestehen. Ein Mann, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, könnte somit immer noch bei seiner christlichen Frau und seinen treuen Kindern wohnen. Aus Achtung vor Gottes Urteilssprüchen und der Maßnahme der Versammlung werden die Frau und die Kinder anerkennen, daß er durch seine Handlungsweise die geistigen Bande, die früher bestanden, gelöst hat. Da aber durch seinen Gemeinschaftsentzug nicht die Blutsverwandtschaft oder die ehelichen Bande aufgehoben wurden, könnten der normale Umgang und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie weiterbestehen. Anders verhält es sich, wenn einem Verwandten, der außerhalb des engsten Familienkreises lebt, das heißt nicht in derselben Wohnung, die Gemeinschaft entzogen worden ist oder er die Gemeinschaft verlassen hat. Höchstwahrscheinlich ist es möglich, so gut wie gar keinen Kontakt mit diesem Verwandten zu haben. (Wachtturm, 15.04.1988, Seite 28 „Zucht, die eine friedsame Frucht eintragen kann“)

Viel Gutes kann auch durch christliche Gemeinschaft bewirkt werden. Manchmal kommt sich ein Christ, dessen Ehepartner ausgeschlossen worden ist, isoliert vor. Wie bereits erwähnt, hat der ausgeschlossene Ehepartner bewiesen, daß er kein wünschenswerter Umgang ist. Und wir müssen aufpassen, daß wir nicht in die Lage kommen, mit ihm Gemeinschaft zu haben, weil wir den christlichen Ehepartner besuchen oder ihm helfen wollen. Vielleicht kann man einen Besuch machen, wenn man weiß, daß der Ausgeschlossene nicht zu Hause ist.“ (Wachtturm, 01.04.1983, Seite 31 „Fragen von Lesern“)

Ja, die Bibel gebietet Christen, keinen Umgang oder keine Gemeinschaft mit einer Person zu pflegen, die aus der Versammlung ausgeschlossen worden ist. Jehovas Zeugen sprechen daher passenderweise von einem „Gemeinschaftsentzug“, wenn ein reueloser Missetäter ausgeschlossen und anschließend von ihnen gemieden wird. Daß sie mit einem Ausgeschlossenen weder auf geistiger noch auf gesellschaftlicher Ebene Gemeinschaft haben wollen, verrät Loyalität gegenüber den Maßstäben Gottes und Gehorsam gegenüber seinem in 1. Korinther 5:11, 13 aufgezeichneten Gebot. […] Der Apostel, der diese weisen und warnenden Worte äußerte, war mit Jesus eng verbunden und wußte, was Christus über das Grüßen gesagt hatte. Er kannte auch den damals üblichen Gruß „Friede“. Einem Ausgeschlossenen, der versucht, für seine abtrünnigen Gedanken zu werben oder sie zu rechtfertigen, oder der seinen gottlosen Lebenswandel fortsetzt, wünschen wir im Unterschied zu einem persönlichen „Feind“ oder einer weltlichen Autoritätsperson, die zu Christen gegnerisch eingestellt ist, bestimmt keinen „Frieden“ (1. Tim. 2:1, 2). Und wir wissen im Laufe der Zeit aus eigener Erfahrung, daß ein einfacher Gruß der erste Schritt zu einer Unterhaltung und vielleicht sogar zu einer Freundschaft sein kann. Möchten wir bei einem Ausgeschlossenen diesen ersten Schritt tun?“ (Wachtturm, 15.12.1981, Seite 24 „Die rechte Ansicht über den Gemeinschaftsentzug“)

Wir haben also nun aus der Bibel selbst gesehen, wie sich ein treuer Christ einem Ausgeschlossenen gegenüber grundsätzlich verhalten sollte: Er sollte keinen Umgang mit ihm haben, ja nicht einmal mit ihm sprechen. Was aber, wenn der Ausgeschlossene ein Verwandter ist. […] Wir müssen die Tatsache deutlich herausstellen, daß der Ausgeschlossene selbst schuld ist, wenn er die Gesellschaft seiner christlichen Verwandten nicht mehr genießen kann und sie ihn scheinbar schlecht behandeln. Sie halten sich dabei an Grundsätze, und zwar an hohe Grundsätze: an Gottes Grundsätze. Der Ausgeschlossene ist an seiner Lage selbst schuld, er hat sich selbst darein gebracht. Nun muß er die Konsequenzen auch tragen.“ (Wachtturm, 01.05.1971, Seite 287 „Fragen von Lesern)

Der Ausgeschlossene mag ein Verwandter oder ein guter Freund sein. Vielleicht hat er auch, seitdem er ausgeschlossen ist, gewisse Anzeichen von Reue gezeigt. Wäre es in diesem Falle richtig, für ihn zu beten? Ein Christ, der Jehova und seinen Vorkehrungen gegenüber loyal ist, würde es nicht tun. Er könnte indes aus den Worten Jehovas Trost schöpfen: „Ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern daß der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe!“ — Hes. 33:11.“ (Wachtturm, 15.09.1971, Seite 576 „Fragen von Lesern“)

Wie passen die Aussagen von Jehovas Zeugen zusammen, wenn sie öffentlich dafür stehen, dass sie durch die Anwendung der Bibel keine Familien zerstören, jedoch der Umgang, ja sogar der Gruß zu Freunden, Verwandten und auch die engsten Familienangehörigen untersagt ist – man sogar nicht einmal für diese beten darf, obwohl diese schon – nach Ansicht der Glaubensgemeinschaft –  Anzeichen von Reue gezeigt haben? Wie passt dies mit der Liebe in der Form von Agápe zusammen sowie der reinen Lehre Jesus Christus, des Sohnes Gottes, der gemäß Matthäus 5:43-48 lehrte, sogar für seine Feinde zu beten und so wie der himmlische Vater, keinen Unterschied zwischen Gerechten und Ungerechten zu machen? Wie hat sich Jesus Christus, gegenüber den damaligen Abtrünnigen des Volkes YHWH’s, den Pharisäern, die direkt gegen Gottes Vorsatz und seinen Sohn gearbeitet haben, verhalten? Er betete öffentlich für seine Feinde, die, die ihn umgebracht haben, mit den Worten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23:34). Jesus lehrte nicht nur die wahre Form von Agápe sondern er setzte seine Lehren auch in die Tat um. Kann man dies auch von Jehovas Zeugen behaupten, die jeglichen Kontakt konsequent abbrechen und sogar verbieten für die Seinigen, die Reue gezeigt haben und Anbeter YHWH’s sind, beten zu dürfen? Sicherlich nicht!

Probleme wird ein Partner Zeuge Jehovas wird Jehovas Zeugen Wahrheiten jetzt! Kontaktverbot und Isolation - die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Kommt es zu Problemen, wenn ein Partner Zeuge Jehovas wird?

Zugegeben: Manchmal schon. Gemäß einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Sofres von 1998 gab es in einer von zwanzig Ehen, bei denen einer der Partner Zeuge Jehovas wurde, deswegen ernste Eheprobleme. […] Die Frage, ob Jehovas Zeugen Familien zerstören, wurde sogar vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verhandelt. In dem Urteil hieß es, dass Konflikte oft entstehen, weil sich Familienmitglieder, die keine Zeugen Jehovas sind, weigern, „die Freiheit ihres religiösen Verwandten zu akzeptieren und zu respektieren, sich zu seiner Religion zu bekennen und sie auszuüben“. Das Gericht merkte an: „Diese Problematik findet man bei interreligiösen Ehen oft; Zeugen Jehovas sind davon nicht ausgenommen.“ Aber selbst wenn Zeugen Jehovas mit religiöser Intoleranz konfrontiert werden, folgen sie dem biblischen Rat: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. … Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden“ (Römer 12:17, 18).

Zeugen Jehovas verlangen öffentlich auf ihrer offiziellen Seite religiöse Toleranz, ebenfalls sagen sie von sich aus mit allen Menschen Frieden zu halten. So verzerren sie die Realität, denn oftmals sind es nicht Menschen, die nicht den gleichen Glauben teilen und intolerant gegenüber ihnen sind, sondern es sind vielmehr die falsch angewandten Lehren aus der Bibel, der völlige Entzug des sozialen Kontaktes von Jehovas Zeugen, der absolut Intolerant die Menschen behandelt. Auch wenn sich ein Diener YHWH’s, ein Nachfolger Jesus Christus, sich aus biblischen Gründen von der Religionsgemeinschaft distanziert, hat dieser nicht mehr – nach eigenen Zitaten aus den Publikationen – mit Toleranz und Liebe seitens Jehovas Zeugen zu rechnen. Selbst die eigenen Familienangehörige dürfen mit so einem Menschen nicht in Kontakt treten; andernfalls würden diese die Loyalität gegenüber der Organisation mit Füßen treten und müssten mit Konsequenzen seitens einer eventuellen Exkommunikation, d.h. einen Komitee und ggf. Ausschluss, rechnen. Dabei geht es jedoch nicht um die Berücksichtigung des biblischen Sachverhalts aus 1. Korinther 5:11, sondern richtet sich an alle Diener YHWH’s, die mit einer Lehre der Religionsgemeinschaft nicht konform gehen – dabei ist es gleich, ob diese falsche Lehre die die Glaubensgemeinschaft vertritt durch „Wahrheitssucher“ und der Bibel offen dargelegt und richtig gestellt werden kann. Diener YHWH’s, die aus biblisch geschultem Gewissen richtig gehandelt haben, und der Aufforderung Jesus nachgekommen sind, kein Teil von Babylon mehr zu sein, werden vollständig von der Familie sozial isoliert. Doch Angesichts der Tatsachen und des falsch angewandten, biblischen Sachverhalts, und entgegen gesetzt den Lehren Jesus Christus, sehen sich Jehovas Zeugen immer noch als die wahren Nachfolger an. Wie kann das möglich sein? Könnte man sich denn vorstellen, dass auch Jesus so gehandelt hätte?

Wie können wir als wahre Christen nun die Halbwahrheiten oder gar Lügen betrachten, die Jehovas Zeugen deutlich auf ihrer Homepage vertreten? Die eigenen Publikationen von Jehovas Zeugen sagen selbst dazu:

Wer ein Doppelleben führt, ist eigentlich ein Falschspieler, ein Betrüger, ein Heuchler (Psalm 12:2; 2. Timotheus 3:13). Er gleicht Satan, der „immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt“ (2. Korinther 11:14, 15). Auch gleicht er den religiösen Führern, zu denen Jesus sagte: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr getünchten Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 23:27,28). Ein Doppelleben zu führen ist zweifellos ein schwerwiegendes Vergehen gegen Gott. Eine weitere ernst zu nehmende Tatsache ist folgende: Ein heuchlerisches Verhalten kann nicht für immer verborgen bleiben. „Schon durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe zu erkennen, ob sein Tun lauter und gerade ist“, heißt es in der Bibel (Sprüche 20:11; Lukas 12:1-3). Ja, dein Tun, ob gut oder böse, wird schließlich bekannt werden. Und wie die Bibel zeigt, wird Gott Heuchler streng bestrafen (Matthäus 24:51). Gewiß solltest du bestrebt sein, kein Doppelleben zu führen.” (Wachtturm, 1. August 1988, Seite 19)

Wie Jehova, so sind auch seine treuen Zeugen wahrhaftig. Jesus Christus, der hervorragendste Zeuge Jehovas, bekräftigte die Wahrheit durch seine Lehren sowie dadurch, wie er lebte und starb. Er bestätigte das als wahr, was Jehova gesagt und versprochen hat. Folglich war Jesus die Verkörperung der Wahrheit, wie er selbst erklärte (Johannes 14:6; Offenbarung 3:14; 19:10).  Jesus war „voll unverdienter Güte und Wahrheit“, und es war „kein Trug in seinem Mund“ (Johannes 1:14; Jesaja 53:9). Wahre Christen sind wie Jesus, ihr Vorbild, anderen gegenüber ehrlich. Paulus riet Mitchristen: „Jeder von euch [rede] mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören“ (Epheser 4:25). Lange vor ihm hatte der Prophet Sacharja geschrieben: „Redet die Wahrheit miteinander“ (Sacharja 8:16). Christen sind ehrlich oder wahrhaftig, weil sie Gott gefallen möchten. Jehova ist wahrhaftig und weiß, welchen Schaden Lügen anrichten können. Daher erwartet er von seinen Dienern zu Recht, dass sie die Wahrheit sagen.  Für viele scheint das Lügen ein geeignetes Mittel zu sein, um sich bestimmte Vorteile zu sichern. Menschen lügen, um einer Strafe zu entgehen, aus Nützlichkeitserwägungen heraus oder um vor anderen besser dazustehen. Gewohnheitsmäßiges Lügen ist jedoch ein Laster. Außerdem kann kein Lügner Gottes Wohlgefallen erlangen (Offenbarung 21:8, 27; 22:15). Sind wir dagegen für unsere Wahrhaftigkeit bekannt, glauben andere, was wir sagen; sie vertrauen uns. Doch überführte man uns einer einzigen Lüge, würde künftig womöglich die Wahrhaftigkeit aller unserer Aussagen angezweifelt werden.“ (Wachtturm 01.08.2003, Seite 16, „Den Gott der Wahrheit nachahmen“)

Gemäß der eigenen Aussage legt die leitende Körperschaft ein heuchlerisches Verhalten an den Tag, sie gleichen Satan dem Teufel, der ebenfalls auch die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt. Außerdem gleichen sie dadurch den Pharisäern, den damaligen Führern des Volkes YHWH’s, in gleicherweise, weil sie nach außen zwar vor den Menschen als gerecht erscheinen wollen, sie sind jedoch aber voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit! Ein wahrer Christ tut also gut daran, solch ein Fehlverhalten aufzudecken, den Menschen die Wahrheit darüber aufzuzeigen, und Abstand von diesen anti-christlichen Handlungen zu nehmen! Die Schmerzen, die durch einen Gemeinschaftsentzug entstehen durch völlige Isolierung seiner Liebsten ist das Werk Satans, des Teufels, der Leid und Qualen über Nachfolger Christi dadurch im Stande ist zu bringen, aber niemals ist es die vollkommene Liebe YHWH’s, die diese Missstände hervorgebracht hat! Ist durch die kommende Gesetzgebung der leitenden Körperschaft wirklich YHWH’s Wille auf der Erde allein geschehen, oder nicht vielmehr der Wille des Teufels, dem Widersacher Gottes?

