„Gott züchtigt seine Söhne“

Lächelnd ziehen sie von Haus zu Haus und werben neue Jünger. Doch üben die Zeugen Jehovas Tugendterror und bespitzeln ihre Mitglieder. Der Sektenkonzern macht Milliardenumsätze. Jetzt will er in Deutschland offiziell als Kirche anerkannt werden, gleichgestellt mit Katholiken und Protestanten.

Das Kinderzimmer ist leer, die Regale sind ausgeräumt, die beiden Betten wurden seit Monaten nicht mehr benutzt. Nur eine neonbunte Schultasche liegt noch auf dem Boden.

Vor einiger Zeit waren die Brüder Alexander, 18, und Sorian, 15, in den Dunstkreis der Zeugen Jehovas geraten. In diesem Sommer, so beobachtete eine Bekannte in der Nachbarschaft, kam ein Abgesandter der Sekte mit seinem Mercedes und holte die beiden ab. „Sie sind mit dem ganzen Gepäck weg“, sagt der verlassene Vater Ljubomir Petkow, 38. Wo sie jetzt sind, weiß der Exil-Bulgare nicht.

Beim Jugendamt in Friedrichshafen fand Petkow, geschiedener Zahnarzt aus Überlingen, keine Hilfe. Der zuständige Sozialarbeiter Volkmar Blenn, 56, wollte sich nicht einmischen. Schließlich seien die Zeugen Jehovas eine „anerkannte Religionsgemeinschaft“.

Derartige Schicksale häufen sich. Die Sekte wirbt vermehrt um Entwurzelte und Randständige der deutschen Gesellschaft. In Asylbewerberheimen wird der Wachtturm, das Zentralorgan der Zeugen Jehovas, in der Muttersprache der Ankömmlinge durch den Zaun geschoben. In Aussiedlerunterkünften werden Insassen auf den Zimmern umworben.

Jetzt wollen die Zeugen Jehovas per Gerichtsentscheid die Anerkennung als Körperschaft des Öffentlichen Rechts erwirken; sie wären damit der evangelischen und katholischen Kirche gleichgestellt und könnten Kirchensteuern erheben, Seelsorger in Gefängnisse schicken und Vertreter in Rundfunkräte entsenden.

Weltweit bekennen sich 4,7 Millionen Menschen zu den Zeugen Jehovas, die Verkündiger der Sektenbotschaft sind in 231 Ländern aktiv – von Bolivien bis Bosnien-Herzegowina. In Deutschland zählen die Zeugen 166 500 Anhänger, davon 35 000 in den neuen Bundesländern. Vielen hilft der Glaube der Sekte. Labile finden Halt, Drogensüchtige werden entwöhnt. Die Religion der Zeugen verspricht „ewiges Leben im Paradies auf Erden“, ohne Hunger und Kriege, ohne Verbrechen. „Und selbst der Löwe wird Stroh fressen so wie der Stier“, zitiert eine Jehova-Schrift die Bibel (Jesaja 11:7).

Vorher droht allerdings der – terminlich nach mehreren Fehlschlägen nicht mehr exakt festgelegte – Weltuntergang („Harmagedon“). Den werden nur die überleben, die den Versuchungen des Satans widerstehen und den „Richtlinien und Gesetzen Gottes gehorchen“.
Das Berliner Verwaltungsgericht hat einen „Rechtsanspruch“ der Zeugen Jehovas auf Gleichstellung mit anderen Kirchen in Deutschland festgestellt. Der Berliner Senat legte jedoch Berufung beim Oberverwaltungsgericht ein. Die Zeugen Jehovas, begründet Senats-Justitiar Dietrich Reupke, 38, den Widerstand der Landesregierung, wiesen „Merkmale einer totalitären Sekte“ auf.

Ein internes Handbuch für Führungskräfte belegt, daß der Tugendterror in der weltweit operierenden Gemeinschaft tatsächlich bestens organisiert ist: Psychischer Druck, ein Spitzelsystem und ein ausgefeilter Strafenkatalog halten die „Herde“ beisammen. Die Mitglieder müssen sich strengen Regeln unterwerfen und werden rigoros überwacht.

Bis heute sind den Sektenmitgliedern unter Berufung auf die Bibel („Niemand unter euch darf Blut genießen“) Bluttransfusionen untersagt. Als im September 1993 in Neufundland und Kalifornien zwei Kinder, 12 und 15 Jahre alt, an Leukämie starben, weil sie Blutübertragungen verweigert hatten, pries das Sektenmagazin Erwachet die beiden als „Jugendliche, die Gott den Vorrang geben“. Zuletzt starben im September in Spanien zwei Kinder an Hirnhautentzündung und Leukämie, weil ihre Eltern Transfusionen verboten hatten.

Um die Sektenmoral zu sichern, lassen die Sektenführer kranke Mitglieder beaufsichtigen. Damit der todkranke Patient nicht im letzten Moment schwach oder gegen seinen Willen von Ärzten mit Blut versorgt werde, sei es in Einzelfällen „erforderlich, daß rund um die Uhr jemand Wache hält“, heißt es in einem Schulungsbuch für Sektenfunktionäre – Titel: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde“.

Das Brevier belegt die straffe Aufsicht über das gesamte Leben der Jehova-Jünger. An fünf Tagen pro Woche sollen sie an „Versammlungszusammenkünften“ teilnehmen, dazu kommen regelmäßige Kreis-Treffen, Bezirkskongresse und die Jehova-typische Akquisition neuer Anhänger, das „Jüngermachen“ an den Haustüren.

„Spornt die Brüder zu regelmäßiger, geplanter Tätigkeit im Evangelisierungswerk an“, fordert das Schulungsbuch. Fast 20 Stunden wöchentlich arbeitet der Durchschnitts-Zeuge im Sektendienst, oft neben dem bürgerlichen Beruf. Sogenannte Sonderpioniere arbeiten 117 Stunden im Monat.

Das Regelwerk bestimmt, gestrenger noch als jeder katholische Sündenkatalog zur Sexualmoral, wie sich die Brüder und Schwestern im Bett zu benehmen haben. _(* Beim Druck der russischen ) _(Wachtturm-Ausgabe. ) Als „zügelloser Wandel“ strafbar ist etwa „vorsätzliches und gewohnheitsmäßiges leidenschaftliches Petting sowie vorsätzliches und gewohnheitsmäßiges Streicheln der Brüste“.

Schlimmer noch sei „Hurerei“, wozu nach Zeugen-Regeln „Homosexualität und Lesbianismus“ zählen, aber auch „oraler und analer Geschlechtsverkehr oder gegenseitige Masturbation unter Personen, die nicht miteinander verheiratet sind“.

Geburtstagsfeiern sind gläubigen Zeugen genauso untersagt wie ein Flirt ohne Heiratsabsicht oder das Ausfüllen eines Lottoscheins. Sporttreiben ist verpönt, ein Hochschulstudium gilt zumeist als Zeitvergeudung. Neue Mitglieder sind, so das Führer-Handbuch, besonders zu umsorgen: „Dadurch wird das Vakuum ausgefüllt, das entsteht, wenn sie frühere Bekanntschaften und weltliche Unterhaltung aufgeben.“

Fehltritte verfolgen die Sektenoberen in einem eigenen „Rechtsverfahren“. Ein Norweger, 102 Jahre alt, wurde ausgeschlossen, weil er beim Genuß von Schnupftabak erwischt worden war. Der Pop-Sänger Michael Jackson zog, so seine Schwester La Toya, als Sektenmitglied, getarnt mit aufblasbarem Gummianzug, der ihn dicker aussehen ließ, durch Los Angeles und verteilte den Wachtturm. Trotz dieses Eifers mußte er Abbitte leisten wegen satanistischer Anklänge in seinem Video-Clip „Thriller“ („Ich würde so etwas nie wieder tun“). 1987 trat er aus.

