Manipulation – Konditionierung und Instrumentalisierung
Manipulation – Konditionierung und Instrumentalisierung
Wer sich mit Jehovas Zeugen befasst, direkten Kontakt pflegt oder selbst ein Zeuge Jehovas ist, wird mit einem Wort unweigerlich in Berührung kommen: „Wahrheit“.
Sicherlich kann man davon sprechen, dass das Wort „Wahrheit“ gebraucht werden sollte, sofern es sich um ein Faktum handelt, das auch bewiesen werden kann. Insbesondere im Fundamentalismus treffen wir oft auf dieses Wort. Psychologisch betrachtet ist die „Wahrheit“ ein sogenanntes „Totschlagargument“, schließlich muss die „Wahrheit“ nicht hinterfragt werden, denn sie ist ja absolut wahr. Oder?
Sogenannte „Totschlagargumente“ dienen immer der Verhinderung von lösungsorientiertem Denken. Stattdessen soll der aktuelle Zustand aufrechterhalten werden, der Glaube, den man gelernt hat. Dieses Ziel wird aber nicht direkt benannt, sondern hinter der „Killerphrase“ versteckt. Killerphrasen werden umgangssprachlich oft als synonym für „Totschlagargumente“ benutzt. Im Gegensatz zum Totschlagargument fehlt der Killerphrase aber der argumentative Schein, der damit unmittelbar die Absicht ausdrückt, ein Gespräch, eine Diskussion oder einen kreativen Prozess beenden zu wollen.
Wer tatsächlich im Begriff der „reinen Wahrheit“ ist scheut sich natürlich nicht, dieses auch zu beweisen. Dies ist jedoch gerade im „Gebiet des Glaubens“ eine unmögliche Aufgabe. Wieso kann man dies behaupten? Ein vernunftbegabter Mensch weiß von Natur aus, dass der Glaube kein „echtes Wissen“ beinhaltet, ansonsten würden wir vom Wissen sprechen, und nicht vom Glauben!
Manipulation – der Weg der Konditionierung
Fundamentalisten sprechen gerne über ihren Glauben das Wort „Wahrheit“ aus. Doch damit ein Individuum wirklich glaubt zu wissen, dass sein Glaube „Wahrheit“ ist, bedarf es einer andauernden Konditionierung. Warum ist dies so? Kein Mensch der auf die Welt kommt, hat von Anfang an einen Glauben an Gott, oder den Glauben an eine einzig richtige „Glaubensvorstellung“. Diese muss antrainiert werden.
Was ist Konditionierung?
Man unterscheidet zwischen der klassischen und der operanten Konditionierung. Bei der klassischen Konditionierung wird ein neutraler Reiz (z.B. Namen rufen) mit einem natürlichen Reiz verbunden (z.B. Essen) und dies löst eine unkonditionierte Reaktion aus. (z.B. Speichelfluss). Bei mehrmaliger Anwendung muss das Kind nur das Essen riechen, damit sich der Speichelfluss bildet.
Bei der operanten Konditionierung wirkt nicht die Reaktion auf einen Reiz, sondern die mit der Reaktion verbundene Wirkung (z.B. Lob, Erfolg, Strafe, Misserfolg).
Ebenso findet eine Konditionierung in vielen Bereichen des Menschen statt. Es ist ein andauernder Zustand von Wahrnehmung und Reaktion. Auch Jehovas Zeugen, insbesondere die leitenden Körperschaft, weiß dies natürlich.
Damit demnach ein Mensch einen Glauben „erlernt“, und damit dieser es nach andauernder Konditionierung tatsächlich für die „Wahrheit“ hält, bedarf es einer Fremdeinwirkung auf den Geist des Menschen. Ein Glaube, der zu einer Religion wird, ist gewissen Sonderlehren und selbstgemachten Regeln unterworfen. Andernfalls wäre es nicht möglich, selbst ein Mitglied davon zu werden, oder sich von anderen Gruppierungen zu unterscheiden.
Jehovas Zeugen – fremdgesteuerte Konditionierung des Individuums
Wie findet die Konditionierung eines Individuums statt?