Das Gleichnis des barmherzigen Samariters

Um zu symbolisieren, dass wahrer Liebe keine Grenzen beinhaltet, führte Jesus das Gleichnis des barmherzigen Samariters ein und zeigte damit deutlich, wie sich auch wahre Christen zu verhalten haben, die die vollkommene Liebe YHWH’s in ihrem Leben widerspiegeln wollen:

Da aber der Mann beweisen wollte, daß er gerecht sei, sagte er zu Jesus: „Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster?“ In Erwiderung sagte Jesus:Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jẹricho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auszogen und ihm auch Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot zurückließen. Nun traf es sich, daß ein gewisser Priester jenen Weg hinabging, doch als er ihn sah, ging er auf der entgegengesetzten Seite vorüber. Ebenso ging auch ein Levịt, als er an die Stelle hinabkam und ihn sah, auf der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein gewisser Samarịter, der des Weges zog, kam zu ihm, und als er ihn sah, wurde er von Mitleid bewegt. Und er trat an ihn heran und verband ihm seine Wunden, wobei er Öl und Wein auf sie goß. Dann hob er ihn auf sein eigenes Tier und brachte ihn in eine Herberge und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag zog er zwei Denạre heraus, gab sie dem Herbergswirt und sprach: ‚Sorge für ihn, und was immer du darüber ausgibst, will ich dir zurückzahlen, wenn ich hierher zurückkomme.‘ Wer von diesen dreien hat sich, wie es dir scheint, als Nächster des Mannes erwiesen, der unter die Räuber fiel?“ Er sagte: „Derjenige, der ihm gegenüber barmherzig handelte.“ Darauf sprach Jesus zu ihm: „Geh hin, und handle selbst ebenso.““ (Lukas 10:29-37)

Dass Jesus die Straße „von Jerusalem nach Jericho“ anführte, ist bemerkenswert, denn gemäß der Erzählung kam zuerst ein Priester und dann ein Levit auf dieser Straße vorbei – keiner von beiden blieb stehen, um dem Opfer zu helfen (Lukas 10:31, 32). Die Priester dienten im Tempel in Jerusalem, und die Leviten unterstützten sie dabei. Viele Priester und Leviten wohnten in Jericho, wenn sie nicht im Tempel tätig waren, denn Jericho war nur 23 Kilometer von Jerusalem entfernt. Es kam also zweifellos vor, dass sie auf dieser Straße unterwegs waren. Beachten wir auch, dass der Priester und der Levit „von Jerusalem“, also vom Tempel, kamen und somit auf dem Heimweg waren. Folglich konnte niemand die Gleichgültigkeit der beiden Männer mit dem Argument rechtfertigen, sie wollten mit dem Verletzten deshalb nichts zu tun haben, weil sie ihn für tot hielten und sie durch die Berührung einer Leiche vorübergehend für den Tempeldienst untauglich geworden wären (3. Mose 21:1; 4. Mose 19:11, 16). Sowohl YHWH’s Gerechtigkeit als auch seine Barmherzigkeit und Liebe werden durch Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter veranschaulicht. Dadurch, dass der Samariter selbstlos einem verletzten Mann half, den er nicht einmal kannte, sogar offensichtlich ein Jude war – Juden und Samariter waren verfeindet – tat er etwas, was richtig, gerecht, barmherzig und voller Nächstenliebe war.

In Anbetracht dieses Gleichnisses könnten die Fragen entstehen: Haben sich Jehovas Zeugen wie der barmherzige Samariter verhalten, wenn sie Menschen – die ihre Hilfe brauchen – durch einen Ausschluss alle sozialen Kontakte wegnehmen, sie von der Gemeinschaft völlig isolieren und sie nicht weiter beachten; weder sie grüßen, nicht einmal für sie beten? Verhalten sich Jehovas Zeugen wie der barmherzige Samariter, erfüllen die wahre Nächstenliebe, selbst zu ihren Feinden, wenn sie treue Diener YHWH’s geistig steinigen, den völligen Umgang zur Familie und Freunden verbieten, sodass viele psychisch krank geworden sind und in einigen Fällen sogar Suizid begangen haben? Nein, sicherlich nicht! Und doch haben es treue Nachfolger Christi geschafft, über den Schmerz seitens der Religionsgemeinschaft und ihren Folgen hinwegsehen zu können, indem sie sich auch daran erinnern, was Jesus sie lehrte: „Glücklich seid ihr, wann immer die Menschen euch hassen und wann immer sie euch ausschließen und euch schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tag, und hüpft; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso pflegten ihre Vorväter den Propheten zu tun.“ (Lukas 6:22, 23)

Ein falsch angewandtes Beispiel von christlicher Reue

Um die Wirksamkeit von soziale Isolierung und das völlige Verbot, Umgang mit Ausgeschlossen zu haben, seien es beste Freunde, Verwandte, oder der engste Familienkreis, zu demonstrieren, können wir im Wachtturm von 15. April 2012 auf Seite 12 folgendes Lebensereignis nachlesen:

Was aber, wenn wir mit jemand, der ausgeschlossen werden musste, verwandt oder eng befreundet sind? Dann steht jetzt unsere Treue auf dem Prüfstand, und zwar nicht gegenüber dieser Person, sondern gegenüber unserem Gott. Jehova schaut nun darauf, ob wir uns an sein Gebot halten, keinen Kontakt mehr mit jemandem zu haben, der ausgeschlossen ist. (Lies 1. Korinther 5:11-13.) Hält sich eine Familie treu an Jehovas Anweisung, nicht mit ausgeschlossenen Verwandten zu verkehren, kann das viel Gutes bewirken, wie folgendes Beispiel zeigt. Ein junger Mann war über 10 Jahre lang ausgeschlossen. In dieser Zeit hatten sein Vater, seine Mutter und seine vier Brüder „keinen Umgang mehr“ mit ihm. Manchmal versuchte er, sich ihnen anzuschließen, wenn sie etwas unternahmen, aber jeder in der Familie vermied lobenswerterweise konsequent jeden Kontakt mit ihm. Nach seiner Wiederaufnahme erklärte er, er habe die Gemeinschaft mit seiner Familie sehr vermisst, vor allem wenn er abends allein in seiner Wohnung gewesen sei. Aber, so räumte er ein, hätten seine Angehörigen auch nur hin und wieder Umgang mit ihm gehabt, hätte ihm das genügt. Da jedoch keiner aus seiner Familie auf ihn zuging, um sich mit ihm auszutauschen, war der starke Wunsch, wieder mit ihnen zusammen zu sein, eines der Motive dafür, seine Freundschaft mit Jehova zu reparieren. Gibt einem das nicht zu denken, falls man je versucht sein sollte, sich über Jehovas Gebot hinwegzusetzen und mit ausgeschlossenen Angehörigen Umgang zu haben?(Wachtturm, 15.04.2012, Seite 12 „Verrat — Ein bedrohliches Zeichen der Zeit“)

Betrachten wir einmal das Motiv dieses jungen Mannes, warum er, nachdem er 10 Jahre lang völlig von der Familie isoliert leben musste, weil die eigene Familie keinen Kontakt zu ihm wollte und haben durfte, wieder in die Gemeinschaft von Jehovas Zeugen aufgenommen werden wollte. War es wirklich die Reue, weil er ein biblisches Gebot nicht eingehalten hatte, das ihn bewegte wieder Kontakt zur Versammlung aufzunehmen, oder nicht einfach der menschliche Wunsch, wieder mit seinen Angehörigen, Freunden, seiner engsten Familie reden zu dürfen und sozialen Umgang zu pflegen? Diesem Menschen wurde dadurch keineswegs geholfen eine enge Verbindung zu seinem Schöpfer aufzubauen, es wurden ihm lediglich geistige Schmerzen aufgrund von Isolierung über Jahre hinzugefügt, eine unchristliche Verhaltensweise gegenüber dieses Menschen ausgeübt, indem man ihm die Menschen, die er liebte, wegnahm, auf das er diesem Druck im Laufe der Jahre erlag und wieder die religiöse Gemeinschaft angefangen hat zu pflegen, von der er sich offensichtlich viele Jahre über distanzieren konnte! Ist dies jedoch die richtige Verhaltensweise eines echten Christen gewesen, die die Familie ausgeübt hat, die in der Pflicht stehen, ihre Feinde zu lieben, und denen Gutes zu tun, die einen hassen? Wurde in diesem Beispiel wirklich den Lehren Jesus nachgefolgt und die seltene Form von Liebe Namens Agápe angewandt, die nur wahre Christen an den Tag legen können, weil sie sich durch den Geist YHWH’s leiten lassen? Nein, niemals! Ein Wort passt am besten auf das Verhalten einer Familie, die von der leitenden Körperschaft dazu angestiftet worden sind, jeden Kontakt mit ausgeschlossenen Angehörigen zu meiden: Erpressung! Jehovas Zeugen wurde glaubhaft gemacht, ein Mensch fühle sich, im Laufe von vielen Jahren, wieder zu der Organisation hingezogen, wenn er völlig von seinem sozialen Umfeld isoliert wurde – doch das ist ein gewaltiger Logikfehler. Kein Mensch geht freiwillig oder gerne zu einer Gemeinschaft zurück, in der er unchristlich und lieblos behandelt wurde. Viele berichten sinngemäß: „Würde mich die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas nach meinem Ausschluss wie einen Menschen behandeln, christlich, so wie Jesus es gebot, dann wäre ich bereits wieder ein Teil der Gemeinschaft. Da sie aber ein anti-christliches Verhalten an den Tag legen, mich regelrecht schlimmer als den Teufel behandeln, gibt es für mich keinen Grund wieder zurück zu kehren“. Die Wenigen jedoch, die dieses starke und christlich geschulte Gewissen und die psychische Stärke nicht besitzen, werden mit den Jahren von ihrem völlig normalen Wunsch heimgesucht, wieder Kontakt mit der Familie haben zu dürfen. Wenn dieser dann sich entschließt zu einer Gemeinschaft gehören zu wollen, die er eigentlich aufgrund ihres Verhaltens zu hassen gelernt hat, dann nicht, weil er YHWH wieder zu lieben gelernt hat, oder Reue zeigt und einen Fehler einsieht, den er mal begangen haben möge, sondern vielmehr aus den durch unchristliches Verhalten resultierenden Schmerzen, die die Wachtturm-Organisation ihm und seiner Familie angetan hat, sie geistig vergewaltigte über viele Jahre hinweg!

Kann man das Joch, das die Wachtturm-Organisation dem jungen Mann und seiner Familie auferlegt hat, wirklich als eine Erquickung betrachten? War diese falsche Umsetzung der biblischen Wahrheit das sanfte Joch wovon Jesus sprach? Nein, das war es mit Sicherheit nicht, denn Christus lehrte deutlich „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11:29, 30).

Die soziale und emotionelle Bindung zur Familie ist ein natürliches Menschenrecht, das durch das Kontaktverbot durch Jehovas Zeugen absolut gespalten wird. Täglich werben Jehovas Zeugen in ihren öffentlichen Publikationen für Familien- und Kinderfreundlichkeit, und dass ein intaktes Familienleben wichtig und förderlich für das seelische und körperliche Gleichgewicht sei; doch dieses Interesse besteht nur solange an der Familie, solange diese mit den Lehren der Organisation, der leitenden Körperschaft, mithält – andernfalls sind diese schnell vergessen! Sie schreiben über die Liebe innerhalb der Familie:

Liebe“, so die Bibel, „ist ein vollkommenes Band der Einheit“ (Kolosser 3:14). Die Liebe, wie die Bibel sie beschreibt, ist mehr als nur ein Gefühl. Liebe definiert sich aus dem Verhalten: wozu sie motiviert und was sie ausschließt (1. Korinther 13:4-8). In der Familie erfordert Liebe, dass jeder jeden würdevoll, respektvoll und freundlich behandelt. Sie erfordert, dass man Gottes Ansicht über jedes Familienmitglied teilt und sich entsprechend verhält. Er hat jedem eine ehrbare und wichtige Rolle zugedacht.“ (Erwachet! 10.2007, Seite 11, „Macht eure Familie zu einem Hort der Sicherheit“)

Ist jedoch diese Liebe, die ein vollkommenes Band der Einheit ist, wirklich gewährleistet, die „Familie ein Hort der Sicherheit, wenn die eigene Familie keine sozialen Kontakte mit Ausgeschlossenen, oder Dienern YHWH’s, die die Organisation verlassen haben, haben darf, diesen verboten wird mit einem solchen zu reden, zu grüßen, nicht einmal für diesen zu beten? Es ist zeitgleich eine Halbwahrheit, ja sogar eine direkte Lüge und Gotteslästerung, wenn die Publikation von Jehovas Zeugen zwei völlig verschiedene Lehrmeinungen aufbaut:

Die Bibel macht einen deutlichen Unterschied zwischen wahren und unwahren Glaubenslehren. Dennoch lässt Gott jedem Menschen Entscheidungsfreiheit (5. Mose 30:19, 20). Niemand sollte zu religiösen Handlungen gezwungen werden, die er für unvertretbar hält. Und niemand sollte gezwungen werden, sich zwischen seiner Familie und seinem Glauben zu entscheiden. Die Bibel bringt Familien keineswegs auseinander. Sie rät Ehepaaren unterschiedlicher Konfessionen sogar ausdrücklich zusammenzubleiben (1. Korinther 7:12, 13). (Erwachet!, 07.2009, Seite, 28 „Ist es verkehrt, wenn man den Glauben wechselt?“)

Wie sollten wir uns gegenüber einem Ausgeschlossenen verhalten? […] Wir reden mit Ausgeschlossenen nicht über unseren Glauben und haben keinen sozialen Kontakt mit ihnen. Im Wachtturm vom 15. Dezember 1981 hieß es auf Seite 24, dass „ein einfacher Gruß der erste Schritt zu einer Unterhaltung und vielleicht sogar zu einer Freundschaft sein kann. Möchten wir bei einem Ausgeschlossenen diesen ersten Schritt tun?“ Ist es wirklich nötig, den Kontakt völlig abzubrechen? Ja, aus mehreren Gründen. […] Durch den Verlust lieb gewordener Kontakte zu Freunden und zur Familie kommt er womöglich „zur Besinnung“, sieht den Ernst seines Fehlers ein und kehrt zu Jehova zurück (Lukas 15:17).(Bewahrt euch in Gottes Liebe, Seite 207 „Wie man sich gegenüber Ausgeschlossenen verhalten sollte“)

Durch die von der Führung der Zeugen Jehovas angewandte Familienächtung, werden grundlegende Menschenbedürfnisse vollständig bedroht. Diese Religionsführer, die mit solchen menschenverachtenden Lehren die Verordnungen ihrer Macht und Kontrolle demonstrieren sowie ausüben sollten sich dafür hüten, dies im Namen YHWH’s zutun! Die leitende Körperschaft und alle Jehovas Zeugen die ihnen nachfolgen sind nicht durch diese menschenfeindliche Lehren dem Gebot Jesus nachgekommen, wenn er selbst lehrte:

Seid niemandem irgend etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer seinen Mitmenschen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das geschriebene Recht: „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren“ und was immer für ein Gebot es sonst noch gibt, ist in diesem Wort zusammengefaßt, nämlich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu; daher ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ (Römer 13:8-10)

Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen.“ (Lukas 6:31)

Wenn die Liebe dem Nächsten nichts Böses hinzufügt, wie ist es dann zu erklären, dass Dienern YHWH’s, die die Gemeinschaft verlassen haben oder die ausgeschlossen wurden, jegliche Liebe untersagt wird bzw. kein aktiver Zeuge Jehovas diese Liebe mehr an diesem Menschen praktizieren darf? Ist es wirklich Liebe und die Erfüllung des Gesetzes, die Grundbedürfnisse von sozialen Kontakten seitens Freunden, Verwandten, und engstem Familienkreis wegzunehmen, sodass viele durch die Isolierung psychisch krank geworden sind, im schlimmsten Fall sogar Suizid begangen haben? Trägt die leitende Körperschaft, die diese menschenverachtenden Gesetze und Falschinterpretationen aus Gottes Wort ins Leben gerufen haben, die völlige Konsequenz und die gesamte Blutschuld der Opfer? Wie wollen sie dies mit einem reinen Gewissen noch vor Jesus, seinen Lehren, sowie ihrem Schöpfer, YHWH, vereinbaren können?

Die Religionsdiktatur von Jehovas Zeugen ist ein blutiger Pfad, der menschenverachtend im Namen Gottes durchgeführt wird. Unzählige Christen sind Opfer davon, vielen hat es das Leben gekostet. Jedes Jahr werden Aussteiger und Ausgeschlossene durch soziale Isolation bestraft und in den Selbstmord geführt. Wann werden diese organisationsversklavten Menschen erwachen, den Weg Babylons verlassen, bevor Christus die richten wird, die selbst die Nachfolger Jesu zum Tode verurteilt haben?

