Weltweit sind rund acht Millionen Menschen Mitglied bei den Zeugen Jehovas. Alleine in Deutschland sind es 170.000. Die Religionsgemeinschaft ist streng hierarchisch organisiert und gleicht dabei eher einem Konzern als einer Religionsgemeinschaft.
Sind Jehovas Zeugen eine fundamentalistische Sekte?
Ausschlaggebend ist nicht die Etikettierung als „Sekte“, sondern die differenzierte Beurteilung einer Gruppe anhand ihrer Merkmale und deren Auswirkungen auf der persönlichen, familiären, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebene. Die folgenden Kriterien liefern eine Grundlage zur Einschätzung der Kritikwürdigkeit und Gefährlichkeit einer Gruppe, einschließlich Jehovas Zeugen. Dabei ist sorgfältig abzuwägen, ob eine Mehrzahl der Punkte in relevantem Masse zutrifft, und so Zeugen Jehovas sektenhafte Merkmale aufweisen.
- Struktur der Organisation: Gruppe mit straff hierarchischer und doktrinärer Struktur
- Abweichende Lehren zum allgemeinen, christlichen Glaubensbekenntnis
- Autoritäre Führung: Führergestalt mit prophetischen oder guruhafter Ansprüchen
- Offenheit der Gruppe: Isolation und starke Abgrenzung der Gruppe nach außen
- Leistungen für die Gruppe: überteuerte Kursangebote oder Kosten für Lehrmaterial, Fronarbeit
- Exzessives Werben für die Gruppe, und verbreiten eigener Indoktrinierung und Sonderlehre
- Glückseligkeitsversprechen und ewiges Leben abhängig von der Verbreitung der eigenen Sonderlehre
- Welt- und Menschenbild: Einteilung der Welt in Gut und Böse, Schwarz-Weiß-Denken
- Absolutheitsanspruch: ausschließender Glaube an die absolute Wahrheit des eigenen Systems, der eigenen Lehre, des eigenen Weges, der eigenen Methoden
- Erlösungs- oder Heilsversprechen: «Universalrezepte» für sämtliche Probleme sowie irreale Machbarkeitsvorstellungen
- Elitebewusstsein: Die Mitglieder der Gruppe verstehen sich als auserwählt, als spirituell weiterentwickelte Elite der Menschheit, als „Speerspitze“ des Wissens.
- Endzeiterwartung: Gruppe erwartet Endzeit, Weltuntergang
- Emotionale Erpressung zur Spende, durch ständige Spendenaufrufe; undurchlässige oder falsche Informationen als wichtiger Grund, zur sofortigen Geldübergabe
- Das Einverleiben aller Besitztümer eines verstorbenen Mitglieds
- Informationspolitik nach Außen: keine offene Informationspolitik, irreführende Propaganda
- Informationspolitik nach Innen: Selektion von Information bis hin zu bewusster Desinformation innerhalb der Gruppe
- Zwei-Klassen-Lehre: Interne Lehren für das eigene Mitglied, die für die Öffentlichkeit und einem Nicht-Mitglied humanistischer gepredigt wird
- Völlige Isolierung aller ehemaligen Mitglieder und Kritiker, absolutes Sozialverbot, selbst gegenüber den eigenen Familienangehörigen
- Umgang mit Kritik: Kritikverbot innerhalb der Gruppe; Bekämpfung von Kritiker/Innen außerhalb
- Milieukontrolle: Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche
- Rücksichtlose Methoden: getarnte oder irreführende Anwerbung, Indoktrination, Einsatz von bewusstseinsverändernden Methoden
- Gedanken- und Gefühlskontrolle: durch Erzeugung eines schlechten Gewissens und von Angst wird das Mitglied manipuliert; durch exzessives Praktizieren von Entspannungstechniken und Meditation werden Gedanken und Gefühle kontrollierbar und manchmal sogar ein “innerer Führer” eingeführt, der das eigene Gewissen ersetzt
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