Es gibt eigentlich zwei Menschengruppen, die konditioniert werden. Die, die bereits Zeugen Jehovas sind, und diese Lehre auf ihre Kinder übertragen, und die Nicht-Zeugen Jehovas, die jedoch durch das Bekehren später zu welche werden.
Jehovas Zeugen verbringen sehr viel Zeit damit, die Bibel so zu „studieren“, wie es die leitende Körperschaft, der selbsternannte „treue und verständige Sklave“, vorsieht. Die Predigttätigkeit, oder das Bekehren von Nicht-Zeugen Jehovas, nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch und ist die Haupttätigkeit bzgl. sozialer Kontakte, die nicht Teil der Organisation sind.
Sowohl in den Publikationen als auch in den Zusammenkünften bekommt der einzelne Zeuge Jehovas immer wieder rhetorische Mittel geliefert, die dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Das Ziel dabei ist, mit einem Nicht-Zeugen Jehovas möglichst in Kontakt zu kommen, um ein sogenanntes „Heimbibelstudium“ zu führen.
Auch wenn der Name vermittelt, dass es sich um ein „echtes Studium der Bibel handeln würde“, so wie man es aus einer Universität kennt, ist es letztlich nur ein Betrachten einer Veröffentlichung voller Interpretationen der leitenden Körperschaft. Ihre Denkweise und Argumentationen sind in diesen Publikationen enthalten, um die Bibel „richtig“ erklären zu wollen.
Wie wird ein „Interessierter“ bereits am Anfang seiner Laufbahn „konditioniert“? Der „Studierende“ darf zu Beginn natürlich kritische Fragen stellen, und ein Zeuge Jehovas gibt sich immer bemüht, auch auf dieses mit bestem Gewissen einzugehen – schließlich versucht man alles, um neue Mitglieder zur „Wahrheit“ zu bringen – doch führt dieser das „Studium der Wahrheit“ darin fort, die Publikationen zu lesen, und mit vorgefertigten Fragen, die „richtige“ Antwort zu erhalten.
Der Studierende merkt nicht, dass in diesem „schleichenden Prozess“ er bereits nur die Gedanken aus dem Buch wiedergibt, dass Gedankengut der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas. Durch das Wiederholen von vorgefertigten Fragen, mit den entsprechenden Antworten, wird bereits das Denken und die Wahrnehmung des Studierenden manipuliert und konditioniert. Ob dieser schließlich eines Tages ein getaufter Zeuge Jehovas wird, liegt letztlich daran, wie emotional und psychisch er befestigt ist, und inwieweit er sein „kritisches Denken“ nicht aufgibt. Nimmt die Konditionierung zu, wird er die Gedanken, die er erlernt, eines Tages, wie getaufte Zeugen Jehovas auch, als die „Wahrheit“ betrachten.
Bei dieser Form des „Studiums der Wahrheit“ werden letztlich auch nur die Gedanken zugelassen, die für diesen Glauben sprechen – alles andere wird gemieden, durch Floskeln wie: „Dies wirst du später verstehen, wenn du weiterhin in der Wahrheit wächst“, oder auch „dies sind die Gedanken von Abtrünnigen, diese erzählen Halbwahrheiten und Lügen“.
Der Studierende merkt oftmals nicht, dass er sich bereits in einer emotionalen „Sektenfalle“ befindet, in der versucht wird, dass Denken vollständig anderen zu überlassen. In diesem Fall einzig und allein dem „treuen und verständigen Sklaven“, der die „volle Wahrheit“ hat, weil dieser der „direkte Kanal Jehovas“ ist, und durch „heiligen Geist“ die „Wahrheit“ kennt – so die Denkweise von Zeugen Jehovas.
Bevor ein „Interessierter“ jedoch ein „vollwertiger Zeuge Jehovas“ sein kann, gibt es eine „Zwischenstufe“. Jehovas Zeugen nennen dies ein „ungetaufter Verkündiger“. Interessant ist hierbei, dass bereits ein Mensch, der sich noch nicht durch Hingabe und Taufe zur Religionsgemeinschaft bekannt hat, diesen Glauben selbst erst „befestigen“ muss. Da dieser bereits voll davon überzeugt ist, in „der Wahrheit zu leben“, muss dieser auch vor anderen Nicht-Zeugen seinen Glauben bekennen, und bestenfalls sogar selbst welche zur Organisation der Zeugen Jehovas führen durch die Predigttätigkeit.