Halten wir als wahre Diener YHWH’s, als wahre Nachfolger Jesus, einmal persönlich inne, und denken wir über die Worte nach, die uns die Heilige Schrift vermittelt, wenn sie sagt:

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ (1. Korinther 13:13)

Angesichts des biblisches Sachverhalts stellt man sich die Frage: Wieso hat bei Jehovas Zeugen der Glaube und die Hoffnung eine gewichtigere Bedeutung als die Liebe, wenn doch die Liebe die größte Eigenschaft ist? Interessant dazu ist auch der Gedanke, den die Bibel warnend an alle Christen weitergibt, wenn sie eindringlich lehrt:

Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1. Timotheus 5:8)

Ehre deinen Vater und deine Mutter, welches das erste Gebot mit einer Verheißung ist. “ (Epheser 6:2)

Denn Gott hat gesagt: „Du sollst Vater und Mutter ehren“, und: „Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben.“ Ihr aber lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: „Eine Opfergabe soll sein, was dir von mir zusteht“, der braucht seinen Vater nicht zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort aufgehoben um eurer Überlieferung willen. Ihr Heuchler, richtig hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen: „Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ (Matthäus 15:4-9)

Ihr aber behauptet, dass man seinen hilfsbedürftigen Eltern die Unterstützung verweigern darf, wenn man das Geld stattdessen für ›Korban‹ erklärt, das heißt, es Gott gibt. Dann hätte man nicht gegen Gottes Gebot verstoßen. In Wirklichkeit habt ihr damit aber nur erreicht, dass derjenige seinem Vater oder seiner Mutter nicht mehr helfen kann. Ihr setzt also durch eure Vorschriften das Wort Gottes außer Kraft. Und das ist nur ein Beispiel für viele.“ (Markus 15:11-13)

Dadurch, dass Jehovas Zeugen eine Führerschaft über sich erwählt haben, und ihren Menschengeboten folgen, sie keinen Umgang mehr haben mit den ihrigen, die die Gemeinschaft verlassen mussten, weil die Lehren der leitenden Köperschaft nicht mit der Bibel übereinstimmen, haben sie durch die völlige Isolation tatsächlich ihren gesamten christlichen Glauben verleugnet und sind in Gottes Augen schlimmer als ungläubige Menschen! Wie passend doch die Aussagen aus Moses und Jesaja sind, wenn sie sagen: „Sie haben ihrerseits verderblich gehandelt; Sie sind nicht seine [YHWH’s] Kinder, ihre eigene Fehlerhaftigkeit ist es, eine verkehrte und verdrehte Generation; Wehe der sündigen Nation, dem mit Vergehung schwerbeladenen Volk, einer Saat von Übeltätern, verderblich handelnden Söhnen! Sie haben YHWH verlassen, sie haben den Heiligen Israels respektlos behandelt, sie haben sich rückwärts gewandt.“ (5. Mose 32:5; Jesaja 1:4)

Neuzeitlich religiös begründetes Mobbing – ein leuchtendes Beispiel

Neuzeitlich religiös begründetes Mobbing Jehovas Zeugen Wahrheiten jetzt! Kontaktverbot und Isolation - die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Bei einem Kreiskongress der Zeugen Jehovas berichtet ein Ehepaar, wie es jeden Kontakt zu einem seiner Kinder abgebrochen hat, weil dieses vom Glauben der Zeugen Jehovas abgefallen war. Dieser „Gemeinschaftsentzug“ ist eine verordnete Form von Mobbing, die gegen die Menschenrechte verstößt und viele gerade junge Menschen in den Suizid treibt.

Gemeinschaftsentzug ein Ausdruck der Liebe“, ist ein Artikel der Wachtturm-Studienausgabe vom 15. April 2015 übertitelt. Die Gläubigen werden – wieder einmal – angehalten, sich an das Kontaktverbot zu halten.

„Alle in der Versammlung können grundsatztreue Liebe zum Ausdruck bringen, indem sie sich weder mit dem Ausgeschlossenen unterhalten noch mit ihm Umgang haben (1. Kor. 5:11; 2. Joh. 10, 11). Dadurch unterstützen sie die Zuchtmassnahme, die eigentlich von Jehova kommt.

Was in einer Firma einen Ombudsmann auf den Plan ruft, auf dem Schulhof eine Intervention durch eine Präventionsfachfrau zur Folge hätte und in der Verwaltung zu einem handfesten politischen Skandal führte – bei den Zeugen Jehovas gehört das zum gottgefälligen Leben. Das systematische, von oben verordnete Mobben von Mitgliedern: Von Menschen, die sich taufen ließen, meist als Kinder oder Jugendliche, und jetzt YHWH’s Werten gemäß der fälschlichen Interpretation des selbsternannten „treuen und verständigen Sklaven“ nicht mehr entsprechen. Weil sie Sex haben ohne verheiratet zu sein, weil sie rauchen oder ganz einfach nicht mehr an die Lehren der Wachtturm-Organisation glauben. Dann werden Betroffene zwar nicht ausgeschlossen, das wäre in manchen Ländern ungesetzlich, aber sie gelten als freiwillig ausgetreten und werden aus diesem Grund ausgeschlossen.

Immer wieder sind die Geächteten Menschen, die sich dagegen wehren, dass sexuelle Gewalt an Kindern vertuscht, häusliche Gewalt stillgeschwiegen oder Korruption innerhalb der Organisation gedeckt wird. Mit Ausgeschlossenen darf niemand, auch nicht nächste Angehörige oder Freunde sprechen, sie nicht einmal mehr grüssen, oder für sie beten. Manchmal sind die Ausgeschlossenen auch solche, die sich geweigert haben, den Kontakt zu ihren Kindern oder den gebrechlichen Eltern abzubrechen. Menschen, die sich weiterhin mit ihren geächteten Liebsten trafen und dabei nicht heimlich genug vorgingen.

Ausschluss als emotionale Erpressung

Ganz im Sinne der Lehre der Wachtturm-Gesellschaft argumentiert das Ehepaar Sutton in einem kurzen Auftritt bei einem Kreiskongress: Das Kontaktverbot mit dem Kind, das YHWH nicht mehr treu ist, verstehen sie als direkt von YHWH kommend. Vater Robert war bei allen Zweifeln an seiner geistlichen Unterweisung und Kummer um das ausgeschlossene Kind immer klar, dass es YHWH selbst ist, er diese Form von Zucht übt – auch wenn es dann die Eltern und Geschwister waren, die jeden Kontakt abgebrochen haben.

Und im Falle der Suttons hat die Zuchtmaßnahme YHWH’s gewirkt, erfahren die Zuhörer: Das Kind, das durch schlechten Umgang in der „Welt“ vorübergehend vom Glauben abgefallen war, ist wieder zurück im Schoss der Gemeinschaft. Anders als die vielen anderen Kinder, Väter, Mütter und Geschwister der Zuhörer, mit denen diese seit Jahren keinen Kontakt mehr haben oder nur heimlich.

Das Kind der Suttons kam schließlich zurück, weil ihm die Familie fehlte, wie die Mutter rundheraus zugibt. Sie nennt nicht etwa Einsicht oder Umkehr als Motiv oder die Liebe zu YHWH und seinen Grundsätzen, sondern das Leiden am fehlenden Kontakt. Ob ihr Kind dafür seine große Liebe geopfert hat, seine Zweifel künftig einfach für sich behält – zu all dem äußern sich die Eltern nicht. Sie sagen vielmehr, wie es war: Das Kind wurde so lange von der eigenen Familie geächtet und emotional erpresst, bis es das nicht mehr ausgehalten hat. (Video)

 

Die wahre Bedeutung von Abtrünnigkeit

Das Bild, welches das Wort Gottes vermittelt, bezeichnet einen Abtrünnigen als einen Menschen, der sich nach der Taufe und Hingabe zu Gott, von dem christlichen Lebensweg distanziert hat und gegen Gott und seinen Sohn arbeitet. Das griechische Urwort „apostasía“, das für „Abtrünnigkeit“ bzw. „Abfall“ steht, stammt von dem Verb „aphístēmi“, das wörtlich „von etwas abstehen“ bedeutet. Das Substantiv heißt ebenfalls auch „Abtrünnigkeit“,  bzw. „Abtreten“, „Aufstand“ oder „Rebellion“ (Apostelgeschichte 21:21). Im klassischen Griechisch bezeichnete dieses Wort den politischen Abfall, und in diesem Sinne wurde das Verb in Apostelgeschichte 5:37 dafür verwandt, dass man Jesus Nachfolger „hinter sich herzog“ um auf einem unchristlichen Lebensweg zu wandeln, d.h. apéstēse, und ist eine Form von aphístēmi, das mit dem Wort chanéph verwandt ist, „dem rechten Verhältnis zu Gott entfremdet sein“ oder „entweihen“, „zum Abfall bringen“. In der Septuaginta ist der Ausdruck auf Rebellion angewandt, d. h. einen Menschen von dem wahren Gott, YHWH bzw. auch Christus Jesus, wegzuziehen. In den Christlichen Griechischen Schriften bedeutet dieses Wort hauptsächlich den religiösen Abfall, das völlige Distanzieren von der wahrheitsgemäßen Sache Gottes, von seiner Anbetung, und das völlige Abtreten als Diener Gottes, also eine Abkehr von dem, wozu man sich vorher bekannt hat, und das vollständige Aufgeben von Grundsätzen oder Glaubensansichten, den Lehren Gottes, sowie seinem heiligen Wort.

Das Wort der Abtrünnigkeit wird seitens der Wachtturm-Gesellschaft dahingehend buchstäblich vergewaltigt! Aus ihrer Sicht ist jeder Mensch ein Abtrünniger, der aus eigener Überzeugung die Organisation verlässt weil er erkannt hat, dass die Lehren der leitenden Körperschaft im Widerspruch zu den Lehren Jesus Christus, dem Worte Gottes stehen. Sie machen keinen Unterschied dabei, ob dieser noch ein Leben – außerhalb von Jehovas Zeugen – in Gottergebenheit an der Seite Christi führt oder nicht. Sie machen keinen Unterschied dabei, ob dieser Christ wirklich noch ein inniges Verhältnis zu seinem Schöpfer täglich aufrecht erhält und nach den Lehren Jesus Christus lebt oder nicht. Eine geistige Gemeinschaft, die aus falschen Lehren besteht, da sie sich selbst dadurch zum geistigen Babylon gemacht hat, zu verlassen, ist weder abtrünnig noch hat dies etwas mit christlichen Abfall zu tun; dies ist keine Abwendung des wahren Glaubens. Dieser Christ und Nachfolger Jesus wird sogar dazu ermuntert die Lehren seitens einer Religionsgemeinschaft zu prüfen und nach eingehender Prüfung die christlich richtigen Schritte zu gehen – dies bedeutet Abstand von falschen Religionen zu nehmen und aus ihr hinaus zu gehen (1. Johannes 4:1; Apostelgeschichte 17:11; Offenbarung 18:4,5). Die Worte, die auch Jehovas Zeugen gerne immer wieder gebrauchen, beschreiben 1. Johannes 2:18, 19 nicht einen Menschen, der eine Organisation und seine falschen Lehren verlässt, sondern er beschreibt die völlige Abwendung vom wahren Christentum, wodurch sich dieser selbst zu einem Anti-Christ machen würde. Können wir 1. Johannes 2:18, 19 auf alle Anbeter YHWH’s anwenden, die aus freien Stücken eine menschliche Organisation verlassen haben, weil sie durch den heiligen Geist erkannt haben, dass die Lehren im Widerspruch mit den Lehren Gottes stehen? Nein, natürlich nicht!

Die Wachtturm-Gesellschaft und ihr Hass zu sogenannten „Abtrünnigen“

Immer wieder findet auf Kongressen, in Vorträgen und Publikation eine regelrechte Hasspredigt gegen Diener YHWH’s und Nachfolgern Christus Jesus statt, die nach biblisch geschultem Gewissen, christlich gesehen richtig gehandelt haben und Abstand von den unchristlichen Lehren der leitenden Körperschaft vornahmen. Diese Diffamierung Andersdenkender kann man in unzähligen Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft finden. In ihrem Denken ist ein Abtrünniger eigentlich des Todes würdig. Das zeigt folgendes Zitat aus dem Wachtturm vom 15.01.1953:

Wachtturm vom 15.01.1953 Abtrünnige töten Jehovas Zeugen Wahrheiten jetzt! Kontaktverbot und Isolation - die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

„Das Gesetz des Landes und das durch Christus kommende Gesetz Gottes verbieten es uns, Abtrünnige zu töten, selbst wenn es eigene Familienangehörige nach dem Fleische wären. Indes verlangt Gottes Gesetz von uns, dass wir die Tatsache, dass ihnen die Gemeinschaft seiner Versammlung entzogen wurde, anerkennen. Dies sollte geschehen ungeachtet des Umstandes, dass das Gesetz des Landes, in dem wir leben, von uns fordert, zufolge einer gewissen natürlichen Verpflichtung mit solch Abtrünnigen unter demselben Dache zu wohnen und Umgang mit ihnen zu haben. […] Der Irrende wird zwar nicht getötet, doch sein Gemeinschaftsentzug wird von allen in der Versammlung respektiert.(Wachtturm, 15. Januar 1953, Seite 63; siehe 1963)

Die Wachtturm-Gesellschaft geht soweit offen zum Hass aufzurufen:

Zu Abtrünnigen sollten wir so eingestellt sein wie David, der erklärte: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen? Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß. Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden“ (Psalm 139:21, 22). Abtrünnige machen heute gemeinsame Sache mit dem „Menschen der Gesetzlosigkeit“, der Geistlichkeit der Christenheit (2. Thessalonicher 2:3). Als loyale Zeugen Jehovas haben wir daher absolut nichts mit ihnen gemein.(Der Wachtturm, 17.07.1992)

Um zu hassen, was böse ist, muss ein Christ [den Ausgeschlossenen] hassen.(The Watchtower, 15. Juli 1961, Seite 420)

Weißt du aber auch, wie man haßt? Diese harten Worte bringen den gottgefälligen Haß zum Ausdruck, den auch du empfinden mußt, wenn du Gott gefallen möchtest. Haß ruft in uns Abscheu hervor. Etwas, was man haßt, ist einem zuwider, man ekelt sich davor, man kann es nicht ausstehen. [Folgender Satz ist nur in der englischen Watchtower-Ausgabe enthalten:] […] Man hasst ausgeschlossene Zeugen Jehovas in dem Sinne, wie man Gift oder einer giftigen Schlange aus dem Weg geht. (Wachtturm, 15.01.1975, Seite 442)

Was wollen sie bewirken?… Sie sind wie „raubgierige Wölfe“ — darauf aus, die zutraulichen „Schafe“ in der Versammlung zu verschlingen, ihren Glauben zu zerstören und sie von der Wahrheit wegzulocken. […] Wie gehen falsche Lehrer vor? Auf sehr hinterlistige Weise. Abtrünnige schleusen „unauffällig“ schädliches Gedankengut ein, „schmuggeln“ ihre verkehrten Ansichten also heimlich, still und leise in die Versammlung. Und wie Betrüger, die mit geschickt gefälschten Dokumenten arbeiten, so versuchen Abtrünnige, anderen „verfälschte Worte“, also irreführende Argumente, unterzuschieben, um ihnen ihre verkehrten Ansichten als „echt“ zu verkaufen. Sie verbreiten „trügerische Lehren“ und „verdrehen“ die Schriften zu ihren Gunsten. Abtrünnige haben nicht das geringste Interesse daran, dass es uns gut geht. Ihnen zu folgen würde uns nur vom Weg zum ewigen Leben abbringen. […] Über Abtrünnige sagt die Bibel, dass sie „geistig krank“ sind und andere mit ihrem treulosen Gedankengut infizieren wollen.(Wachtturm vom 15.07.2011, „Wirst du auf Jehovas deutliche Warnungen hören?“