Beim Prozeß vor dem sogenannten Rechtskomitee dürfen dem Beschuldigten laut Sektenanweisung „keinerlei Briefe gesandt werden“, die ihn zuvor über den Tatvorwurf ins Bild setzen. Während der Verhandlung sind „keinerlei Tonbandaufnahmen“ zulässig. Auch „Beobachter“ dürfen „nicht zugegen sein“.

Missetätern droht „Zurechtweisung vor den Augen aller“ oder, schlimmer, „Gemeinschaftsentzug“. Die Folge solchen Gruppenzwangs ist, so wollen Psychiater in Schweden, in der Schweiz und den USA herausgefunden haben, daß Zeugen Jehovas überdurchschnittlich oft psychisch erkranken. Typische Diagnosen: Depression und Verfolgungswahn. Schizophrenie komme bei den Sektenanhängern, so eine australische Studie, dreimal so häufig vor wie unter Ungläubigen.
Der norwegische Ex-Funktionär Joseph Wilting, 62, behauptet, daß in vielen Gemeinden in seiner Heimat 40 bis 50 Prozent aller Zeugen Jehovas Neuroleptika oder Anti-Depressiva nehmen. Eine wachsende Zahl von Selbstmorden konstatiert eine Studie des US-Psychologen Jerry R. Bergman.

Um die Gläubigen trotz seelischer Nöte bei der Stange zu halten, kontrolliert ein weltweites Aufsichtssystem das Privatleben der Mitglieder. Ärzte, Krankenschwestern, Rechtsanwälte müssen gemäß internen Sektenrichtlinien („Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“) ihre Schweigepflicht brechen und ernste Sünden melden, Kinder ihre Eltern denunzieren. „Die haben überall ihre Spione“, sagt ein Aussteiger.

Sünden von Jüngern werden protokolliert, Erkenntnisse über Abtrünnige gespeichert und bei Bedarf an die Weltzentrale der Sekte in New York übermittelt. Die „Leitende Körperschaft“, im New Yorker Stadtteil Brooklyn ansässig, steuert die weltweite Überwachung. „Selbst wenn ein Sünder sich im brasilianischen Urwald verstecken würde, wäre er für den internationalen Apparat der Gesellschaft nicht verschwunden“, sagt ein Aufseher.

Die Zentrale der Zeugen in New York betreibt einen immensen Aufwand: 30 Hochhäuser gehören zur Schaltstelle der Religionsgemeinschaft, außerdem Hotels, eine gigantische Computeranlage sowie eine sekteneigene Farm mit 688 Hektar Land.
Als Machtzentrum des 1881 gegründeten Konzerns gilt die Firma Watchtower Bible and Tract Society of Pennsylvania. Der Watchtower Bible and Tract Society of New York Inc., einer Aktiengesellschaft, gehört das Vermögen. Die Bank Watchtower Treasures steuert die Finanzströme, ein Großteil der Spenden geht an die International Bible Students Association, die Firma Watchtower Properties verwaltet die Immobilien.

Insgesamt setzt der Bibel-Konzern nach Schätzungen verschiedener Sektenkenner jährlich weltweit etwa vier Milliarden Mark um. Die Bilanzen sind geheim. Nur eine Zahl wurde dieses Jahr bekanntgegeben: 48 857 112,38 Dollar (84 Millionen Mark) gab die Watchtower Society 1993 für ihre reisenden Vollzeit-Prediger aus.

Offiziell speist sich die Sekte einzig aus Spenden („Gott liebt einen fröhlichen Geber“). Doch einiges kommt auch durch profane Geschäfte herein: Das eigens entwickelte Computerprogramm Meps, das es erlaubt, den Wachtturm simultan in 66 Sprachen zu setzen, wurde an IBM verkauft. In Kanada mehrten millionenschwere Investment-Erträge das Sektenvermögen.

Geschickt nutzt der Konzern sein weltweites Filialnetz für Finanztransfers: Die frommen Brüder treten, wie Tenniscracks und Formel-1-Piloten, als Steuerflüchtlinge auf – allerdings jonglieren sie mit ungleich höheren Summen.

So gelang es in der Schweiz letztes Jahr, den Gewinn mit null Franken zu deklarieren. Dort gelten die Zeugen Jehovas als steuerpflichtiger Kommerzbetrieb mit einem Kapital von 10,37 Millionen Franken. In Luxemburg hingegen lag der – dort steuerfreie – Gewinn letztes Jahr bei 6,1 Millionen Francs (300 000 Mark), trotz üppiger Überweisungen nach Brooklyn.

Die einfachen Jehova-Gläubigen machen sich beim weltweiten Geschäft vor allem als schlechtbezahlte Werktätige nützlich. In der Deutschlandzentrale der Wachtturm-Gesellschaft im hessischen Selters beispielsweise wird jeder der rund 1000 Beschäftigten gerade mal mit 100 Mark Taschengeld im Monat abgespeist.

Den Wert des Anwesens schätzen Experten auf 150 Millionen Mark: Die weitläufige Anlage erstreckt sich über rund 30 Hektar, mit Teichen und Springbrunnen. Eine Druckerei produziert _(* Im schleswig-holsteinischen ) _(Trappenkamp bei Neumünster. ) dort pro Jahr 96 Millionen Zeitschriftenexemplare für 58 Länder von Tahiti bis Tadschikistan, von Grönland bis zum Kongo. 15 000 Ferienhelfer haben die protzige Sektenzentrale gebaut – ehrenamtlich. Der Betrieb braucht weder Steuern noch Sozialabgaben zu zahlen, auch keine Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Der Berliner Senat will die Wachtturm-Gesellschaft nicht als Kirche anerkennen, weil sie sich „regelmäßig und vorsätzlich über geltendes Recht hinweggesetzt hat“. Die Zeugen hätten jahrzehntelang gegen die Sozialversicherungspflicht verstoßen – ausgeschiedene Mitarbeiter standen im Alter plötzlich ohne Rentenanspruch da.

In Ungarn verweigerte die Regierung im vergangenen Jahr den Zeugen jede finanzielle Unterstützung, weil die Sekte als „destruktiv“ gilt. In Frankreich untersagte der Staatsrat eine Adoption durch Zeugen Jehovas, weil das Leben des Kindes gefährdet sei, sollte bei einer Operation eine Bluttransfusion nötig werden.

Auch deutsche Gerichte entscheiden immer häufiger gegen die Zeugen. Im Mai hat das Amtsgericht Hagen einer Jehova-Mutter das Sorgerecht für ihren vierjährigen Sohn entzogen.

Das Amtsgericht Passau entschied letzten Dezember, eine Mutter habe „grob gegen die Erziehungspflicht verstoßen“, weil sie ihren heute siebenjährigen Sohn eingedenk der Sektenmaximen („Gott züchtigt seine Söhne“) mit einem Kochlöffel „wiederholt schwer mißhandelt“ und durch Zwangsunterricht mit Zeugen-Ideologie malträtiert habe. Dem Jungen, befanden die Richter, drohe „lebenslanger Dauerschaden“, wenn er unter der Fuchtel seiner Mutter bleibe.

Die Beschäftigten der Sekte werden mit Taschengeld abgespeist

Quelle: spiegel.de

Abschlussbericht der Royal Commission Australien über Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas

Der offizielle Abschlussbericht der Royal Commission Australien über Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas ist veröffentlicht. In der abschließenden Beurteilung auf Seite 77 heißt es auszugsweise:

Wir betrachten die Organisation der Zeugen Jehovas nicht als Organisation, die adäquat auf sexuellen Missbrauch von Kindern reagiert. Wir glauben aus folgenden Gründen nicht, dass Kinder angemessen vor dem Risiko des sexuellen Missbrauchs geschützt sind:

Die Organisation stützt sich auf veraltete Richtlinien und Praktiken, um auf angebliche sexuelle Misshandlungen von Kindern zu reagieren. Diese Richtlinien und Praktiken unterliegen nicht einer laufenden und kontinuierlichen Überprüfung. Die Strategien und Praktiken sind im Großen und Ganzen völlig unangemessen und ungeeignet zur Anwendung in Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Die Zurückhaltung der Organisation und die fortgesetzte Anwendung von Richtlinien wie die Zwei-Zeugen-Regel in Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern zeigen einen ernsten Mangel an Verständnis für die Natur des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Das interne Disziplinarsystem der Organisation darüber, wie Klagen über sexuellen Missbrauch von Kindern behandelt werden, ist nicht auf das Kind bzw. Opfer ausgerichtet und bietet dem Opfer wenig oder keine Wahl, wie seine Beschwerde behandelt wird.