Bevor dieser ein „getaufter Verkündiger“ wird, müssen zuvor „wichtige Kriterien“ erfüllt sein. Beispielsweise muss er davon überzeugt sein, dass diese Organisation wirklich „das Volk Gottes“ ist, er muss „weltliche Praktiken“ aufgegeben haben, und ebenfalls davon überzeugt sein, dass der „treue und verständige Sklave“ der „eingesetzte Kanal Gottes“ sei, und das Volk mit „geistiger Speise“, also „Wahrheit“, versorgt. In diesem Stadium ist der Mensch bereits voll konditioniert. Er glaubt nicht nur daran, dass sein Glaube richtig sei mit völligem Absolutheitsanspruch, nein, für diesen ist der Glaube, etwas was niemals faktisch ist, zu einem reinen Faktum geworden, dass man nicht zu hinterfragen hat. Das Unterbewusstsein wird die „Wahrheit“ nicht hinterfragen, weil es – wie das Wort vermittelt – wahr ist. Alle kritischen Mechanismen des gesunden Menschenverstandes werden dabei ausgeschaltet. Wie eine „Firewall“, der man sagt, sie habe keinerlei Verwendung mehr.
Jehovas Zeugen – fremdgesteuerte Konditionierung der Massen
Natürlich findet unter Zeugen Jehovas auch eine Konditionierung der Masse statt – schließlich kann eine Organisation nur funktionieren, wenn alle das selbe Denken, das selbe Äußern, und man „in der grauen Masse“ eins wird. Dafür wurde – wie in anderen Sekten auch – eine Palette an Mechanismen ins Leben gerufen, um dieses täglich bewerkstelligen zu können.
Bei den meisten fängt die Konditionierung damit an, dass täglich – am besten gleich morgens vor dem Frühstück noch – der sogenannte „Tagestext“ gelesen und „studiert“ wird. Der Tagestext ist letztlich ein kleiner Auszug zu einer Thematik, der bereits in ähnlicher Form durch andere Publikationen, wie „Der Wachtturm“ oder „Erwachet!“, studiert worden ist. Damit „die Wahrheit“ auch tatsächlich „wahr“ bleibt, ist es erforderlich sich täglich mit dem Gedankengut der leitenden Körperschaft zu beschäftigen, sowie ihre Auslegung zur Heiligen Schrift, und die Umsetzung im täglichen Leben eines Zeugen Jehovas, so wie es von den Führern gewünscht ist. Dies ist ein interessanter Gedanke. Beispielsweise muss man nicht täglich ein Mathematik-Buch studieren, um zu wissen, dass 2+2 auch wirklich 4 ergibt – Mathematik ist faktisch, und muss nicht täglich erneuert werden durch Konditionierung. Anders jedoch bei der „Wahrheit“. Damit die Masse wirklich weiterhin fest daran glaubt, zu wissen, dass sie die „Wahrheit“ haben, soll jeder Zeuge Jehovas täglich sich mit dem Gedankengut befassen. Andernfalls laufe dieser Gefahr, nicht mehr davon überzeugt zu sein.
Doch auch die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas sind ebenso aufgebaut, wenn sie sich im „Königreichssaal“ versammeln. Wie findet so eine „Versammlung“ statt?
Bestenfalls soll man 30 Minuten bevor die Zusammenkunft beginnt, bereits Vorort sein. Dies hat den psychologischen Effekt, dass man sich mit anderen Zeugen Jehovas austauschen kann. Das Unterbewusstsein wird demnach bereits in einer gewissen „Atmosphäre“ eingeleitet, indem man es direkt anspricht und sagt: „Hier fühle ich mich wohl, ich bin von Menschen umgeben, die genau so denken wie ich“. Dies fährt die „natürliche Firewall“, dass „kritische Hinterfragen“ eines Menschen, herunter.
Begonnen wird die Zusammenkunft mit einem gemeinsamen Lied. Auch dies trägt dazu bei, sich „noch wohler zu fühlen“. Diese Gemeindepsychologie begreift den Raum als Lebenswelt und versucht durch die Stärkung von „benachteiligten Bevölkerungsgruppen“, die nicht die „Wahrheit“ haben, eine Verbesserung ihrer Situation zu erzielen. In diesem Zusammenhang will sie Wohlbefinden und Gesundheit fördern, und gegen den „kritischen Geist“ des Menschen entgegenwirken.