Dass die leitende Körperschaft, das neuzeitliche Pharisäertum, alle Diener YHWH’s hasst, die ihre menschliche Organisation verlassen haben, wird deutlich mit den Worten, da sie dazu auffordern dass alle Zeugen Jehovas diese Menschen ebenfalls zu hassen haben. Diese würden, wenn es denn das Gesetz des Landes zuließe, Tausende von treuen Nachfolgern Jesus steinigen bzw. umbringen, töten lassen. Der fast schon bedauernde Zusatz, dass das Verbot auch bei Blutsverwandtschaft gilt zeigt ein öffentliches Schüren von Mordlust an. Der wörtliche Satz „Der Irrende wird zwar nicht getötet, doch sein Gemeinschaftsentzug wird von allen in der Versammlung respektiert“ spricht Bände! Dies erinnert stark an das damalige Pharisäertum in Jesus Tagen, die ebenfalls dazu aufforderten Juden aus dem Volk YHWH’s zu töten:

Jesus aber ging an den Ölberg. Bei Tagesanbruch jedoch fand er sich wieder im Tempel ein, und das ganze Volk begann zu ihm zu kommen, und er setzte sich nieder und begann sie zu lehren. Nun brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war, und sie stellten sie in ihre Mitte, und sie sagten zu ihm: „Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Im GESETZ schrieb uns Moses vor, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du nun dazu?“ Natürlich sagten sie das, um ihn auf die Probe zu stellen, damit sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten. Jesus aber beugte sich nieder und begann mit seinem Finger auf die Erde zu schreiben. Als sie aber dabei beharrten, ihn zu befragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ Und sich wieder vornüberbeugend, schrieb er weiter auf die Erde. Diejenigen aber, die das hörten, begannen hinauszugehen, einer nach dem anderen, angefangen bei den älteren Männern, und er wurde allein zurückgelassen mit der Frau, die in ihrer Mitte war. Sich aufrichtend, sagte Jesus zu ihr: „Frau, wo sind sie? Hat dich keiner verurteilt?“ Sie sagte: „Keiner, Herr.“ Jesus sprach: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin; treibe von nun an nicht mehr Sünde.““ (Johannes 8:1-11)

Da durch die Gesetzeslage des Landes der leitenden Körperschaft die Hände gebunden sind, diese Menschen, aufgrund ihres Hasses, zu töten, veränderten sie die Lehren der Bibel so, dass daraus eine falsche Sichtweise aus Gottes Wort entsteht. Durch die völlige Isolation gleicht ein Gemeinschaftsentzug als geistiger Tod. Dieser hat keinen Anteil mehr an seinem Umfeld, Freunden oder der Familie. Da er kein Teil der Gemeinschaft ist, und die Versammlung als rettende Arche gesehen wird, ist diesem Anbeter YHWH’s fälschlicher Weise indoktriniert, sowie seinem damaligen Umfeld, dass er von Gott vollständig verworfen wurde und damit die Aussicht auf ewiges Leben verloren hätte. Er wird durch einen Ausschluss und die öffentliche Bekanntgabe geistig gesteinigt; die psychischen Folgen sind unermesslich und wesentlich quälender als eine buchstäbliche Steinigung! Jeden wahren Anbeter YHWH’s , der ausgeschlossen wird, schmerzt es, wenn sein gesamtes, ehemaliges Umfeld ihn als jemanden betrachtet, der ein reueloser Sünder ist und YHWH, Jesus Christus, die biblischen Gebote, ja die gesamte Wahrheit vollständig verlassen hätte. Diesem Diener YHWH’s, der nicht reuelos war, wird es vollständig verwehrt, nach öffentlicher Bekanntgabe über den Gemeinschaftsentzug in der Versammlung, das Fehlverhalten, dass in dem Rechtskomitee stattgefunden hat, aufzuklären und richtig zu stellen, da durch die völlige Isolierung diesem verhindert wird, mit Glaubensgeschwistern über die wahren Geschehnisse zu sprechen. Diese Lügen und der widerliche Rufmord haben bei vielen treuen Dienern YHWH’s sogar bis in den Tod geführt, indem sie Suizid als letzten Ausweg sahen! Die menschenverachtende Behandlung hat nichts mit der wahren Liebe zu tun, die Jesus seinen Jüngern lehrte und auch ebenfalls in seinem eigenen Leben ausgelebt hatte, die Aussagen der Wachtturm-Organisation sind der wahre Abfall, es ist durchgehend eine anti-christliche Lehre! Es ist eine wichtige Aussage, und auch ein Haupterkennungsmerkmal eines wahren Diener YHWH’s, dass wir gewalttätige Dinge, egal welche Form diese annehmen, niemals lieben sollten. Warnend sind die Worte aus Psalm 11:5 wenn sie unmissverständlich lehren: „YHWH selbst prüft den Gerechten wie auch den Bösen, und jeden, der Gewalttat liebt, haßt SEINE [YHWH’s] Seele gewiß.“ (Psalm 11:5)

Das die leitende Körperschaft Angst hat, dass sogenannte „Abtrünnige“ Kontakte mit aktiven Zeugen Jehovas innerhalb der Organisation knüpfen könnten, diese zum Erwachen verhelfen würden, zeigen deutlich folgende Zitate aus den Publikationen:

Halten wir uns daher von Abtrünnigen fern und von jedem, der sich als ein Bruder ausgibt, aber Gott entehrt. Darauf müssen wir selbst bei Familienangehörigen achten (1. Kor. 5:11). Es bringt nichts, die Argumente von Abgefallenen oder anderen, die Jehovas Organisation kritisieren, widerlegen zu wollen. Es wäre falsch, ja gefährlich, etwas von ihnen zu lesen, sei es auf Papier oder im Internet. (Lies Jesaja 5:20; Matthäus 7:6.)(Wachtturm, 15.05.2012, Seite 26 „Strahlen wir die Herrlichkeit Jehovas wider?“)

Was wollen sie [die Abtrünnigen] bewirken? Die Organisation, die sie vielleicht einmal liebten, zu verlassen, reicht ihnen nicht. Ihr Ziel ist, wie Paulus erklärte, “die Jünger hinter sich her wegzuziehen”. Achten wir hier auf den bestimmten Artikel: “die Jünger”. Sie ziehen nicht los und machen eigene Jünger; nein, sie wollen die Jünger Christi mitnehmen. Sie sind wie “raubgierige Wölfe” — darauf aus, die zutraulichen “Schafe” in der Versammlung zu verschlingen, ihren Glauben zu zerstören und sie von der Wahrheit wegzulocken. (Mat. 7:15; 2. Tim. 2:18). […]  Wie gehen falsche Lehrer vor? Auf sehr hinterlistige Weise. Abtrünnige schleusen “unauffällig” schädliches Gedankengut ein, “schmuggeln” ihre verkehrten Ansichten also heimlich, still und leise in die Versammlung. Und wie Betrüger, die mit geschickt gefälschten Dokumenten arbeiten, so versuchen Abtrünnige, anderen “verfälschte Worte”, also irreführende Argumente, unterzuschieben, um ihnen ihre verkehrten Ansichten als “echt” zu verkaufen. Sie verbreiten “trügerische Lehren” und “verdrehen” die Schriften zu ihren Gunsten (2. Pet. 2:1, 3, 13; 3:16). Abtrünnige haben nicht das geringste Interesse daran, dass es uns gut geht. Ihnen zu folgen, würde uns nur vom Weg zum ewigen Leben abbringen. […] Was ist denn genau damit gemeint, falsche Lehrer zu “meiden”? Wir würden sie weder in unser Haus aufnehmen noch grüßen. Genauso wenig würden wir ihre Schriften lesen, uns Fernsehsendungen anschauen, in denen sie auftreten, ihre Internetseiten lesen oder Kommentare dazu in ihre Blogs schreiben. […] Egal was falsche Lehrer von sich geben – wir folgen ihnen nicht! Es gibt nicht den geringsten Grund, solche ausgetrockneten Brunnen aufzusuchen, wo man nichts als betrogen und enttäuscht wird.  (Wachtturm, 15.07.2011, „Wirst du auf Jehovas deutliche Warnungen hören?“)

Natürlich ist diese Argumentation völlig unchristlich, und der wahre Grund, warum organisationsversklavte Zeugen Jehovas sich vor sogenannten „Abgefallenen“ bzw. „Abtrünnigen“ hüten sollen, besteht einzig und allein in der Schande seitens der Wachtturm-Organisation, dass Widersprüche, Lügen und unchristliche Taten aufgedeckt werden könnten. Wenn jemand im Besitz der Wahrheit ist, so ist es ihm natürlich ein leichtes die Lügen von Menschen richtig zu stellen, weil die Wahrheit immer gegen die Lüge siegt! So können wir auch in der Bibel nachlesen:

Denn obwohl wir im Fleische wandeln, erfolgt unsere Kriegführung nicht gemäß [dem, was wir im] Fleische [sind]. Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern machtvoll durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen. Denn wir stoßen Vernunftschlüsse und jede Höhe um, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt; und wir nehmen jeden Gedanken gefangen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen; und wir halten uns bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer eigener Gehorsam völlig in die Tat umgesetzt sein wird.“ (2. Korinther 10:3-6)

Wie können Jehovas Zeugen die „geistige Kriegführung“ anwenden, wenn sie vor allen Argumentationen und Beweislagen davonlaufen, entgegengesetzt der christlichen Lehre, dass sie „jeden Gedanken gefangen“ nehmen können und sollen, um ihn „dem Christus gehorsam“ zu machen? An dieser Stelle wird deutlich: Der leitenden Körperschaft von Jehovas Zeugen geht es nicht um die biblische Wahrheit, ja sie fürchten sie sogar so sehr, das sie panische Angst haben, dass andere anhand der biblischen Wahrheit ihre geistige Finsternis, den Zustand in dem sie sich befinden, anderen beweisen könnten, sie ebenfalls die menschliche Organisation verlassen, und die Wachtturm-Organisation Kontrolle- und Machteinbußen ertragen müsste. Auch Jesus hatte keine Angst, hat sich nicht einmal vor Satan, dem Teufel, gefürchtet oder floh vor seiner falschen Argumentationsweise aus der Bibel, wenn Christus alle Lehren aus dem Worte Gottes direkt vor dem Teufel verteidigte und richtig stellte (Lies Matthäus 4:1-11).

Das Richten von Anbetern YHWH’s

Während die leitende Körperschaft von Jehovas Zeugen dazu auffordert in ihren menschlichen Komitees Diener YHWH’s zu richten, eine Lehre die im Widerspruch zu Jesus Geboten steht, warnt uns die Bibel eindringlich, wenn sie sagt:

Hört überdies auf zu richten, und ihr werdet bestimmt nicht gerichtet werden; und hört auf zu verurteilen, und ihr werdet bestimmt nicht verurteilt werden. Fahrt fort freizulassen, und ihr werdet freigelassen werden.“ (Lukas 6:37)

Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen. Warum schaust du also auf den Strohhalm im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‚Erlaube mir, den Strohhalm aus deinem Auge zu ziehen‘, wenn, siehe, ein Balken in deinem eigenen Auge ist? Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, und dann wirst du klar sehen, wie du den Strohhalm aus deines Bruders Auge ziehen kannst.“ (Matthäus 7:1-5)

Warum aber richtest du deinen Bruder? Oder warum blickst du auch auf deinen Bruder hinab? Denn wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen; denn es steht geschrieben: „ ,So wahr ich lebe‘, spricht YHWH, ‚vor mir wird sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott offen anerkennen.‘ “ So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen müssen.“ (Römer 14:10-12)

Du sollst nicht Rache nehmen an den Söhnen deines Volkes noch Groll gegen [sie] hegen; und du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin YHWH.“ (3. Mose 19:18)

Das Richten steht niemanden zu, außer einem, Gott, YHWH, durch Jesus Christus allein! Die Lehre des Christus sagt eindeutig, dass das Richten von Dienern YHWH’s, sei es durch einen Ausschluss oder dadurch, dass man sie als Abtrünnige beschimpft und ihren Namen in Verruf bringt, falsch ist. Jeder Mensch muss selbst vor Gott Rechenschaft ablegen; dies kann kein anderer für ihn tun, und ein menschliches Gericht in Form eines Komitees kann es ebenfalls nicht! Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas setzt sich aber über die warnenden Worte des Herrn hinweg und hat ein unmenschliches Regelwerk ins Leben gerufen, sagt öffentlich in den Publikationen, die Ältesten zur Verfügung steht, anhand welche Taten ein Christ zu richten sei und warum ein Ausschluss – eine geistige Steinigung – notwendig ist. Dies ist anti-christlich und zeigt deutlich, welches geistige Kinder sie sind und wem sie sich zum Vater erwählt haben; Menschen und ihre Menschengebote, aber niemals YHWH, durch seinen Sohn, der Liebe ist und keinen Unterschied zwischen gerechten und ungerechten Menschen macht. Jehovas Zeugen handeln widerrechtlich gegen die Heilige Schrift, wenn sie deutlich lehrt: „Daher gibt es für die, welche mit Christus Jesus in Gemeinschaft sind, keine Verurteilung. Denn das Gesetz des Geistes, der in Gemeinschaft mit Christus Jesus Leben gibt, hat dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes frei gemacht. “ (Römer 8:1, 2)

Viele Jehovas Zeugen verstehen bis heute nicht, dass die Organisation ein bemerkenswertes System aufgebaut hat. Einerseits wird ein gigantisches Predigtwerk forciert, indem Menschen „eingesammelt” werden, zurzeit vermehrt in Osteuropa, Afrika und Asien, so wie bei den anderen nominellen Kirchen auch. Doch gibt es ebenfalls ein gigantisches System der Auslese, um nicht zu sagen der Entsorgung von Anbetern YHWH’s aus der Organisation. Diese Schlachtung und geistige Steinigung der Schafe Christi findet meistens in den Räumen der Königreichssäle in geheime Abstimmungssitzungen des Rechtskomitees statt und wird in den Akten der Wachtturm-Organisation aufbewahrt. Was bleibt ist eine „Elite von Jehovas Zeugen”, die absolut organisationstreu sind, sowie der leitenden Körperschaft völlig versklavt. In den Augen der Wachtturm-Gesellschaft besitzt man mit diesen Personen die beste Schlagkraft, alle anderen wirken nur wie eine geistige Bremse, da sie „die Kirchenorganisation” durch fehlende organisationstreue beschmutzen würden. Deshalb werden die meisten treuen Anbeter YHWH’s nicht wegen mangelnder Reue ausgeschlossen, sondern weil man auf den äußeren Ruf und auf das positive Image allein bedacht ist, denn diese haben erkannt, dass die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas nicht der eingesetzte Kanal Gottes ist und widerrechtlich im Namen YHWH’s gegen die Heilige Schrift Sünde treibt! Es ist eines der größten Lügen, dass nur Menschen, die nicht bereuen, ausgeschlossen werden würden – ein reueloser Mensch würde erst gar nicht zu einem menschlichen Rechtskomitee erscheinen! In Wahrheit sind die reuelosen Menschen nur eine geringe Minderheit. Viele Diener Gottes, die nie reuelos waren, sind nach ihrem Ausschluss, oder nach dem freiwilligen Weggang aus der Organisation, treuere Anbeter YHWH’s und Nachfolger Christi als jemals zuvor. Ihr Gebets- und Studiumleben, ihre Liebe zu YHWH, das Vertrauen auf den Geist Gottes, das Verständnis der Lehren Jesu und wie diese richtig im Leben eines Christen anzuwenden sind, nehmen täglich bei diesen zu! Der Schöpfer zeigt eindeutig bei diesen, dass sie, weil sie das geistige Babylon verlassen haben, vermehrt in einem noch nie zuvor gesehenen Ausmaß den Segen Gottes spüren, der sie täglich leitet, lenkt und führt. All diese haben den Segen und den Geist durch die Liebe Gottes bekommen, weil sie sich an die Aussagen der Heiligen Schrift gehalten haben, welche deutlich lehren:

Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5:29)

Denn wer als Sklave in die Gemeinschaft des Herrn gerufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn, und wer als Freier berufen wurde, ist ein Sklave von Christus. Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Macht euch also nicht zu Sklaven von Menschen!“ (1. Korinther 7:22, 23)

Das müsst ihr über diese Leute wissen, die euch vom richtigen Weg abbringen wollen. Doch der Heilige Geist, den euch Christus gegeben hat, er bleibt in euch. Deshalb braucht ihr keine Menschen als Lehrer, der Heilige Geist selbst ist euer Lehrer. Was er euch sagt, ist wahr und ohne Lüge. Haltet also an dem fest, was euch der Geist lehrt, und bleibt bei Christus; uns hat Gott durch seinen Geist sein Geheimnis enthüllt. Denn der Geist Gottes weiß alles, er kennt auch Gottes tiefste Gedanken.“ (1. Johannes 2:26, 27; 1. Korinther 2:10)

Verflucht ist der kräftige Mann, der sein Vertrauen auf den Erdenmenschen setzt; Es ist besser, Zuflucht zu YHWH zu nehmen, als auf Menschen zu vertrauen; Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt; Vertraut auf YHWH zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht. Ja, die Söhne des Erdenmenschen sind ein Dunst, die Menschensöhne sind eine Lüge. Wenn auf die Waage gelegt, sind sie alle zusammen leichter als ein Dunst.“ (Jeremia 17:5; Psalm 118:8; 146:3; 62:8, 9)

Für mich nun ist es etwas sehr Geringfügiges, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtshof beurteilt werde. Ja, ich beurteile mich auch selbst nicht. Denn mir ist nichts bewußt, was gegen mich spräche. Doch dadurch werde ich nicht als gerecht befunden, der mich aber beurteilt, ist YHWH; Denn wenn wir leben, leben wir für YHWH, und auch wenn wir sterben, sterben wir für YHWH. Darum, wenn wir leben und auch wenn wir sterben, gehören wir YHWH.“ (1. Korinther 4:3, 4; Römer 14:8)


Der Logikfehler, dem auch Jehovas Zeugen folgen

Oftmals beruft sich die leitende Körperschaft auf eine Bibelstelle, und aufgrund dieser Aussage, meinen sie, dass es richtig sei, Menschen zu isolieren und sie von der Gemeinschaft ausschließen zu dürfen. In 2. Johannes 10, 11 können wir nachlesen:

„Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß.  Denn wer ihm einen Gruß entbietet, hat an seinen bösen Werken teil.“ (2. Johannes 10, 11)

Sie beziehen die Aussage diese Lehre auf ihre eigene Bibelauslegung. Sollte dieser Auslegung nicht gefolgt werden, so hätte er diese Lehre nicht erbracht und aufgrund dessen wäre es gerechtfertigt, ihn so zu behandeln. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Warum kann man dies behaupten? Lesen wir wenige Verse zuvor, was mit dieser Lehre gemeint ist, dann verstehen wir auch diese Aussage, die so gesehen erst einmal unmenschlich klingen mag:

Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht.“ (2. Johannes 9)

Diese Aussage zeigt deutlich, dass es sich ausschließlich um die Lehre des Christus handelt. Wer diese nicht bringt, hätte auch Gott nicht. Der richtige Sachverhalt zeigt deutlich auf, dass man diese Menschen keinen Grund von Freundschaft erwidern darf, die die Lehre Jesus Christus sowie Gott völlig verleugnet hätten! Dies ist ein gewaltiger Unterschied. Ein Anbeter YHWH’s und Nachfolger Jesus, der erkannt hat, dass die Lehren der leitenden Körperschaft nicht biblisch sind, da sie durch ihr Fehlverhalten sich selbst zu Babylon gemacht hat, hat durch einen Austritt aus der Religionsgemeinschaft nicht Jesus Lehren oder YHWH verlassen – ganz im Gegenteil! In den meisten Fällen, wo ein Diener YHWH’s ausgeschlossen wird, trifft dieser Bibeltext nicht zu. Betrachten wir den Paralleltext zu 2. Johannes 9 dann können wir die Worte, und warum wir so gemäß eines ehemaligen Christen handeln sollten, besser verstehen:

Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, derjenige, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. Was euch betrifft, so möge das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleiben. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, werdet ihr auch in Gemeinschaft mit dem Sohn und in Gemeinschaft mit dem Vater bleiben. Und dies ist das Verheißene, das er selbst uns verheißen hat, das ewige Leben.“ (1. Johannes 2:22-25)

Es handelt sich um Anti-Christen, Menschen, die die Lehre Jesus und den Wahrheitsweg völlig verlassen haben und nicht mehr an Gott glauben wollen. Kann man dies von den vielen Tausenden von ausgeschlossenen Jehovas Zeugen behaupten, die auch nach ihrem Ausschluss noch ein inniges Verhältnis zu YHWH pflegen, den Geboten Jesus nachkommen und nach der biblischen Wahrheit leben? Nein, natürlich nicht!

Doch gehen wir einmal, auch wenn Jehovas Zeugen oftmals diesen Bibeltext falsch in ihren Lehren anwenden, auf die Bedeutung der Worte ein: „ […] [denn er] hat an seinen bösen Werken teil“. Man könnte dazu auch sagen, dass ein Mensch, der mit einem Sünder Gemeinschaft pflegt, Grundschuld an den schlechten Werken hat, die jemand verübt. Gemäß Römer 23:3 haben „alle gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3:23). Als Wahrheitssucher stellt sich unmittelbar der Gedanke auf: Wenn ein Mensch, ein Zeuge Jehovas jeden Tag sündigt, so wie es auch ein Mensch tut, der nicht an Christus mehr glaubt, ihn verleugnet hat, dann sind beide Menschen dennoch in Gottes Augen Sünder. Jeder weitere Sünder also – denn alle Menschen haben gesündigt – der sich zu einer Gemeinschaft dazu gehörig fühlt, würde durch seinen Umgang an den bösen Werken des anderen Sünders teilhaben. Wie kann es einen Unterschied ergeben, ob ein Mensch an den bösen Werken eines Zeugen Jehovas teil hat, oder an den bösen Werken eines Ungläubigen, oder gar Anti-Christen? Würden wir in beiden Fällen nicht immer Teilhaber an seinen bösen Werken sein? Eine geistige Trennung zu machen, zwischen einem sündigen Zeugen Jehovas, und einem sündigen Nicht-Zeugen Jehovas würde demnach keinen Unterschied erfüllen! Wie treffend ist doch in diesem Fall die Liebe YHWH’s, wenn von ihr geschrieben steht: „Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist, da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Steuereinnehmer dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr da Besonderes? Handeln nicht auch die Leute von den Nationen ebenso? Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ (Matthäus 5:44-48)


Ein falsch angewandter Bibeltext von vielen, und wie er aus dem Kontext gerissen wird

Oftmals finden wir seitens der leitenden Körperschaft als Begründung, warum es zur Spaltungen von Familien durch die Lehren der Organisation kommt, den Bibelvers als Erklärung wieder, was Jesus zu seinen Nachfolgern sagte:

Denkt nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um zu entzweien: einen Menschen mit seinem Vater und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine junge Ehefrau mit ihrer Schwiegermutter. In der Tat, eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer zum Vater oder zur Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig; und wer zum Sohn oder zur Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ (Matthäus 10:34-37)

Können wir diese Worte des Herrn jedoch in diesem Zusammenhang so stehen lassen, ergeben sie so den richtigen Sinn? Ist es richtig der Organisation und ihren Lehren treu zu sein und sich von der Familie aufgrund der Worte Jesus zu isolieren? Nein! Als Christus von diesen Worten sprach, sagte er sie, weil Aufgrund der Tatsache, dass einige ihm nachfolgen werden, es durch seinen Namen von außerhalb zu Verfolgungen kommen wird seitens der Welt, die keine Christen sind. So heißt es geschrieben:

Diese Dinge gebiete ich euch, daß ihr einander liebt. Wenn die Welt euch haßt, wißt ihr, daß sie mich gehaßt hat, bevor sie euch haßte. Wenn ihr ein Teil der Welt wärt, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.  Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.  Alle diese Dinge aber werden sie euch um meines Namens willen antun, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.“ (Johannes 15:17-21)

Wenn ein Mensch sich dazu entschließt Christus nachzufolgen, kann es passieren, dass Verwandte, die diesen Glauben nicht teilen, sich von einem Nachfolger Jesus abspalten, sie in Jesu Namen gehasst von ihnen werden. Die Welt hat nicht den Geist der Wahrheit empfangen, worauf sie auch nicht verstehen können, was es bedeutet, ein Teil der biblischen Wahrheit zu sein! Der Hass geht also von einem Menschen aus, der Jesus nicht nachfolgt, und die Menschen ablehnt, die wiederum Christus nachfolgen. Die Wachtturm-Gesellschaft dreht jedoch diese Verse in das völlige Gegenteil um. Sie sagen, dass wir die hassen sollen, die die Organisation verlassen haben, weil sie – aus ihrer falschen Denkweise heraus – keine Christen mehr wären. Jesus hat jedoch niemals dazu aufgefordert andere Menschen zu hassen, schon gar keine Anbeter YHWH’s und Nachfolger Christus, sondern lehrte, dass nur die Welt Christen hasst Aufgrund der Tatsache heraus dass sie den wahren Glauben ausüben; dies führe dann auch zu Spaltungen selbst in der eigenen Familie und fernen Verwandten oder Freundschaften. Erinnern wir uns immer an die Worte des Sohnes Gottes, wenn er von der wahren Liebe sprach:

Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Denn selbst die Sünder lieben die, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Selbst die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr ohne Zins denen leiht, von denen ihr zu empfangen hofft, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Auch Sünder leihen ohne Zins Sündern, damit sie ebensoviel zurückerhalten. Dagegen fahrt fort, eure Feinde zu lieben und Gutes zu tun und ohne Zins zu leihen, ohne etwas zurückzuerhoffen; und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6:32-36)

Denken wir auch an die Worte, die in Römer aufgeschrieben sind, wenn sie deutlich sagen:

Wenn dein Feind hungrig ist, speise ihn; wenn er durstig ist, gib ihm etwas zu trinken; denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt häufen. Lasse dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten.“ (Römer 12:20, 21)

Ein Nachfolger Jesus oder des Apostels Paulus? Beispiele der konträren Lehren

Oftmals kommt es zu unterschiedlichen Lehrgebäuden, weil die Bibelverse, ihre Art der Auslegung und welche Gewichtung wir diesen zuschreiben, maßgeblich dafür sind, wie wir uns richtig zu verhalten haben. Betrachten wir nur wenige Aussagen der Lehren Jesus Christus, und wie Paulus diese Lehren im Laufe seines Lebens verändert hat – jeder aufrichtige Wahrheitssucher wird diese konträren Lehren erkennen.

Was Jesus Christus lehrte

„Ihr aber, laßt euch nicht Lehrer nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus. “ (Matthäus 23:8-10)

Was Paulus lehrte

Für dieses Zeugnis wurde ich zum Prediger und Apostel eingesetzt — ich rede die Wahrheit, ich lüge nicht —, zum Lehrer der Nationen in bezug auf Glauben und WahrheitGedenkt derer, die unter euch die Führer sind, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang ihres Wandels genau betrachtet, ahmt ihren Glauben nach; Denn obwohl ihr zehntausend Erzieher in Christus haben mögt, habt ihr bestimmt nicht viele Väter; denn in Christus Jesus bin ich durch die gute Botschaft euer Vater geworden. Ich bitte euch daher inständig: Werdet meine Nachahmer.“ (1. Timotheus 2:7; Hebräer 13:7; 1. Korinther 4:15, 16 siehe auch Hebräer 5:12)

Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen. “ (Matthäus 7:1, 2)

Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen, die zu segnen, die euch fluchen, für die zu beten, die euch beleidigen.“ (Lukas 6:27, 28)

Denn was habe ich damit zu tun, die, die draußen sind, zu richten? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind, während Gott die richtet, die draußen sind? „Entfernt den bösen [Menschen] aus eurer Mitte.““ (1. Korinther 5:12, 13)

Aber selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkündigen sollte außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündigt haben, er sei verflucht. Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wer immer euch als gute Botschaft etwas verkündigt außer dem, was ihr angenommen habt, er sei verflucht; Wer keine Zuneigung zum Herrn hat, der sei verflucht. O unser Herr, komm!“ (Galater 1:8, 9; 1. Korinther 16:22)

und doch lehrte Paulus selbst:Segnet weiterhin die, die euch verfolgen; segnet, und verflucht nicht.“ (Römer 12:14)

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Bibelstellen, die deutlich zeigen, dass Paulus Lehren sich an einigen Stellen mit den Lehren Jesus widersprechen, sie völlig konträr sind. Angesichts dieser Tatsache muss sich jeder, der nach der Wahrheit sucht, fragen: Bin ich ein Nachfolger Jesus Christus oder ein Nachfolger Paulus? Bin ich ein Christ, oder ein Paulist? Folge ich den Lehren Jesus allein, der das Wort Gottes ist, vollkommen und ohne Sünde ist, oder richte ich mein Augenmerk auf die Lehren eines anderen Menschen, der unvollkommen war? Vergessen wir niemals die Aussage Jesus Christus, wenn er deutlich sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich “ (Johannes 14:6). Es ist bemerkenswert, dass Jehovas Zeugen, insbesondere wenn sie das unchristliche Verhalten von Ausschlüssen rechtfertigen wollen, den Lehren Paulus mehr Gewicht beilegen, als den wahren Lehren Jesus Christus. Erst Paulus war es, der den Gedanken von einer kirchlichen Gemeinde bzw. Versammlung einführte, in denen strikte hierarchische Strukturen gelten, sowie der völlige Gehorsam zu Menschen, die die Führung übernehmen. Jehovas Zeugen nutzen diese Gedanken, die sie teilweise aus dem Kontext reißen – denn wenn Paulus davon sprach, den Umgang zu meiden, ging es um Menschen, die die Lehren Jesus Christus aufgegeben haben – um damit gerecht vor den Menschen erscheinen zu wollen, wenn sie Anbeter YHWH’s und Nachfolger Jesus Christus ausschließen und so Familien und enge Freundschaftsbande dauerhaft völlig auseinander sprengen. Angesichts dieser Tatsachen sollte sich jeder wahre Christ noch einmal die Frage in den Sinn rufen: Bin ich ein Nachfolger Jesus, folge seinen Lehren allein, oder bin ich zu einem Nachfolger Paulus geworden, der konträre Lehren zu Christus verbreitet hatte oder doch lieber ein Sklave der Wachtturm-Organisation, die beide Lehren, sowohl von Jesus Christus als auch des Apostels Paulus, sinnentfremdet, um daraus eine eigene, menschliche Lehre zu bilden um völlige Gedanken- und Machtkontrolle auf gläubige Anhänger auszuüben?