Die allgemeine Praxis der Organisation, schwere Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern nicht der Polizei oder den Behörden anzuzeigen, insbesondere wenn das Opfer ein Kind ist, zeigt ein schwerwiegendes Versagen der Organisation, die Sicherheit und den Schutz der Kinder in der Organisation und in der Gemeinschaft zu gewährleisten.“

Download: childabuseroyalcommission.gov.au

von |Dezember 16th, 2016|2016|0 Kommentare

Der geistige und körperliche Missbrauch bei den Zeugen Jehovas

Therapeutin im Interview: «Praktisch jede meiner Patientinnen, die bei den Zeugen Jehovas aufwuchs, wurde missbraucht»

Anna Gunkel arbeitet als Physiotherapeutin und Fachberaterin Psycho-Traumatologie mit Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Darunter sind viele Sekten-Aussteiger – vor allem ehemalige Zeugen Jehovas. Ein Gespräch über Missbrauch innerhalb der Gemeinschaft und die psychologischen Folgen davon.

Frau Gunkel, bei posttraumatischen Belastungsstörungen kommen mir Kriegs-Veteranen in den Sinn, nicht unbedingt Sekten-Aussteiger. Wie kommt es, dass viele von ihnen davon betroffen sind?

Anna Gunkel: Ich treffe bei meiner Arbeit vor allem auf Menschen, die in einer Sekte aufgewachsen sind. Sie waren während ihrer ganzen Kindheit einem enormen Druck ausgesetzt. Gerade in Gemeinschaften mit Endzeitvorstellungen, wie bei den Zeugen Jehovas, ist die Situation problematisch. Diese Kinder haben kaum Kontakte zur Aussenwelt, weil sie als verdorben gilt. Alle Menschen ausserhalb der Gemeinschaft sind praktisch schon tot, weil sie das Ende der Welt nicht überleben werden. Eine höhere Bildung lohnt sich nicht, für Spielen bleibt kaum Zeit, eigene Entscheidungen sind nicht nötig, Persönlichkeitsentwicklung ist nicht gefragt. Ausserdem sind Misshandlungen weit verbreitet.

 

Welche Art von Misshandlungen?

Körperliche Gewalt als Erziehungsmassnahme kommt bei den Zeugen Jehovas oft vor. Ausserdem berichten viele meiner Patienten von sexuellen Übergriffen und Missbrauch, innerfamiliär oder seitens der Ältesten. Diese Vorfälle werden unter den Tisch gekehrt. Die Zeugen Jehovas haben eine eigene Gerichtsbarkeit. Um eine Anschuldigung zu beweisen, braucht es zwei Zeugen – zwei Zeugen bei einem sexuellen Übergriff, das ist unmöglich.

Wurden viele Ihrer Patienten Opfer von sexuellen Übergriffen?

Praktisch jede meiner Patientinnen, die bei den Zeugen Jehovas aufwuchs, wurde missbraucht. Ihnen wurde gesagt, dass sie selber schuld daran seien, wenn ihnen so etwas passiert. Oder sie wurden unter Druck gesetzt, sie würden in die Hölle kommen, wenn sie sich jemandem anvertrauen würden. Kommt doch mal ein Vorfall ans Licht, tut der Täter Busse und wird vielleicht für eine kurze Zeit ausgeschlossen. Um das Opfer kümmert sich niemand.

 

Warum erstatten die Opfer keine Anzeige?

Die Zeugen Jehovas leben völlig abgeschottet von der hiesigen Gesellschaft. Sie anerkennen weder weltliches Recht, noch wenden sie sich an weltliche Richter. Bis die Betroffenen aus der Gemeinschaft raus kommen, sind die Taten meist verjährt oder ohnehin nicht mehr beweisbar.

 

Warum passiert Missbrauch oft in geschlossenen Gesellschaften?

Da kann ich nur spekulieren: Die Täter fühlen sich in solchen besonders geschützt und sitzen in gewissen Machtpositionen. Die Übergriffe innerhalb der katholischen Kirche kamen auch erst Jahre später ans Licht.

 

Wer müsste eingreifen?

Der Staat müsste die Zeugen Jehovas besser überwachen. Es ist eine antidemokratische Sekte, die Kindern ihre Grundrechte verweigert. Ihnen wird das Recht auf Bildung, auf freie Meinungsäusserung und oftmals leider auch auf Unversehrtheit genommen. Die Zeugen Jehovas stimmen auch nicht ab, leisten keinen Militärdienst und beteiligen sich nicht am öffentlichen Leben.

 

Was passiert in der Psyche von Kindern, die unter solchen Umständen aufwachsen?

Viele von ihnen entwickeln eine dissoziative Persönlichkeitsstörung, eine der posttraumatischen Belastungsstörung verwandte Krankheit, eine Art Überlebensstrategie. Um Erlebtes zu verdrängen, werden Wahrnehmungen getrennt abgespeichert.

 

Wie wirkt sich das aus?

Wenn das Opfer eines sexuellen Übergriffs beispielsweise beim Sitznachbar im Bus dasselbe Rasierwasser wie das des Täters riecht, ergreift es sofort die Flucht, weil es den Mann für den Täter hält. Dass er dies nicht ist, kann es in diesem Moment nicht erfassen, weil die Informationen nicht kombiniert werden.

 

Was passiert, wenn die Opfer den Zeugen Jehovas den Rücken zu kehren?

Dann beginnt erst die grosse Arbeit. Aussteiger müssen das ganze Leben ausserhalb der Gemeinschaft und sich selber ganz neu kennenlernen: Wer bin ich überhaupt und was will ich für ein Leben leben? Wie trifft man Entscheidungen und was fühle ich? Diese Entwicklungen werden komplett unterdrückt. Alles war schwarz-weiss.

 

Können solche Störungen geheilt werden?

Das ist ein sehr langer Prozess, aber nicht unmöglich. In der heutigen Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen ist man davon weg gekommen, die Patienten durch Reden ihr Leiden immer wieder durchleben zu lassen. Als Physiotherapeutin behandle vor allem auch körperliche Folgen der psychischen Störung.

 

Zum Beispiel?

Viele klagen über Kopfschmerzen. Oder wenn beispielsweise eine Bedrohung immer vom Sitznachbar rechts kam, ist die rechte Körperseite ständig verspannt. Oder Opfer, die bei bei Bestrafungen immer gefesselt wurden, und bis heute chronische Schmerzen in Hand- und Fussgelenken haben – als isolierte Körper-Erinnerung.

 

Wie viele ihrer Patienten sind Ex-Zeugen-Jehovas?

Mindestens ein Viertel. Gemessen an deren Verbreitung ist das eine enorm hohe Zahl, die man meines Erachtens nicht einfach so ignorieren kann.

Zunahme an Anfragen bei Sektenberatungsstelle Infosekta 

In ihrem Jahresbericht 2014 hielt die Sektenberatungsstelle Infosekta letzte Woche eine erneute Zunahme an Anfragen fest. Auskunft erbeten wurde vor allem zu den Gruppierungen Scientology, der in der Schweiz noch 800 bis 900 Mitglieder angehören, und die grosse Gemeinschaft der Zeugen Jehovas mit rund 19’000 Mitgliedern in der Schweiz. 

Die Zahl der erstmaligen Anfragen nahm um 21 Prozent zu. Infosekta verzeichnete 987 Erstkontakte. Dies entspricht einer Zunahme um 21 Prozent. Zusammen mit 1068 Folgekontakten (+14 Prozent) waren dies 2055 Beratungskontakte. 