Darauf folgt sofort das Gebet. Der psychologische Faktor, jetzt das „Vorrecht zu haben“, gemeinsam „ganz nahe beim Schöpfer“ zu sein, zerstört den letzten Funken an Kritik der Situation. Der Mensch kann von nun an das „Programm“ bestens aufnehmen, ohne dabei „Zweifel an der Wahrheit“ zu bekunden. Interessant an dieser Stelle ist, dass Jehovas Zeugen ihren „theokratischen Ablauf der Zusammenkunft“, tatsächlich als „Programm“ bezeichnen. Was genau ist ein Programm? Ein Programm dient dazu, vorgefertigte Informationen gezielt weiter zu geben. Beispielsweise kann man auch „Roboter“ so programmieren, dass sie bestimmte Handlungen begehen – ganz eben so, wie der Programmierer es vorsieht. Der „Programmierer“ der Massen ist in diesem Fall wieder der selbsternannte „treue und verständige Sklave“, die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas.
Wie ist der weitere Verlauf dieses „Programms“? Ebenso wie bei einem „Interessierten“, einem Nicht-Zeugen Jehovas, werden Publikationen von der leitenden Körperschaft betrachtet, mit Fragen und Antworten, die vorgefertigt wurden, sowie „Vorträgen“, die ebenfalls einzig und allein das Gedankengut der leitenden Körperschaft und ihre Auslegung der Bibel beinhaltet. Ebenfalls kann das „Programm“ auch „eigene Erfahrungen“ beinhalten, oder die Schulung, wie man mit Nicht-Zeugen Jehovas sprechen muss, um diese ebenfalls zu dieser Organisation zu führen, und sie richtig zu „programmieren“.
Bei den jährlichen Kongressen der Zeugen Jehovas findet ebenso diese Form der Instrumentalisierung statt, einzig und allein mit dem Zweck dahinter, das „Gemeinschaftsgefühl“ zu stärken. Was Jehovas Zeugen gerne als „erfrischendes und aufbauendes Programm für den Glauben“ nennen, ist letztlich nur eine verstärkte Quanten-Resonanz der Gruppe, um das einzelne „Individuum“ noch stärker zu manipulieren.
Zeugen Jehovas werden so die meiste Zeit in ihrem Leben fremdgesteuert und konditioniert. Es findet eine gezielte „Programmierung“ ihres Denkens, Fühlens und Wahrnehmens statt. Auf diesem Weg kann jede Lehre, wie paradox sie auch erscheinen mag, als „Wahrheit“ verkauft werden. Ist der natürliche, kritische Geist so stark beeinflusst, dass er nicht mehr in der Lage ist, seine natürliche Aufgabe wahrzunehmen, gilt nur noch die antrainierte und programmierte Lehre als „Wahrheit“. In diesem Stadium unterscheidet sich der Mensch nicht mehr von einer Marionette oder einem Roboter. Dies ist der Augenblick, wo der Mensch zu einer „Waffe“ wird, und nach Belieben sich instrumentalisieren lässt.
Instrumentalisierung – der Mensch als willenlose Waffe
Was ist Instrumentalisierung? Man darf es als eine gesteigerte Form der Konditionierung kennzeichnen. In dem Wort „Instrumentalisierung“ steckt das Wort „Instrument“. Jedes Instrument ist dafür gemacht, dem zu „dienen“, der es beherrscht und damit spielt. Ein Instrument ist kein Individuum, es ist ein „lebloser“ Gegenstand, der das tut, was der Instrumenten-Spieler tut – ohne eigenen Willen. Ein Instrument ist nicht im Stande, etwas zu hinterfragen, oder sich gegen den zu wehren, der es benutzt.