Die theokratische Herrschaft – früher und heute

Jehovas Zeugen sind nicht die ersten Menschen, die es für richtig halten, eine theokratische Herrschaft allen anderen Formen der möglichen Herrschaftsformen voran zu ziehen.  Religion wurde historisch immer zur politischen Herrschaftsordnung benutzt, dafür aber von der Politik mehr oder weniger stark begünstigt. Staatsbildung war ohne Religion schwer möglich, denn größere Gemeinschaften brauchten eine gemeinsame Ideologie zum Überleben. In Gottesstaaten bilden staatliche und religiöse Ordnung eine Einheit. Die Staatsgewalt lag in der Hand einer als Gott deklarierten Person bzw. eines göttlichen Stellvertreters. Warum werden dabei viele gerade bei dieser Beschreibung stutzig und denken an einen „vom Geist geleiteten, treuen und verständigen Sklaven?“ Es gibt überraschende Übereinstimmungen, wenn wir diese Herrschaftsform mit anderen Völkern aus der Vergangenheit einmal vergleichen: Theokratien die bereits in frühen Staatssystemen wie in Mesopotamien und Ägypten, aber auch bei den Azteken und Inkas gegeben hat waren ähnlich aufgebaut wie heute – wenn auch nicht christlich orientiert: Im Reich der Inka, deren Vorgeschichte 3000 Jahre zurückreicht waren Menschenopfer weit verbreitet. Der Sonnengott diente der Legitimation der herrschenden Elite. Noch blutrünstiger war die Theokratie der Azteken, bei denen offenbar ganze Körper zu Opferzwecken gesiedet wurden. Bis zur Tötung wurden die Opfer gut oder sehr gut behandelt. Man war der Ansicht, dass die Opfer danach zu Göttern wurden. Körperteile wurden als Reliquien verehrt, insbesondere Schädel. So war die Verquickung von Religion mit Politik für die Entstehung eines religiösen Moralsystems verantwortlich, in dessen Namen es zu absoluter Intoleranz kam. Im Namen Gottes haben religiöse Menschen innerhalb der gesellschaftlichen Systeme Antisemitismus, Sklaverei, Rassismus, Folter, Völkermord und Krieg unterstützt. Im Lichte der Bibel betrachtet können diese Dinge geordnet werden auch an die Verurteilung zum „geistigen Tod“ seitens der Religionsgemeinschaft von Jehovas Zeugen, wenn es zu Ausschlüssen und damit der völligen Isolierung kommt, eine „geistige Steinigung“. Sie ist eine entartete Form der Religion, die nicht tröstet, sondern nach Macht strebt und nach dem Motto lebt: Im Namen Gottes ist alles erlaubt. Fundamentalismus ist eine monotheistische Spezialität denn sie schließt die Existenzberechtigung anderer Grundüberzeugungen selbst als Möglichkeit aus. Die Freiheitsfeindlichen Bestrebungen der Fundamentalisten werden geschürt durch soziale Faktoren: wirtschaftliche Not, Perspektivlosigkeit, soziale Ungerechtigkeit, gesellschaftliches Chaos, Unterdrückung, Generationskonflikte, und vieles mehr. Auch Jehovas Zeugen nutzen diese Missstände aus, gerade wenn sie bei anderen Menschen vorsprechen, die kein Interesse an der Religion in früherer Zeit hatten, jedoch durch diese Veränderung des Leben anfällig für religiösen Fundamentalismus geworden sind. Viele können es bestätigen, dass einige dieser Faktoren dazu geführt haben, ihr Leben in die Abhängigkeit einer fundamentalistischen Religion zu führen. Doch jede Art von fundamentalistischer Religion kann als eine Art von „Brandbeschleuniger“ für sozialen Unfrieden und Intoleranz dogmatisiert werden.

Jesus Christus wusste dies alles; er gründe keine Religion, die über alles und jeden erhaben ist, oder hat Führer auf Erden eingesetzt, die andere unterdrücken sollen. Er gründete einen echten Wahrheitsweg, der menschenfreundlich war, Gottes Willen zeigte, und immer die Liebe in den Vordergrund setzte! Er gab Menschen eine echte Hoffnung, war eine Erquickung für die Seele – hat niemanden entzweit oder niedergerissen. Doch durch dauerhafte und gut eingesetzte Propaganda können diese Dinge in den Hintergrund geraten, und aus einem richtigen, christlichen Lebensweg, wird eine neue Religion, d.h. Herrschaftsform. Auch Adolf Hitler wusste dies, und lehrte unter anderem: „Durch kluge und dauernde Anwendung der Propaganda kann einem Volke selbst der Himmel als Hölle vorgemacht werden […] und umgekehrt das elendeste Leben als Paradies.

Diese Gedanken stimmen auch mit den Worten von W.J. Brown überein, wenn er ausführte:

„Ob es sich um eine politische, religiöse oder soziale Organisation handelt, spielt hier keine Rolle. Der entscheidende Punkt ist: Wenn die Idee als Organisation Gestalt angenommen hat, dann wird die Organisation die Idee, der sie ihr Dasein verdankt, langsam, aber sicher zunichte machen… [Handelt es sich um eine religiöse Organisation], wird ihre Botschaft als Glaubensbekenntnis Form annehmen. Über kurz oder lang besteht das Hauptinteresse der Kirche dann darin, sich selbst als Organisation am Leben zu erhalten. Zu diesem Zweck muss sie jedem Abweichen vom Glaubensbekenntnis mit Widerspruch begegnen; nötigenfalls muss sie es als Ketzerei zum Schweigen bringen. Was einmal als Bühne für eine neue und höhere Wahrheit gedacht war, ist innerhalb von ein paar Dutzend oder auch einigen hundert Jahren zum Gefängnis für den menschlichen Geist geworden. Hat die Idee einmal die Organisation hervorgebracht, entwickelt diese ein Eigenleben, das keine Verbindung zur anfänglichen Idee mehr hat und ihr zu schaden beginnt. Was diesen Abweichungsprozess ablaufen lässt, so dass die Organisation schließlich das Gegenteil der ursprünglichen Idee repräsentiert, ist die menschliche Neigung, sich in Organisationsdenken zu verlangen, statt dem Geiste zu dienen…. Die Organisation wird weniger zur Bühne für die Idee als vielmehr zu einem Kanal, mittels dessen man bestimmten Interessen zu dienen hat.(Zitat von W.J. Brown)

Jehovas Zeugen können dies nicht abstreiten, wenn sie zugeben müssen, dass diese Dinge ebenfalls einst aus dem richtigen Lebensweg, den Charles Taze Russell versucht hat zu gehen, entstanden ist. Selbst er hatte erkannt, dass eine Organisation, die das Denken und die Glaubensfragen abnimmt, völlig falsch und unnötig ist, wenn er unter anderem erklärte:

Hütet euch vor „Organisation“. Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und laßt das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht, und wachst so weiterhin Tag für Tag in der Gnade, in der Erkenntnis und der Liebe.“ (Charles Taze Russell; Watch Tower, 15. September 1895, Seite 216)

Durch die Lehren der leitenden Körperschaft ist genau das eingetreten, wie es sich als ein Krebsgeschwür durch die Jahrtausende von Menschheitsgeschichte sich fortwährend verbreitet, verändert, sich dem Menschen anpasst und noch auf jeglicher Art und Form immer das gleiche Ausmaß annimmt: „Der Mensch [hat] über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht“ (Prediger 8:9).

 

Fragen über Fragen – die leitende Körperschaft bleibt blind, taub und stumm

Warum bringt die Organisation durch ihre Bibelauslegung viele Familien auseinander, zerstört enge Familienbanden und verhindert somit den Frieden innerhalb der Familie?

Sind Jehovas Zeugen nicht durch ihre Isolierung gleichzusetzen mit Sekten, wie es die eigenen Publikationen selbst zugeben? Ist durch den Gemeinschaftsentzug, das völlige Kontakt- und Grußverbot nicht die Menschenwürde der Unantastbarkeit mit Füßen getreten und sind diese anti-christlichen Lehren nicht laut dem Grundgesetz verfassungswidrig? Ergibt sich nicht aus dieser Tatsache, dass Jehovas Zeugen in Ländern, wie in Deutschland, eigentlich verboten werden müssten?

Auf welche biblische Grundlage stützt sich die 2. Tauffrage, die ausschließliche Ergebenheit an die Organisation fordert, wenn laut der Heiligen Schrift nur im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes getauft werden darf?

Ist es nicht merkwürdig, dass Jehovas Zeugen, ihre leitende Körperschaft, das Konzept der Herrschaft von Macht- und Kontrollgier durch ausgewählte Personen über ein ganzes Volk, das organisationstreu denkt, redet und handeln soll, nicht in Wirklichkeit der „Neuen Weltordnung“, d.h. der NWO, gleicht? Ist es nicht ein seltsamer Zufall, dass der Begriff „Neue Weltordnung“ oftmals in früheren Ausgaben der Publikationen von Jehovas Zeugen verwendet wurde, und heutzutage in „Neue Ordnung“ abgewandelt ist, weil man den Verdacht nicht schüren wollte, ein Teil der NWO-Verschwörung zu sein bzw. gleiche Maßstäbe anvisiert um so den konstruktionellen Aufbau nicht mehr offensichtlich ähneln zu wollen?

Warum wird auf der offiziellen Seite von Jehovas Zeugen gelogen, wenn sie behaupten, dass Menschen nicht gemieden werden, die die Organisation oder Versammlung verlassen haben, und dass keine Familien durch Ausschlüsse zerstört würden? Wie kann es sein, dass einige darunter so sehr emotional und geistig litten, dass sie den Suizid als letzten Ausweg in Betracht gezogen haben? Kommt die leitende Körperschaft, die diese Menschenverachtungen und falsche Auslegungen der Bibel publiziert, für diese Blutschuld auf? Ist es nicht Satans Wille allein, dass sich treue Anbeter YHWH’s das Leben nehmen, und hat der Teufel es nicht durch die Organisation als Werkzeug und Hilfsmittel bei einigen geschafft?

Wie kann es sein, dass sogenannte „Weltmenschen“, „Ausgeschlossene“ und sogar „Abtrünnige“ die Facetten der Frucht des Geistes aus Galater 5:22,23 hervorbringen können, wenn dies die Eigenschaften YHWH’s sind, die einzig und allein nur die auf Erden widerspiegeln können, die seinen heiligen Geist haben?

Wie kann es sein, dass Menschen die unter starken Depressionen innerhalb der Organisation litten, vollständig psychisch gesund geworden sind, nach dem sie ausgeschlossen wurden oder sogar selbst die Organisation verlassen haben? Wie kann es sein, dass „Ausgeschlossene“ oder „Abtrünnige“ den Segen und Beistand YHWH’s vermehrt verspüren, mehr als jemals zuvor?

Wieso können viele Zeugen Jehovas, die kein Teil der Organisation mehr sind, berichten, dass ihr Verhältnis zu YHWH besser geworden ist und ihre Studiengewohnheiten qualitativ sich verbessert haben? Warum können sie jetzt die Bibel besser verstehen, nachdem sie sich einzig und allein auf den heiligen Geist stützen, und nicht mehr auf Menschenwort und ihre Erklärungen?

Warum sind „Ausgeschlossene“ oder „Abtrünnige“ glücklich und zufrieden, nachdem sie kein Teil der Organisation mehr sind, aber es hingegen vorher nie waren? Warum lehrte Jesus gemäß Lukas 6:22, dass Menschen glücklich sein können, wenn sie von den Menschen ausgeschlossen werden – wieso können Tausende von ausgeschlossenen Zeugen Jehovas dies bestätigen, nachdem sie als Zeuge für YHWH kein Teil der Organisation sind?

Wie kann es sein, dass Diener YHWH’s zu Unrecht ausgeschlossen werden, und bei „neuem Licht“ man zu der Erkenntnis kommt, dass dies kein Grund für einen Ausschluss war? Warum werden diese gottesfürchtigen Menschen nicht rehabilitiert?

Wie kommt man dazu, Diener YHWH’s als „Abtrünnige“ zu verurteilen, indem man in Publikationen oder öffentlich auf Kongressen sagt, diese können nur noch „lügen“, sind voller „Hass“, und haben ausschließlich „schlechtes“ im Sinn? Wie kann man behaupten, dass Gott sie „verworfen“ hätte, und sie gar ihr Verhältnis zu YHWH „verloren“ hätten? Warum diese Hasspredigten gegenüber Dienern YHWH’s, Nachfolgern Jesus?

Jesus predigte Liebe, nur Liebe, warum verlangt die leitende Körperschaft Ablehnung und Hass, besonders gegenüber Menschen, die anders denken, oder die Organisation verlassen haben? Wie kann man, trotz der Belehrung seine Feinde zu lieben, in den Publikationen schreiben, dass man, wenn die Gesetze des Landes es zuließen, man sogar solche Diener Gottes töten würde?

Warum wird ein Zeugen Jehovas immer wieder dazu aufgefordert, er solle ein persönliches Bibelstudium führen, dabei alles prüfen, Fragen stellen, Gegebenheiten nachforschen und täglich sich davon überzeugen, dass er in der Wahrheit ist, wenn diesem aufrichtigen „Wahrheitssucher“ dann vorgehalten wird, er sei abtrünnig geworden, sobald er feststellt, dass die Lehren der Bibel nicht mit den falschen Lehren der Organisation übereinstimmen? Wird an dieser Stelle dem Gläubigen nicht bewusst das falsche Gefühl intrigiert, dass er frei sei, dennoch voll und ganz gefangen ist in der Denkweise eines Zeugen Jehovas, dessen Weltbild ganz und gar von dem „aktuellen Licht“, der Auslegung der leitenden Körperschaft, abhängig ist? Ist diese Gedankenkontrolle wirklich christlich und mit der Liebe YHWH’s vereinbar? Spiegelt diese Manipulation des Gewissens wirklich die Nachfolge Christi wider? Ist sie nicht vielmehr ein durchdachter Schachzug, ein deutliches Zeichen für machthungrige Menschen, die ihre Führung und Absolutheit an der Spitze des Volkes YHWH’s sichern wollen?

Warum wird behauptet, dass Älteste durch heiligen Geist ernannt werden, wenn diese bei Komitees nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können? Warum gibt es Älteste in einigen Versammlungen, die nicht an den heiligen Geist glauben, gar ihn verleugnen?

Wie kann man behaupten, Älteste würden im Namen Jesus Christus, als Haupt der Versammlung, urteilen, wenn Entschlüsse falsch entschieden werden?

Warum verdrehen einige Älteste die Wahrheit in ihren Stellungsnahmen und Begründungen bzgl. der Entscheidung des Komitees, die als Brief an das Bethel gehen? Warum können die Glieder im Bethel, die nach offizieller Lehre unter Einfluss des Geistes stehen, die Wahrheit von der Lüge nicht unterscheiden? Warum diese falsche Auswertung einiger dieser Briefe?

Warum meidet man „Ausgeschlossene“ und „Abtrünnige“ komplett, behandelt sie unchristlich, wenn Jesus in Matthäus 5:43-48 deutlich sagte, dass man sogar seine Feinde zu lieben hat, und die, die einen hassen? Warum versucht man nicht einmal im Ansatz, so vollkommen zu handeln, wie YHWH in seiner Liebe handelt, der keine Unterschiede macht zwischen einem „Gerechten“ und einem „Bösen?

