Ehering – der heidnische Ursprung

„Bereits die Antike kannte den Trauring. Sowohl die alten Ägypter als auch Römer trugen den Trauring am Ringfinger der linken Hand. Der Grund hierfür war der Glaube, dass eine Ader von diesem Finger direkt zum Herzen und damit zur Liebe führt. Allerdings trugen im antiken Rom nur die Frauen einen Ehe- oder Verlobungsring. Letzterer war meist aus Eisen und galt als Zeichen der Bindung, vor allem aber auch als „Empfangsbestätigung“ für die Mitgift. Der Brauch, den Trauring am nach ihm benannten Ringfinger zu tragen, hat sich bis heute erhalten. Während in vielen westlichen Ländern der Trauring am linken Ringfinger getragen wird, ist es im deutschsprachigen Raum (außer in der Schweiz) sowie unter anderem in Norwegen oder Bulgarien üblich, den Ring am rechten Ringfinger zu tragen. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. gab es unter anderem auch goldene Ringe in Form zweier ineinander verschränkter Hände. Seine sakrale Bedeutung in der christlichen Kirche hat der Ehering spätestens seit Papst Nikolaus (um 850). Seitdem galt der Ehering offiziell als Sinnbild der Treue und Beständigkeit und der ehelichen Bindung vor Gott. So wie der Ring keinen Anfang und kein Ende hat, so soll die Beziehung des Paares und der Bund mit Gott ewig währen. Aber erst ab dem 13. Jahrhundert gehört der Ring fest zum kirchlichen Trau-Ritus. Auch das Judentum kennt einen Hochzeitsring. Hochzeitsringe werden nur zeremoniell genutzt. Während der Trauung wird der Braut ein solcher Ring an den Zeigefinger der rechten Hand gesteckt. (Brockhaus, Was so nicht im Lexikon steht, S. 154, ISBN 3-7653-1551-6)

Auch bei den Kelten findet man Ringe aus geflochtenem Gras, die zwar erst nur als Symbol der Stammeszugehörigkeit, aber auch bei der Vermählung „verliehen“ wurden.

Ein Teil der Trauungszeremonie der Sumerer könnte auch Vorbote des Ringes sein. Der Tempelpriester zog aus den Kleidern der Brautleute je einen Faden und band diese zusammen, um damit die immerwährende Zusammengehörigkeit zu symbolisieren. Vielleicht entstand daraus ein geflochtener Ring aus Fäden, der als Zeichen der Trauung für jeden sichtbar getragen werden konnte.

Die alten Germanen kannten den Ring als Pfand der Liebe. Der Mythos des Nordens berichtet, dass sich Siegfried und die Walküre Brunhild mit einem Ring ewige Treue gelobt hatten. Das dramatische Ende der Nibelungen wird darauf zurückgeführt, dass Siegfried diesen Treueschwur gebrochen hat.

Die beiderseitige Ringgabe findet sich seit dem 11. Jahrhundert im byzantinischen Verlobungsritus.

Seit dem Hochmittelalter ist dem Verlöbnis, dem auf absehbaren Zeit statt findenden Eheabschluss, großes Gewicht zugekommen. Man bekräftigt einander den Entschluss durch Förmlichkeiten, zu denen besonders die Übergabe eines Ringes an die Braut gehört. Dies ist ebenfalls Brauch bei heidnisch-römischen Verlobungsfeiern.

Erst als mehr und mehr sich eine „kirchliche Vermählung“ durchsetzt, verlagert sich dieser Brauch und wird zum Trauritus. Der „anulus pronobus“ wird zum Trauring.

Der Ring als Zeichen der Treue hatte schon im 12.Jahrhundert eine so starke Bedeutung, dass eine bischöfliche Anordnung jungen Männern verbot, den Mädchen aus Spaß einen Ring an den Finger zu stecken.

Ab dem 13. Jahrhundert wurde es jedoch durch die Kirche verstärkt in die Trau-Zeremonie eingebaut, um besonders die Männer stärker zur Treue anzuhalten.

In dem man dem Ring einen unlösbaren „Liebesknoten“ aus Golddraht dem Ring hinzufügte, wurde im 14. und 15. Jahrhundert die Kraft der Bindung des Ringes verstärkt.

Etwa 15. – 16. Jahrhundert kamen dann die ersten Zwillingsringe auf. Das waren zwei zusammenschiebbare Ringe, von denen jeder der Verlobten einen trug. Am Hochzeitstag wurden die beiden Hälften zusammengeführt. Die junge Frau trug ihn dann als Ehering.

„Der Gebrauch von Tempeln, und diese einzelnen Heiligen geweiht . . .; Priestergewänder, die Tonsur, der Ehering, das Sich-wenden nach Osten, zu einer späteren Zeit Bilder, vielleicht der Kirchengesang und das Kyrie eleison — sind alle heidnischen Ursprungs und geheiligt durch die Aufnahme in die Kirche“ (Abhandlung über die Entwicklung der christlichen Lehre, englisch 1878, deutsch 1922).

„Und euer Schmuck bestehe nicht im äußerlichen Flechten der Haare und im Anlegen goldener Schmucksachen oder im Tragen äußerer Kleider, sondern er sei die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in den Augen Gottes von großem Wert ist.“ (1. Petrus 3:3, 4)

Viele übersehen dabei leider den Casus knacktus, dass heidnische Ursprünge automatisch auch dämonische Ursprünge  sind! „Ich sage euch, daß die Dinge, die die Nationen opfern, sie Dämọnen opfern und nicht Gott; und ich will nicht, daß ihr Teilhaber mit den Dämọnen werdet. Ihr könnt nicht den Becher YHWH’s und den Becher der Dämọnen trinken; ihr könnt nicht am „Tisch YHWH’s“ und am Tisch der Dämọnen teilhaben. Oder „reizen wir YHWH zur Eifersucht“? Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ (1. Korinther 10:19-22)