Die Gefahr, die von Sekten ausgeht, ist im Endeffekt immer das „Instrument“ eines Gurus zu sein, jemand der vollständig führt, und der aus der Ferne manipulieren und bewegen kann für eigene Zwecke. Selbst wenn das Gewissen einem in seiner Denk- und Handlungsweise recht geben mag, so ist auch das Gewissen einzig und allein auf die Prägung fixiert, die Prägung durch Konditionierung und Instrumentalisierung durch die moralische Vorstellung der „geistigen Führer“ Dritter. Auch Jehovas Zeugen können sich von diesem Gedanken nicht freisprechen – denn wer dies wirklich tut, und den selbsternannten „treuen und verständigen Sklaven“ hinterfragt oder ihn ablehnt, wird von der Gemeinde ausgeschlossen, mit allen unmenschlichen Konsequenzen. Geistig gesehen ist dies eine „Steinigung“ des Individuums. Es ist eine emotionelle Erpressung, da es bei einem Ausschluss auch zur völligen Isolation und den vollständigen Kontaktabbruch zu Familienangehörigen und Freunden kommt.
„Die Ausübung von Zwang in seelischen Bereichen ist das schlimmste Verbrechen, dessen sich Menschen schuldig machen können.“ – Erich Limpach
Obwohl das Abbrechen des Kontaktes zur eigenen Familie, oder zu seinen Freunden, zu den unmenschlichsten und grausamsten Dingen gehört, die sich Menschen gegenseitig antun können, findet dies jedoch täglich unter Zeugen Jehovas statt. Ein Individuum, mit „gesundem Menschenverstand“, der kein „Instrument“ von fremden Führern ist, würde so etwas natürlich niemals tun. Nur Menschen, die ihre eigene Individualität vollständig aufgegeben haben, und sich so stark instrumentalisieren lassen haben, dass sie willenlos ihren „Programmierern“ folgen, entschließen sich zu so einer Tat. Ist dies jedoch menschlich? Ist dies christlich? Kann Gott so etwas wirklich wollen? Ist eine an Bedingungen geknüpfte „Liebe“ in Wirklichkeit überhaupt noch Liebe? Oder ist sie Egoismus, und eine Form des Machtmissbrauchs auf emotionelle Ebene?
Die seelischen Konsequenzen eines Kontaktabbruchs zu seiner Familie hat immer ernste Folgen – für beide Seiten! Nicht nur, dass die Seele, der Geist und die Psyche leidet, und es zu psychosomatischen Krankheiten führen kann, auch physische Krankheiten können inbegriffen sein. Es ist nicht selten, dass Betroffene später an Krebs erkranken, oder anderen Autoimmunkrankheiten, die die eigenen Zellen angreifen. Andere werden überhaupt nicht damit fertig, und begehen Suizid. Natürlich weisen Jehovas Zeugen diese Blutschuld, die sie sich schon tausendfach aufgeladen haben, immer von sich. Wieso kann man dies behaupten?
Jehovas Zeugen setzen rhetorische Mittel ganz gezielt bei den eingeschlossenen Anhängern ein, sogenannte „Trigger“ sind Auslöser die einen „emotionalen Ekel“ hervorrufen sollen. Während die Führung selbst jede Blutschuld immer von sich abweißt, werden gezielt Begriffe wie „Wahrheit“, „Erkenntnis“, „Gottes Volk“, „Kanal Gottes“, „Theokratie (Gottes Herrschaft)“, „Licht“, „geistiges Paradies“, „Liebe“, „Engel“, „Hirte“, „wahrer Christ“ usw. verwendet. Die Palette an „Trigger-Worten“ ist vielseitig und lang, und da Jehovas Zeugen im Dualismus aufwachsen, ist automatisch jeder, der nicht mehr zu der Organisation zählt, das komplette Gegenteil davon: „Lügner“, „Verblender“, „Satans Helfer“, „Abtrünniger“, „Weltmensch“, „in Finsternis gefangen“, „gegen den heiligen Geist gesündigt“, „voller Hass“, „dämonisch“, „verdammt“ „abgefallen“ und „wird sterben“, ein „Gott-Verleugner“, da er zu einem „Anti-Christ“ geworden sei. Diese rhetorischen Mittel führen unweigerlich dazu, dass sich Jehovas Zeugen von ehemaligen „Glaubensbrüdern“, auch wenn es die eigenen Familienangehörigen sind, distanzieren. Schließlich will man ja selbst nicht sein eigenes „ewiges Leben“, und das „Verhältnis zu Jehova“ auf Spiel setzen – so die Instrumentalisierung. Damit wirkt einer der heftigsten Trigger, den es im Leben gibt: Wenn ein Familienmitglied oder ein guter Freund ausgeschlossen wird, oder die Gemeinschaft verlässt, ist es für einen Zeugen Jehovas schlimmer, als sei dieser Mensch gestorben. So wird dem einzelnen Zeugen Jehovas glaubhaft gemacht, diese Gefühle und Gedanken wären seine eigenen, und sie seien völlig natürlich in diesem Zusammenhang, dabei ist sie nur die instrumentalisierte Denkweise der Führer, und das fremdgeprägte Gewissen der leitenden Körperschaft.
