Organisation – Charles Taze Russells Ansicht
„Hütet euch vor „Organisation“. Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und laßt das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht, und wachst so weiterhin Tag für Tag in der Gnade, in der Erkenntnis und der Liebe.“ (Charles Taze Russell; Watch Tower, 15. September 1895, Seite 216)
„Der große Widersacher hat natürlich keine Liebe für irgend etwas, das die Augen von Gottes Volk öffnet, ihre Ehrfurcht vor Gottes Buch erhöht und ihr Vertrauen auf menschliche Glaubensbekenntnisse zerbricht. Deshalb widersteht der große Widersacher diesem Buch sehr, wie wir es haben erwarten dürfen. Nur wenige erkennen des Satans Macht und Gerissenheit; nur wenige erkennen die Bedeutung der Worte des Apostels bezüglich dieses Fürsten der Finsternis, der sich als ein Diener des Lichts darstellt, um die Wahrheit zu bekämpfen und ihren Einfluss zu zerstören. Nur wenige erkennen, dass unser schlauer Widersacher danach trachtet, die Besten, Tatkräftigsten und Einflussreichsten vom Volk Gottes zu benutzen, um das Leuchten des Lichtes zu verhindern…“ (Charles Taze Russell; Brooklyn, N.Y., 1. Oktober 1916, Vorwort Schriftstudien Band I, „Der göttliche Plan der Zeitalter“)
„Frage: „Wäre nicht eine leidenschaftliche und kämpferische Organisation (oder Sekte) auf der Linie der Bibel das beste Mittel, um die wirkliche gute Botschaft zu verbreiten und zu verkündigen? Wir brauchen Gemeinschaftsgeist und Verbundenheitsgefühl. In der Einheit liegt Stärke. Eine Schlacht gewinnt man nicht mit Einzelkämpfern, sondern mit disziplinierten und zuverlässigen Bataillonen.“
Antwort: Wir glauben wohl, daß eine sichtbare Organisation und das Annehmen eines besonderen Namens unsere Zahl vergrößern und uns vor der Welt als achtbarer erscheinen lassen könnte. Fleischliche Menschen sehen vielleicht in einer sichtbaren Organisation mit einem bestimmten Zweck etwas, das mehr oder weniger Macht hat; darum schätzen sie die verschiedenen Organisationen, aus denen wir gemäß dem Ruf des Herrn herausgegangen sind. Fleischliche Menschen können aber nicht einsehen, wie eine Gruppe von Menschen ohne für sie sichtbare Organisation überhaupt etwas zu vollbringen vermag. Wenn sie auf uns blicken, dann betrachten sie uns bloß als ein paar versprengte Einzelkämpfer als „merkwürdige Leute“ mit sehr eigenartigen Vorstellungen und Hoffnungen, die es aber nicht wert sind, daß man sie besonders beachtet.
Obwohl es jedoch für fleischliche Menschen unmöglich ist, unsere Organisation zu sehen, weil sie die Dinge des Geistes Gottes nicht verstehen können, vertrauen wir darauf, daß du erkennst, daß die wahre Kirche höchst wirkungsvoll organisiert ist und sich im bestmöglichen Zustand befindet. (Siehe den Plan unserer Organisation in der Oktoberausgabe unter der Überschrift „The Ekklesia.“) Der Apostel Paulus fordert alle zu Einheit im Glauben und in den Absichten auf (Phil. 3:15,16 […]). Alle, die durch denselben Geist geleitet werden, können und werden zur Erkenntnis derselben Wahrheit gelangen. Alle wahrhaft Geheiligten, wie wenige es auch sein und wie weit sie auch voneinander entfernt sein mögen, sind unter unserem Führer Christus durch seinen Geist in Glaube, Hoffnung und Liebe eng miteinander vereint; sie folgen dem Befehl des Meisters und rücken als zuverlässige Bataillone voran, um seine Vorsätze zu verwirklichen. Behalte aber im Sinn, daß es bei Gott nicht auf die Anzahl ankommt (Siehe Richter 7 als Veranschaulichung).