In fast drei Viertel der Anfragen ging es um konkrete Gruppen. 32 Prozent der Ratsuchenden sorgten sich um Angehörige oder sonst nahestehende Personen, die in den Einflussbereich einer Sekte geraten waren. Zwei Prozent der Anrufe kamen von aktiven Mitgliedern einer Gruppierung, fünf Prozent von Ehemaligen. 

Die Scientologen und Zeugen Jehovas hätten bei allen Unterschieden gewisse Parallelen, schreibt die Beratungsstelle: Beide fokussierten auf einen künftigen idealen Zustand, beide wollten möglichst viele Menschen für ihre Doktrin gewinnen, beide missachteten die Bedürfnisse und Rechte von Kindern, und beide forderten von ihren Mitgliedern absoluten Gehorsam. (rar/sda)

Quelle: watson

von |November 17th, 2016|2016|0 Kommentare

Messer-Attacke unter Jehovas Zeugen in Günzburg

Wenige Stunden vor der Tat war der 29-Jährige von seiner Frau verlassen worden. Diese zog mit den eineinhalb und drei Jahre alten Kindern aus, um bei ihrer Mutter in Ellzee im Kreis Günzburg Unterschlupf zu finden.

Als seine Schwiegermutter sich in den Weg stellte und ihm zu verstehen gab, dass er seine beiden Kinder nicht mitnehmen dürfe, sei die Situation eskaliert.

Die 54-Jährige soll dem Schwiegersohn unter anderem vorgeworfen haben, Grundsätze ihrer gemeinsamen Religionsgemeinschaft, den Zeugen Jehovas, verletzt zu haben. Am Anfang sei alles gut gewesen. „Er war uns anfangs willkommen.“ Doch dann habe das Verhältnis Risse bekommen, auch weil das junge Paar „sexuellen Kontakt“ noch vor ihrer Hochzeit hatte. Die Ehe aber sei heilig, Sex davor nicht erlaubt. Die Absicht ihrer Tochter, den heute 29-Jährigen zu heiraten, sei in ihrer Familie nicht auf allzu große Gegenliebe gestoßen. Die beiden hätten demnach warten sollen, bis sie „geistig reifer“ seien.

Die familiären Meinungsverschiedenheiten gingen bis zum Abbruch des Kontakts durch Tochter und Schwiegersohn. Die Schwiegermutter jedoch konnte dies offensichtlich nicht akzeptieren, schickte häufig SMS-Nachrichten oder fuhr immer wieder mit dem Auto zur Wohnung des jungen Paares, obwohl ihre Besuche nicht erwünscht waren und meistens nicht geöffnet wurde.

Quelle: Südwest Presse

Die Märtyrer des 21. Jahrhunderts: Tony Morris lobpreist totes Kind von Zeugen Jehovas

Wieder einmal ist ein Kind einer Zeugen Jehovas Familie gestorben, weil es die Annahme einer lebensrettenden Bluttransfusion verweigerte. Diese Haltung wurde von Anthony Morris, einem Mitglied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, als vorbildlich gepriesen. Anthony Morris, genannt auch Tony Morris III., ist nach einem Bericht von Lloyd Evans mit dieser Aussage bei einer Kongressansprache gefilmt worden.

Die dreitägigen Kongressveranstaltungen der Zeugen Jehovas werden jährlichen unter wechselnden Leitthemen abgehalten. Das Thema dieses Jahres lautet „Bleibe Jehova gegenüber loyal“.

Es spiegelt vermutlich erstmals die steigende Befürchtung der leitenden Körperschaft vor einem ansteigenden Schwund von Mitgliedern wider, die sich ihrer Indoktrination entziehen.

Diese Tendenz ist neu, aber es gibt auch einige Punkte, die bei allen Jahreskongressen gleichbleiben und sich konstant wiederholen. So erfolgt am Ende eines jeden Kongresses eine längere Ansprache, die von einem der in der Wachtturmhierarchie höherstehenden Mitglied gehalten wird.

Dieser Vortrag beinhaltet in der Regel eine Reihe von vorgeblich positiven Erfahrungen aus der Organisation, mit denen die Zeugen in ihrem Glauben gestärkt oder bestärkt werden sollen.

Nun scheint es jedoch, als sei mit dem diesjährigen Kongress in Knoxville, Tennessee, und dem Vortrag von Morris ein neuer Höhepunkt bei den verstörendsten und geschmacklosesten Sonntagsnachmittagsansprachen erreicht worden.

Morris war dieses Mal der hochrangige Vortragende dieses Programmteils. Zu ihm kann man sagen, dass kein anderer im Gremium der leitenden Körperschaft für seine kontroversen Ansichten so bekannt ist, wie ihr Mitglied Anthony Morris III.

Zum Programmablauf: Ein Video zeigt Morris, wie er in seiner Darbietung eine herzergreifende Geschichte vorträgt:

Ein als Zeuge Jehovas aufgewachsener Junge mit Namen Josh, dessen Alter unerwähnt bleibt, bezahlt mit seinem Leben den höchsten Preis für seine Glaubensüberzeugung. Entgegen dem sanften, aber eindringlichen Rat seiner Ärzte, sich einer Blutübertragung zu unterziehen, während seine Eltern im Hintergrund bleiben und sich von dem Geschehen abwenden, bleibt Josh standhaft. Er verweigert die möglicherweise lebensrettende Transfusion.

Morris stellt diesen Fall in seiner Rede als beispielhaft dar. Josh habe sich damit entgegen „der Glaubensverfolgung“ durch seine behandelnden Ärzte als „Märtyrer“ erwiesen. Er beschließt seine Darstellung mit den Worten „Und wenn er eines Tages auferstanden sein wird, werden wir mehr von ihm hören, weil Jehova diesen kleinen Bruder liebt.“

Daraufhin erfolgt ein brausender Applaus der tausenden Teilnehmer des Kongresses. Damit wollen sie ihre Zustimmung zu dem Gesagten ausdrücken. Und dies entgegen der Tatsache, dass ein Junge, der letztendlich nur als Produkt der religiösen Indoktrination gesehen werden kann, sein Leben aufgrund eines fragwürdigen Verbots einer medizinischen Behandlung durch die leitende Körperschaft verloren hat, während die Bibel dazu tatsächlich keine Festlegung trifft.

Wie könnte dies auch sein, dass etwas durch die Schreiber der Bibel verboten wird, was erst Jahrhunderte später entdeckt, bzw. erfunden wurde?

Wie viele Opfer es bereits gegeben hat, deren Leben auf die gleiche tragische Weise verkürzt worden ist, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass diese frag- und kritikwürdige Lehre der Wachtturmgesellschaft erst seit 1945 gilt.

Gleichwohl die Vertreter der Gesellschaft sich mit der Schilderung derartiger tragischer Begebenheiten vor dem Publikum Gleichgesinnter gern hervortun und brüsten, sind sie mit der Bekanntgabe der weltweiten Todesopfer ihrer Lehre auf statistischer Grundlage sehr zurückhaltend.

So leicht es auch sein mag, mit dem Finger nur auf die Opfer eines Todeskults im 21. Jahrhundert zu zeigen, mit dem eine Sekte ihre ureigensten Interessen vor die ihrer Mitglieder stellt, kann man doch darüber, dass die Ärzte von Josh nicht stark genug waren, ihn am Leben zu halten, nur traurig sein.

Es gibt in Großbritannien, Australien und Neuseeland Beispiele dafür, wie Richter eingeschritten sind um zu verhüten, dass Minderjährige den höchsten Preis für den Fanatismus ihrer Eltern bezahlen müssen.

Wieder einmal wird deutlich, dass die Kinder von Zeugen Jehovas den Schutz des Staates in derartigen Fällen benötigen, und dies unabhängig von ihrer eigenen glaubensmäßigen Überzeugung.