Wenn ein Zeuge Jehovas seine Sinne schärft und versucht, sich diesen falschen Triggern zu stellen, so gehen nicht alle sofort weg. Man hat diese Jahrzehnte lang antrainiert bekommen, es wäre illusorisch diese wie einen „Rucksack“ in die Ecke stellen zu können. Jedoch, wenn man seinen „Rucksack“ genau kennt, dann kann man ihn tragen und immer wieder etwas davon auspacken und zu verarbeiten beginnen um wieder zu dem „natürlichen Menschen“ zu werden, der man war, bevor man konditioniert wurde.
Einen Schritt weiter – der „Gottesdienst“, der nichts mit der Anbetung Gottes zutun hat
Jehovas Zeugen sind stolz darauf, zu glauben, dass „wahre Volk Gottes“ zu sein. Sie sind ebenfalls stolz, für ihren Glauben und für die „Loyalität Jehovas“, was letztlich nur die Instrumentalisierung von Menschen ist, einzustehen. So wird der „antrainierte Glaube“, die „Programmierung“ von Fremden, wichtiger als die Liebe und der natürliche Menschenverstand.
Doch beten Jehovas Zeugen wirklich Gott überhaupt an? Ist es Gottes Schuld, dass diese Dinge passieren?
Die Zusammenkunft von Jehovas Zeugen ist letztlich aufgeteilt in zwei Kategorien: Soziale Kontakte, und die Schulung des Denkens. Ja, es werden zusammen sogar Gebete gesprochen, und es werden „Loblieder“ gesungen, doch wird auch wirklich dabei Gott angebetet?
Betrachten wir dazu ein Beispiel: Wir sind krank und suchen einen Arzt auf. Dieser diagnostiziert unsere Erkrankung, und durch das Einnehmen von Medikamenten und die Durchführung von gezielten Behandlungsmethoden können wir die Krankheit bekämpfen. Ein aufrichtiger Mensch mag sogar, obwohl der Arzt nur seinen Job nachgeht, womit er Geld verdient, ihn noch einmal aufsuchen, mit ihm sprechen und ihm ein Dank aussprechen. Würde man bei diesem Geschehen aber ernsthaft in Betracht ziehen, wir hätten dabei einen „Akt der Anbetung“ getan? Natürlich nicht! Mit einer anderen Person zu sprechen, Dank zu sagen, oder diesen aufzusuchen und ihm ein Geschenk zu überbringen, ist in keinster Form eine Anbetung.
Doch nehmen wir dieses Beispiel, und setzen es bei der Zusammenkunft der Zeugen Jehovas einmal an: Man kommt zusammen, man spricht, man singt und man versucht mit Gott durch das „Gebet“ in Kontakt zu kommen. Danach folgen konditionierte Schulungen und das „Einprogrammieren“ von fremden Gedankengut. Dieses wird immer wiederholt, in Form von „Fragen und Antworten“, bis es auch der letzte Zeuge Jehovas verstanden hat. Die Zusammenkunft endet mit erneutem Loblied und einem „Gebet“ zu Gott. Wo findet in diesem Zusammenhang nun die „Anbetung Gottes“ statt? Diente diese Zusammenkunft nun Gott, oder vielmehr einzig und allein Menschen, der gesamten Masse, sowie den Puppenspielern, die diese Masse bewegen will? Wann betet ein Zeuge Jehovas ansonsten den „wahren Gott“ an? Wenn er im Predigtdienst versucht, Menschen in die Organisation zu ziehen? Wenn er den „Tagestext“ betrachtet? Wenn er anhand von Erklärungen der leitenden Körperschaft in der Bibel ließt?