Da wir diese Organisation im Geiste erkennen und keinerlei Angleichung an die in der Welt wünschen, die sie nicht sehen oder verstehen können, sind wir völlig bereit, den Vorwurf, merkwürdige Leute zu sein, zu ertragen. Wir werden eine andere Bezeichnung als die nach unserem Haupt — Christen — immer zurückweisen und ständig den Anspruch erheben, daß es unter denen, die dauernd von seinem Geist und seinem Vorbild geleitet werden, wie wir es durch sein Wort kennen, keine Trennung geben kann.“ (Charles Taze Russell; Watch Tower, April 1882 Seite 71, 72; März 1883)
„Damit ist es für uns ohne Bedeutung, wie wir von Menschen genannt werden. Wir erkennen keinen anderen Namen an als ‘den einzigen, der unter dem Himmel für die Menschen gegeben ist’ — Jesus Christus. Wir bezeichnen uns einfach als CHRISTEN, und wir errichten keine Umzäunung, die uns von jemandem trennen soll, der gleichfalls an den Eckstein unseres Baus glaubt, den Paulus erwähnte: „… daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach den Schriften.“ Wem das nicht umfassend genug ist, der hat kein Recht, als Christ bezeichnet zu werden.“ (Charles Taze Russell; Watch Tower, Februar 1884)
„Gewiss, jedermann, der sich irgendeiner dieser menschlichen Organisationen anschließt, und ihr Glaubensbekenntnis als das seine annimmt, weiß, dass er sich damit verpflichtet, weder mehr noch weniger zu glauben als jenes Glaubensbekenntnis zulässt. Wenn sie trotz solcher freiwillig eingegangen Knechtschaft für sich selbst denken und aus anderen Quellen Licht empfangen, das über das Licht hinausgeht, das diese Sekte genoss, als sie sich ihr anschlossen, so müssen sie entweder ihren Versprechen, nichts anderes zu glauben, was ihnen das Glaubensbekenntnis dieser Sekte vorgibt, untreu werden und der Sekte den Rücken kehren, oder stillschweigend ihre Erkenntnis für sich behalten. Jedoch der Sekte den Rücken zu kehren, erfordert Gnade und kostet einige Anstrengungen, zerreißt oft angenehme Verhältnisse und setzt den ehrlichen Wahrheitssucher den einfältigen Beschuldigungen aus, dass er ein Verräter an seiner Religionsorganisation sei. Wenn man sich einer Religion oder Sekte anschließt, so wird erwartet, dass er sich der Sekte gänzlich ergibt und nicht mehr sich selbst gehört. Die Sekte unterscheidet nun für ihn, was Wahrheit und was Irrtum sei; und er muss, um ein wahres und zuverlässiges Glied der Sekte zu sein, deren späteren so wie früheren Entscheidungen über alle religiösen und Glaubensfragen annehmen, seine eigene Meinung übersehen und persönliche Nachforschungen vermeiden, da er sonst an Erkenntnis wachsen und als Glied solcher Sekte verloren gehen könnte. … So weit ist der Selbstbetrug gegangen, dass viele Kinder Gottes sich schämen würden, als solche erkannt zu sein, die sich von diesen Ketten befreit haben. Sie schämen sich zu sagen, dass sie in keiner Sekte oder Glaubenssatzung in Knechtschaft seien, sondern Christus allein „angehören“.“ (Charles Taze Russell; Schriftstudien Band III, „Dein Königreich komme“, Seite 173)