In manchen Fällen, in denen das Gericht eingeschritten ist und ihnen die Entscheidung aus der Hand genommen wurde, hat es bei einigen Eltern sogar den Anschein gegeben, als ob sie darüber erleichtert waren. Schließlich mussten sie sich deswegen nicht mehr vor den Ältesten ihrer Versammlung verantworten …

Warum war das im Fall von Josh anders? Warum ist ihm erlaubt worden, sein kostbares Leben auf dem Altar der fragwürdigen Loyalität einer leitenden Körperschaft zu opfern, ohne dass der Staat eingeschritten ist, während andere Minderjährige in vergleichbarer Lage gerettet worden sind?

Einzelheiten bleiben in dem Vortrag von Morris (absichtlich?) ausgespart und wir werden die ganze Geschichte wohl niemals erfahren.

Was wir aber wissen, und dies schon seit einiger Zeit, ist, dass es entgegen aller vollmundigen Rufe einer Verfolgung durch das System Satans, es letztendlich die Wachtturmgesellschaft selbst ist, die für mehr Todesopfer in den eigenen Reihen verantwortlich ist, als wahrscheinlich selbst dem Diktator Adolf Hitler zugerechnet werden können.

Doch kein Unfall? Abschiedsbrief von dem 57-Jährigen Zeugen Jehovas Prince gefunden

Sein Tod schockte Millionen. Für den Gerichtsmediziner war Princes („Purple Rain“) Überdosis an dem Opioid-haltigen Schmerzmittel Fentanyl ein „Unfall“.

Doch jetzt schockt ein Bericht im Magazin „InTouch“ die Fans mit der vermeintlichen Enthüllung, dass der Musiker sein Ende nicht nur kommen gesehen sondern sogar einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte.

Ein enger Freund verriet demnach, dass der 57-Jährige diesen mit Druckbuchstaben auf einen herausgerissenen Notizblock-Zettel gekritzelt hatte: „Als ich es las, ist mir das Blut in den Adern gefroren.“ Warum das denn? „Da stand: ,Ich brauche etwas, was die Schmerzen stoppt, selbst wenn das heißt, dass alles irgendwie vorbei ist. Es ist Zeit zu gehen, ich wollte aber noch nicht so früh weg… Ich wollte noch nicht jetzt gehen. Love, Love, Love.“

Das Schreiben wurde von den Behörden übersehen und von einem Bekannten zwischen Princes Notizbüchern entdeckt. Der wollte nicht, dass es an die Öffentlichkeit kommt.

Quelle: express

Neue Wachtturmstrategie – ausgeschlossene Opfer werden zu Schuldigen erklärt

Im Jahr 2016 konnte in den USA in Gesprächen mit Zeugen Jehovas und anhand von Publikationen der Wachtturmgesellschaft (WTG) beobachtet werden, dass die Gesellschaft dazu übergegangen ist, ihre Mitglieder dahingehend zu manipulieren, dass sie glauben sollen, dass es nicht die Ältesten sind, die einen Beschuldigten (oder ein Opfer) aus der Versammlung ausschließen, sondern dass es tatsächlich so ist, dass der oder die Beschuldigte die Versammlung seinerseits ausgeschlossen hat.

Augenscheinlich handelt es sich bei diesem Vorgehen um eine strategische Maßnahme, um den Versuch einer groß angelegten Manipulation, um weltweit tausende Opfer glauben zu machen, dass es nicht „wir sind, die Dich verlassen haben. Nein, Du hast uns verlassen. Du hast Dich von uns getrennt“.

Damit zielt die Organisation ganz offenkundig darauf ab, die derzeit erheblichen Kritiken an ihren Ausschlusspraktiken von sich abzulenken, indem sie den eigentlichen Opfern der von ihr verordneten Maßnahmen auch noch die Verantwortung für die teils dramatischen und schicksalsschweren Folgen zuweist.

Opfern, die ohnehin die vollständige Trennung von ihren Familien zu verkraften haben.

„Sie waren es, die Gott und die Organisation verlassen und damit die Zeugen Jehovas, ihre Brüder und Schwestern, ausgeschlossen haben.“

Der christliche Aktivist und Youtuber Erici, bekannt unter seinem Label „Sohn des Donners“ hat einen bemerkenswerten Artikel aus dem Wachtturm vom Februar 2016 unter dem Titel „Learn from Jehovah’s loyal servants“ (Fussnote), „Lerne von den treuen Zeugen Jehovas“ ausgewertet und den darin enthaltenen Manipulationsansatz, wie Zeugen beeinflusst werden sollen, offengelegt:

„7. Wie ist es einer Schwester gelungen, Gott in einer schwierigen Situation treu zu bleiben?

Ein Loyalitätskonflikt kann aufkommen, wenn ein naher Verwandter ausgeschlossen wird. Zum Beispiel hat eine Schwester mit Namen Anne einen Anruf ihrer ausgeschlossenen Mutter erhalten. Die Mutter wollte Anne besuchen, da sich die Trennung von ihrer Familie schmerzhaft für sie auswirkt.

Anne fühlte sich durch den Anruf sehr niedergeschlagen und versprach ihrer Mutter, ihr in einem Brief zu antworten.

Bevor sie diesen schrieb, betrachtete sie die biblischen Anweisungen (1. Korinther 5:11, 2 Johannes 9-11).

Anne schrieb dann den Brief und erinnerte ihre Mutter mit freundlichen Worten daran, dass sie es selbst war, die sich von ihrer Familie aufgrund ihrer falschen Handlungsweise und ihrer fehlenden Reue getrennt habe.

„Der einzige Weg, um Deinen Schmerz zu lindern, ist die Rückkehr zu Jehova (Jakobus 4:8)“, schrieb Anne.

 

Entschlüsselung der Sektenbotschaft

Entsprechend der Lehre der Wachtturmgesellschaft bedeutet die Formulierung “kehre zu Jehova zurück”, dass man wieder in den Kreis der Versammlung zurückkehrt. Um die Mitteilung von Anne in ihrem Brief in dem Sinn umzuformulieren, wie sie gemeint ist, heißt das:

„Du bist vereinsamt, weil Du von unserer Religion getrennt bist? Der einzige Weg zur Linderung deiner Schmerzen besteht nicht darin, um Vergebung zu beten, nicht einmal darin, die Bibel zu lesen. Der einzige Weg zu Linderung des Trennungsschmerzes ist der, wieder ein Zeuge Jehovas zu werden. Es gibt keinen anderen Weg. Du wirst nicht eher wieder geliebt, bevor Du nicht in die Religion zurückgekehrt bist.“

 

Meisterhafte Manipulation

Während das Opfer des Ausschlusses ohnehin schon durch die Trennung von der Familie leidet, erhöht die Wachtturmgesellschaft diese Wirkung noch durch ihre neue Botschaft.

Obwohl die Aktion zum Ausschluss von Annes Mutter von der Sekte selbst ausgegangen ist, werden die Mitglieder der Organisation jetzt dahingehend manipuliert, dass sie glauben sollen, dass die Opfer sich „selbst getrennt“, bzw. „selbst ausgeschlossen“ haben.

Damit versucht die Wachtturmgesellschaft alle Schuld von sich abzuwenden und dem eigentlichen Opfer zuzuschieben, um sich vor öffentlicher Kritik und weiterem Rufschaden zu schützen.

Quelle: JWORG

Ein 47-Jähriger Zeuge Jehovas hat eine 15-Jährige gestalkt und dadurch zu Suizidversuchen getrieben. Wegen Nachstellung, sexuellem Missbrauch, Nötigung und Körperverletzung muss er sich vor dem Amtsgericht Esslingen verantworten

Esslingen – Die Vorwürfe wiegen schwer. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft wirft dem 47-jährigen Angeklagten Nachstellung, sexuellen Missbrauch, Nötigung und Körperverletzung vor. Der verheiratete Vater zweier Kinder soll von Herbst 2012 bis zum Herbst 2014 eine anfangs 15-Jährige derart massiv bedrängt, bedroht und verfolgt haben, dass diese zweimal versucht habe, sich umzubringen. Der Mann habe die Jugendliche mit seinem Stalking der „Todes- oder Gesundheitsgefahr“ ausgesetzt, heißt es in der Anklage.