Religion, auch unter Zeugen Jehovas, hat nichts mit einer Form der „Anbetung Gottes“ zutun. Es beginnt mit Menschen, es geht um Menschen, und es hört bei dem Menschen auf. Diese Art des „gemeinsamen Glaubens“ ist eine reine Konditionierung, eine Instrumentalisierung. Es ist ein „Programmieren“ des Denkens, gesteuert von anderen Menschen, die ihren persönlichen Nutzen davon ziehen, in Form von Macht und Geld. Weder wird Gott dadurch angebetet, noch wird dies Gott irgendetwas zurückgeben können, was er uns durch das Leben bereits geschenkt hat. Es ist nicht einmal eine Form der „Liebe“, schließlich geht es nicht darum die Liebe zu Gott zum Ausdruck zu bringen, sondern einzig und allein durch Schulungen eine bestimmte Denk- und Handlungsweise durchzusetzen, in der Erwartungshaltung, dafür einen Lohn von Gott eines Tages zu bekommen – das ewige Leben. Dieser ganze Verlauf, der täglich und wöchentlich stattfindet bei Jehovas Zeugen, ist nichts weiter, als ein Anknüpfen an dem eigenen Egoismus in Form der „ersehnten Belohnung“, und das instrumentalisierende „Programmieren“ von Menschenmassen! Liebst du wirklich die Wahrheit, das beweisbare Faktum, willst aber zugleich als Marionette im Puppenspiel dienen? Eine Lüge wird nicht deshalb wahr, nur weil viele Menschen daran glauben, und weil der Mensch, als „natürliches Individuum“, in einer gesteuerten Masse sich befindet. Dies mag zwar emotionalen Halt geben, und mit Nachdruck geprägt sein, ändert jedoch nicht die Realität, die ein „wahrheitsliebender Mensch“ niemals leugnen kann.
„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“ – André Gide
Wie kann ich mich vor Fremdbeeinflussung schützen?
Die Menschen kommen mit den selben Voraussetzungen zur Welt – wir haben nach unserer Geburt, als Säugling, kein Wissen. Die Eltern werden versuchen, nach ihren Ansichten und Denkweisen uns so gut es geht zu einem „selbständigen“ Menschen zu erziehen. Doch „jedes Wissen“, dass wir von ihnen erhalten, ist ebenfalls eine Form von fremder Konditionierung. Alles was sie gelernt haben, haben sie von anderen gelernt, die es ebenfalls so von anderen mitbekommen haben.
Alles ist eine Form der Manipulation! Jedes Gespräch, jeder Gedanke, jeder Artikel. Alles was die Medien, die Religionen, die Politik und die anderen spirituellen „Wegweiser“ einem eintrichtern wollen, selbst dieser Artikel, den Du gerade ließt. Wir werden erzogen, lernen Vorurteile als „Erkenntnis“ kennen, bis wir eines Tages merken, dass wir in unserer eigenen Erziehung sehr viele Fehler gespürt haben, und es von nun an auch an uns selbst liegt, „eigene Erkenntnisse“ zu manifestieren. Doch woher nehmen wir diese? Von anderen Individuen, die den selben zerstörerischen Prozess durchlaufen sind. Jeder von uns wird am Ende seiner Tage aussagen können: „Ich weiß, dass ich weiß, dass ich nichts weiß!“
Was kann der Mensch jedoch dennoch dagegen tun?
Wichtig ist es, die richtigen Fragen zu stellen. Sind die Informationen, die ich erhalten habe, wirklich faktisch? Gibt es dafür Beweise? Gibt es gute Gründe, berechtigte Zweifel dafür zu haben? Wenn ja, warum will ich diesen nicht nachgehen? Habe ich Angst dass mein Denken nicht richtig ist, und ich mich selbst dabei ertappt fühle, bereits manipuliert worden zu sein?
Diese, aber auch ganz andere Fragen, sind wichtig für eine Selbstreflexion. Jedes Individuum muss selbst erkennen, wo es steht, und warum es die Dinge tut, die andere von einem erwarten. Es ist wichtig, leere Phrasen zu erkennen, indem jemand versucht, das Thema durch „Totschlagargumente“ zu umgehen, wie beispielsweise: „Es ist aber die Wahrheit“, „das ist doch allgemein bekannt“ oder auch „wir wissen doch alle, dass…“.