„Was ist Wahrheit? Diese Frage ist eine von jenen, die sich jeder aufrichtige Christ fragen und zu beantworten suchen sollte. Wir sollten die Wahrheit um ihre selbst willen lieben und schätzen lernen; sie respektieren und ehren indem wir sie uns zu eigen manchen und anerkennen wo auch immer wir sie finden und von wem auch immer sie stammt. Eine Wahrheit, selbst von Satan dargereicht, ist ebenso wahr wie eine Wahrheit, verkündet von Gott. Es ist wohl keine Klasse von Menschen geneigter diese Tatsache zu übersehen, als die der Christen. Wie oft übersehen und ignorieren sie in Streitgesprächen die Wahrheit die von ihren Gegnern angeführt wird. […] wenn wir im Gespräch mit ihnen die Wahrheit die sie anführen mögen ignorieren, werden wir nicht nur daran scheitern sie von unserer Wahrheit zu überzeugen, sondern zerstören auch alle Hoffnung, sie zu erreichen; denn unser Unterlassen, die offenkundige Wahrheit welche sie vorbringen anzuerkennen, erzeugt in ihnen Geringschätzung für jemandem, der nicht aufrichtig genug ist einer Wahrheit zuzustimmen, weil er nicht erkennt wie sie auf eine andere abgestimmt werden kann. Akzeptiere die Wahrheit wo immer du sie findest, egal was ihr widerspricht, und vertraue auf die Möglichkeit sie anschließenden mit anderen in Übereinstimmung zu bringen vertauend auf „den Geist der Wahrheit, der dich zur Wahrheit führen wird“ wie Jesus es versprach.“ (Charles Taze Russell; Watch Tower, Juli 1879, Seite 3)
„Das Band, das sie einte war das der Liebe und der gemeinsamen Hoffnung und Interessen. Da sie alle unter der Führung Jesu eingeschrieben waren, waren ihre Hoffnungen und Ängste, die Freuden und die Trauer und die Ziele des einen auch die des anderen, und damit waren sie weit vollkommener innerlich eins, als durch eine von Menschen geschaffene Organisation oder durch ein Glaubensbekenntnis. Ihre Organisation war also eine im Geiste; … sie alle ließen sich durch das Gesetz der Liebe leiten und waren alle samt dem Gesetz des Geistes gehorsam gemacht worden.” (Charles Taze Russell; Watch Tower, Juli 1881)
„Wozu führt es, wenn einer Lüge nicht widersprochen wird? Trägt Stillschweigen nicht dazu bei, daß eine Lüge als Wahrheit verbreitet wird, und besteht dadurch nicht die Gefahr, daß viele Menschen leichter unter ihren Einfluß kommen und möglicherweise ernsten Schaden erleiden? Was geschieht, wenn man einen schlechten Wandel oder ein unsittliches Verhalten duldet, statt es bloßzustellen oder zu verurteilen? Ist es nicht so, als ob man eine ansteckende Krankheit verheimliche, ohne sich zu bemühen, sie auszuheilen und ihre Ausbreitung zu verhindern? […] Wenn du zu den Menschen gehörst, die Gott treu bleiben möchten, solltest du dich mit solchen Fragen auseinandersetzen. Wieso? Weil Diener Gottes zu allen Zeiten in Situationen kamen, in denen sie sich mit solchen Fragen auseinandersetzen mußten. Sie waren verpflichtet, Unwahrheit und Verbrechen bloßzustellen und die Menschen vor Gefahren und vor Täuschung zu warnen — nicht nur in einem allgemeinen Interesse, sondern ganz besonders im Interesse der reinen Anbetung. Es wäre viel leichter für sie gewesen, Stillschweigen zu bewahren oder nur das zu sagen, was die Menschen gern hören wollten. Ihre Treue zu Gott und ihre Liebe zum Nächsten bewog sie jedoch zu reden. Sie erkannten, daß ‘offene Zurechtweisung besser ist als verborgene Liebe’ (Spr. 27:5). Und wer war es hauptsächlich, der Jesus widerstand, als er die Wahrheit freimütig bekanntmachte und damit bloßstellte, wodurch Gottes Gesetze übertreten wurden? Waren es nicht die religiösen