Der 47-Jährige streitet die Anschuldigungen vor dem Amtsgericht Esslingen ab. Wohl habe es eine einvernehmliche Liebelei gegeben, doch die Initiative sei von ihr ausgegangen. Die Verhandlung gibt nicht nur Einblicke in das Seelenleben zweier psychisch angeschlagener Menschen, sondern auch in die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas, über die sich der Mann und das Mädchen kennengelernt hatten. Von da an soll er sie der Anklage zufolge mit Anrufen, E-Mails sowie mit Whatsapp- und SMS-Nachrichten regelrecht bombardiert haben. Zu jeder Tages- und Nachtzeit habe er dem Teenager seine Liebe bekundet. In den Akten befinden sich laut der Anklage „mehrere tausend“ solcher Nachrichten. Das Mädchen soll acht Mal die Mobilfunknummer gewechselt haben, um die Belästigungen ins Leere laufen zu lassen – vergeblich.

In psychiatrischer Klinik als Onkel ausgegeben

Allein bei fernmündlichen Liebesschwüren und Annäherungsversuchen soll es zudem nicht geblieben sein. Mehrfach habe der Mann seinem mutmaßlichen Opfer aufgelauert, es beobachtet, verfolgt, ausspioniert, gestreichelt, umarmt, geküsst und unsittlich berührt. Der von ihm ausgehende Psychoterror habe die Jugendliche krank gemacht, sie habe sich geritzt und zwei Suizidversuche – einen Ende Oktober 2014 – unternommen. Selbst dann noch, als sie teilstationär in einem psychiatrischen Krankenhaus behandelt worden sei, habe der Angeklagte den Kontakt zu ihr gesucht, indem er sich für ihren Onkel ausgegeben habe, heißt es in der Anklage. Tatsächlich erhielt er dann dort ein Hausverbot.

Der 47-Jährige auf der Anklagebank hat akribisch aufgeschrieben, was ihn seiner Ansicht nach entlastet. Sein Pflichtverteidiger überschreibt die Einlassung seines Mandanten mit den Worten: „Die Vorwürfe stimmen so nicht ganz.“ Der Angeklagte bestreitet nicht, mit dem Mädchen regen Kontakt mit gegenseitigen Liebesschwüren gepflegt zu haben. Aber es sei nie zu einer körperlichen Annäherung gekommen. Seine Frau habe von alldem nichts mitbekommen, das Verhältnis zu ihr habe sich in einem „Frostzustand“ befunden.

Die Initiative sei von ihr ausgegangen

Er gebe zu, es sei „komisch, sich in meinem Alter mit einem Teenager abzugeben“. Doch die treibende Kraft sei das Mädchen gewesen, das er in seiner Aussage in kein gutes Licht rückt. Die heute 18-Jährige habe in ihm damals ihre große Liebe gesehen. Sie habe zuerst Kontakt zu ihm aufgenommen, ihm Avancen gemacht und mit ihm „durchbrennen“ wollen. Wenn er versucht habe, sich von ihr zu distanzieren, habe sie gedroht, sich umzubringen. „Sie hat ständig sehen wollen, wie weit ich für sie gehen würde.“ Zudem habe sie ihm immer wieder erzählt, von älteren Männern begehrt und geliebt zu werden. Das sei eine regelrechte Obsession von ihr gewesen. Auch habe sie behauptet, ihre Mutter zwinge sie zu einer Beziehung mit einem zu ihrem Alter passenden Jungen.

Der 47-Jährige stellt sich vor Gericht selbst als Opfer dar. Schon als Kind sei er von seiner Mutter mit den Zeugen Jehovas in Kontakt gebracht worden. Unter den Repressalien der Religionsgemeinschaft habe er fortan sehr gelitten. Er habe keinen Geburtstag feiern und keine Freundin haben dürfen, Sex und Küssen seien absolut verboten gewesen. Im Alter von 40 Jahren sei er an Krebs erkrankt und dem Tod näher als dem Leben gewesen. Dass er im Krankenhaus auf keinen Fall Bluttransfusionen erhalte, sei von den Zeugen Jehovas – gemäß ihrer Überzeugung – kontrolliert worden. Zudem hätten ihn Berichte über Prügel und Bedrohungen innerhalb der von ihm als „gefährlich“ bezeichneten Religionsgemeinschaft belastet, sagt er.

Angeklagter bezeichnet sich als „schwer depressiv“

Er sei gezwungen worden, seinen eigenen Sohn während der „Versammlungen“ genannten Treffen zu verprügeln, weil der nicht ruhig habe sitzen können. Der Junge leide bis heute darunter, „ich war froh, mit meiner Familie da rauszukommen“. Die Zeugen Jehovas seien seinem Austritt letztlich mit einem Rausschmiss zuvor gekommen. Das alles habe ihn „schwer depressiv“ werden lassen, und dass er nun wegen der aus seiner Sicht ungerechtfertigten Vorwürfe „vor Gericht antanzen“ müsse, belaste ihn unheimlich.

Das mutmaßliche Opfer wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehört. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

Quelle: Stuttgarter Zeitung

Sexueller Missbrauch: Zeuge Jehovas verurteilt

Im Jahr 2005 hat ein Zeuge Jehovas aus Greifswald einen Jungen mehrfach sexuell missbraucht. Dafür wurde der heute 53-Jährige am Dienstag zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Seine Gemeinde soll von den Taten gewusst haben, schwieg aber jahrelang. Das Amtsgericht Greifswald hat den Mann wegen sexuellen Missbrauchs an einem Kind zu einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von 900 Euro verurteilt. Damit folgte das Gericht weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte habe ein vollumfängliches Geständnis abgelegt und es so dem Opfer erspart, vor Gericht aussagen zu müssen, so Richter Wittke. Er zeige erkennbare Reue und habe seit 2005 keine weiteren Straftaten begangen.

Der Greifswalder gestand, im Jahr 2005 an einem damals elfjährigen Jungen in zwei Fällen sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben. Mit dem Jungen habe ihn eine „väterliche Freundschaft“ verbunden, die „zu direkt, zu nah“ gewesen sei, sagte der Angeklagte. Er bereue diese Taten und gab an, sich bei der Familie entschuldigt zu haben.

Weitere Vorwürfe

Einem damals 14-jährigen Jungen soll er zudem Geld geboten haben, damit ihn dieser oral befriedigt. Der Angeklagte wurde von diesem Vorwurf freigesprochen, da es lediglich bei einem Versuch geblieben und dieser zum Zeitpunkt der Tat nicht strafbar war.

Die Ostsee-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der Mann sich während „religiöser Zeremonien im Greifswalder Königreichssaal der Zeugen Jehovas“ an den Jungen vergangen haben soll. Der Verteidiger des Angeklagten und Richter Daniel Wittke äußerten sich dazu überrascht. „Das kann ich nicht der Akte entnehmen“, so Wittke.

Wie der 53-Jährige aussagte, habe er nach den Vorfällen eine langjährige Therapie begonnen. Er sei in seiner Kindheit von seinem Vater und seinem Bruder missbraucht worden. Mit seinem Therapeuten habe er besprochen, sich von Kindern fernzuhalten. Er fühle sich nicht mehr zu Kindern hingezogen.

Zeugen Jehovas reagierten spät

Der Angeklagte war Mitglied bei den Zeugen Jehovas. Etwa ein Jahr nach den Missbrauchsfällen habe er sich an die „Ältesten“ gewandt und die Taten gestanden. Diese reagierten erst Jahre später und schlossen ihn 2012 aus der Gemeinde aus.

Die Kirche dürfe er noch besuchen, allerdings nicht mehr in Greifswald, um seinem Opfer nicht zu begegnen. Zudem sei es Teil seiner Strafe, dass die Gemeindemitglieder nicht mit ihm sprechen.