Der Mensch muss selbst prüfen, nicht einfach nur glauben und dabei wieder lernen, eigenständige Gedanken nachzugehen. Nur so kann er sich von einer Fremdbeeinflussung, einer „Programmierung“ Dritter, hüten.
Menschen, die einen religiösen Wahn erlegen sind, können diesen Wahn nicht selbst erkennen. Sie sind ein Teil davon – ihr Denken, ihr Bewusstsein, ihr Blick auf die Realität ist dabei inbegriffen. Dennoch können Selbstprüfungen, ehrliche Zweifel und Fragen bewirken, mit der Zeit sich selbst von der Konditionierung und der Instrumentalisierung zu befreien.
Jedoch magst du dir selbst sagen: „Ich habe immer selbständig gedacht, ich habe die Wahrheit und habe sie ebenso demütig geprüft“. Natürlich ist es immer leicht, mit seinem eigenen Wissen dies sagen zu können; schließlich kennen wir nur das, was wir selbst glauben zu wissen. Und in diesem „Wissen“ gibt es keine Erkenntnis darüber hinaus, die uns Gegenteiliges beweisen könnte. Frage dich selbst: Hätte ich diese Erkenntnis, wenn ich allein auf der Welt wäre? Hätte ich diese Erkenntnis, wenn es keinen anderen Menschen geben würde? Ertappst du dich dabei, diese Fragen mit einem klaren „Nein!“ zu beantworten, so ist letztlich auch dein Denken von Dritter beeinflusst. Und wenn das Denken von anderen beeinflusst ist, sogar von Menschen, die gezielt andere „programmieren“ wollen, kann dieses „Wissen“ dann wirklich die „Wahrheit“ sein?
„Die Religion gesteht ein, dass die Wesenmerkmale Gottes menschlich sind. Dies sagt jedoch nichts über Gott aus. Der Mensch kann sich unter Gott nur das vorstellen, was Gott ist. Deshalb ist das Gottesbild menschenähnlich, was nicht bedeutet, dass Gott so ist. Gott ist das Größte, was man sich vorstellen kann. Würde ein Vogel sich Gott vorstellen, so hätte sein Gott Flügel, denn für einen Vogel gibt es nichts Größeres als Flügel zu haben. Die Götter der Menschen entsprechen ihnen selbst. Einen Gott, der in einem Tempel wohnt, gibt es erst, seitdem der Mensch in Häusern wohnt. Für die alten Germanen war die Tugend des Krieges ihre höchste Tugend. Daher war ihr höchster Gott der Kriegsgott.“ – Ludwig Andreas Feuerbach
Die Religionen, die Führer des „Glaubens“, nutzen die „Programmierung“ des Verstandes, die Konditionierung und Instrumentalisierung, immer für ihren eigenen Zweck. Dabei hört der Mensch auf, seinem von Gott gegebenen „freien Willen“ zu gebrauchen, und wird zu einer Marionette, zu einem „programmierten Roboter“, dessen Geist genau so konfiguriert wurde. Diese Menschen, die selbst Teil fremder Konditionierung waren und sind, können nur manipulieren, weil sie selbst manipulativ zu diesem Denken erzogen worden sind. Dies ist der Grund, warum die Religionen den Zweifel als etwas Böses und Schlechtes verurteilen. Doch kein Zweifel ist jemals unberechtigt. Der Zweifel ist die natürliche Stimme deines Herzens, deines nicht manipulativen Kerns, dass aufschreit, wenn es merkt, dass der eigene Verstand fremdbestimmt wird! Sei frei, sei du selbst. Denn dies ist tatsächlich das Natürlichste, dass die Natur dem Menschen bietet, und dass der Schöpfer Dir gegeben hat.
Religion ist nichts weiter als ein Programm um den Verstand des Menschen zu verändern. Sie wurde ins Leben gerufen, um auf psychologischer Ebene die Art, wie du auf die Realität siehst, zu manipulieren!
„Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille — du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen wie tief das Kaninchenloch reicht.“ – Matrix, Original aus dem Englischen