Führer, die Schriftgelehrten, die Pharisäer und die Oberpriester? Lies selbst, was die Bibel darüber in Matthäus 16:21, 20:18, 19 und 23:13 berichtet. […] Bist du der Meinung, daß man Lügen nicht widerspruchslos hinnehmen sollte? […] Vielleicht bist du auch dafür, daß Unrecht bloßgestellt werden sollte. Was aber, wenn es von religiös eingestellten Leuten begangen wird, vielleicht von Mitgliedern deiner Kirche? Veranlaßt dich die Treue zu Gott, für das einzutreten, was recht ist? […] Deswegen müssen wahre Christen ihre Stimme erheben und dürfen sich nicht zurückhalten, falsche Lehren und unbiblische Bräuche der Religionsorganisationen der Welt bloßzustellen. […] Ihre Treue zu Gott und ihre Liebe zum Nächsten erfordert es, darauf hinzuweisen.“ (Der Wachtturm, 14. April 1974, Seite 227-230)
„Ob es sich um eine politische, religiöse oder soziale Organisation handelt, spielt hier keine Rolle. Der entscheidende Punkt ist: Wenn die Idee als Organisation Gestalt angenommen hat, dann wird die Organisation die Idee, der sie ihr Dasein verdankt, langsam, aber sicher zunichte machen… [Handelt es sich um eine religiöse Organisation], wird ihre Botschaft als Glaubensbekenntnis Form annehmen. Über kurz oder lang besteht das Hauptinteresse der Kirche dann darin, sich selbst als Organisation am Leben zu erhalten. Zu diesem Zweck muss sie jedem Abweichen vom Glaubensbekenntnis mit Widerspruch begegnen; nötigenfalls muss sie es als Ketzerei zum Schweigen bringen. Was einmal als Bühne für eine neue und höhere Wahrheit gedacht war, ist innerhalb von ein paar Dutzend oder auch einigen hundert Jahren zum Gefängnis für den menschlichen Geist geworden. Hat die Idee einmal die Organisation hervorgebracht, entwickelt diese ein Eigenleben, das keine Verbindung zur anfänglichen Idee mehr hat und ihr zu schaden beginnt. Was diesen Abweichungsprozess ablaufen lässt, so dass die Organisation schließlich das Gegenteil der ursprünglichen Idee repräsentiert, ist die menschliche Neigung, sich in Organisationsdenken zu verlangen, statt dem Geiste zu dienen…. Die Organisation wird weniger zur Bühne für die Idee als vielmehr zu einem Kanal, mittels dessen man bestimmten Interessen zu dienen hat.“ (Zitat von W.J. Brown)
„Geht aus Babylon hinaus! Eilt von den Chaldạ̈ern weg! Verkündet es sogar mit Jubelschall, laßt dieses hören. Laßt es ausgehen bis ans äußerste Ende der Erde. Sprecht: „YHWH hat seinen Knecht Jakob zurückgekauft.“ (Jesaja 48:20)
„Weichet, weichet, zieht von dort aus, rührt nichts Unreines an; geht aus ihrer Mitte hinaus, haltet euch rein, die ihr die Geräte YHWH’s tragt.“ (Jesaja 52:11)
„Flüchtet aus der Mitte Babylons, und zieht aus, ja aus dem Land der Chaldạ̈er, und werdet wie die Leittiere vor der Herde her.“ (Jeremia 50:8)
„Geht aus ihrer Mitte hinaus, mein Volk, und jeder sorge für das Entrinnen seiner Seele vor der Zornglut YHWH’s.“ (Jeremia 51:45)
„Heda, Zion! Entrinne, die du bei der Tochter Babylon wohnst.“ (Sacharja 2:7)
„Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht YHWH, und hört auf, das Unreine anzurühren; und ich will euch aufnehmen. Und ich werde euch Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht YHWH, der Allmächtige.“ (2. Korinther 6:17, 18)
„Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht.“ (Offenbarung 18:4, 5)