Quelle: nordkurier

Kindesmissbrauch bei Zeugen Jehovas vor Gericht

Missbrauchsprozess vor dem Amtsgericht Greifswald: Ein heute 53 Jahre alter Mann aus der Hansestadt soll sich im Jahr 2005 während religiöser Zeremonien im Greifswalder Königreichssaal der Zeugen Jehovas an zwei Kindern, beides Jungen, vergangen haben. Einer der Jungen war zum Tatzeitpunkt zwölf Jahre alt, ihn soll der Angeklagte zweimal missbraucht haben. Der andere Junge war 2005 älter als 14 Jahre, aber noch nicht volljährig. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund, Martin Cloppenburg, bestätigte die Anklage. Der Prozess beginnt am Dienstag. Angesetzt ist ein Verhandlungstag.

Nach OZ-Informationen soll es neben diesem einen Fall noch weitaus mehr Missbrauchsfälle bei den Zeugen Jehovas gegeben haben. Die Rede ist von mindestens 20 Übergriffen. Allerdings haben sich bis auf die beiden jungen Männer, die heute Anfang und Mitte 20 sind, keines der Opfer zu einer Aussage und Anzeige durchringen können.

Kenner der Vorgänge bei den Zeugen Jehovas sprechen von Einschüchterung der Opfer oder möglicher Zeugen, sollten sie bei Gericht aussagen. „Kindesmissbrauch muss hart bestraft werden, denn in unserer Bibel steht, dass wir unsere Kinder schützen und auf sich achten müssen“, sagten Mitglieder der Religionsgemeinschaft gegenüber der OZ.

Quelle: OZ

Die Wachtturm-Gesellschaft konnte sich in Grossbritannien gerichtlich nicht durchsetzen, und die Wohlfahrtskommission darf weiter bezüglich allfälliger Missbräuche ermitteln

Die Wachtturm-Gesellschaft konnte sich in Grossbritannien gerichtlich nicht durchsetzen, und die Wohlfahrtskommission darf weiter bezüglich allfälliger Missbräuche ermitteln. Jwvictims.org leitet das Schreiben des Hauptermittlers der Wohlfahrtskommission, Jonathan Sanders, weiter. In britischer Höflichkeit appeliert dieser an Betroffene aus England und Wales, ihm ihre Erfahrungen zu Missbrauch und insbesondere zum Umgang der Organisation mit den Vorfällen mitzuteilen.

Die Wohlfahrtskommission in Grossbritannien ist eine Aufsichtsbehörde, die sämtliche Behauptungen zu Missbrauch oder Missmanagement in einer Organisation, die einen gemeinnützigen Status inne hat, beaufsichtigt und überprüft. Wie bereits in einem anderen Beitrag ausgeführt, zog die Kommission bereits vor einigen Jahren eine Überprüfung der Zeugen Jehovas in Betracht, was von der Wachtturmgesellschaft vor Gericht angefochten wurde. Im März dieses Jahres erhielt die Kommission ein positives Urteil: sie kann mit ihren Überprüfungen fortfahren.

Heute Morgen (19. April 2016) verschickte der Hauptermittler Jonathan Sanders folgende Email betreffend der Überprüfung:

Sehr geehrte Damen und Herren

ich hoffe, Sie sind alle wohlauf. Es ist strahlend sonnig hier in London, ich hoffe, das lässt sich auch über Ihre Region in der Welt sagen. 

Wir machen weiterhin gute Fortschritte in unseren Untersuchungen zu Schutz und Wohltätigkeit bei den Zeugen Jehovas. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir ferner auch Fortschritte betreffend der Beschwerden, die wir bezüglich Führung und der erbrachten Gemeinnützigkeit der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft in Grossbritannien erhalten haben, verzeichnen können. Ich freue mich, Ihnen in Bälde weitere Informationen zu diesen beiden Punkten zukommen zu lassen.

Ich möchte nun gerne Menschen befragen, die Erfahrungen haben (und untenstehende Kriterien erfüllen) und mich wissen lassen könnten, ob sie bereit wären, eine offizielle schriftliche Erklärung zu verfassen. 

• direkte Erfahrung aus erster Hand

• zu Schutz und Sicherheit (safeguarding)

• in gemeinnützigen Tätigkeiten im Zusammenhang mit Gemeinden der Zeugen Jehovas

• in England oder Wales

• nach 2011

• und NICHT aktuell durch Polizei oder ein Straf- und Zivilgericht untersucht

Ich weiss, dass es viele Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen gibt. Ich möchte Ihnen versichern, dass ich die Informationen, die Sie mit mir bis heute geteilt haben, sehr wertschätze. Ich hoffe, wir können unseren Kontakt aufrechterhalten, sodass wir miteinander über den weiteren Verlauf der Untersuchungen kommunizieren können. Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass ich mich in nicht allzu ferner Zukunft wieder melden werde mit weiteren Aufrufen an Zeugen, die unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich anerkenne auch, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, eine Erklärung oder Stellungnahme abzugeben. Bitte fühlen Sie sich in keinster Weise von mir unter Druck gesetzt, etwas zu tun, das Sie nicht für richtig halten (oder das für Sie nicht stimmt). Gestatten Sie mir, Ihnen zu versichern, dass die Informationen, die Sie (bereits) geteilt haben, für uns von unschätzbarem Wert sind, um unsere Untersuchungen weiterzuführen.

Einige von Ihnen haben mir bereits direkt oder indirekt Angabe zu Ihren Erfahrungen zukommen lassen. Ich bin Ihnen dafür sehr dankbar. Ich bin mir der Notwendigkeit bewusst, dass jegliche Schritte, die wir unternehmen, durch beste Beweise untermauert werden (müssen). Daher wende ich mich nun an Sie und frage, ob Sie vielleicht mitarbeiten könnten bei der Übertragung Ihrer Emails und Briefe in öffentliche Statements. 

Wenn sich Ihre Erfahrungen im oben Beschriebenen spiegeln, wäre ich Ihnen äusserst dankbar, wenn Sie in Betracht ziehen, mit mir Kontakt aufzunehmen, sodass ich Ihnen mehr Informationen über die nächsten Schritte geben kann. Ich würde ein persönliches Treffen ins Auge fassen und Ihre Ausführungen entgegennehmen. Ich würde (sicher) keine Fragen zu Details des Missbrauchs stellen, sondern vielmehr dazu, wie die Verwalter der gemeinnützigen Gemeinden mit den Vorfällen umgegangen sind.

Ich weiss, es ist viel, worüber Sie nun nachdenken möchten, daher lassen Sie es mich bitte wissen, wenn Sie irgendwelche Fragen dazu haben. Ich wäre sehr erfreut, mich auch Fragen zu anderen Aspekten Ihrer Arbeit zu stellen, oder mich einfach auf den Stand des Wissens bringen zu lassen.

Halten Sie Sorge zu sich.

Jonathan

Jonathan Sanders

Leitung Untersuchung, Monitoring & Durchführung

Wohlfahrts-Kommission

Email: [email protected]

Tel: 0300 065 2075

Web: www.charitycommission.gov.uk

Add: Charity Commission | PO Box 211 | Bootle | L20 7YX“

(Ende des Schreibens von JS)

Bitte beachten Sie die oben erwähnten Anforderungen: Diese gelten für Personen in England und Wales, und J. Sanders sucht Erfahrungen, die nach 2011 erfolgt sind. Falls die Bedingungen auf Sie zutreffen, nehmen Sie bitte direkt mit Herrn Sanders per Email Kontakt auf und besprechen Sie Ihre Anliegen/Sorgen.

Wie ich bereits oben erwähnt habe (Link), kann die Kommission nur dann gegen eine Organisation vorgehen, wenn ihr starke Beweise vorliegen. Es ist daher umso wichtiger für Opfer in Grossbritannien, mit Herrn Sanders Kontakt aufzunehmen.

Ich werde diese Informationen zur oben verlinkten Seite zufügen und möchte Sie bitten zu helfen, diese Information zu verbreiten, insbesondere unter britischen Ex-Zeugen-Gruppen via soziale Medien. Wenn Sie Fragen zu Herrn Sanders Email haben, kontaktieren Sie ihn bitte direkt bzw. ich forwarde ihm die Information so, wie ich sie erhalte. Danke.