Warum beherzigen Jehovas Zeugen nicht den Gedanken des „barmherzigen Samariters“, wo Jesus deutlich in Lukas 10:29-37 lehrte, dass man seinen „Nächsten“ immer helfen sollte? Warum schaffen es Jehovas Zeugen nicht, dass Gleichnis Jesus in ihrem Leben anzuwenden, und jegliche Schranken ihres Hasses gegenüber „Ausgeschlossenen“ oder „Abtrünnigen“ zu überwinden, und diese mit Liebe zu behandeln sowie ihnen stets zu helfen? Zeigt dieses Beispiel nicht sehr eindeutig, dass wahren Christen es nicht wichtig wäre, den Glaubenssatz allein als höchste Maxime in ihrem Leben zu betrachten, sondern jedem mit Liebe gegenüber zu treten und alles daran zu setzen, sie als ihre „Nächsten“ zu betrachten?

Gemäß 1. Korinther 13:13 bleibt für Christen „Glaube, Hoffnung, Liebe“, wobei die Liebe „das Größte“ unter ihnen sei: Ist es jedoch Liebe, wenn Jehovas Zeugen einen Menschen und Diener YHWH’s verbannen? Ist es wirklich Liebe ihn zu ignorieren, wie Luft zu behandeln und ihn vollständig von der Familie auszustoßen? Ist es Liebe, seinen Freundeskreis und gesamtes Umfeld wegzunehmen, ja sogar die engsten und besten Freundschaften zu zerstören, den Kontakt vollständig zu verbieten, sodass einige Suizid begangen haben? Ist es wirklich Liebe, Menschen so alleine zu lassen, dass sie psychisch krank werden? Wenn doch die Liebe größer ist als der Glaube, warum rechtfertigt ein anderer Glaube den Entzug von Liebe? Warum rechtfertigt das Verlassen einer babylonischen Organisation, eines Wachtturm-Regimes, den vollständigen Entzug von Liebe zu YHWH’s Anbetern und Nachfolgern Jesus Christus? Ist die vollständige Zerstörung von Familien und Freundschaften Liebe? Wird YHWH nicht jedem Zeugen Jehovas, dem „treuen und verständigen Sklaven“, die Blutschuld und jeden einzelnen Schmerz anrechnen müssen, das unzählige Male entstanden ist? Warum können Jehovas Zeugen nicht Menschen lieben, die andere Sichtweisen haben oder einen anderen Glauben ausüben? Wann kommen Jehovas Zeugen endlich dem Gebot Jesu Christi nach, gemäß Matthäus 5:44 sogar seine „Feinde zu lieben“? Warum heucheln Jehovas Zeugen etwas von Liebe den Menschen vor, kommen aber nicht dem christlichen Gebot der Nächstenliebe nach? Warum wollen Jehovas Zeugen nicht wie YHWH und Christus sein, die ihre Feinde lieben und keinen Unterschied machen zwischen „Gerechten“ und „Ungerechten“, so wie es gemäß Matthäus 5:45 deutlich als Beispiel gezeigt wird? Hassen Jehovas Zeugen das christliche Gebot wirklich so sehr, oder warum sonst kommen sie diesem nicht nach und hören lieber darauf, was Menschen, wie der selbsternannte „treue und verständige Sklave“ und falsche Prophet, ihnen sagen? Was tun Jehovas Zeugen so besonderes, wenn sie nur den Menschen, der aus ihrer eigenen Reihe stammt, Liebe erweisen? Warum ist es Jehovas Zeugen egal, dass sie in YHWH’s Augen noch „schlimmer“ als „Ungläubige“ sind wenn gemäß 1. Timotheus 5:8 sie die „Seinigen“ ausschließen und damit „den Glauben verleugnen“? Wie können Jehovas Zeugen gemäß Epheser 6:2 „Vater und Mutter ehren“ wenn durch Isolation sie ihre Eltern verachten? Ist es nicht so, dass durch das unchristliche Verhalten von Jehovas Zeugen und ihren Lehren einzig und allein verhindert werden soll, dass ein Zeuge Jehovas zurück zur Organisation kehrt? Warum sollte dieser an einen Ort zurückgehen, wo er schlimmer als der Teufel selbst behandelt wird? Ist es nicht so, dass alle Zeugen Jehovas, die die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ erkannt haben, und aus diesem Grund auch die Organisation verlassen mussten, darum so unchristlich behandelt werden, weil die leitende Körperschaft fürchtet, sie könnten durch Kontakt organisationsversklavten Zeugen Jehovas ebenfalls zum Erwachen helfen?

Jeder, der diese Fragen liest und aufrichtig darüber nachdenkt, wird unweigerlich schlussfolgern müssen, dass Jehovas Zeugen nicht in der wahren Lehre Jesus Christus leben. Sie sind vielmehr „falsche Propheten“, „Wölfe in Schafspelzen“ (Matthäus 7:15) die wie ihr eigener Gott, Satan der Teufel, „der Vater der Lüge“ (Johannes 8:44), durch Heuchelei und Bibelauslegungen die menschenverachtend sind, die sich als „Lügen“ herausgestellt haben, Menschen in die Irre führen, und fälschlicherweise „die Gestalt von Aposteln Christi“ angenommen haben (2. Korinther 11:12-15). Für Jehovas Zeugen ist die „Zeitperiode“ gekommen, dass „sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen, um sich die Ohren kitzeln zu lassen“ und sie haben „ihre Ohren von der Wahrheit abgewandt und sich dagegen unwahren Geschichten zugewandt“ (2. Timotheus 4:3, 4). Das „Volk Gottes“ hat auf falsche „Inspiration“ gesetzt „indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämọnen achtgeben, durch die Heuchelei von Menschen, die Lügen reden, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt sind“ (1. Timotheus 4:1, 2); sie sind in Gottes Augen „verflucht“ (Galater 1:8, 9) weil sie eine „Botschaft“ verkünden, die nicht von YHWH durch seinen Sohn den Menschen gegeben worden ist! An jedem aufrichtigen Christen, jedem Zeugen Jehovas, der jetzt noch in einer menschlichen Organisation, in „Babylon der Großen“, versklavt ist, ergeht die Aussage: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. “ (Johannes 8:32)

 

 

Zusammenfassung 

Christus lehrte deutlich, dass die wahre Form der Liebe die Kraft hätte, menschliche Grenzen zu überschreiten und sogar seine Feinde lieben zu können. Die leitende Körperschaft hat es gut eingefädelt, mit geschickten Formulierungen für die Öffentlichkeit ein Abbild aus Halbwahrheit und Lügen auf ihrer Homepage zu präsentieren; sie leben die wahre Liebe nicht aus! Diese öffentlichen Halbwahrheiten und Lügen bestehen darin, dass sie Menschen davon überzeugen wollen, dass Diener YHWH’s bei Fehltritten der verschiedensten Formen oder auch Ausschlüssen weiterhin normalen Umgang pflegen dürften bzw. diese nicht gemieden würden. Tausende von Erfahrungen bestätigen etwas anderes! Während sie sich offiziell für menschenfreundlich, christlich orientiert, den wahren Lehren Jesus treu ergeben, und als die wahre Anbetung bezeichnet, eröffnet die Realität ein ganz anderes Bild der Wahrheit. Durch eine falsche Bibelauslegung zerstören sie Familien, sie verbieten den Kontakt zu Andersdenkenden, und maßregeln so die gesamte soziale Verbindung, bis zu einer völligen Isolierung, selbst eigener Familienangehöriger. Es ist nicht erlaubt seine engsten Freunde oder Familienangehörige zu grüßen, sogar nach bekennender Reue nicht einmal für sie zu beten. Durch diese Isolierung kam es unzählige Male zu Leid, Trauer, psychischen Erkrankungen und sogar den Suizid. Weder haben sie es gelernt, die wahre Form der Nächstenliebe zu bekunden, seine Feinde zu lieben, noch versuchen sie der Lehre Jesus näher zu kommen; sie schüren Hass und Wut! Außerdem würden sie, wenn es denn das Gesetz des Landes zuließe, jeden einzelnen Anbeter YHWH’s töten, der erkannt hat, dass die Lehren der leitenden Körperschaft im Widerspruch zu dem Worte Gottes stehen. Entgegen der wahren Anbetung richten sie Menschen nach ihren Handlungen und diffamieren treue Anbeter YHWH’s zu tausendfach und deklarieren sie zu sogenannten „Abtrünnigen“. Dass nur reueloser Diener YHWH’s ausgeschlossen werden ist eine der größten Lügen, denn die „Organisation Gottes“ versucht eine „gesonderte Elite“ von Menschen aufzurichten, die nur organisationstreu denken und handeln sowie vollständig der leitenden Körperschaft versklavt sind, d.h. bedingungslos ihren Lehren und Bibelauslegung allein Folge leisten ohne zu hinterfragen und dabei menschliche Lehren von der Wahrheit Gottes zu unterscheiden. Zu tausendfach wurden treue Anbeter YHWH’s gehasst, ausgeschlossene Zeugen Jehovas, die die „Wahrheit hinter der Wahrheit“ erkennen, werden weltweit von der Organisation ausgegrenzt, verurteil, gerichtet und diffamiert, doch haben diese stets YHWH geliebt, die Lehren Christus in ihrem Leben angewandt und haben sich niemals von der wahren Anbetung entfernt (Apostelgeschichte 5:29). Die leitende Körperschaft widerspricht sich in ihren eigenen Publikationen; die interne Literatur bezeugt den wahren Geist, den die leitende Körperschaft vertritt und sie dient als einzige Maßregelung jedem Zeugen Jehovas als unanfechtbares Dogma. Sollte ein Zeuge Jehovas diesem Dogma nicht nachkommen, besteht für ihn ebenfalls die Gefahr, ausgeschlossen zu werden, was einer geistigen Steinigung gleicht und durch seine Folgen noch weitgehend qualvoller ist als eine buchstäbliche Tötung. Sie quälen Menschen durch ihre Isolierung so lange, bis dieser seinen natürlichen Gefühlen und dem Wunsch Kontakt zur Familie zu haben nachgibt, um so wiederum ein Anhänger der Wachtturm-Gesellschaft, sowie der völligen Gedankenkontrolle, zu werden. In Gottes Augen sind Jehovas Zeugen noch schlimmer als „Ungläubige“, denn durch die Isolierung ihrer Verwandten sind sie nicht dem biblischen Gebot aus 1. Timotheus 5:8 und Epheser 6:2 nachgekommen, sich um die „Seinigen“ zu sorgen sowie „Vater und Mutter zu ehren“ – sie haben buchstäblich als auch geistig ihren gesamten, christlichen Glauben vollständig „verleugnet“. Die Lehren, die Jehovas Zeugen vertreten und täglich in ihrem Leben umsetzen, sind menschenverachtend, dämonisch, anti-christlich und krank.

Dann wird er [Jesus Christus] seinerseits zu denen zu seiner Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.‘ Dann werden auch sie antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?‘ Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es mir nicht getan.‘ Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Matthäus 25:41-46)

von |Januar 3rd, 2017|Kommentare deaktiviert für Kontaktverbot und Isolation – die Wahrheit des Gemeinschaftsentzuges und Ausschlusses

Missionieren mithilfe der Krise: Jehovas Antwort auf den Terror

Die jüngsten Terrorereignisse (München) machen vielen Menschen Angst. Sekten nutzen die Gunst der Stunde, um neue Mitglieder zu werben. Ist der Terror auch am Sommerkongress der Zeugen Jehovas Thema? Die az hat Augenschein genommen. In einer der grössten Hallen Europas, in welcher Stars wie Lady Gaga auftreten, warten auch jetzt Hunderte Menschen auf ihren Star. Sie sind aufgeregt. Bald wird er auf die Bühne stehen, auf den roten Teppich, und ins Mikrofon sprechen.

Doch es ist kein Rocksstar, auf den sie treffen werden. Es ist Jehova. Zumindest einer seiner Zeugen. Die Halle ist fast voll, voll von Menschen, wie wir alle es sind, nur ein bisschen eleganter, heute. Die Mädchen und Frauen tragen modische Röcke, die Männer Hemd und Krawatte. Sie begrüssen sich herzlich, lachen, umarmen sich. Es entsteht beim Zuschauen kurz der Eindruck, als gäbe es nichts Böses auf der Welt.

Der dreitägige Sommerkongress der Zeugen Jehovas steht dieses Jahr unter dem Titel «Bleibe Jehova gegenüber loyal». Er findet jedes Jahr statt, drei Tage lang, ein riesiger Event, über 8000 Zuschauer an einem Tag. Die Menschen, die die Sekte von aussen betrachten, stufen sie als gefährlich ein. Sie wird von Experten immer wieder kritisiert, weil sie etwa Familien auseinanderreisst, die Mitglieder mit Freunden brechen, isoliert werden.

Der Kontakt wird abgebrochen

Aktivist Lloyd Evans bezeichnet den heutigen Anlass in einer Medienmitteilung des Vereins Infosekta als «Worst Convention Ever», die schlimmste Zusammenkunft aller Zeiten. Weil es beim diesjährigen Kongress um eine Ausweitung der Ächtung auf nicht aktive Mitglieder geht.

Solche Inaktiven konnten bisher weiter Kontakt zu den Familien pflegen. Nun sollen sie aber neu, wenn sie einen «sündigen Lebensstil» pflegen, wie ausgeschlossene Mitglieder behandelt werden. Das heisst, der Kontakt wird abgebrochen. Ausschlussgründe können etwa Sex vor der Ehe, wiederholtes Rauchen oder Kritik an der Organisation sein.

Der Mann, der jetzt predigt, stellt sich auf die Bühne, auf den roten Teppich, der in der Mitte liegt. Der umgeben ist von gelben, weissen und roten Blumen. Um ihn herum kreisförmig stehend die rund 8000 Besucher.

Er spricht zu seinen Brüdern und Schwestern, wie die Mitglieder bei den Zeugen Jehovas genannt werden. Der Saal erhebt sich, die Gläubigen singen zu ihrem Gott und beten. Die Köpfe ehrfürchtig gesenkt.

Der Prediger bezieht sich immer wieder auf Bibeltexte. Jeder Zeuge Jehovas hat eine Bibel dabei und liest die Texte für sich mit – im Buch oder mithilfe einer App auf seinem iPad oder Handy. Die Leute vor Ort kennen den Ablauf. Wie könnten sie nicht. Denn an den Kongressen werden weltweit die gleichen Skripte vorgelesen und die gleichen Filme gezeigt.

Ereignisse wie das Attentat von Nizza, die politischen Unruhen in der Türkei oder auch die Axt-Attacke von Würzburg schockieren die Gesellschaft. Sie verunsichern die Menschen, lassen sie ratlos und zweifelnd zurück. Sind die politischen Unruhen und die gesellschaftlichen Ängste auch bei den Zeugen Jehovas, auch hier und heute ein Thema? Auf dem Programm steht nichts davon. Auch die Predigten beziehen sich immer wieder auf Jehova, ihren Schöpfer.

Darauf angesprochen, reagieren einige Menschen zögerlich, sagen, die Attentate machten sie betroffen. Doch sie sähen diese als Vorzeichen der Zukunft. Die aktuelle Lage ist im Weltbild der Zeugen Jehovas nichts Aussergewöhnliches. Die heutigen politischen Zustände deuten die Zeugen Jehovas als Vorphase, die in ihrem proklamiertem Endzeitkrieg – Harmagedon – gipfeln soll. Wer bei diesem Krieg nicht den Zeugen Jehovas angehört, stirbt einen qualvollen Tod, die anderen leben auf der Erde im Paradies weiter.

Situation spielt Sekte in die Hände

Obwohl Sekten wie die Zeugen Jehovas apolitische Sekten sind, nützen sie die aktuelle politische Situation aus, um neue Mitglieder zu gewinnen, sagt Sektenexperte Hugo Stamm.

Die gegenwärtige Situation spiele den Zeugen Jehovas in die Hände. Das Missionieren gehöre dabei zu ihren Hauptaufgaben. Die Krise ermögliche einen Anknüpfungspunkt. So würden die Zeugen Jehovas die Situation nutzen, gleich ins Gespräch zu kommen und die Sekte als Lösung anzubieten.

Es werden aber längst nicht mehr nur altertümliche Strategien zum Missionieren gebraucht: Auch Internet und Social Media als Missionierungswaffe werden bei Sekten immer wichtiger. Denn neue Mitglieder bringen indirekt auch neue finanzielle Ressourcen. «Die Sekten machen in Blogs mit Kommentaren auf sich aufmerksam oder sie beteiligen sich an Chats und knüpfen so Kontakte», sagt Stamm.

Weitere neue Strategien kennt auch Regina Spiess, Psychologin und Projektleiterin beim Verein Infosekta. Gemäss Spiess haben Zeugen Jehovas heute am ehesten Erfolg bei Migrantengruppen. «Diese Menschen erleben eine Entwurzelung und finden in Versammlungen der Zeugen Jehovas auch Kontakte zu Landsleuten.»

In den letzten Jahren habe darüber hinaus auch das mobile Missionieren an öffentlichen Plätzen zugenommen. Im Hallenstadion werden derweil Kurzfilme eingespielt. Propaganda-Videos, emotional, nahe am Menschen und seiner Unsicherheit. Der Mensch ist unsicher, er sucht Halt. Doch, bis er bekehrt ist, dauert es eine Weile: Gemäss einer US-Studie knapp 140 Tage.

Quelle: aargauerzeitung

Jehovas Zeugen – Tödliche Beziehung

Kim Anderson lernt ihren zweiten Ehemann Jeff Anderson kennen. Er gibt sich als vorbildlicher Zeuge Jehovas aus, doch bereits bei der Eheschließung hätten Kim erste Zweifel kommen sollen, da er nicht einmal Eheringe kaufte und gewalttätig wurde. In der Ehe selbst kommt es zu Misshandlung, Vergewaltigung und vermutlichen Kindesmissbrauch. Die Ältesten der Gemeinde glauben jedoch Kim nicht, als sie dies ihnen berichtete. Beständig beharrten sie darauf, die Ehe fortzuführen und glaubten, dass Kim böse Unterstellungen nur äußere und Lügen über ihren Ehemann vorwirft. Nachdem sie keine Unterstützung, weder in der Gemeinde noch in der Familie, bekam, entschloss sie sich ihre Kinder zu nehmen und in Sicherheit zu bringen. Eine lebensbedrohliche Situation beginnt zu eskalieren.

So setzen die Zeugen Jehovas Aussteiger unter Druck

NÜRNBERG – Wenn sie an Bahnhöfen stehen, an Haustüren klingeln oder für Vorträge werben, wirken sie harmlos. Doch ehemalige Mitglieder der Zeugen Jehovas, der Rosenkreuzer und ähnlicher Gruppen berichten von viel Druck und „sektenähnlichen Strukturen“. Um anderen beim Ausstieg zu helfen, haben sie einen Verein gegründet. Klaus T. (Name geändert) ist einer von denen, die es geschafft haben, sich von der Gruppe zu lösen. Jahrelang hatte der heute 39-Jährige die Regeln der Zeugen Jehovas befolgt, hatte nach einer erfolgreichen Ausbildung auf ein Studium verzichtet und statt dessen an Haustüren geklingelt oder am Nürnberger Hauptbahnhof die einschlägigen Broschüren hoch gehalten.

Durch sein Engagement stieg er sogar bis zum „Ältesten“ auf und war damit eine Art „geistiger Führer“ bei den Zeugen Jehovas. Jahrelang habe er auf den angekündigten Weltuntergang oder genauer gesagt auf die Entscheidungsschlacht Harmagedon  gewartet, sagt T.. Doch irgendwann kamen ihm Zweifel, die schließlich zu seinem Ausstieg führten. Jetzt will er anderen helfen, die sich lösen wollen.

Denn die Trennung ist für die Betroffenen oft nicht leicht. „Die meisten fallen in ein Loch, weil ihre komplette Weltanschauung zusammen fällt“, sagt der Heilpraktiker für Psychotherapie, Michael Göhring. Das gelte nicht nur für die Zeugen Jehovas, sondern auch für andere vergleichbare Gruppen.

Vorsicht ist geboten

Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, doch geht der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen davon aus, dass in Deutschland rund 300 religiöse Sondergemeinschaften und Psychokulte mit 1,5 bis 2,5 Millionen Mitgliedern aktiv sind. Nicht alle sind problematisch, deshalb sollen Checklisten bei der Einschätzung helfen.

Die Zeugen Jehovas sieht allerdings auch die evangelische Kirche in Bayern kritisch. „Sie sind Propheten der Angst“, sagt der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen, Matthias Pöhlmann.

Die starke Abschottung von der Außenwelt sei vor allem dann problematisch, wenn jemand die Gemeinschaft verlassen will. „Zu Abtrünnigen sollten die Mitglieder nämlich keine Kontakte haben.“ Deshalb stünden Aussteiger häufig vor dem Nichts. Klaus T. hat deshalb gemeinsam mit anderen Betroffenen den Verein „Seelnothilfe“ gegründet. Auch eine Selbsthilfegruppe trifft sich einmal im Monat in den Räumen der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen KiSS (Am Plärrer 15). Das nächste Treffen ist für den 15. Mai um 14 Uhr geplant.

Quelle: Nordbayern

25 Jahre war Hildegard Laimer Mitglied der Zeugen Jehovas – bis zu ihrem Rauswurf im vergangenen Jahr. Die 52-Jährige aus Lana über Gehirnwäsche, Manipulation und ihren Kampf um Aufklärung

Hildegard Laimer steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes meinen Glauben verloren.“ 25 Jahre lang war die zweifache Mutter aus Lana Mitglied der Zeugen Jehovas.

„Ich war immer schon sehr neugierig, ich wollte Antworten auf meine vielen Fragen. Mich haben Religionen interessiert, daher habe ich mich auch viel damit beschäftigt“, erzählt die 52-Jährige. Bei den Zeugen Jehovas fand sie Antworten: „Sie nehmen die Bibel als Vorlage und geben mit ihr auf jede Frage eine Erklärung.“ Heute sagt sie: „Alle Antworten sind so zurechtgelegt, dass sie in ihr Konzept passen. Die Wachturmgesellschaft missbraucht die Bibel, um Menschen zu manipulieren und auszunutzen.“

Das sah Laimer am Anfang nicht: 1989 schloss sie sich der Religion an, sie war von der Bibel „begeistert.“ Jahrelang hat sie das Buch der Bücher tagtäglich studiert und viel Zeit für die Religionsgemeinschaft investiert. Sie ging von Haus zu Haus, um Mitglieder anzuwerben und Broschüren zu verteilen. „Wie viel ich an Spendengeldern abgegeben habe, kann ich nicht mehr sagen. Tatsache ist, dass sich die Wachturmgesellschaft mit den Spendengeldern ihrer Mitglieder bereichert hat“, sagt die Frau.

Vor einem Jahr habe sich dann die wahre Liebe unter den Zeugen Jehovas gezeigt: „Mein Mann geriet unter betrieblichen Stress, musste deswegen auch nach einem Unfall für längere Zeit ins Krankenhaus.“, sagt Laimer, „In dieser Zeit hat man uns fallengelassen. Wir waren nicht mehr nützlich, weil wir nicht mehr spenden und für sie arbeiten konnten.“ Das Ehepaar Laimer wurde vor drei intern ernannte Richter zitiert – und schlussendlich von der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Wenn sie jetzt an die vergangenen Jahrzehnte zurückdenkt, kann sie sich ihre Begeisterung nicht mehr erklären. Im Gegenteil: „Erwachet!“ nennt sich eine Zeitschriften der Religionsgemeinschaft. „Erwacht bin nun auch ich“, sagt sie. Ihr jetziges Resümee ist bitter: „Die Religionsgemeinschaft benutzt die Mitglieder, lässt sie für sich arbeiten und ist ein gut aufgebautes Machtsystem, das Frauen unterdrückt und nur darauf ausgerichtet ist, immer mehr Anhänger zu überzeugen, Geld zu liefern. Es wird Gehirnwäsche betrieben und Angst geschürt.“

Die Mitglieder treffen sich allwöchentlich zu Versammlungen – diese sind für jedes Mitglied Pflicht. „Bei diesen Zusammenkünften wird einem das Paradies als Lohn versprochen. Es gibt nur Gebote und Verbote und alles wird von oberster Liga abgesegnet“, schildert Laimer.

Eigentlich aber gehe es um etwas anderes: Bei den Treffen wird gelehrt, wie man Broschüren an den Mann bringt. „Es gibt permanente Schulungen, es wird instruiert, wann und wie oft man nach dem ersten Hausbesuch wiederkommen soll“, so Laimer.

Die Broschüren zur Mitgliederakquirierung müssen von den Zeugen Jehovas selbst finanziert werden. „Es wird Buch geführt, wer wie viele Broschüren erworben hat. Auch die Arbeitsstunden für die Gemeinschaft werden detailliert aufgelistet. Ist den Oberen die Leistung zu gering, wird den Gläubigen ein schlechtes Gewissen eingeredet. Es entsteht ein Konkurrenzkampf unter den Mitgliedern.“

Die Religion funktioniere nach einem patriarchalischen System: Die Männer können sich vom Studierenden zum Gehilfen bis zur Führungskraft vorarbeiten und dann noch weiter auf der Karriereleiter hochklettern. Frauen hingegen sind den Männern untergeordnet, sie haben nur Vorgaben einzuhalten: „Äußere Erscheinung, Verhalten und sogar die Gedanken werden vorgegeben. Als Frau ist man nichts, man hat nur die Aufgabe, neue Mitglieder zu gewinnen.“

Weltweit besitzt die Organisation eine Vielzahl von Immobilien, Bauwerken und Versammlungsräumen, Baukomitees aus Anhängern der Religionsgemeinschaft arbeiten kostenlos. „Alle Spendengelder für Immobilien gehen an die Organisation“, sagt Laimer, „uns gehört nichts, wir dürfen die Gebäude nur nutzen. Jeder Einzelne wird zum Spenden genötigt, es wird Buch geführt. Es ist eine Manipulationsmaschinerie, die sogar die Kinder dazu bewegt, ihr Taschengeld abzugeben.“

Im Jahresbuch werden nicht nur Spenden sondern auch die Arbeitsstunden jedes Einzelnen festgehalten und veröffentlicht. „Viele arbeiten nur mehr Teilzeit, um ihre Zeit der Gemeinschaft zur Verfügung stellen zu können. Für diese Stunden wird man nicht entlohnt, auch ist man nicht versichert, mit den entsprechenden Folgen im Alter. Alles wird im Namen Gottes gerechtfertigt“, erzählt Laimer.

Diese Unterdrückung hat die Familie Laimer jahrelang im guten Glauben toleriert: „Nach Jahren bei den Zeugen Jehovas hat man nur mehr dort Freunde. Von Andersgläubigen isoliert man sich immer mehr.“

Ihre beiden Töchter haben sich im Jugendalter von dieser Gemeinschaft distanziert. „Ich ließ ihnen immer ihre freie Entscheidung“, sagt die Mutter heute, „sie wollten von dieser Religion nichts wissen. Für mich war das nicht schlimm. Ich und mein Mann wurden jedoch als schlechte Eltern abgestempelt“.

Auch nach dem Ausschluss aus der Gemeinschaft hoffte Familie Laimer auf das Verständnis der anderen Mitglieder. „Wir wollten unsere Freunde aufklären, was da alles abläuft“, erzählt die 52-Jährige, „Aber ihnen wurde verboten, mit uns zu reden, sie durften uns nicht mal mehr grüßen. Das letzte Mal drohte man uns sogar an, die Polizei zu holen und uns rauschmeißen zu lassen“, ist Laimer enttäuscht.

Erst dadurch entfernte sich das Ehepaar von der Religionsgruppe. „Anfangs taten wir uns schwer. Wir hatten abseits dieser Gesellschaft keine Freunde mehr, wir fühlten uns isoliert. Aber heute bin ich froh und frei: Ohne Angst und Druck kann ich mein Leben genießen.“

Das Ehepaar will nun auch anderen die Augen öffnen. „Wir können nicht mehr still sein. Wir wollen, dass alle wissen, wie das System funktioniert“, sagt Laimer. Sie ist nicht die einzige: „Im Internet sind haufenweise Erfahrungsberichte mit den Zeugen Jehovas zu lesen. Alle waren zuerst geblendet von der vorgegaukelten heilen Welt – bis sie erwachten“.

Quelle: tageszeitung.it

Jehovas Zeugen – Das Leben danach

Jehovas Zeugen werben täglich dafür eine christliche Religionsgemeinschaft zu sein. Die Liebe wird offiziell in ihren Reihen groß geschrieben. Doch wie ergeht es Menschen, die die Gemeinschaft von Jehovas Zeugen verlassen haben? Wie ist das Leben danach? Wie wirkt sich die jahrelange Isolation, Fremdsteuerung des Glaubens, und dogmatische Lebenseinstellung auf einen Gläubigen aus, wenn er beginnt ein normales Leben ohne die Gruppe zu führen? Eine Aussteigerin berichtet, wie sie selbstständig zu denken begann, von Grund auf alles neu erlernen musste, und wie sich die Lebensqualität nachweisbar gesteigert hat.

An die leitende Körperschaft

Wahrheiten jetzt! ist dankbar dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft der Website so viel Aufmerksamkeit gibt. Die Themen auf dieser Website müssen die Wachtturm-Gesellschaft so sehr stören, dass sie alles daran setzen den Betreiber in Gerichtsprozesse zu ziehen um ihm hohe Geldstrafen (bis zu 250.000€) oder ersatzweise 6 Monate Haft anzudrohen. Liebe leitende Körperschaft, D. H. Splane, A. Morris III., D. M. Sanderson, G. W. Jackson, M. S. Lett. S. F. Herd, G. Lösch und G. H. Pierce:

Die Wahrheit steht von alleine aufrecht, nur die Lüge braucht Gesetzesschutz!

Erwartet Gott und Jesus das von euch? Hätte Jesus so gehandelt? Ihr sagt von euch selbst das ihr vom "Geist geleitet" seid. Ihr sagt selbst das ihr geistgesalbte Christen seid. Ihr sagt selbst das die Bibel über allem steht. Warum macht ihr euch dann selbst, durch Gerichtsprozesse lächerlich? Warum versucht ihr erneut zu richten? Warum wollt ihr nicht in die Fußstapfen Jesu treten, der so mild gesinnt war?

"Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?" (Johannes 18:10, 11)

Da ihr euch offensichtlich auf dem Weg der Finsternis befindet, wünscht euch Wahrheiten jetzt! sehr baldig, Jesus anzuerkennen und ihm nachzufolgen, um dem Willen des Vaters zu tun!