Quelle: JWVictims

Jehovas Zeugen – Strafprozess wegen Kindesmissbrauch

Candace Conti klagte an, die Führer der Zeugen Jehovas haben sie nicht vor einem vorbestraften Pädophilen geschützt, der sie als Kind missbraucht hatte. Die Wachtturm-Organisation bestreitet das vor Gericht! Sehen Sie eine berührende Dokumentation auf ABC-News!

Zeugen Jehovas vertuschten über Jahrzehnte sexuellen Missbrauch

Bei den Zeugen Jehovas in Australien gibt es einen großen Missbrauchsskandal. Das wurde durch die Arbeit einer Untersuchungskommision enthüllt. Offenbar wurden Fälle sexueller Gewalt an Kindern über Jahrzehnte hinweg nur intern untersucht, aber nie an die Polizei gemeldet. Die Zeugen Jehovas in Australien haben offenbar Kindesmissbrauch von mehr als 1000 Tätern jahrzehntelang vertuscht.

Die Fälle liegen weit zurück, sie haben sich teilweise in den Fünfzigerjahren ereignet. Allerdings gab es darüber Aufzeichungen und protokollierte Zeugenaussagen. Zur Rechenschaft gezogen wurden die Täter dennoch nicht.

Offenbar wurden in den Reihen der Zeugen Jehovas Missbrauchsfälle über Jahrzehnte hinweg systematisch vertuscht, wie unter anderem mehrere australische Medien und Radio Vatikan berichten. Das hat eine Untersuchungskomission jetzt enthüllt, die für die Aufarbeitung von Vergewaltigungsfällen in kirchlichen und weltlichen Organisationen in Australien zuständig ist.

Max Horley, ein wichtiger Funktionär der Zeugen in Australien, hat vor der Kommission in Sydney eingeräumt, dass Dokumente, die den Missbrauch belegen hätten können, vernichtet wurden. Der Grund: Sie sollten „nicht in falsche Hände geraten“.

Fälle wurden nur intern behandelt

Seit 1950 seien bei den Zeugen Jehovas 1.006 Anschuldigungen wegen Kindesmissbrauch dokumentiert worden. Doch anstatt die mutmaßlichen Täter bei der Polizei anzuzeigen, seien alle Fälle nur intern behandelt worden. Wie ein australisches Newsportal schreibt, sind infolge der internen Untersuchungen sogar 400 Mitglieder der Zeugen Jehovas vorübergehend aus der Gemeinschaft ausgeschlossen worden. Doch Kommissionsmitglied Angus Stewart zufolge ist kein einziger Vorfall den Behörden gemeldet worden.

Schon zuvor, so schreibt es Radio Vatikan, seien Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas laut geworden. So seien nach Missbrauchsskandalen wiederholt hohe Funktionäre an andere Orte versetzt worden, um die Ereignisse zu vertuschen.

Zwei-Zeugen-Regel

Opfer erzählen auch, dass es bei den Zeugen Jehovas eine Regel gibt, der zufolge ein Übergriff immer von zwei Personen bezeugt werden muss – eine Bedingung, die sich im Fall von sexuellem Missbrauch fast nie erfüllen lässt. Eines der Opfer, eine 47-jährige Frau, die in den Akten nur mit dem Kürzel „BCB“ bezeichnet ist, hat vor der Kommission geschildert, wie sie bei einer internen Gegenüberstellung mit ihrem Peiniger konfrontiert wurde. „Ich musste über meinen Missbrauch sprechen, in einem Raum voller Männer, darunter war auch der Mann, der mich missbraucht hatte, das war sehr demütigend“.

Die Aussagen von etwa 60 Zeugen sollen jetzt in die Untersuchungskommission einfließen, die sich am Montag zum ersten Mal in einer öffentlichen Sitzung mit den Zeugen Jehovas beschäftigte. Gegründet wurde sie bereits im Jahr 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard, nachdem bekannt wurde, dass in der katholischen Kirche der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen über Jahre hinweg systematisch totgeschwiegen wurde. Im Dezember 2017 soll die Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen.

Quelle: süddeutsche.de

Jehovas Zeugen geben zu pädophile Täter geschützt zu haben, durch die Vernichtung der Unterlagen über dokumentierten Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen

SYDNEY – Zeugen Jehovas räumen Vertuschung von Missbrauch ein:  Die Zeugen Jehovas in Australien haben die systematische Vernichtung von Dokumenten über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger eingeräumt. Man habe vermeiden wollen, dass die Aufzeichnungen in „falsche Hände fallen“, sagte ein Leitungsverantwortlicher der Religionsgemeinschaft, Max Horley, laut australischen Medien am Montag vor dem staatlichen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Umgangs mit Missbrauchsfällen.

Seit 1950 seien den Zeugen Jehovas 1006 Fälle von Kindesmissbrauch bekanntgeworden. Alle diese Fälle seien intern behandelt worden, statt sie bei der Polizei anzuzeigen, so Horley. Man sei sich nicht bewusst gewesen, dass es sich um ein „kriminelles Vergehen“ handle. Schon zuvor waren in der Kommission Vorwürfe laut geworden, die Zeugen Jehovas hätten wiederholt übergriffige Verantwortungsträger in andere Positionen verschoben, um Missbrauch zu vertuschen. Eine Frau sagte laut Medien als Zeugin vor der Kommission, man habe sich bei den Zeugen Jehovas über sie lustig gemacht und ihr die Schuld gegeben, nachdem sie den Missbrauch gemeldet habe.

Die Untersuchungskommission war 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingesetzt worden. Im Dezember 2017 soll sie ihren Abschlussbericht vorlegen. (KNA)

Quelle: morgenpost.de

Kindesmissbrauch: Jehovas Zeugen im Schatten der Sünde

„Jehovas Zeugen im Schatten der Sünde“, so lautet der Titel des aufrüttelnden TV-Beitrags im portugiesischen Fernsehen über jahrelange vertuschte Missbrauchsfälle bei Kindern. Wie immer bei weltweit brisanten Themen, die ans Eingemachte gehen, wollte die portugiesische Niederlassung der Zeugen Jehovas trotz Interview Zusage letztendlich keine Stellung nehmen. Wahrscheinlich ist es ihnen so peinlich, dass sie im Boden versinken würden. Statt dessen bezeichnete Herr Splane, ein Mitglied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, den Fernsehbericht als Lüge. Pech nur für ihn und seine Glaubensgenossen, dass diese Behauptung zerpflückt wird.

von |Februar 22nd, 2016|2016|0 Kommentare

An die leitende Körperschaft

Wahrheiten jetzt! ist dankbar dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft der Website so viel Aufmerksamkeit gibt. Die Themen auf dieser Website müssen die Wachtturm-Gesellschaft so sehr stören, dass sie alles daran setzen den Betreiber in Gerichtsprozesse zu ziehen um ihm hohe Geldstrafen (bis zu 250.000€) oder ersatzweise 6 Monate Haft anzudrohen. Liebe leitende Körperschaft, D. H. Splane, A. Morris III., D. M. Sanderson, G. W. Jackson, M. S. Lett. S. F. Herd, G. Lösch und G. H. Pierce:

Die Wahrheit steht von alleine aufrecht, nur die Lüge braucht Gesetzesschutz!

Erwartet Gott und Jesus das von euch? Hätte Jesus so gehandelt? Ihr sagt von euch selbst das ihr vom "Geist geleitet" seid. Ihr sagt selbst das ihr geistgesalbte Christen seid. Ihr sagt selbst das die Bibel über allem steht. Warum macht ihr euch dann selbst, durch Gerichtsprozesse lächerlich? Warum versucht ihr erneut zu richten? Warum wollt ihr nicht in die Fußstapfen Jesu treten, der so mild gesinnt war?

"Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?" (Johannes 18:10, 11)

Da ihr euch offensichtlich auf dem Weg der Finsternis befindet, wünscht euch Wahrheiten jetzt! sehr baldig, Jesus anzuerkennen und ihm nachzufolgen, um dem Willen des Vaters zu tun!